Nothing can separate us
"Mommy Kara! Mommy Kara! Hilf mir!", schrie ein kleines Mädchen gespielt verzweifelt und flüchtete vor ihrer dunkelhaarigen Mutter.
"Mommy Kara! Mommy Lena jagt mich! Hilf mir!" Ein Ruck ging durch Kara's Körper, als das kleine Mädchen sich hinter ihrem Rücken versteckte.
"Lucy, komm her zu Mommy Lena", lachte die junge Geschäftsführerin.
Mit Schwung schnappte sich Lena ihre kleine Tochter und wirbelte sie herum, wobei das kleine Mädchen vergnügt quiekte.
"Luca, komm her, mein Junge", rief Kara sanft ihrem Sohn zu, der sich schüchtern hinter einem Gebüsch versteckt hatte.
Der kleine Luca war schon immer ein stiller Junge, während seine Zwillingsschwester Lucy eher die Wildere war und wirklich nie Ruhe gab.
"Was ist, Mommy Kara?" Langsam krabbelte Luca hervor und tapselte auf seine blonde Mutter zu.
Sanft nahm Kara ihren Sohn auf die Arme und begab sich zu ihrer Frau.
Lena küsste Kara sanft und setzte Lucy auf ihre Schultern.
Kichernd wedelte Lucy mit ihren Armen und legte ihre Hände auf das dunkelbraune Haar ihrer Mutter.
Die Familie Luthor besaß eine riesige Villa mit einem großen Garten und jedes Kind besaß ein eigenes Zimmer.
Kaum betrat die kleine Familie das Haus, fing es auch schon an wie aus Eimern zu schütten.
Lucy und Luca kicherten, als sie aus dem Fenster sahen und man nur noch verschwommen den Garten sehen konnte.
Auch der Himmel war dunkler geworden.
"Kommt, ihr Kleinen. Mommy Kara hat Kakao für uns gemacht."
"JA!" Fröhlich hüpfend sprinteten sie in die Küche und setzten sich an die Kücheninsel.
Gemeinsam tranken sie den Kakao und aßen den Käsekuchen, den die Familie Luthor am letzten Tag gemacht hatte.
Fröhliches Gelächter war in der ganzen Villa zu hören, was jedoch durch ein nervtötendes Klingeln eines Handy's unterbrochen wurde.
"Wer ist das denn jetzt schon wieder?", fragte Lena ihre Frau irritiert und doch leicht besorgt.
Schließlich wusste sie, dass Kara's Handy nur klingelte, wenn es wichtig war.
"Ich weiß es nicht." Kara erhob sich von ihrem Stuhl und ging zu ihrem Handy, das sie auf einer Ablage neben dem Kühlschrank hingelegt hatte.
Ihr genervter Blick wandelte zu besorgt, als sie Alex' Nummer auf ihrem Display erkannte. "Was gibt es?", fragte sie, nachdem sie abgenommen hatte.
"Hey, es ist wichtig. Du musst so schnell wie möglich zum DEO kommen. Es ist ein Nofall!" Und schon legte Alex wieder auf.
Langsam und irritiert führte Kara ihr Handy vom Ohr weg und legte es zurück auf die Ablage. "Lena, es gibt einen Notfall im DEO. Ich muss sofort da hin."
Sofort erhob sich Lena ebenfalls. "Na dann, ich werde mitkommen. Flieg schon mal vor, ich werde Lucy und Luca zu Sam und Ruby bringen. Kommt, Kinder, wir müssen los."
"Ok", meinten die Kleinen, sprangen von ihren Stühlen und gingen zu ihrer Mutter.
Lena hatte Lucy und Luca an den Händen, während sie auf dem Weg zu Sam und Ruby war.
Vor Sam's Haustür klingelte Lena und sofort stand Ruby vor der Tür.
In ihrem braunen Haar hatte sie dunkelblaue Strähnen, aber sonst sah sie noch immer genauso aus wie immer.
