Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 5

"I swear,
the whole universe danced in her eyes that day."
-Ariana
•••


Camila

„Heilige Scheiße! Ich wusste es!"

Phoebe. Es ist nur Phoebe.

Das geweitete Braun der Augen meiner besten Freundin nahm mich ins Visier. Meine Güte, hatte sie Drogen genommen? Wieso hatte ich so einer liebenswerten, anstrengenden, durchgeknallten Person einen Zweitschlüssel für meine Wohnung gegeben? Damit sie sein konnte, wer sie war und mir nach Mitternacht einen ungewöhnlichen Besuch abstattete? Ja, vermutlich aus diesem Grund. Ich war dankbar, dass Phoebe so einen präsenten Teil meines Lebens veranschaulichte: Das Chaos. Doch trotzdem bereute ich es, in Momenten wie diesen, niemals direkt neben der Eingangstür einen Baseballschläger deponiert zu haben. Um ihr nachdem ich – hauptsächlich ihretwegen – den seltsamsten Abend meiner Tage erlebt hatte, einen schmerzhaften Schlag zu verpassen, weil sie mich an einem verdammten Herzinfarkt sterben ließ.

„¡Dios mio! Oh mein Gott, hast du sie noch alle?", presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, nachdem mein Herz nicht mehr drohte, mir aus der Brust zu springen. Phoebe kümmerte mein anhaltender Schock kein bisschen. Sie kam mit schnellen Schritten und unstillbarer Neugier auf mich zu.

„Du hast eine Zeile aus ‚Never be alone' zitiert. Bin ich genial oder was?"

Sorry Phoebs, aber die Genialität ist in diesem Fall eher Shawn zuzuschreiben.

Peinlich berührt und mit brennenden Wangen schob ich Phoebe beiseite.

„Du bist vor allem durchgeknallt", gab ich zurück und rollte mit den Augen. Natürlich waren wir noch nicht fertig.

„Netter Versuch. Ich will alles wissen. Jedes einzelne Detail. Und wehe, du sparst."

„Nein, Phoebe", seufzte ich resigniert. „Ich bin nicht mit Shawn Mendes im Bett gewesen."

...sondern habe mich vor ihm und seiner Schwester zum Affen gemacht und konnte nicht atmen, als er mich angesehen hat.

Keine gute Idee? Ja, schon klar.

Das süße Lächeln meiner Freundin wandelte sich und wurde zu der Version davon, in dessen Genuss ich des Öfteren kam. Aber besonders dann, wenn ein Kanadier mit glänzenden Augen zur Sprache kam. Die diabolische, doppeldeutige Version.

„Das meinte ich gar nicht. Aber wenn du schon davon anfängst..."

Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte ich sie.

„Was meinst du dann?"

Und dann bebte meine Wohnung, weil Phoebe in schallendes Gelächter ausbrach.

„Oh mein Gott. Du bist ja so was von scharf auf Shawn Mendes...." Eine bedeutungsschwere Pause lang wischte sie sich Lachtränen aus den Augenwinkeln.

„Ich habe vom Konzert gesprochen."

Wo waren Erdspalten, wenn man sie brauchte?

„Es war... nicht schlecht. Nett." Oh, welch eine Lüge.

Phoebes Augen wurden – sofern das überhaupt möglich war – noch größer und mir war sofort klar, dass sie mir meine halbherzige Aussage niemals durchgehen lassen würde.

„Karla Camila Cabello Estrabao", setzte sie an. Bei ihrer Verwendung meines gesamten Namens, unter dem mich fast niemand kannte, schüttelte ich mich. Ich würde nach all den Dingen, die heute Abend vorgefallen waren, nicht wieder damit anfangen, meine Vergangenheit aufzuarbeiten. Ich musste leben.

Phoebe schien mein Unbehagen kaum aufzufallen und wenn es das doch tat, fuhr sie unbeirrt mit ihrem Kreuzverhör fort.

„No creo una palabra. Ich glaube dir kein Wort. Ich meine, wenn du ihn schon nicht aus nächster Nähe beobachtet hast..."

Falsch, Phoebs.

„...hast du einmal zur Bühne geguckt. Oder zugehört? Der Typ sieht nicht nur aus wie Gott, sondern klingt auch so!"

Ein dramatischer Seufzer folgte, bevor sie zu ihrer Schlussfolgerung kam.

