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Kapitel 47

"I think we deserve a soft epilogue, my love.
We are good people and we've suffered enough."
-Seventy years of sleep
••


Shawn

Die Tattoomaschine surrte gefährlich nahe an meinem Arm und obwohl klar war, dass ich das hier nicht zum ersten Mal tat, verstand ich viel zu deutlich: Ich war nervös. Gleichzeitig war alles so sonnenklar, dass es mich beinahe zum Lachen gebracht hätte. Livia beugte sich ein Stück nach vorne und sah mich durch prüfend gesenkte Augenlider an.

„Bist du dir sicher? Es ist ganz schön...groß."

Nicht groß genug.

Ich nickte und wappnete mich gegen Tränen, die so oder anders fließen würden. Dabei befand sich noch kein Klecks Tinte unter meiner Haut. Ich war ein verfluchtes Wrack und betete bloß still darum, nicht noch mehr Fassung zu verlieren.

„Ja", sagte ich Lichtjahre zu spät, aber entschlossener denn je. „Ja, ich will das hier. Mindestens genauso sehr, wie ich sie will." Mir war von der ersten bis zur letzten Silbe klar, wie verzweifelt sich anhörte, was ich gerade ausgesprochen hatte, doch ich besaß mit einem Mal nicht den seltenen Wunsch meine Zunge zu zügeln.

Der Blick meiner Tätowiererin war unergründlich, doch sie nickte, als würde sie mich, als würde sie alles verstehen, setzte die Nadel an und begann. Es tat so unsagbar weh, dass ich vermutlich die hundert schlimmsten Flüche der Menschheitsgeschichte ausstieß, gefühlt vier Liter Wasser trank und zwei Packungen Papiertaschentücher aufbrauchte.

Irgendwann war es vorbei. Oder es fing gerade erst an, denn als ich langsam begann, mich mit dem abzufinden, was auf meiner Haut prangte, betrat mein bester Freund den Raum. Brian nahm Livia bloß für eine Sekunde in Augenschein, bevor sein Blick zu mir flog. Er grinste. Fast. Am liebsten hätte ich ihn geschlagen.

„Kumpel?"

„Ja?" Aus irgendeinem Grund brannte meine Haut lichterloh.

„Vielleicht solltest du Camila das, was da auf deiner Haut steht, sehen und wissen lassen, bevor... Na ja, bevor sie..." Er brach ab und sah hilfesuchend zu Andrew. Dieser schluckte und schloss die Augen, als müsste er nicht nur mich sondern auch sich selbst gegen das wappnen, das er gleich offenbaren würde.

„Bevor sie nach Japan fliegt."

Wann würde ich aufwachen? Das hier war ein Albtraum, etwas anderes zog ich gar nicht in Betracht. Ich fühlte mich, als wäre jeder Knochen meines Körpers zu Bruch gegangen und gleichzeitig schrumpfte meine Brust. Mein Herz würde sie gleich verlassen. Ich wollte Luft holen, nur noch einmal, bevor ich zum wiederholten Male aufgab, doch es gelang mir nicht. Nicht mehr.

Kein Atemzug.

„Was?", krächzte ich.

Wow, ich hatte es noch hinbekommen.

Vielleicht blieb es um mich herum still. Die Wahrscheinlichkeit, dass dem nicht so war, war aber ebenso hoch wie die der Stille. Für mich spielte all das nicht länger eine Rolle.

Und dann war da nichts mehr.

Ich konnte wieder – noch immer? – schlucken, obwohl jedes Lebenszeichen, das mir mehr oder weniger freiwillig entwich, schmerzte. Doch es bleib dunkel und meine Augenlider verboten mir, ehe ich auch nur darüber nachdenken konnte, inständig sie der Anstrengung des Hebens auszusetzen. Meine Gliedmaßen waren zu schwer, um von mir getragen zu werden. Ich wollte liegen. Ich wollte bloß liegen. Ein paar Leben vergingen, bevor ich anfing, wieder ins Leben zurückzukehren. Oder in das, was davon noch übrig war. Drei Augenpaare waren auf mich gerichtet. Brian räusperte sich und fand als Erster wieder Worte. Sprechen. Auch so etwas, auf das ich von diesem Augenblick an bis zum letzten liebend gerne verzichtet hätte.

„Shawn, geht's dir gut? Dein Sturz sah ziemlich übel aus."

Ich schnaubte still und zuckte die Schultern so im Liegen, dass es hoffentlich nicht gruselig aussah. Und selbst wenn es das getan hätte, gab es nichts, das mir gleichgültiger erschien.

Im Schneckentempo und mit der Hilfe meiner Crew nahm ich auf dem Sofa Platz und trank ein paar Schlucke Wasser. Sie taten weh. Alles tat so furchtbar weh. Ich spürte Andrews Hand an meiner Schulter. „Es tut mir leid, Kumpel. Ich hätte dir vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt erzählen soll, dass..."

„Dass es endgültig vorbei ist, weil sie geht?" Ich lachte trocken und ohne jeden Humor und musterte meinen Manager kurz. „Glaub mir, ich wäre jedes Mal zusammengebrochen."

Zehn Sekunden.

„Warum?", fragte ich.

Andrew schluckte. „Sie hat ein Jobangebot von Rachel Winston bekommen. Die Götter-Choreografin der letzten Jahre. Camila soll in Tokio eine ihrer Mannschaften trainieren."

„Wieso sagt sie mir so etwas nicht?" Ich richtete die Frage vor allem an mich selbst.

„Weil sie sonst wüsste, dass das Einzige, was sie will, ist, bei dir zu bleiben."

Mit angehaltenem Atem fuhr ich herum. In der Tür stand die einzige Person, die jemals die richtige Hilfe sein würde, meinen Plan in die Tat umzusetzen. Camilas liebste Autorin grinste verschmitzt.

