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Kapitel 3: "Sonst bringt sie mich um."

Lexa

Schule ist furchtbar.

Man wird gezwungen mit pubertierenden Jugendlichen in einem Raum zu sitzen, die einen angucken, als wäre man ein Alien von einem anderen Planeten. Schlimmer ist es aber, wenn man mitten im Schuljahr neu auf eine Schule kommt, sodass die Gerüchte noch mehr angeheizt werden. „Die kommt bestimmt aus dem Jugendknast", höre ich ein Mädchen zu ihren Freundinnen flüstern, bevor sie kurz zu mir guckt. Ihre Freunde tun es ihr gleich.

Mein Blick schweift von ihnen ab und mustern die Cafeteria, die sich vor mir erstreckt. Die runden Tische, die in der Mitte aufgestellt wurden, verbrauchen unnötig viel Platz und mit einfachen langen Tischen wäre man besser dran gewesen. So wie sie es mit den Tischen an den Seiten am Fenster gemacht haben.

Ich lehne mich gegen die Wand, um es zu vermeiden mich irgendwo dazu zu setzen. Um mir einen Überblick zu verschaffen, wer hier wie drauf ist. Ob es hier eine Hierarchie gibt oder nicht. „Ich habe gehört, dass sie von der Polizei gesucht wird", höre ich eine andere Stimme in der Masse sagen. Ich kann es nicht verhindern, dass sich ein leichtes Schmunzeln auf meine Lippen legt und ich mit dem Kopf schüttle.

Man kommt auf die wildesten Fantasien und Theorien, wenn man von nichts eine Ahnung hat. Anstatt man einfach auf einen zukommt und nachfragt, werden wahllos irgendwelche Gerüchte in die Welt gesetzt, ohne drauf zu achten, ob es einer Person vielleicht schaden könnte. Mir soll es recht sein. Ich bleibe lieber die Unbekannte neue, die bald eh wieder hier weg ist. Bis jetzt ist es aber überall gleich gewesen. Alle stellen Theorien über einen auf und man bleibt trotzdem die unbekannte Neue, über die man nur mal irgendwas über Ecken gehört hat.

Ich schaue auf den Kratzer auf meiner Hand, den ich mir heute Morgen auf dem Weg zur Schule zugezogen habe. Wieder schleicht sich ein ironisches Lächeln auf mein Gesicht. Dass ich mich durch so etwas Einfaches wie einen Hasen ablenken lassen habe. Dummer Dornenstrauch. Meine Konzentration wird auch von Tag zu Tag schlechter. Vielleicht liegt es am Alter. Mit 17 ist man auch schon alt. Da kann so etwas doch mal passieren, oder? 

Ich muss wahrscheinlich wie eine Verrückte aussehen. Wie ich hier so lässig, naja zumindest fühle ich mich so, an der Wand stehe, auf meine Hand gucke und dabei vor mich hin grinse. Aber das regt doch nur zu weiteren Theorien auf. Irgendwo muss ja der Gesprächsstoff herkommen. Wieso dann nicht selber für ihn sorgen?

Ein lautes grölen lässt mich von meiner Hand, die ich daraufhin langsam wieder sinken lassen, aufgucken und ich fixiere einen Tisch, der so ziemlich in der Mitte des Raumes steht. Das Grölen kam wohl von einem breit gebauten Typen, der sich grade wieder hinsetzt. Dadurch, dass er eines von diesen typischen Football Trikots anhat, würde ich mal drauf schließen, dass das der heiß begehrte Football Tisch ist, an dem nur die 'Coolen' Leute sitzen dürfen.

Auch wenn ich dieses Schubladendenken nicht mag, schätze ich mal, dass die Mädchen, die ein paar Tische weiter sitzen, irgendwelche Cheerleader sind. Sie gucken immer wieder verstohlen zu dem beliebten Tisch hin und kichern. Dabei unterhalten sich angeregt über irgendein Thema, was mich aber nicht sonderlich interessiert, weshalb ich mich noch nicht einmal die Mühe mache, dort zuzuhören.

Ich will meinen Kopf abwenden, als mir ein bekanntes Gesicht ins Auge sticht. Naja, bekannt ist übertrieben. Bilder und einmal gesehen bekannt, trifft es wohl eher. War ja klar, dass er zu den beliebten gehört und nur beliebte Freunde hat. Und mit dem soll ich die nächste Zeit auskommen? Ich hoffe einfach nur, dass er mich, soweit es geht, ignoriert oder aus dem Weg geht.

Bevor ich ihn mir näher angucken kann, lehnt sich einer seiner Freunde vor ihn und flüstern ihm irgendwas zu. Mit einem seufzen stoße ich mich von der Wand ab und werfe meine einfache Tasche, die bis jetzt ihren Platz an meinen Beinen gefunden hatte, auf meinen Rücken. Hier Löcher in den Boden stehen ist auch nicht Sinn der Sache. Ich kann zumindest nicht immerwährend der Pause irgendwo stehen. Sich einfach irgendwo einen Platz suchen. Sich dort immer hinsetzen und vielleicht die Personen, die mit an dem Tisch sitzen, mit meinen Blicken, wegscheuchen. Das klingt doch nach einem perfekten Plan.

Ich gehe zielstrebig zu den Plätzen am Fenster hin. Zu den Leuten, die nur mit Hausaufgaben beschäftigt sind oder vor einem kleinen Laptop sitzen. Auf dem Weg achte ich darauf, niemanden anzurempeln. Was gar nicht so leicht ist, wenn die Cafeteria schon überfüllt ist und man sich erst einmal eine Zeitlang an den Lärm gewöhnen muss.

Der Boden ist leicht klebrig und meine Schuhe pappen kurz auf ihm, als ich durch die Reihen gehe. Wahrscheinlichen kleben hier überall Kaugummireste, die schon so am Boden festgetreten wurden, dass man sie nicht mehr abbekommt und uns noch überleben.

Je weiter ich in Richtung der Fenster gehe, desto besser wird die Luft. Unmöglich für einen Menschen zu merken und trotzdem macht es für mich Welten aus. Zumindest etwas bessere Luft. Weg von dem Schweißgeruch, den unzähligen verschiedenen Deos, dem Essen was hier serviert wird und dem, was sich manche selber mitbringen.

Als ich näher an die Fensterfront komme, sehe ich, dass manche Fenster geöffnet sind und sich manche Fenster als Türen entpuppen, die Teilweise auch offenstehen. Daher kommt wahrscheinlich der bessere Geruch. Innerlich seufze ich erleichtert auf. Wahrscheinlich hätte ich diese stehende Luft nicht noch länger ertragen.

Ohne ein Wort zusagen setze ich mich an einen Tisch, an dem schon drei Mädchen in meinem Alter sitzen und sich über die letzte Mathestunde unterhalten. Gemütlich lehne ich meinen Rucksack gegen den Stuhl und entspannt lehne ich mich zurück. Meine Arme verschränke ich vor meiner Brust und ich versuche meine ganze Konzentration nach draußen zu lenken, um dem Lärm zu entgehen.

„Ich versteh nicht, warum die ausgerechnet jetzt, wo es nochmal warm geworden ist, den Außenbereich sperren mussten", beschwert sich das Mädchen mir und in der Spieglung kann ich sehen, wie die anderen beiden ihr zustimmen. „Die hätten den Baum auch ruhig im Winter fällen können", wirf eine der beiden anderen ein. „Oder irgendwann in den Ferien. Aber nein, jetzt müssen wir eingepfercht wie Tiere in diesem Raum sitzen."

Innerlich kann nur den Kopf schütteln. Wahrscheinlichen haben sie auch nicht mal dran gedacht, dass er Baum vielleicht ein Risiko darstellen könnte. Oder dass auch niemand Lust hat, der nicht unbedingt ich ist, mitten im Winter auf einen Baum rauf zu klettern.

Ich drehe den Kopf wieder zu ihnen und schaue sie Stumm an. Abgesehen von dem ein oder anderen Blick, ignorieren sie mich jedoch gekonnt, weshalb ich ihnen Dankbar bin. Auf irgendeinen Smalltalk habe ich nun jetzt wirklich keine Lust. Vor allem da in spätestens einem Jahr eh nicht mehr hier bin und mit irgendwem Freundschaft zu schließen ist auch nicht der Plan. Das Schuljahr, bis ich 18 bin ohne große Aufmerksamkeit überstehen und dann weg. Egal ob in die Wildnis, was mir sogar recht lieb wäre, oder eine ein Zimmerwohnung mitten im nirgendwo.

„Kannst du morgen", fragt das wasserstoffblonde Mädchen vor mir. Anscheinend ist das Mädchen mit den kurzen schwarzen Haaren und dem rundlichen Gesicht neben mir gemeint, denn sie schüttelt als Antwort den Kopf, wobei ihre Haare hin und her schwingen, und sagt: „Ne sry, muss da noch ein Vortrag mit Noah und Josh vorbereiten. Aber Mittwoch geht es." Und plötzlich stockt etwas in mir. Habe das Bedürfnis, etwas zu sagen. Ich will sagen, dass ich bei Noah wohne und wir uns dann da sehen. Dass ich sie fragen will, wer Josh ist. Aber so schnell dieses Gefühl kommen ist, verlässt es mich auch wieder. Es wird sich nichts ändern. Wieso es dann erst versuchen.

Pünktlich zu klingeln erhebe ich mich, bleibe jedoch noch für eine Weile stehen und warte drauf, dass die meistens raus getrottet sind. Draußen wehen die bunten Blätter im Wand und manche verlassen ihren Platz, der jetzt über ein halbes Jahr ihr Zuhause gewesen ist und fallen leblos auf den Boden. Aber nicht nur die Blätter sterben, nein bald muss auch der große Ahornbaum dran glauben. Die breitgefächerten Äste boten bestimmt im Sommer schönen Schatten und auf den darunter stehenden Bänken hat es bestimmt gut gelernt. Die Blätter sammeln sich auf der saftig grünen Wieso und in der Ferne höre ich, wie jemand, vermutlich der Hausmeister, die Blätter zusammenkehrt.

Es ist faszinierend, wie etwas so Schlimmes, doch so schön aussehen kann. Wenn ich könnte, würde ich jetzt einfach daraus gehen, mich auf die Wiese und das Laub legen, und die weißen fluffigen Wolken beobachten, die, als wären die schwerelos, an uns vorbeiziehen. Jeder lügt. Die Menschen, die Anomolis. Selbst die Umwelt lügt uns an und zeigt uns etwas, was viel schöner ist, als es in Wahrheit ist.

„Hey." Unmerklich zucke ich zusammen. Warum bin ich so unaufmerksam? Seit wann bin ich so unaufmerksam? Das darf mir nicht passieren. Sonst könnte mir das zum Verhängnis werden.

Langsam drehe ich mich um und Blicke in grüne Augen, die mich nicht direkt anschauen, sondern leicht neben mich schauen. Emotionslos blicke ich ihn an und verlagere mein Gewicht auf den anderen Fuß. Am liebsten würde ich einen Schritt zurückgehen, Abstand in die Situation bringen, aber ich lasse es. Keine Schwäche zeigen. Schwäche heißt Verletzlichkeit und das bedeutet wiederum den Tod. Noahs Haare stehen etwas zottelig zu den Seiten ab und seine Nase ist leicht schief, als hätte er sie sich schon mal gebrochen.

Abwartend sehe ich in an. Gespannt darauf was er von mir will. Unbewusst zuckt er leicht mit der Nase, als wäre er nervös und für einen kurzen Moment will ich grinsen, aber ich unterdrücke es. Ich behalte meinen Emotionslosen Blick. „Meine Mutter will, dass ich dich mit zurücknehme. Ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass wir uns nach der Schule an meinem Auto treffen. Ist ein schwarzer Audi." „Ich kann auch gut laufen", erwidere ich daraufhin nur, nehme meine Tasche und gehe schnellen schrittest, durch die mittlerweile leeren, Tischreihen.