„Scheiße, Mila, du bist so blind wie das Frettchen aus „...und dann kam Polly". Sogar Alberto wäre beim Anblick von Shawn Peter Raul Mendes schwanger geworden." Wieder einmal zog sie seinen Namen extravagant in die Länge und ich musste ein neuerliches Augenrollen unterdrücken.

Oh, Phoebe.

Betont unberührt schluckte ich und hoffte, dass die Farbe meiner Wangen unverändert blieb.

„Rodolfo", merkte ich stockend an. „Das Frettchen aus dem Film hieß Rodolfo."

„Miesestes Ablenkungsmanöver aller Zeiten!", rief Phoebe mir hinterher, als ich förmlich zu meiner Zimmertür sprintete.

„Es gibt nichts, wovon ich ablenken müsste."

„Gibt es wohl. Die Tatsache, dass Shawn Peter..."

„Ich kenne seinen Namen", fuhr ich entnervt dazwischen.

„Na, da haben wir's ja." Das zweite diabolische Grinsen in dieser Nacht. „Die Tatsache, das Shawn dich heiß gemacht hat."

Ich schwieg. Kurz, aber lange genug, um meiner Freundin genügend Interpretationsspielraum zu geben.

„Phoebe... geh einfach ins Bett, ja?"

„Um dir etwas Erholung von deinem Pre-, During-, und After-Concert-Orgasmus zu verschaffen, tue ich das. Aber ich schwöre dir, wir sind noch nicht..."

„Gute Naaaacht!", brüllte ich, um ihr unmögliches Geplänkel zu übertönen. Und im nächsten Augenblick lehnte ich mit geschlossenen Augen an der Tür, die ich zuvor mit einem dumpfen Knall hatte zufallen lassen.

Während ich meiner nächtlichen Lieblingsbeschäftigung nachging – Sterne zu zählen – schlichen sich wieder Shawns Texte in mein Bewusstsein. Und ich fragte mich ob er die Sterne auch sah und an wen er dabei dachte. Ein letzter klarer Gedanke kam in meinem Kopf zum Stillstand, bevor ich in den Schlaf abdriftete. Phoebe hatte nur zum Teil recht behalten. Shawn hatte für Feuer gesorgt, allerdings nicht für jenes, das meine beste Freundin an und in mir entdeckt zu haben, meinte. Er hatte meine Seele heißgemacht und mir gezeigt, dass ich mich nur genauer umsehen musste, um zu erkennen, dass ich vom Glück nicht so weit entfernt war. Ich lächelte. Vielleicht fand man zur richtigen Choreo erst, wenn man es wagte, aus der Reihe zu tanzen.

Ich liebte die Stille als Erste im Lead & Follow fast so sehr, wie ich den Augenblick liebte, in dem meine Schüler zur Tür hereinkamen und ihr Herz dafür gaben, sich in der Musik zu verlieren. Tanzlehrerin zu sein bedeutete so viel mehr, als jungen Menschen Schritte im richtigen Rhythmus beizubringen, oder sie auf Wettkämpfe vorzubereiten, an denen wir ohnehin nie teilnehmen würden, weil der Spaß im Vordergrund stand. Weil wir alle uns nach einem Augenblick am Tag sehnten, an dem die Welt stillstand und wir unser Leiden in den schönsten Schmerz verwandeln konnten. Nicht selten hatte ich bei Ideen für neue Tänze, die meine Schützlinge kreiert hatten, geheult wie ein Schlosshund. Ich konnte sie fühlen und sie sehen, wenn sie dachten, selbst nicht mehr dazu fähig zu sein. Ein paar Stunden aus dem Paradies zu klauen – danach strebten wir jede Woche. Und ich denke, dass es uns gelang.

Exakt eine Sekunde, bevor die Tür zum Studio aufging, spürte ich wie sich die Spannung im Raum veränderte, obwohl ihn noch niemand außer mir betreten hatte. Aber das passierte jedes Mal aufs Neue. Es war, als würde ich ein leises Flüstern bekommen, das mir verriet, das Liebe im Anmarsch war, die leben wollte.