"Lena!", rief sie fröhlich und umarmte ihre Tante.
"Hi, Süße. Könntet ihr auf Lucy und Luca aufpassen? Meine Frau hat einen Anruf von Alex bekommen, es gibt einen Notfall beim DEO."
"Natürlich. Liebend gern. Aber, Lena, versprichst du mir etwas?"
"Klar, was denn?"
Ruby's Blick wurde besorgt. "Passt bitte auf euch auf. Also Kara und du."
"Das werden wir. Sag Sam doch bitte einen Gruß von uns. Ich muss jetzt leider los. Vielleicht sehen wir uns ja heute noch. Tschüss."
Als Ruby die Tür schloss, seufzte Lena auf.
Sie wusste, dass heute etwas geschehen würde.
Und genau davor hatte sie so große Angst.
Eine unangenehme Gänsehaut überkam sie, als sie daran dachte, wie ihre Kinder den Rest ihres Lebens ohne Kara aufwachsen müssten.
***
Kaum landete Kara einige Minuten später im DEO, kam ihr auch schon ihre Schwester entgegen.
"Kara! Gut, dass du da bist. Komm mit!" Alex schnappte sich ihre Hand und zog sie zu dem großen, runden Tisch.
J'onn stand schon mit den Händen darauf gestützt da und sah zu denen.
Der Marsianer umarmte Kara kurz und erklärte ihr dann die Lage, als auch schon ihr sehr bekannte Schritte ertönten.
"Kara!" Lena landete gleich in ihren Armen und beide küssten sich kurz. "Was ist hier los?", fragte Lena besorgt und sah nun ebenfalls zu dem Tisch, wo James gerade dazukam.
Kara hielt Lena's Hand und trat nun wieder an den Tisch. "Die Erde wird von weiteren Aliens angegriffen. Dieses mal sind es weder die Weltenkiller noch Agent Liberty und Lex noch sind es die Daxamiten. Es ist etwas Anderes in die Erdatmosphäre eingedrungen. Wir wissen aber nicht, wer oder was es ist und was sie wollen."
Lena's Blick wurde noch besorgter. "Also wissen wir nicht, mit was wir es hier zu tun bekommen? Na ganz große Klasse."
Die Dunkelhaarige verdrehte ihre Augen. "Deswegen haben wir Supergirl gerufen."
Die Erwähnte schien zu überlegen. "Und wenn es noch Abtrünnige von Tante Astra und Non sind? Das wäre doch auch möglich, oder nicht?"
J'onn stimmte zu. "Möglich. Aber da wir nicht wissen, was auf uns zu kommt, solltest du vorsichtig sein, Supergirl. Alex, du könntest deiner Schwester mit dem Anzug zur Seite stehen. Falls es wirklich noch mehr Kryptonier sind, wird das grüne Kryptonit helfen."
Die ältere Danvers nickte.
"Und was ist mit mir?", funkte Lena dazwischen, "wenn es um meine Frau geht, möchte ich gefälligst dabei sein!"
"Reg dich ab, Lena. Ich überleg mir noch was." Winn hob beschwichtigend seine Hände und wandte sich auf seinem Tablet tippend ab.
Jedoch drehte er sich noch mal kurz zu der kleinen Gruppe. "Ich könnte dir auch so einen Anzug machen wie Alex."
"Der mit dem Kryptonit? Ich möchte aber Kara helfen und nicht Abstand von ihr halten. Was, wenn ihr etwas passieren wird ... Mit diesem Anzug könnte ich ihr nicht mal annähernd näher kommen."
"Ist gut. Ich überleg mir mal etwas", nuschelte Winn leicht genervt und wandte sich nun vollständig ab.
Die junge Geschäftsführerin wandte sich an ihre Frau und legte ihr einen Arm um ihre Schultern.
"Sind Lucy und Luca in Sicherheit? Ich möchte nicht, dass ihnen etwas geschieht."
"Keine Sorge, Schatz, unsere Kinder sind bei Sam und Ruby in Sicherheit. Ihnen wird nichts geschehen." Lena küsste ihre Frau auf den Mund, den die Blonde sofort erwiderte.
"Runter! Wir werden angegriffen!", schrie plötzlich ein DEO-Agent, als er die Treppe des kleinen Balkones hinunterrannte und gleichzeitig mit seiner Waffe nach draußen zielte.
"Supergirl, ich denke mal, es geht los."
Supergirl nickte und flog nach draußen.
Lena blieb jedoch beim DEO im HQ. "Winn, ich muss ihr helfen. Dann gib mir wenigstens eine Waffe, damit ich aus der Ferne helfen kann."
Seufzend reichte Winn seiner Freundin eine Waffe, die Lena sogleich einsteckte und sich abwandte.
Aufgeregt lief sie auf den Balkon und blickte zu National City hinunter.
***
Kara flog in schneller Geschwindigkeit über National City.
Sie hielt nach Außerirdischen ausschau, konnte aber bis jetzt noch nichts erkennen.
Es kann doch wohl nicht sein, dass nur ein einziger Mensch oder sonst wer das DEO angreift! Da muss etwas faul sein!, dachte sie frustriert und benutzte ihren Röntgenblick, um mehr zu erkennen.
Jedoch passte sie hinter sich nicht mehr auf.
Sie spürte nur noch einen kräftigen Schlag im Rücken und stürzte in hoher Geschwindigkeit zu Boden.
Der Aufprall kam schnell und letztendlich schlitterte sie über den zerstörten Boden.
Benommen blieb sie auf dem zerbröckelten Asphalt liegen und stöhnte genervt auf. "Verdammte scheiße!"
"Supergirl!", hörte sie die Stimme von ihrer Schwester.
Sofort erhob sich die Heldin und sah zu Alex.
"Alles klar?", fragte diese.
Kara nickte bloß. "Es ist Non ..."
"Non? Aber er ..."
"Ja, aber er ist wieder da. Mit einer viel größeren Waffe. Sehr viel größeren Waffe", murmelte sie und zeigte auf ein riesiges Etwas, das wie eine Rakete aussah.
"Oh mein Gott", fing Alex an und hatte nun eine Hand an ihrem Interkom, "J'onn, es ist Non. Er greift wieder National City an."
Durch Kara's Supergehör könnte sie J'onn's Stimme aus Alex' Interkom wahrnehmen: "Astra ist nicht dabei, oder?"
Supergirl schüttelte auf seine Frage hin den Kopf, was Alex an den Marsianer weitergab.
Alex trug inzwischen ihren komischen Anzug mit dem Kryptonit-Schwert, das sie jetzt zog.
Kara drehte sich um und erblickte Non mit einigen weiteren Kryptonier hinter sich.
Alex trat neben Kara und richtete ihr Schwert auf die Kryptonier.
Die, die weiter vornen standen, sanken leicht auf die Knie und grüne Striemen zogen sich durch deren Gesichter.
Doch Non regte sich kein Stück.
Sein Gesicht war wutverzerrt und ein leichtes Knurren verließ seine Kehle.
Non drückte sich vom Boden ab und stieg in die Lüfte.
Kara tat es ihm gleich.
Alex hingegen ging auf einige der Aliens los und stach einigen in den Magen.
Alex lieferte sich einen erbitterten Kampf gegen die Anhängsel Non's.
Ab und zu hörte sie ihre Schwester leise aufstöhnen oder sie stürzte kurz zu Boden und schwang sich dann wieder in die Lüfte.
***
Lena stand noch immer im DEO und wartete auf Winn.
"Lena! Ich hab etwas für dich!"
Sofort drehte sie sich zu ihm und sah ihn interessiert an. "Was gibt es?", fragte sie leicht aufgeregt und trat an Winn's Seite, der wie immer sein Tablet in der Hand hielt.
"Eine Überraschung für dich. Komm mal mit."
