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Kapitel 30

War sie so blind gewesen? Hatte sie all die Jahre nichts bemerkt? Wollte sie nichts bemerken oder war Tristan so gut darin, alles vor ihr und allen anderen zu verbergen. Sie hatte so viele Fragen, fand aber bei weitem keine Antworten darauf. Genau, wie sie keinen Schlaf fand, seitdem ihr Freund vor drei Tagen einfach abgehauen war. Er hatte eine riesige Bombe platzen lassen, aber nicht die Wahrheit war das, was ihr den Boden unter den Füßen weggezogen hatte, sondern die Tatsache, dass er gegangen war, ohne, dass sie miteinander sprachen. Tristan hatte das Weite gesucht und sie wusste bei weitem nicht, wo er sich aufhielt und was er trieb.

Das machte die Frau verrückt.

Kathleen hatte all ihre Kollegen durchtelefoniert, die in Frage kamen, Tristan bei sich aufzunehmen oder sämtliche Bekannte. Selbst ihren Vater hatte sie in ihrer Panik angerufen und gefragt, ob er ihren Freund gesehen hatte. Doch weit und breit war keine Spur von ihm. Nicht einmal Ben konnte ihr sagen, wo er sich verstecken konnte.

Wenn er unterwegs war, um mit allen anderen Typen abzuschließen, die für diese Tragödie überhaupt verantwortlich waren? Würde Tristan durch das Land reisen, diese Männer suchen und zur Strecke bringen?

All diese Fragen bereiteten ihr starke Kopfschmerzen und schlaflose Nächte. Sie wollte nicht allein sein, sie fürchtete sich davor, alleine zu sein.

Tristan hatte ihr das Herz gebrochen. Er hatte ihnen allen das Herz gebrochen.

Sie wusste nicht, wie lange sie, nachdem er verschwunden war, in der stillen Wohnung auf dem Boden gesessen und geweint hatte, in der Hoffnung, er würde doch zurückkommen. Irgendwann am Tag war sie aufgestanden und hatte angefangen, die Leute durchzutelefonieren, die ihr in der Nähe in den Sinn kamen. Dabei war sie an Ben geraten, dem sie Allerwenigsten die Wahrheit sagen konnte, sie wusste nicht, ob es das Richtige war, ihm davon zu erzählen, wenn er es nicht sogar ahnte. Sie wusste es nicht. Niemand durfte den wahren Grund erfahren, warum Tristan verschwunden war. Allen hatte sie erzählt, dass es zwischen ihnen zu einem Streit gekommen war, nachdem Tristan sich erneut vor allem und jedem verschloss. Was nicht einmal gelogen war, denn retrospektiv betrachtet, war das die Wahrheit. Nur, dass da mittlerweile mehr war und sie davon wusste.

Ihr Freund war ein Mörder. Er hatte zwei Personen umgebracht und war höchstwahrscheinlich in der Lage dazu, mehr anzurichten, wenn ihn niemand aufhielt. Damit meinte sie nicht die Polizei, sondern sich und seinen Bruder. Seine Familie und seine Freunde, die für ihn da waren und ihm erklärten, dass das alles nicht notwendig war. Sie würden ihm alle sicher klar machen, dass es einen anderen Weg gab, damit abzuschließen.

Sie brauchte ihn doch. Genau wie er sie brauchte.

So war es doch schon immer gewesen. Seitdem sie sich das erste Mal über den Weg gelaufen waren.

Seit jenem Tag, an dem sie das erste Mal miteinander gearbeitet haben und sich in der darauffolgenden Nacht nach ihrer Schicht Pommes geteilt hatten. Gut, vielleicht hatte Katie beide Portionen gegessen, aber nur, weil Tristan seine nicht wollte. Da konnte sie nicht widerstehen.

Aber sie waren ein Team und als solches hielt man zusammen.

Sie wusste nicht, was sie denken sollte. Sie machte sich Sorgen und gleichzeitig wollte sie ihn am liebsten aufsuchen und ihn anschreien. Anschreien, bis er verstand, was sie schon vor ein paar Tagen versucht hatte, ihm klar zu machen. Nur wollte er nicht hören. Er hatte ihr gar keine Möglichkeit gegeben, sie aussprechen zu lassen.

