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Im Schachbrettmuster, Teil 1

Kapitel 6 - Im Schachbrettmuster, Teil 1

"Du gehst aus? Das ist doch prima!" Ginny Weasley sitzt in Hermines Badezimmer auf dem geschlossenen Toilettendeckel. Hermine steht vor dem Spiegel und betrachtet sich - beziehungsweise Clara Banks - unzufrieden. 

"Ich weiß, Ginny.", seufzt sie. "Das hast du jetzt schon mehrfach gesagt." Sie kämmt durch Clara Banks' glatte Haare, mit denen sie nicht viel anfangen kann. Alle ihre Ideen zum Styling für einen ungezwungenen Abend mit Jon setzen blöderweise ihre natürlichen Locken voraus. Da hätte sie vorher drauf kommen können, aber irgendwie vergisst sie immer, dass auch solche Kleinigkeiten dazugehören, wenn man plötzlich anders aussieht. Kurz überlegt sie, ob sie sich einfach Locken zaubert, aber das sähe dann schon wieder sehr bemüht aus, oder? Als hätte sie sich wirklich viele Gedanken gemacht, wie sie aussieht. 

Als sie ihrer Freundin diese Frage stellt, lacht die nur. 

"Möchtest du ein paar Tipps zum Styling von glatten Haaren?", bietet sie dann an und Hermine schnaubt nur. Ja, ein paar Tipps könnte sie gut gebrauchen, die Frage ist nur, ob sie nicht zu stolz ist, sich von Ginny helfen zu lassen. Glücklicherweise nimmt ihre Freundin ihr die Entscheidung ab, hüpft vom Klo hinunter und stellt sich hinter Hermine. 

Es ist ein komischer Winkel - Ginny und Hermine sind eigentlich gleich groß, jetzt ist Ginny plötzlich locker zehn Zentimeter größer. 

"Als ich beschlossen habe, den Abend mit dir zu verbringen, hatte ich nicht gedacht, dass ich dich für ein Date stylen werde.", scherzt sie, während sie die Haare glatt streicht und versucht, wieder auszubügeln, was Hermine damit angestellt hat. 

"Es ist kein Date.", sagt Hermine vehement. "Außerdem ist das ja nicht meine Schuld, wenn du mir nicht vorher sagst, dass du vorhast, deine kostbare Zeit mit mir zu verbringen." Sie dreht sich zu Ginny um, die protestierend von ihren Haaren ablässt. "Du bist jetzt aber nicht sauer, oder?", hakt sie nach, denn obwohl sie natürlich recht hat, dass sie sich zuerst mit Jon verabredet hat und dann plötzlich ihre Freundin vor ihrer Tür stand, hat sie Ginny in letzter Zeit fast gar nicht gesehen und ein kleines bisschen ein schlechtes Gewissen, sie jetzt einfach hängen zu lassen. 

"Blödsinn.", erklärt Ginny zum Glück sofort. "Ich bin ja selber schuld, wenn ich einfach spontan hier auftauche." Sie grinst und schnappt sich einen großen Pinsel von der Armatur, mit dem sie in Hermines Gesicht herumwedelt. "Außerdem finde ich es klasse, dass du jemanden kennen gelernt hast, mit dem du dich schon nach einer Woche abends in der Bar triffst." Sie greift zum Zauberstab und führt irgendeine merkwürdige Bewegung über Hermines Kopf aus, bevor sie ihre Freundin wieder zum Spiegel dreht. "Voilá."

Hermine betrachtet...sich: die dunklen Haare, die blasse Haut, das Gesicht, was so viel runder ist, als vorher. Sie hat nie zuvor auf die Form ihrer Ohren geachtet, aber jetzt, wo sie anders ist, sticht sie heraus. Ihre Augen finden sich selbst im Spiegel und bringen sie ein bisschen auf den Boden der Tatsachen zurück. Denn ihre Augen sind noch immer ihre Augen, groß und braun und vertraut. 

Dann erst nimmt sie sich die Zeit, Ginnys Werk zu betrachten und sie muss zugeben, dass ihre Freundin deutlich besser weiß, wie man glatte Haare in Szene setzt. Hermine weiß nicht einmal genau, was sie anders gemacht hat, als vorher, aber sie sehen besser aus, voller, gesünder. Sie nickt erleichtert. Es sieht gut aus, aber nicht übertrieben gestylt, perfekt für einen Abend draußen. 

"Wenn du dich heute Abend langweilst, dann kannst du ja mal bei deinem Bruder vorbeischneien.", schlägt Hermine vor und schneidet damit zum dritten Mal in der Stunde, die Ginny schon hier ist, das Thema Hochzeitsplanung an. 

"Bei welchem?", gibt sich die Braut in spe unschuldig. Hermine seufzt und löscht das Licht im Bad, ihre Freundin vor sich her in die Küche/den Wohnraum scheuchend. 

"Komm schon Ginny.", jammert sie. "Komm uns mal ein bisschen entgegen. Eine Gästeliste wäre gut. Oder eine Entscheidung, was wir an Essen bestellen sollen. Oder eine Idee, was für Musik ihr wollt."