„Komm schon bitte. Sonst bringt sie mich um", bittet er mich mit einem flehenden Unterton und hat mich schon bald eingeholt. Mit einem großen Schritt stellt er sich vor mich und ich bleibe stehen. Mein Herz stoppt für eine Sekunde. Ich mache einen Schritt zur Seite, um an ihm vorbei zu gehen, jedoch stellt er sich mir sofort wieder in den Weg. Wenn ich will, kann ich ihn sofort überwältigen. Auf den Boden werfen und locker an ihm vorbeigehen. Aber unauffällig bleiben.

Ich atme einmal tief ein und aus, bevor ich ein einfachen „Na schön" von mir gebe und mich an ihm vorbei quetsche. Ich hätte stur bleiben sollen. Nicht nachgeben sollen. Schwach. Und der Schwache überlebt nicht.

Weiterhin bemerke ich Noahs stechenden Blick in meinem Rücken und höre, wie auch er sich kurz danach in Bewegung setzt. Ich verteufle Samantha dafür, dass sie mir genau den gleichen Stundenplan geben müsste, wie Noah. Denn jetzt höre ich die ganze Zeit Noahs Schritte hinter mir und automatisch habe ich das Gefühl, dass ich verfolgt werde. Mein Herz fängt an schneller zu schlagen und ich will mich umdrehen. Mich versichern, dass dort nur Noah ist. Aber ich kann nicht. Panisch kralle meine Nägel in die Haut und blicke mich nach Fluchtmöglichkeiten um.

Jeglich ein langer trister Gang, mit blauen monotonen Schließfächern erstreckt sich vor mir und wird immer länger. Über den Schließfächern, schon fast an der hohen Decke, reihen sich Fenster auf. Ich höre wie die Schritte näherkommen und automatisch fängt mein Herz noch an schneller zu schlagen. Ich beschleunige meine Schritte und sehe mich weiter um. Im Notfall könnte ich auf die Spinde klettern.

Mit Glück könnte ich ein Fenster einschlagen und raus klettern. Ich traue mich immer noch nicht mich umzudrehen. Meine Hände werden schwitzig und mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Tränen fangen sich langsam an in meinen Augen zu sammeln, weshalb ich nur noch alles verschwommen wahrnehme. Mein Atmen setzt aus und in der Hoffnung, dass mich der Schmerz ablenkt, drücke ich meine Fingernägel in die Haut. Ohrenbetäubend laut hallten die Schritte in meinen Ohren und es scheinen immer mehr und mehr zu werden.

Ich sehe rechts von mir eine kleine Nische und husche in sie rein. Ich presse mich an die Wand und versuche meinen Atem zu kontrollieren. Versuche mich so platt wie möglich zu machen, um von keinem gesehen zu werden. Kein Geräusch von mir zu geben. Meine Nägel kribbeln, weshalb ich ein paar Mal tief ein und ausatme. Ich zähle bis zehn. Ich merke wie sich langsam mein Herz beruhigt und das Kribbeln aus meinen Nägeln verschwindet.

Ich warte. Warte drauf, dass jemand vorbeigeht. Dass Noah vorbeigeht. Dass irgendjemand vorbeigeht. Aber nichts passiert. Innerlich zähle wieder bis zehn, bevor ich mich vorlehne und auf den Gang gucke.

Nichts.

Keine Menschenseele in der Richtung, aus der ich gekommen bin und keine Menschenseele in der Richtung, in die ich noch vorhabe zu gehen. Auch mit einem Blick auf die Spinde, die auf der gegenüberliegenden Wand stehen und muss ernüchtern feststellen, dass die Spinde gar nicht so monoton sind. An ihnen sich verschiedene Bilder und Zeichnungen auf gehangen. Auch die Fenster sind nicht weit über den Spinden und die Decke ist auch nicht so hoch.

Einbildung. Alles nur Einbildung. Ich weiß nicht, ob ich erleichtert oder doch verängstigt deswegen sein soll. Das darf nicht nochmal passieren.

Schwach.


°Feedback? Wir lernen ein bisschen mehr darüber, was in Lexa vorgeht. Was haltet ihr davon?°

Wörter: 2218

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