Mein Gefühl hatte mich nicht getrogen. Caytlins platinblondes Haar wirbelte durch die Luft, bevor sie mir um den Hals fiel. Wenn ich das Wirken der Sonne an einem Menschen demonstrieren müsste, dann wäre es Caytlin Carter. Sie war eine Naturgewalt und es überraschte mich immer wieder, wie schnell sie zu Menschen eine Verbindung aufbauen konnte, die hielt. Ich wusste: Wenn Caytlin einmal nicht lächelte, oder es doch tat und das Lächeln ihre Augen nicht erreichte, musste etwas wirklich Schlimmes vorgefallen sein. Heute sah es nicht danach aus. Caytes karibisch blaue Augen leuchteten, als wäre der heutige Tag der schönste ihres Lebens. Bis auf wenige Ausnahmen fand ich sie jedes Mal, wenn wir uns sahen so vor. Mich faszinierte es, dass meine Schülerin trotz ihres Alters – erst letzten Monat war sie siebzehn geworden – so viel Liebe und Positivität ausstrahlen konnte. Als würde sie selbst ihrem größten Erzfeind ein erfülltes Leben wünschen. Caytlin Carter war ein Wunder auf zwei Beinen.

„Cami!" Sie sprintete auf mich zu und zog mich in eine kurze Umarmung. Ich spürte ein Grinsen meine Lippen umspielen.

„¿Cómo estas, cariña? Wie geht's dir?", fragte ich.

„Das wirst du sehen, sobald wir tanzen. Meine neueste Idee ist einfach krass!", verkündete sie und ein aufgeregtes Kribbeln kroch in meinen Magen. Das war eines der Dinge, die ich an meinem Job als Nachwuchs-Choreografin und Tanzlehrerin am meisten liebte. Dass meine Gruppe eigene Geschichten zur Musik erzählen wollte, zeigte mir, dass ich am richtigen Ort gelandet war und es mir gelang, zarten Seelen meine liebste Art des Liebens näherzubringen.

Meinen Gedanken wurde ein jähes Ende gesetzt, als die Tür erneut quietschte und die restlichen sechs unserer kleinen Crew das „Lead & Follow" betraten. Ich wies meine Schüler an, einfache Aufwärmübungen zu vollziehen, korrigierte wie jedes Mal Rachels falsche Position beim Dehnen und ignorierte Levis „Flirtversuche".

„Also dann, Leute", rief ich und klatschte in die Hände, um die allgemeine Aufmerksamkeit wieder auf mich zu ziehen.

„Cait hat mir erzählt, dass sie eine Idee für eine neue Choreo hat. Wisst ihr schon irgendetwas darüber?", fragte ich, obwohl ich mir diesen Zug eigentlich hätte sparen können. Die sieben taten nie etwas, was das Tanzen betraf, ohne es vorher untereinander abzusprechen. Obwohl es nicht selten zu Unstimmigkeiten kam, legte „Corazón" wenn es darauf ankam, eine beeindruckende Dynamik an den Tag. Hatte ich erwähnt, dass ich sie liebte?

Trotz allem stöhnte Cameron auf. Er sah seiner Zwillingsschwester, Caytlin zum Verwechseln ähnlich und auch wenn ich wusste, dass es auf der ganzen Welt kein Geschwisterpaar gab, das sich mehr liebte, als Cait und Cam, entstanden die meisten ihrer handfesten Streits in der Zeit, die wir gemeinsam im Tanzstudio verbrachten.

„Hättest du nicht irgendein anderes Lied nehmen können? Schwesterherz, bei dem Scheiß bluten meine Ohren."

„Wenn ich du wäre, würde ich die Klappe halten. Denn wenn du es nicht tust, werden Teile bluten, bei denen du dir noch wünschen würdest, dass es deine Ohren sind", entgegnete Caytlin. Es hatte bis jetzt wohl kaum einen Moment gegeben, in dem es jedem einzelnen unter uns so schwer gefallen war, nicht loszulachen. Ich räusperte mich.

„Cam, lass deine Schwester in Ruhe. Zeigt mir lieber, was ihr drauf habt."

Und dann gab es nur noch die Musik.

Doch es war noch kein Ton gesungen und zum ersten Mal wünschte ich mir Stille. Weil das was auf mich einzuprasseln drohte, zu viel war. Mit Sicherheit.

„I can't write one song that's not about you,
can't drink without thinkin'about you,
Is it too late to tell you that everything means nothing, if I can't have you?"