Ginny lässt sich auf die kleine Couch in der Ecke fallen. 

"Harry und ich haben die Gästeliste fast fertig.", sagt sie. "Nach dem Wochenende habt ihr sie, versprochen." Sie seufzt. "Aber wir verbringen so wenig Zeit miteinander..." 

Hermine winkt ab. 

"Ich weiß, Gin.", sagt sie. "Versprich mir einfach, dass du kurz bei Ron vorbeigehst und einmal über die Deko drüber schaust, die wir uns überlegt haben." 

Ginny nickt. Hermine schaut sich suchend um und entdeckt dann ihre Handtasche, die über einem der beiden Küchenstühle hängt. Prüfend schaut sie hinein, ob auch alles da ist: Schlüssel, Geld, Zauberstab, eine Packung Taschentücher, ein Stift und ihr kleines Notizbuch (man weiß ja nie), ein kleiner Schaumstoffball zum drauf herumkneten, wenn sie nervös ist und ein schmales Buch (ohne geht sie nicht aus dem Haus). 

"Kommst du?", fragt sie und Ginny steht auf, um mit ihr die Wohnung zu verlassen. Sie gehen noch ein Stück gemeinsam, bis zu einer unbeleuchteten Gasse, wo sie disapparieren wollen. 

"Was hältst du davon, wenn wir uns morgen Abend treffen?", schlägt Ginny vor. "Bei uns oder bei Ron, ich frag ihn gleich. Wir alle vier. Dann können wir die Planung bisher durchgehen und außerdem ein bisschen quatschen. Ich bin furchtbar neugierig, von deinem Jim zu hören." 

"Jon.", korrigiert Hermine ohne Nachzudenken und ihr entgeht das kleine Lächeln auf den Lippen ihrer Freundin. "Ok, morgen Abend. Schreib mir einfach noch mal." 

Ginny drückt sie fest, bevor sie in unterschiedliche Richtungen apparieren. 

Kaum, dass sie weg ist und Hermine in ihrer Gasse angekommen ist, kriecht die Nervosität zurück in ihre Gedanken. Und sie ist nicht blöd, sie weiß, dass man nicht normalerweise so nervös ist, wenn man sich mit einem Kollegen trifft. Hermine kennt sich recht gut, sie hat schon gemerkt, dass sie Jon lieber mag, als sie gern würde. Sie sind Kollegen und außerdem hat sie ein riesiges Geheimnis auf das man niemals eine Beziehung aufbauen sollte. Vermutlich wäre es das Beste, einfach umzudrehen, sich mit Ginny zu treffen, Jon hängen zu lassen und eine strikt professionelle Haltung ihm gegenüber einzunehmen. 

Aber andererseits mag sie Jon. Sie mag ihn wirklich und auch wenn sie weiß, dass sie nichts mit ihm anfangen wird, heißt das ja nicht, dass sie nicht eine Freundschaft mit ihm aufbauen kann. Merlin, wie lange ist es her, dass sie eine neue Freundschaft angefangen hat? Hermine ist es leid, sich immer von ihrem Kopf einschränken zu lassen - ja, vielleicht ist es nicht sinnvoll oder logisch. Aber sie möchte das. Sie möchte Zeit mit Jon verbringen, möchte mit ihm Schach spielen und Mittag essen und ihn kennen lernen, sie möchte von seiner Zeit in Nigeria hören. 

Wird sie sich immer ein kleines bisschen zurückhalten müssen? Natürlich. Aber das soll sie nicht davon abhalten, das erste Mal seit sechs verdammten Jahren einfach das zu tun, was sie wirklich will. 

Ohne dass sie wirklich darüber nachgedacht hat, haben Hermines Füße sie zum Tropfenden Kessel getragen und sie betritt den dämmrigen Schankraum. Sofort strömt der Mix aus Geräuschen auf sie ein, das Klirren von Gläsern, gemurmelte Gespräche, Löffel schaben in Suppenschüsseln, leise Musik im Hintergrund. Es riecht nach Essen und Butterbier, die Luft steht und Hermine weiß jetzt wieder, warum sie Bars normalerweise meidet. 

Sie schaut sich um und braucht eine ganze Weile, um Jon zu finden, mit seiner dunklen Haut und Kleidung passt er sich gut an die Umgebung an. Sie selbst jedoch scheint mit ihrem gewählten azurblauen Umhang genug hervorzustechen, dass er von seinem Tisch aus winkt, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. 

Hermine nickt ihm zu, als Zeichen, dass sie ihn gesehen hat und geht noch schnell an der Theke vorbei, um sich ein Butterbier zu holen. 

"Hey.", grüßt Jon sie, als sie sich ihm gegenüber an den kleinen Tisch setzt und ihn grüßt. "Sorry nochmal, dass ich vorhin so schnell weg musste. Weil wir uns ja eigentlich gleich nach Feierabend treffen wollten."

Hermine schüttelt den Kopf. 