Sie folgte ihm in die Umkleide, wo er vor einer silbernen Kiste stehenblieb und diese öffnete.
Daraus zog er einen Anzug, den er ihr entgegenstreckte. "Zieh ihn an."
Aufgeregt nickte sie, verschwand mit dem Anzug um die Ecke und kam einige Minuten wieder zurück.
Es war ein schwarzroter Anzug mit einem silbernen Metallgestell auf dem Rücken.
Sie zeigte darauf. "Winn, was ist das?"
"Damit kannst du fliegen. Aber ich möchte dir noch mit auf den Weg geben ... sei vorsichtig, denn ich habe es noch nicht vollständig geprüft!" Er hob warnend einen Finger, worauf Lena ungeduldig nickte. "Kann ich jetzt gehen? Ich möchte zu meiner Frau", fragte sie jetzt noch ungeduldiger und wippte mit einem Fuß.
Winn grinste etwas. "Na dann ... geh doch."
Sofort machte sie sich auf den Weg und sprang vom Balkon ab.
In der Luft aktivierte sich auf ihrem Rücken das Metallgestell und sie flog - zu ihrer Überraschung - wie ein Naturtalent durch die Lüfte.
In ihrem Ohr hörte sie manchmal ein Stöhnen von Kara oder Alex.
Aber bis jetzt müsste es ihnen hoffentlich noch gut gehen.
In hoher Geschwindigkeit flog die Dunkelhaarige durch die Lüfte, auf der Suche nach ihrer Frau.
Aus der Ferne erkannte sie dann schließlich Kara gegen Non kämpfen.
Warte mal ... was macht denn Non jetzt schon wieder hier?!, fragte sich Lena irritiert und schoss eine Feuerkugel auf den Kryptonier.
Dieser sah es zum Glück nicht kommen und die Kugel traf ihn am Rücken, wodurch er zu Boden fiel.
Dankend sah Kara zu ihrer Frau und flog in die Richtung, in die Non gefallen war, Lena folgte ihr sogleich.
Als sie neben ihr landete, wurde Kara gleich von ihr besorgt angeschaut. "Alles ok?", fragte Lena die Superheldin, die nickte.
"Dann ist ja gut."
Supergirl erhob sich wieder in die Lüfte, direkt hinter Non. "Ergib dich doch endlich, Non! Du hast gegen uns und das DEO keine Chance! Also verschwinden wieder in dieses Loch, woher du hervorgekrochen bist!"
Man hörte schon, Kara war wirklich stinkwütend.
Sofort folgte Lena ihr. "Supergirl. Beruhige dich! Er ist es nicht wert." Sie hatte eine Hand auf Kara's Schulter liegen und lächelte beruhigend.
"Ich würde lieber nicht mir folgen, sondern zu dem Raumschiff da oben! Du willst doch sicher die Kinder retten, die deine ... eure Hilfe gebrauchen könnten!" Non's Stimme war hämisch und er zeigte auf ein Raumschiff, das einer Rakete ähnelte.
Sofort bremste die dunkelblonde Heldin ab und sauste mit Lena im Schlepptau zu diesem komischen Raumschiff.
Auf Anhieb fanden sie keinen Durchgang, weswegen Kara ein Fenster einschlug und dann im Inneren landete.
"Ich glaube, Non hat uns nur verarscht!", sagte Lena gereizt.
"Ja ... das steht in seiner Natur. Non ist eben ein verdammter Idiot!" Die Superheldin lief an den Wänden entlang und besah sich diese Lebewesen, die wortwörtlich in den Wänden schwammen.
Waren wahrscheinlich Fische.
"Das sind Yad. Giftige Fische und sie sind sehr selten", murmelte die Geschäftsführerin nachdenklich.
Plötzlich legte Kara eine Hand auf Lena's Schulter. "Schatz, hörst du das auch?"
"Was meinst du? Ich höre nichts ..."