Sofort sah ich wieder, was nicht einmal 24 Stunden zuvor geschehen war. Meine Wangen brannten aller Wahrscheinlichkeit nach lichterloh, während Shawns Augen vor meinen aufblitzten. Der verletzliche, liebevolle Ausdruck seines Gesichtes, den er mit einem Lichtermeer geteilt und mit dem er mir klargemacht hatte, wie schön Unvollständigkeit sein konnte. Ich dachte an die unausgesprochene und doch offensichtliche Liebe zwischen Shawn und seiner Schwester und die ehrlichste Menschlichkeit, die mir durch den verrücktesten Zufall, den es wohl geben konnte, begegnet war.

Ich dachte an meine beste Freundin, der ich eine Nichtigkeit und doch so viel verschwiegen hatte. Ich dachte an das Glück.

Dass ich Tränen vergossen hatte, merkte ich erst, nachdem Shawns samtige Stimme verstummt war und meine Schützlinge mich voller Sorge anstarrten. Ich hätte etwas tun, ein Wort sagen sollen. Aber meine Kehle hatte in ihrem Dienst versagt. Das einzige, das Bände sprach, die wohl nie jemand verstehen würde, waren meine Tränen. Und sie hatten so viel zu sagen, obwohl ich nicht bereit war, die Wahrheit zu hören.

„Camila...", flüsterte Caytlin, als sie auf mich zukam und mir mit sanftem Griff eine Hand auf die Schulter legte. Sie hatte nur meinen Namen gesagt und doch lag so viel Trost in dem einen Wort, dass ich dachte, sie hätte den tieferen Sinn einer Geschichte erfasst, die ich gar nicht erzählt hatte.

„Waren wir so scheiße?", fragte sie ehrlich besorgt und während meine Tränen langsam versiegten, lachte ich heiser.

„Nein." Meine Stimme klang fremd und falsch.

„Gott, nein, ihr wart so..."

Um Worte ringend hielt ich inne. Was sollte ich sagen? Ich kämpfte ein paar Herzschläge lang, dann seufzte ich tief und stieß das hervor, womit meine Schüler sicherlich am wenigsten anfangen konnten.

„Ihr wart einfach echt."

Im „Rosario" war an diesem Nachmittag nicht viel los, was höchst selten vorkam. Normalerweise strotzte Miami nur so vor Leben und Energie, doch heute drückte die Stille. Es schien mir fast, als würde sie mir Stunden nach der peinlichsten emotionalen Entblößung aller Zeiten moralisch beistehen wollen. Als kannte sie jedes Geheimnis, das zwischen ihr und mir lag.

Danke. Aber nein danke.

Ich putzte den Tresen vor mir so pedantisch, dass Juan mit seinem Blick nicht nur einmal pure Angst ausstrahlte. Glücklicherweise schien er zu merken, was ich nicht zugeben konnte und verschwand die meiste Zeit in Carlos' kleiner Küche.

Ich beugte mich hinunter, um in unserem Gefrierfach unter dem Tresen zwei Flaschen Bier zu verstauen, als mir die Glocke an der Tür verriet, dass jemand den Laden betreten hatte. Einige Sekunden später vernahm ich angestrengtes Keuchen. Ich erhob mich und strich meine Schürze glatt, bevor ich aufblickte und das Leben verlangsamte.

Exakt die gleiche Locke wie am Vorabend hing über seiner Stirn zwischen seinen Augen und bildete ein geschwungenes C. Die definierten Wangenknochen waren ein wenig gerötet, was gesundes Selbstbewusstsein demonstrierte. Fast als würden sie ihm dabei helfen, seinen Charme stärker spielen zu lassen. Trotz sommerlicher Temperaturen trug er Boots für den Herbst an seinen Füßen, gepaart mit schwarzen Jeans und einem schlichten weißen T-Shirt, das an seinem Torso spannte.

Sein Gefühl traf meines und unsere Augen schienen zu wissen, dass sie bereits zum zweiten Mal miteinander sprachen. Ich starrte ihn an und spürte, ob ich es wollte oder nicht, zum ersten Mal, was Leben bedeutete. Und, dass Wimpernschläge es durch unsere Taten formten. Shawn Mendes machte vor, wie es funktionierte und lächelte.

„Hey."

-

Wie versprochen, gibt es jetzt das fünfte Kapitel. Ich wünsche euch viel Spaß damit und hoffe, dass es euch gefällt. <3

Wie findet ihr es, dass Shawn und Camila sich so schnell wieder begegnen? Und wie würdet ihr euch wünschen, dass es weitergeht? :)

Noch einmal ganz viel Liebe für euch und ein schönes restliches Wochenende. <3

Maggie <3 :)

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro