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Kapitel 4: "Keine Lust jetzt zu sterben"

Noah

 „Also müssen wir sie wirklich mitnehmen?" „Ja das habe ich dir doch heute Mittag schon erklärt, Joshua." Ganz bewusst betone ich seinen Namen. Er wird nicht gerne so genannt. „Du weiß ganz genau, dass du mich nicht so nennen sollst." 

Leicht verstimmt lehnt sich der Junge zurück gegen mein Auto und verschränkt dabei die Arme. „Wir müssten so oder so noch auf Nayla warten und du kennst sie ja. Wahrscheinlich weiß sie mal wieder nicht, welches Buch sie sich dieses Mal ausleihen möchte." Ich lehne mich neben ihn, da es einfach zu warm ist, um sich ins es zu setzen.

„Hast du das in Mathe verstanden?", fragt er mich und gedankenverloren schaut er in den Himmel, als hätte er meine Bemerkung über seine Freundin gar nicht gehört. Mittlerweile haben sich Wolken vor die Sonne gezogen, sodass sie einem nicht mehr in den Augen brennt.

„Ne. Wie denn auch? Die Frau hat die ganze Zeit die Tafel verdeckt, sodass man nichts sehen konnte." Durch ein Nicken stimmt er mir zu. „Aber frag mal Sam, der wird bestimmt alles aufgeschrieben und verstanden haben", ergänze ich meiner Aussage.

Auf Vorhof der Schule reden noch die Schüler, die entweder auf den Bus warten, auf ihre Eltern warten oder einfach sich mit Freunden unterhalten, weil sie in unterschiedliche Richtungen müssen. Auf dem großen Fußballfeld, welches unmittelbar an der Schule angrenzt, trainiert noch Fußballmannschaft der Schule und an solchen Tagen wie heute bin ich froh, dass ich kein Fußball, sondern American Football gewählt habe. An einem Montag nochmal extra lange zu bleiben hat glaube ich keiner Lust drauf.

„Da sind sie ja endlich", bemerkt mein bester Freund und weißt mit einem Kopfnicken auf die blaue Eingangstür. Ich folge seinem Blick und sehe wie Nayla, dicht gefolgt von Lexa, die steinige Treppe runtergeht. Während Nayla eher genervt guckt und so wie ich sie kenne, sich am liebsten über die ganze Welt beschweren will, hat Lexa wieder diesen undefinierbaren Blick aufgesetzt, der einem sagt, dass man sie am besten nicht anspricht.

Kurz bleibt sie stehen, als würde sie überlegen, ob sie nicht doch noch schnell wegrennen soll und irgendwie anders nach Hause kommt. Ich höre wie Nayla und Joshua einsteigen, jedoch bleibe ich noch stehen und warte. Warte darauf, ob das Mädchen, mit den langen, mittlerweile zotteligen, Haaren, einsteigt, wie sie es mir gesagt hat oder doch weggeht. Ich will mir gar nicht ausmalen, was Zuhause für ein Theater herrschen würde, wenn sie nicht einsteigt und meine Mum davon Wind bekommen würde. Wahrscheinlich darf ich kann ein paar Wochen alleine die Ställe ausmisten. Oder die Führungen von Dad übernehmen. Oder sie nimmt mir meine Playstation ab.

Ich starre sie an, wie sie ins nichts blickt. Als würde sie in Erinnerungen schwelgen. Genervt streicht sie sich die Haare hinters Ohr, die sich vom Wind gelöst haben und löst sich somit von der Art Trance, die sie überkommen hat, bevor sie sich zu mir dreht und in meine Richtung geht. Dabei wippen ihre Haare im Takt ihrer Schritte mit. Wie schafft es nur mit solchen langen Haaren zu leben? Gehen die einem nicht irgendwann auf die Nerven? Vielleicht ist sie ja davon genervt.

Stur geht sie an mir vorbei und steigt hinten ein. Mir soll es recht sein, so habe ich wenigstens nicht noch mehr Stress zu Hause, als ich eh schon habe.

Auch ich öffne die Fahrertür, um meinen Platz hinter dem Steuer einzunehmen. Ich sehe wie Josh neben mir irgendwas am Handy tippt und wie Nayla mit verschränkten Armen auf der Rückbank sitzt. Dabei verdreht sie demonstrativ die Augen.

„Was ist passiert?", erbarme ich mich dazu sie zu fragen, da ich weiß, dass sie es niemals von alleine erzählen würde und ihr Freund es allem Anschein nicht bemerkt.

Ich starte währenddessen den Motor und fahre langsam von dem Parkplatz. „Was los ist? Die Trulla aus der Bibliothek ist los. Meint die mir sagen zu müssen, dass ich schon zu viele Bücher zu Hause hätte und dass ich eines noch hätte, was ich schön längst hätte zurückgeben müssen. Aber die ist nur zu inkompetent ihren Job richtig zu machen. Ich weiß doch wohl besser welche Bücher ich noch habe und welche nicht", beschwert sie sich lautstark.

„Und was jetzt?", frage ich nach, nachdem ich merke, dass ihr Freund zu sehr in sein Handyspiel vertieft ist. „Ich habe mit ihr Diskutiert. Und weißt du, was sie gemacht hat?" Grade als ich antworten will, beantwortet sie ihre Frage selber: „Sie hat mir für Mittwoch nachsitzen aufgedrückt. Ist das zu glauben? Ich und nachsitzen? Noch weltfremder geht es ja wohl nicht. Ich geh mich morgen beim Rektor beschweren." „Ich glaub du steigerst dich da etwas zu sehr rein, vielleicht hast du es ja doch irgendwo bei dir rumliegen", sagt ihr Freund plötzlich, woraufhin Nayla empört nach Luft schnappt, jedoch nichts weiter dazu sagt. 

Das wird mit Sicherheit später noch Ärger geben. So wie ich sie und ihre Eltern kenne, werden sie sich erst beim Rektor beschweren gehen. Nayla wird kurz davor sein mit ihrem Freund Schluss zu machen und morgen ist dann wieder alles gut, weil sie sich beruhigt hat. So ist sie eben.

„Und was hat bei dir so lange gedauert?", frage ich Lexa, in der Hoffnung, die Aufmerksamkeit auf ein anderes Thema zu lenken und so der unangenehmen Stille in meinem Auto zu entfliehen. Mit einem kurzen Blick in den Rückspiegel sehe ich, wie sie aus dem Fenster guckt. Sie dreht sich nach vorne und ich merke ihre stechenden Augen, die mich durch den Rückspiegel beobachten.

Für einen kurzen Augenblick denke ich, dass sie nicht antworten wird und sich stattdessen einfach wieder zum Fenster dreht. „Der Rektor wollte noch mit mir reden", gibt sie mir als Antwort, womit ich mich auch zufriedengebe. Besser als nichts.

„Bye alter." „Bye", verabschiede ich mich von Josh, der daraufhin die Autotür mit einem lauten Knall zuschmeißt und im Rückspiegel sehe ich, wie Lexa zusammenzuckt. Langsam fahre ich wieder an und begebe mich auf den Weg nach Hause. 

Nayla haben wir schon vor Joshua weggebracht und wahrscheinlich rufen ihre Eltern in diesem Augenblick in der Schule an, um sich zu beschweren. Vermutlich liegt das Buch aber doch bei ihr irgendwo im Zimmer rum und es ist zwischen den Bücherstapeln verloren gegangen.

Im Radio bekomme ich nebenläufig mit, wie über Stau auf den Highways berichtet wird, dem ich aber nicht weiter Beachtung schenke und einen Sender weiter schalte. Mit den Highways habe ich sowieso nichts zu tun.

Eine unangenehme, bedrückende Stille legt sich ins Auto. Am liebsten würde ich jetzt das Radio lauter machen. Vielleicht würde sie mich dann bitten es leiser zu stellen. Vielleicht könnten wir ja in ein Gespräch kommen? So wie ich meine Mutter kenne will sie eh, dass wir beste Freunde werden. Auch wenn sie es nicht zugibt, ist Lexa nur da, weil sie ein schlechtes Gewissen hat. Damit ich nicht so oft alleine zu Hause bin.

Vielleicht hat sie auch zusätzlich noch gehofft, dass sich Lexa für Pferde begeistert und freiwillig mit auf dem Hof hilft. Als kostenlose Arbeitskraft.

Auch wenn sie es immer bestreitet, weiß ich, dass sie immer ein zweites Kind wollte. Sie hatte den Traum einer glücklichen, perfekten Familie, mit zwei Kindern, natürlich ein Junge und ein Mädchen, auf einem Bauernhof und Hunden. Und mit Lexa ist der Traum jetzt in Erfüllung gegangen. Eine kleine glückliche Familie.

Mein Handy macht einen leisen Ton und ich unterdrücke ein erleichtertes seufzen. Alles ist besser, als mit einer fremden Person im Auto zu sitzen, von der man grade mal so ihren Namen weiß.

Ich nehme es in die Hand, um zu gucken, wer mir geschrieben hat. Eine Nachricht von Josh: 'Mittwoch. Essen bei mir. Meine Mum hat dich eingeladen ein nein akzeptiert sie nicht'. Grade als ich ein kurzes 'ok' antworten und mich danach wieder auf die Straße konzentrieren will, und damit die nervige Stille im Auto, macht Lexa mir einen Strich durch die Rechnung: „Man ist nicht am Handy, wenn man am Steuer sitzt." Mit einem seufzen tippe ich schnell die Antwort und lege es neben mich. „Es passiert doch nichts. Also beruhige dich mal", antworte ich ihr genervt.