"Das", fing die Blonde an und sah mit etwas Furcht zu ihrer Frau, "ist ein Countdown. Wir müssen ihn abstellen, bevor alles hochgeht. National City ist in Gefahr." Sie wollte auf einen Kontrollpult zugehen, doch kam sie dazu schon nicht mehr, denn eine Wand bekam plötzlich ein Riss.
"Die Yad- Hol schnell einen Behälter für diese Fische!"
Kaum ausgesprochen, stand auch schon ein Eimer unter dem Riss und das keine Sekunde zu früh, denn genau jetzt brach es auf und die ersten Fische fielen in den Eimer.
Einer der Fische berührte Lena's Arm und biss sofort in die helle Haut der jungen Mutter.
Die Dunkelhaarige verzog das Gesicht, wovon Kara jedoch nichts mitbekam.
Lena versteckte sofort die Bisswunde an ihrem Unterarm und lächelte gekünstelt. "Kara, wir sollten Countdown deaktivieren, bevor dieses Raumschiff in die Luft fliegt."
"Stimmt. Kommst du, Darling?"
Liebend gerne nahm Lena die Hand ihrer Frau an, die ihr hingehoben wurde, und folgte ihr durch das außerirdische Fluggerät.
An einem anderen Kontrollpult waren rote Zahlen zu erkennen, die den Countdown runterzählten.
Jetzt musste man das nur noch deaktivieren, aber wie denn nur?
Hektisch fummelten Kara und Lena an den ganzen Schaltern umher, doch es war zwecklos.
Kara sah zu ihrer Frau, doch diese schien sie nun nicht mehr richtig wahrzunehmen. "Lena?", fragte sie sanft und besorgt und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
Immer noch nichts.
Lena selbst war blass im Gesicht und zitterte etwas.
"Lena! Komm schon, rede mit mir!"
Aus verklärten Augen sah sie in die blauen Augen der Heldin, dann sackte sie plötzlich in sich zusammen.
Kurz bevor Lena überhaupt den Boden berühren konnte, fing Kara sie auf.
Schweißperlen lagen auf ihrer blassen Stirn, ihr Atem ging stockend und ihr Zittern wure langsam stärker.
Vorsichtig schüttelte Kara ihre Frau, doch sie blieb bewusstlos.
Dann hob sie vorsichtig Lena auf ihre Arme und düste im hohen Tempo aus der Rakete, als sie den Yad-Biss gesehen hatte.
Sie war sehr besorgt um ihre Frau.
Diese lag wie eine Leiche in ihren Armen und regte sich keinem Millimeter.
Der ihr entgegenkommende Wind peitschte Kara förmlich in das Gesicht.
Durch ihr Supergehör konnte die Heldin ihre ältere Adoptivschwester hören, die sich einen erbitterten Kampf gegen Non lieferte und schon ziemlich außer Atem war.
Die Kryptonierin wollte auf dem schnellsten Weg ins DEO und Lena dem Marsianer und den DEO-Ärzten überlassen, damit sie gleich wieder in die Rakete konnte, um den Countdown auszuschalten.
Nur wusste sie noch nicht, wie sie das anstellen sollte.
Nur kurze Zeit später landete sie wieder in der Rakete, nachdem sie dem Marsianer Lena in die Arme gedrückt hatte.
Hier muss es doch irgendwo etwas geben!, dachte Kara verzweifelt und raufte sich ihre dunkelblonden Wellen. "Verdammt noch mal!" Hektisch sah sie sich den Pult genauer an, doch nichts konnte sie finden.
Das Piepen des Countdowns wurde langsam lauter, was Kara signaliesierte, dass die Rakete bald hochgehen würde.
Also fasste sie einen Entschluss: sie würde versuchen, die Rakete zum Laufen zu bringen und dann ins Weltraum fliegen ...
Kara aktivierte ihren Interkom. "Alex, ich muss dich um etwas bitten."