Tristan war verschwunden und hatte keine Spur zurückgelassen.

„Und wenn wir die Polizei kontaktieren?", wollte Ben wissen, der eine Hand auf ihre legte, während sie am Tisch saßen und gemeinsam zu überlegten, wo er stecken konnte. Doch die Frau schüttelte nur den Kopf und blickte den Zwilling ihres Freundes an.

„Nein, das kommt gar nicht in Frage. Ich meine, vielleicht braucht er einfach auch nur Zeit für sich und er meldet sich wieder. Ich weiß es auch nicht. Der Streit war auch ziemlich heftig, wenn ich ehrlich bin."

Katie fuhr sich mit beiden Händen über das müde Gesicht und schüttelte den Kopf.

„Wir möchten nur nicht, dass ihm doch etwas zugestoßen ist", hörte sie Konstantin sagen, der mit einem Tablett aus der Küche zurückkehrte und den Tee, den er gekocht hatte, auf dem Tisch abstellte. Konsti war einer ihrer Lieblingskollegen und ihr Schützling, somit ein Freund und ein enger Vertrauter. Deshalb war es in Ordnung, dass er nach seiner Schicht bei ihr vorbeigeschaut hatte. Es tat ihr gut, dass sie nicht gänzlich alleine war und doch wäre sie es am liebsten, um besser nachdenken zu können. Sie hatte seine Sachen durchwühlt, in der Hoffnung eine Spur zu finden. Doch da war nichts.

Tristan arbeitete sauber und nachdem sie den Artikel über den Toten gestern in der Zeitung gelesen hatte, war ihr klar, dass er dabei nichts hatte anbrennen lassen. Seine Taten waren lange und vor allem gut geplant gewesen.

Beängstigend, wenn man darüber nachdachte.

Aber da war keine Angst.

Katie hatte keine Angst vor ihrem Gefährten.

Sie verstand seine Beweggründe, aber sie wusste auch, dass man das anders hätte lösen können. Nur hätte dieser Idiot irgendwann den Mund öffnen müssen. Dann wäre Hilfe möglich gewesen. Aber jetzt waren sie beide alleine, sie wusste nicht, wo er sich in der Weltgeschichte herumtrieb und was sein nächstes Ziel war.

Ihr war nur klar, dass er im Krankenhaus um Urlaub gebeten hatte, mehr konnte man ihr dort nicht sagen.

Er war weg, vom Erdboden verschluckt. Und das machte ihr mehr Angst als die Taten, die er begangen hatte.

Sie griff nach ihrer Tasse und versuchte, ihre eiskalten Finger daran zu wärmen. Vergeblich, das wusste sie, aber es war einen Versuch wert.

„Wir können auch hier bleiben, wenn du möchtest, Katie. Eddie und ich haben auch darüber gesprochen. Das macht uns nichts aus. Oder du kommst zu uns. Es ist zwar noch etwas chaotisch, aber du hättest bei uns einen Platz."

Sie wusste Bens Worte zu schätzen, aber das löste ihre Probleme dennoch nicht.

„Das Gleiche gilt auch bei mir, Katie. Ich kann bleiben oder du kommst zu mir, bis wir mehr wissen oder es dir besser geht. Irgendwann wird er sich doch blicken lassen oder zumindest von sich hören lassen", erklärte Konstantin, der sich hinsetzte und sie besorgt musterte.

„Er hat sich ja schließlich nur Urlaub genommen. Vorerst. Wenn er seinen Job nicht verlieren will, dann wird er sich früher oder später melden müssen."

Sie stellte ihre Tasse ab, stöhnte gequält auf und vergrub anschließend ihr Gesicht in ihren Händen. Das brachte sie alles nicht weiter. Sie brauchte Informationen. Jetzt.

Sie wollte schreien. Ganz laut schreien. So, dass es die ganze Welt mitbekam. Kathleen war wütend und traurig zugleich. Und sie wusste, dass sie so viel mehr verdient hatte. Vor allem auf diese Situation bezogen und doch war Tristan die Person, die sie über alles liebte.

Sie hatte es mit Veronica versucht, nachdem sie sich voneinander das erste Mal getrennt hatten, aber es hatte nicht funktioniert.