Warum ich genervt bin, weiß ich selber nicht. Vielleicht liegt es einfach an der Tatsache, dass wir noch keine vernünftige Unterhaltung geführt haben und dass Erste was sie freiwillig zu mir sagt ist direkt eine Kritik. Und mit der soll ich jetzt bis an mein Lebensende klarkommen?

Man sieht ihr doch förmlich an, dass sie auf das alles keine Lust hat. Mich würde es nicht wundern, wenn sie eines Tages ohne ein Wort verschwindet. Oder wenn herauskommt, dass sie gar nicht Lexa heißt, sonst Betti und auf der Flucht vor irgendjemanden ist.

„Das sagen sie alle, bis dann doch etwas passiert. Und ich habe keine Lust jetzt zu sterben nur, weil du zu faul bist, um deinem Freund später zu antworten." „Lass mich doch einfach so machen wie ich will. Ich habe schließlich schon länger einen Führerschein als du." „Und solange ich bei dir mitfahren soll, damit deine Mutter glücklich ist, lässt du das Handy am Steuer sein. Zumindest wenn ich dabei bin. Ansonsten kannst du deiner Mutter gerne erklären, wieso ich nicht mitfahre. Und so wie es aussieht ist es dir wichtig, dass ich mit dir fahre."




„Wieso bist du denn Vegetarier?", fragt meine Mutter das Mädchen gegenüber von mir, während sie sich Nudeln auf den Teller tut. Sie stockt in ihrer Bewegung, als hätte sie mit keiner Frage gerechnet. Als würde sie die Frage wie ein Schlag ins Gesicht treffen.

Sie schluckt einmal, bevor sie sich zusammenrafft und antwortet: „Seit ich denken kann esse ich kein Fleisch. Meine... meine Mutter hat mir beigebracht, dass wir nur das Essen müssen, was wir wirklich für unser Überleben brauchen. Und heutzutage brauchen wir halt kein Fleisch mehr, um zu überleben... und ja."

Es ist das erste Mal am heutigen Tag, an dem ich nicht emotionslos sehe. Ihr ist die Situation sichtlich unangenehm und schweigen legt sich über den Tisch. Augenfällig nervös stochert sie in ihrem Essen rum, ohne auch nur einen weiteren bissen zu nehmen.

Man hört nur das Kauen meines Vaters, welcher neben mir sitzt. „Sie ist bestimmt eine besondere Person gewesen... Was ist denn mit deinen Eltern passiert?", fragt meine Mutter vorsichtig nach und ich bin mir nicht sicher, ob sie die richtige Wortwahl gewählt hat. Sie hätte am besten gar nichts fragen dürfen. Hätte Lexa es sagen wollen, hätte sie es bestimmt gemacht.

Das Mädchen schweigt und in ihren Augen sehe ich, dass sie mit sich ringt, ob sie es erzählen soll oder nicht.

Sie atmet einmal tief ein und aus bevor sie schlussendlich antwortet: „Meine Mutter ist verschwunden. Da war ich 9." Sie schweigt und gespannt warte ich auf eine weitere Erklärung. Auch wenn ich bezweifle, dass die noch kommen wird.

„Kann ich nach oben gehen? Ich habe keinen Hunger mehr und ich muss noch Hausaufgaben machen." Ohne auf eine Antwort zu warten, steht sie ruckartig auf und stellt wie vom Blitz getroffen den Teller an die Spüle, nur um das Zimmer im Anschluss fluchtartig zu verlassen. Dicht gefolgt von den beiden Hunden.

„Denk dran, du hast gleich noch eine Gruppe", erinnert mich meine Mutter, um damit gekonnt vom Thema abzulenken. „Ich weiß", grummle ich.

„Vielleicht kannst du ja Lexa mitnehmen, sie freut sich bestimmt darüber." „Ich glaube kaum, dass sie sich darüber freut mit nervigen kleinen Kindern durch das Nichts zu reiten." „Du kannst sie doch wenigstes Mal fragen. Das kostet doch nichts." „Kannst du auch mal was dazu Sagen, Dad?", fragte ich ihn etwas genervt. Es kann doch nicht sein, dass er sich immer raushält.

„Diskutier das mit deiner Mutter aus. Ich halte mich da raus." „Ihr müsst euch doch kennen lernen. Und das geht nicht, wenn ihr nichts zusammen macht." „Sie kann vermutlich noch nicht einmal reiten. Bringt ihr das bei und dann nehme ich sie von mir aus mit."

Auch ich stehe ruckartig auf. Draußen strahlt die Sonne immer noch auf den Sandboden, der mittlerweile wahrscheinlich schon kochend heiß ist. „Wir reden da nochmal rüber. Glaub ja nicht, dass du einfach so weggehen kannst", höre ich noch meine Mutter sagen, bevor ich die Haustür zuschlage.



°Feedback? Würde mich sehr über Kommentare und auch Kritik freuen c: °

Wörter: 2011

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