Alex selbst schien eine Ahnung zu haben, als ihre Schwester diesen Satz sagte. "Kara, tu das nicht! Wir können und wollen dich nicht verlieren! Was glaubst du, wie Lena daran zerbrechen wird, wenn du nicht mehr zu ihr zurückkehren würdest? Und das nicht nur sie, sonder auch ich!", rief die Dunkelhaarige förmlich und unterdrückte ein Schluchzen, indem sie sich eine Hand auf Nase und Mund presste.
Doch Kara schüttelte nur ihren Kopf. "Alex, ich muss das tun. Sonst gibt es die Erde nicht mehr ..."
"Nein! Du bist meine Schwester! Ich kann dich nicht verlieren! Außerdem hast du Kinder! Sie brauchen dich!" Alex schluchzte durch Kara's Interkom, wobei diese versuchte, ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen zu bringen.
"Auf Wiedersehen, Schwesterherz ...", flüsterte sie nur noch und schaltete das schwarze Gerät in ihrem Ohr aus.
Mit aller Kraft stemmte sie sich gegen das Dach der Rakete und brachte diese so zum Steigen.
***
Zahlreichen Tränen flossen Alex und J'onn - der gerade dazugekommen war - über die Wangen, während sie zu der langsam aufsteigenden Rakete blickten.
Der Marsianer hielt seine beste Freundin in seinen Armen fest an sich gedrückt und strich ihr über den Rücken, um sie etwas zu beruhigen.
Doch es war zwecklos, Alex konnte und wollte nicht ihre Schwester verlieren.
Die dunkelhaarige Danvers schluchzte bitterlich in J'onn's Brust.
Er selbst unterdrückte sein Schluchzen und versuchte, für Alex stark zu bleiben.
Aber selbst ihm konnte man ansehen, dass es ihm schwer fiel, wenn er Kara loslassen müsste.
Und wenn sie dann noch an Lena, Luca und Lucy dachten ... das war nicht auszudenken.
Mit tränennassen Augen sah Alex zu der Rakete nach oben.
Ihr Körper zitterte und sie hatte das Gefühl, gleich zusammenzubrechen und das würde wahrscheinlich auch passieren, wenn J'onn sie festhalten würde.
***
Obwohl ihre Kräfte langsam nachließen, drückte sie dennoch weiter dagegen.
Nur langsam stieg die Rakete höher.
Schweißperlen traten auf ihre Stirn und flossen über die Stirn.
"Argh, komm schon ...!", fluchte sie angestrengt.
Ich werde nicht zulassen, dass meinen Liebsten etwas geschieht! Ich werde sie alle retten ... Komme, was wolle!, dachte sie und ein Schub ließ die Rakete ein Stück weit hochfliegen.
Je weiter sie stieg, desto schwerer war es für Kara, Luft zu holen und zu atmen.
Ihre Atmung glich nur noch einem Keuchen, jedoch ließ sie noch immer nicht nach.
Sie nahm sich fest vor, die Erde zu retten, ihre Familie zu retten.
Sie neigte ihren Kopf zur Seite und stemmte sich mit ihrer Schulter gegen das Dach der Rakete.
Ihr entwich ein leises Stöhnen, als ihre Schulter knackte.
Es dauerte einige Zeit, aber schließlich wurde die Rakete mit einem Mal leichter und Kara sank keuchend auf den Knien zu Boden.
Sie hielt ihren Kopf gesenkt, doch als sie das Piepen wieder richtig wahrnahm, sprang sie sogleich auf.
Im schnellem Tempo sprang sie aus einem kaputten Fenster und schon explodierte es hinter ihr.
Eine Druckwelle erfasste sie und schleuderte sie heftig gegen eine Hauswand, die sofort nachgab und mit Kara zusammenbrach.
Die Heldin wurde darunter begraben, dann wurde es vor ihren Augen schwarz.
***
Fast schon schmerzerfüllt schrie Alex in J'onn's Armen auf und presste sich ihre Hand vor Mund und Nase.