Nicht, weil sie drauf kam, dass Frauen doch nichts für sie waren, sondern weil sie ständig an Tristan hatte denken müssen und ihr klar wurde, dass Veronica nur ein Ersatz war, damit sie sich nicht alleine fühlte. So gemein das klang. Aber sie hatte das beendet, bevor es ernster hätte werden können. Es war besser so gewesen. Außerdem hatte die Frau eine Andere kennengelernt, mit der sie glücklicher schien als mit ihr damals.

Warum war alles so verflucht kompliziert? Warum konnte sie keinen Haken dahinter setzen und weitermachen?

Weil er es nicht konnte.

Er hatte es nie können und hatte immer um Hilfe gerufen, ohne, dass er es wusste. Und sie hatte es sich zur Aufgabe gemacht, ihn aufzufangen, ohne dabei zu merken, dass es sie zerriss und kaputt machte.

Sie hatte geglaubt, dass es besser werden würde, mit ihrer zweiten Chance. Zuerst hatte es so gewirkt, doch dann hatte sich das Blatt gewendet, nachdem erneut etwas vorgefallen war.

Tristan fiel. Seit Jahren.

Und sie fiel mit ihm, weil sie ihn halten wollte. So dringend. So fest.

Sie würde bis zum bitteren Ende fallen, solange es notwendig war.

Ganz egal, was das zu bedeuten hatte.

Sie liebten sich und das war alles, was zählte. Alles andere war zu schaffen, vor allem nachdem sie die Wahrheit kannte.

Deshalb war es so wichtig, dass sie diesen Idioten fand.

„Er könnte wirklich nur Zeit brauchen. Ich meine, mir ist doch auch aufgefallen, dass er sich ziemlich komisch verhalten hat in den letzten Wochen", meinte Ben und zuckte mit den Schultern, ehe er sich einen Schluck von dem Tee genehmigte.

„Ja, das ist mir auch aufgefallen. Wer weiß, was in seinem Leben los ist, wovon wir nichts wissen", fügte der Russe hinzu, der besorgt klang.

„Ich habe echt keinen Plan, was euch zugestoßen ist, Ben, aber es muss echt heftig sein, wenn es euch beide bis heute verfolgt. Für dich aus einem anderen Grund als für ihn, aber trotzdem."

Benedict nickte nur stumm, aber zustimmend. Er hatte recht.

„Wir finden schon eine Lösung, Katie", meinte Konstantin und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. Vielleicht sollte sie ihm glauben, nur war das im Augenblick schwer.

Alles war so schwer im Augenblick.

Es fiel ihr schwer, nicht mit der Wahrheit rauszurücken, aber sie konnte nicht abwiegen, welche Konsequenzen das für alle Beteiligten haben würde.

Es fühlte sich alles so unglaublich schwer an.

„Er könnte auch einfach wirklich nur Urlaub gebrauchen. Es ist doch ziemlich viel passiert in den letzten Monaten. Jeder Mensch geht damit anders um. Weglaufen ist zwar keine Lösung, Aber Tristan hat auch echt eine Menge auf sich geladen, wenn wir ehrlich sind. Der Job, die Sache mit Ben und ihre Vergangenheit scheint ihm auch keine Ruhe zu lassen." Konstantin fuhr sich durch das Haar und versuchte, die Situation zu rationalisieren.

„Da ist es irgendwie klar, dass man irgendwann durchdreht und weg will."

Für den Kinderarzt war das reine Spekulation, sie wusste, wie es wirklich war.

Sie saßen eine Zeit lang vollkommen still da, tranken ihren Tee und hingen ihren Gedanken nach.

So lange, bis Katies Handy anfing, auf dem Tisch zu vibrieren und ein ihr bekannter Name auf dem Display erschien.

Eine Person, mit der sie am wenigsten gerechnet hätte, die ihr jedoch niemals eingefallen wäre.

Kurz überlegte die Frau, abzuheben, aber wer wusste schon, warum sie anrief. Hoffentlich ging es ihr gut. Natürlich war die Hoffnung groß gewesen, dass es Tristan gewesen wäre, der anrief, aber wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass er sich nach ein paar Tagen einfach so wieder meldete?

„Josie?", fragte sie recht fertig in den Hörer und erhob sich.