„Es tut mir leid. Sich so anzuschleichen, ist alles andere als angebracht, aber was das Stillhalten betrifft, war ich schon immer eine Niete."

Auf eine verschrobene Art und Weise fühlte ich mich besser, als Brittainy. C. Cherry das sagte. Mein Herz wog nicht mehr zwangsläufig eine Tonne. Und doch war es zu schwer, als dass ich es in den nächsten Wimpernschlägen hätte bändigen können. Brittainy lächelte breit und eine Sekunde später... umarmte sie mich. Einfach so. Wie kam es, dass ich diese Frau erst seit zwei Sekunde kannte?

„Hi, Shawn", murmelte sie an meiner Schulter. Dann sah die Frau, die ich innerhalb so kurzer Zeit zu bewundern gelernt hatte, mir in die Augen. Und ich verstand, dass sie mich verstand. Wie um alles in der Welt sie das auf die Reihe bekam, war mir ein Rätsel. Aber es schien, als wüsste sie Bescheid, dabei hatte ich kein Wort verloren.

"Hey, Brittainy." Ich klang, als hätte ich einen Berg erklommen.

„Danke, dass... Danke, dass du hier bist."

Sie lächelte und mein Bedürfnis, in Tränen auszubrechen, stieg ins Unermessliche. Doch ich schluckte und stierte auf die Tischoberfläche. Ich wusste nicht, wann Brian und Andrew meine endlos scheinende Wohnung verlassen hatten, aber ich war mit der Königin herzzerreißender Romane alleine.

„Was willst du tun, Shawn?"

Die Frage traf mich unvorbereitet und doch war meine Klappe schneller als mein Kopf.

„Ich will unsere Geschichte aufschreiben. Camilas und meine Geschichte."

Großer Gott, es klang so surreal.

„Erzähl mir von ihr", bat Brittainy. Ich stockte. Dann öffnete ich den Mund, ganz langsam und bedächtig, als trüge ich Gold auf der Zunge. In gewisser Weise tat ich das auch. Und, als das Bild von Camilas Locken, Lippen und Augen, der Klang ihrer Stimme, vor meinem inneren Auge verflogen war, sprach ich. Ich erzählte von der Frau, die Montage mit offenem Herzen empfing, die in Tanzschritten ihren Weg formte und lachte und weinte, wenn es ihre Seele befiel. Ich offenbarte, wie sehr Wie die Stille unter Wasser unser beider Leben verändert hatte. Ich erzählte von Tagen und Nächten, von Küssen und Tränen. Ich erzählte von uns.

Als ich innehielt, wanderten Brittainys Augen zu meinem frisch gestochenen Tattoo. Sie musterte das Bild und den Schriftzug darunter konzentriert, als würde sie jeden Buchstaben inhalieren.

„Das ist toll", sagte sie nach einer Weile. In ihrer Stimme schwang nicht der Hauch eines Urteils mit. Ich schluckte, obwohl es nichts zu schlucken gab.

„Es ist... Es ist für..."

Sie nickte wissend. „Du liebst sie wirklich. Und ich meine wirklich. Das tust du voller Seele, nicht wahr?"

„Wäre es sehr unpassend, jetzt aus einem deiner Bücher zu zitieren?", fragte ich und fühlte mich mit einem Mal wie ein kleiner Junge.

Brittainy grinste und der Ausdruck in ihren Augen schrie geradezu: Diese verfluchten Kids.

„Keine Ahnung. Lass mal hören", gab sie zurück und überkreuzte ihre Beine.

Die Worte wichen mir automatisch von den Lippen und es fühlte sich an, als wäre jedes ein Schlag in den Magen.

Momente", murmelte ich. „Die Menschen erinnern sich immer an einzelne Momente. Wir erinnern uns an die Schritte, die uns an den Ort führten, der für uns bestimmt war. An die Worte, die uns inspirierten oder zerstörten. An die Ereignisse, die uns verwundeten und mit Haut und Haaren verschlangen. Ich habe in meinem Leben viele solcher Momente erlebt, Momente, die mich veränderten, die mich herausforderten, Momente, die mir Angst machten und mich in die Tiefe rissen. Doch die größten – die, die mir das Herz brachen und den Atem raubten – habe ich alle mit ihr erlebt."

Brittainy C. Cherry schwieg, bevor sie wieder sprach. Ich tat es ihr gleich.

„Shawn, ich denke, wir schreiben eure Geschichte auf."

„Es wird hart werden, oder?", fragte ich und wusste, sofort, wie die Antwort lauten würde. Brittainy bestätigte mich.

„Es wird dich so töten, wie du niemals dachtest, sterben zu können. Aber lass mich dir eine – vermutlich dumme – Frage stellen: Ist Camila es wert?"

„Ja." Ich lebte und starb gleichzeitig. „Sie ist alles wert."

Brittainys Blick wurde weich. „Dreht sich die Welt, weil ihr Herz schlägt, Shawn?"

Langsam nickte ich. „Ja. Ja, das tut sie."

Die Lieblingsautorin meiner großen Liebe lächelte und ich fing an, zu glauben, was mir ihr Lächeln versicherte.

Alles wird gut.

„Na dann los."

-

Da ist es! An dieser Stelle möchte ich sagen: Bitte... BITTE lest "Wie die Stille unter Wasser" von Brittainy C. Cherry. Diese Frau ist einfach ein unfassbares Genie. Und noch ein riesen Shoutout an das unfassbarste Genie auf Wattpad -  KimLovee - ohne sie würde ich euch dieses Meisterwerk nämlich gar nicht empfehlen... Ich hab dich lieb! <3
Das nächste Kapitel ist auf dem Weg zu euch!

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