Zahlreiche Tränen flossen über Alex' Wangen und tropften auf ihre Knie.
Ihre Beine hatten bei der Explosion nachgelassen und sie war auf die Knie gesunken.
Der Marsianer kniete hinter ihr und hielt sie fest an sich gedrückt.
Auch ihm flossen Tränen über die Wangen.
Beide zitterten und wurden von Schluchzern durchgeschüttelt.
"J-j'onn, such sie! Bitte!", flehte die DEO-Agentin den Marsianer an.
Da J'onn nicht antwortete und auch keine Anstalten machte, aufzustehen, sprang Alex auf und rannte zu dem Steinhaufen. "Kara!", schrie sie über den großen Haufen und kletterte darauf.
Doch von ihrer Schwester war keine Spur zu sehen.
Ohne Mühe kletterte sie über die Steine bis zur Spitze und konnte dunkelblonde Haarspitzen erkennen. "Kara!" Ihre Stimme klang panisch und sofort begann sie damit, die Steine runterzurollen.
Der Marsianer begann ihr zu helfen.
Beide machten sich Sorgen um Supergirl.
Kaum waren alle Steine weg, sprang Alex zu ihrer Schwester in die Kuhle und kniete sich neben sie.
Sanft strich sie ihr über die Wange, doch die Heldin regte sich nicht.
Ihre Augen waren geschlossen und ihre Atmung war kaum zu erkennen.
"J'onn! Komm schnell!" Alex' panische Stimme drang dem Marsianer durch Mark und Bein und er zuckte zusammen.
Sofort trugen seine Beine ihn zu seiner besten Freundin, die weinend neben ihrer Schwester saß und ihren Kopf auf Kara's Brust gelegt hatte.
Sie fühlte sich jetzt wie damals, als ihre Schwester gegen die Rote Tochter gekämpft hatte und kurzzeitig tot war.
Da hatte Alex ihren Kopf genauso wie jetzt auf der Brust Kara's abgelegt.
Mit ihren Armen umschlang sie förmlich Kara's leblosen, blassen Körper und zitterte am ganzen Körper.
"Komm, Alex, wir müssen sie sofort mit gelbem Sonnenlicht versorgen. Sie wird das überleben, das weiß ich", flüsterte er sanft, "sie hat doch dchon so viel Anderes überlebt." Dann hob er die Heldin auf seine Arme und stieg in die Lüfte.
Alex lief langsam - trottete mehr - zurück zum DEO.
Mit ihren Armen hatte sie ihren Oberkörper umschlungen.
***
Schwer keuchend legte J'onn den blassen Körper von Supergirl auf eine Liege und schaltete die Sonnenlampen an.
Lena lag auf der Liege daneben, ebenfalls blass, aber sie war stabil.
J'onn drehte sich um und startete, um Alex abzuholen und sie zu ihrer Schwester zu bringen.
Lena bekam noch mit, wie der Marsianer verschwand, bevor sie leise stöhnend die Augen öffnete, sich ihr braunschwarzes Haar aus der Stirn strich und sich dann langsam aufsetzte.
Ihre Arme zitterten, als sie sich auf ihnen abstützte.
Lena's grünen Augen suchten die Umgebung ab, bis ihr Blick an Kara stehenblieben.
Sofort war die Dunkelhaarige auf ihren Beinen und stürzte an ihre Seite.
Ihre Knie zitterten und sie hielt sich an der Kante der Liege fest, um nicht umzukippen.
Langsam zog sie sich einen Hocker an die Liege und setzte sich darauf, dann nahm sie Kara's Hand in ihre. "K-kara, kannst du mich hören?", flüsterte sie sanft und strich durch ihre dunkelblonden Wellen.
"WAS UM HIMMELSWILLEN ZUST DU DA?! DU SOLLTEST NOCH LIEGEN BLEIBEN! DU WURDEST VERGIFTET!", riss eine Stimme sie aus ihren Gedanken, wodurch Lena heftig zusammenzuckte und sich zur Ursache des Lärms umdrehte.