Einen Moment herrschte Stille zwischen ihnen und Katies Herz fing an, heftig zu schlagen.

„Ich habe ihm zwar ein Versprechen gegeben, aber in diesem Fall kann ich es nicht halten", hörte sie die Jüngere auf der anderen Seite der Leitung sagen und ihr war sofort klar, was sie damit meinen konnte.

„Ich denke, es ist Zeit, dass ihr miteinander redet, Katie. Er ist bei uns. Also, wenn du kannst, dann solltest du hierher kommen. Ich habe ihn zumindest soweit bringen können, eine Weile bei uns zu bleiben. Das ist unsere einzige Chance, Tristan zur Vernunft zu bringen."

Ihre Worte brachten Erleichterung über sie und doch bekam sie es gleichzeitig mit der Angst zu tun. Was hatte er denn vor? Was war sein Ziel?

Sie sah kurz zu Ben und Konstantin, zögerte einen Moment, bedeutete ihnen aber, dass sie kurz verschwand, und ging in Richtung Schlafzimmer.

„Ich komme, so schnell ich kann", sagte sie, als sie außer Hörweite war und holte eine Reisetasche hervor und öffnete ihren Kleiderschrank.

„Ich bin, so schnell es geht, bei euch", versicherte sie ihr und schluckte, als sie einen Blick auf ihr Spiegelbild warf. Sie sah schrecklich aus. Die Schatten unter ihren Augen traten deutlich hervor, ihr Haar war zerzaust und sie fühlte sich alles andere als wohl momentan in ihrem Körper. Es gingen Dinge vor sich, die einen falschen Zeitpunkt gewählt hatten. Sie wusste, dass es der komplett falsche Zeitpunkt war.

„Schick mir deine Daten, wenn du weißt, wann du hier landest", erklärte Josephine ihr und Katie nickte stumm, fuhr sich erneut über das Gesicht. Sie wusste, dass Josie sie nicht sehen konnte, aber zwischen ihnen war von Anfang an eine gewisse Verbindung gewesen, weshalb sie sich sicher war, dass sie ihre Antwort kannte.

„Josie? Kannst du ein Geheimnis für dich behalten, bis ich bei euch bin?", wollte sie leiser wissen, nachdem sie sich an den Rand des Bettes niedergelassen und einmal durchgeatmet hatte.

„Klar, immer raus damit. Ich habe dich nur angerufen, weil ich weiß, dass ihr euch beide nur selbst zu Grunde richten würdet, wenn jetzt keiner einschreitet."

Sie war vernünftig.

„Da hast du recht. Du weißt auch gar nicht, wie viel mir das bedeutet, dass du angerufen hast. Aber das was ich dir jetzt erzähle, habe ich selbst kaum glauben können, als ich es erfahren habe vor ein paar Tagen."

Es war beschlossene Sache, dass sie sofort aufbrechen würde zum Flughafen, um nach Italien zu kommen. Sie erklärte Ben und Konstantin kurz, was sie erfahren hatte von Josephine, machte ihnen klar, dass sie das hinbekommen würde und dass sie sich keine Sorgen machen mussten. Danach rief sie im Krankenhaus an, um klar zu machen, dass man die nächsten Tage nicht auf sie zählen konnte. Sie stritt sich ein wenig mit ihrem Vorgesetzten, ehe sie sich in ein Taxi setzte und sich auf dem Weg zum nächsten Flughafen machte, um endlich ihren Freund in einigen Stunden zur Rede stellen zu können.

Das war wichtig. Es betraf sie beide. Das alles musste geklärt werden und sie mussten in klaren Worten über ihre Zukunft sprechen. Sie waren ein Paar und sie hatten sich geschworen, alles gemeinsam durchzustehen. Also auch dieses Drama.

Katie gab nicht auf. Sie war sich sicher, dass sie bis zum Schluss um diesen Mann kämpfen würde. Ganz egal, was sie das kosten würde. Oder wie tief sie noch mit ihm gemeinsam fallen musste, bis sie den Weg wieder nach oben bestreiten konnten.

Es würde nicht leicht werden, aber sie hatte sich das alles fest vorgenommen.

Sie liebte diesen gottverdammten Idioten. Ganz egal, was er bereits getan hatte und das würde sie ihm in Italien klar machen.

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