Alex sah sie fast schon wütend an und hatte ihre Hände in die Hüften gestemmt. "Lege dich gefälligst wieder hin!" Jetzt zeigte sie auf die leere Liege, worauf Lena vorher noch lag.
Schritte gingen auf diese zu und eine Hand fasste an ihre Schulter.
Alex sah sie tadelnd an und zeigte mit ihrer anderen Hand weiterhin auf die Liege.
"A-aber ... w-was ist mit Kara?" Lena's Stimme zitterte und Tränen rollten über ihre Wangen.
"Leg dich hin, dann reden wir", befahl die Agentin streng.
Nur unter Protest folgte sie Alex' Anweisung und erhob sich.
Jedoch gaben ihre Beine sogleich nach, doch Alex fing Lena auf und stützte sie zu der Liege, worauf sie sich langsam niederließ.
"Keine Sorge, Lena, sie wird wieder ...", murmelte die Agentin leise, als sie Lena's Blick sah.
Doch diese hörte die Verzweiflung aus der Stimme, die sie zu ignorieren versuchte.
***
Sie fühlte sich völlig steif und schwach.
Nur langsam nahm Kara Stimmen um sich herum wahr und verzog etwas ihr Gesicht.
Sie stöhnte auf und bewegte etwas ihren Kopf, bevor sie sich langsam aufsetzte und ein weiteres Mal aufstöhnte.
"Kara?", fragte eine Stimme hoffungsvoll und diese nickte.
Dann öffnete sie ihre Augen und sah in zwei besorgte und erfreute Augenpaare.
Alex und Lena.
Alex half ihrer Schwester und setzte sie vorsichtig auf. "Wie fühlst du dich?"
"Wie von einer Rakete zerquetscht", murmelte sie mit rauer Stimme und atmete tief die frische Luft ein.
Lena hielt ihr ein Glas Wasser an die Lippen, das Kara in einem Schluck gleich vollständig leerte.
"Besser?"
Die Blonde nickte leicht. "Wie ... wie lange war ich bewusstlos?"
"Drei Tage", flüsterte Lena und vergrub gleich ihr Gesicht in Kara's Halsbeuge.
"Mommy Kara, Mommy Lena!", ertönten plötzlich die Stimmen von zwei kleinen Kindern und kurz darauf sprangen Luca und Lucy auf Kara's Schoß und drückten sich weinend und schluchzend an sie.
Kurz darauf betraten auch Sam und Ruby den Raum.
Auch sie sahen besorgt aus und hatten rot geweinte Augen.
"Kara, Lena, ein Glück, dass es euch beiden gut geht. Wir hatten solche Angst um euch beiden", sagte Sam und führte Ruby an der Schulter zu der kleinen Gruppe.
Auch sie umarmten Kara und Lena sanft.
Luca und Lucy wollten ihre Eltern schon gar nicht mehr loslassen, sie drückten sich nur noch mehr in deren Arme.
Schließlich traten dann auch J'onn und Alex dazu und schlangen die Arme um die kleine Familie.
Und zum Schluss kamen dann auch noch Sam, Ruby, Winn und James dazu.
Eine Familie ist eines der wichtigsten Sachen, die es geben muss ...
Vergiss niemals, dass du nur auf die Welt gekommen bist, um verehrt und geliebt zu werden.
***
Hey, Mondbabys.
1. Entschuldigt, dass es jetzt doch so lang geworden ist, war eigentlich nicht eingeplant ...
2. Dieser "kleine" Oneshot widme ich Wanda_Maximoff_Witch! Ich hab schon von Anfang an geplant, dass es für dich ist. Deswegen hoffe ich von ganzem Herzen, dass es dir gefällt.
3. Bitte lasst mir doch eine Rückmeldung da. Ich würde mich sehr auf Votes und Kommis freuen.
L.G.
Abby Moon
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