"Überhaupt kein Problem.", versichert sie ihm. "So konnte ich die ganzen Akten zu Hause lassen, vielleicht ist es also besser so." Sie zieht ihren kleinen Notizblock hervor, auf dem sie sich heute Mittag die Positionen der Spielfiguren skizziert hat und Jon klappt das Schachbrett auf, was er mitgebracht hat. Es ist viel eleganter, als das Brett, mit dem sie vorhin gespielt haben, die Innenseite ist aus grünem Samt und die Figuren passen perfekt in dafür vorgesehene Vertiefungen. Hermine nimmt die weißen Figuren heraus und denkt kurz an Rons Brett, wo man die Figuren einfach in den Innenraum schmeißt und dann klappert es bei jeder Bewegung. 

"Schönes Brett.", verleiht sie ihrer Anerkennung Ausdruck. Ihr Blick fällt auf den Verschluss: er ist silbern und hat ein eingraviertes M darauf. Unwillkürlich fragt sie sich, wofür das wohl steht. Jon folgt ihrem Blick und durch seine Augen huscht kurz die Panik (wir wissen warum - ist auch selten blöd, nicht darüber nachzudenken, dass das Spiel ein Malfoy'sches Erbstück ist), aber Hermine sieht es nicht, denn sie bewundert noch die fein geschnitzten Figuren. 

"Ich habe es in einem Antiquitätenladen gefunden.", sagt (lügt) Jon. 

Hermine legt ihr Heft neben das Brett und sie stellen ihre Figuren auf, Jon hat noch mehr als sie selbst, aber das ist nicht schlimm, denn Hermine schätzt, dass sie ihn in den nächsten vier bis sieben Zügen matt setzen wird. 

"Gilt unser Fragespiel eigentlich noch?", fragt er, während sie darüber nachdenkt, was sie als nächstes macht. Sie nickt ohne ihre Augen vom Brett zu nehmen. "Was machst du in deiner Freizeit? Außer Lesen und Schach spielen."

Jetzt schaut sie auf und nimmt einen Schluck von ihrem Butterbier. 

"Nicht viel.", gesteht sie. "Ich arbeite viel, von daher ist nie wirklich viel Zeit geblieben für Hobbys. Aber ich lese wirklich eine Menge. Und ich plane eine Hochzeit, das nimmt natürlich Zeit in Anspruch." 

"Stimmt, die Hochzeit.", erinnert er sich. Sie zieht ihren Springer und er blinzelt überrascht. "Also Planung, Lesen, Job.", fasst er zusammen, während seine Augen über das Spielfeld huschen. Sie beobachtet ihn genau, interessiert, welchen der drei möglichen Schritte er machen wird. 

"Was ist mit dir?", hakt sie nach, als er nichts mehr ergänzt, offenbar in seinen Überlegungen über den nächsten Zug versunken. Er zuckt mit den Schultern. 

"Viel Sport.", sagt er. "Ich verbringe Zeit mit meinem Mitbewohner. Ich gehe auch gerne mal ein Quidditchspiel anschauen. Ich besuche meine Mutter, wenn auch nicht so oft, wie ich sollte." 

Er trinkt ebenfalls von seinem...Hermine weiß nicht genau, was es ist. Er hat sich außerdem eine Schüssel Suppe bestellt. 

"Was ist mit deinem Vater?", fragt sie neugierig und hofft, dass sie keinen wunden Punkt anspricht. Kurz entgleisen ihm die Gesichtszüge, aber er hat sich so schnell wieder unter Kontrolle, dass Hermine sich hinterher fragt, ob sie sich das vielleicht nur eingebildet hat. 

"Gibt es nicht.", sagt er. Hermine ist taktvoll genug, um nicht weiter nachzubohren. "Und bei dir? Eltern? Geschwister?"

"Meine Eltern wohnen in Südfrankreich.", sagt Hermine problemlos, denn das ist der Teil ihrer Story, der astrein ausgearbeitet ist: Clara Banks ist Halbblut und im Krieg mit ihrer gesamten Familie nach Frankreich geflohen, wo sie die letzten Jahre unter Muggeln gelebt haben. "Und Geschwister hab ich keine. Du?"

Jon schüttelt den Kopf und bewegt einen Bauern. Hermine setzt überrascht ihr Glas ab und beeilt sich, ihr Pokerface wieder aufzusetzen. Offenbar hat ihn das Gespräch mehr abgelenkt, als sie dachte, denn das war ein Fehler. Jetzt braucht sie nur noch zwei Züge bis zum Schachmatt. Sie tut für einige Momente nichts um ihre Siegessicherheit nicht zu auffällig zu zeigen. Dann setzt sie ihren Turm in Position. 

"Auch nicht." Er löffelt den letzten Rest seiner Suppe aus und lehnt sich zurück, das Spielfeld im Blick, dann schaut er sie direkt an. "Aber wir waren mit einigen anderen Zaubererfamilien befreundet, mit deren Kindern ich zusammen aufgewachsen bin. Nicht Geschwister im biologischen Sinn, aber von der Beziehung her kommt man schon nahe dran. Mit den meisten habe ich aber keinen Kontakt mehr." 

"Du klingst nicht sehr traurig darüber.", bemerkt Hermine, die zwar alle ihre Freunde-wie-Geschwister erst in Hogwarts kennen gelernt hat, aber sie trotzdem um nichts in der Welt verlieren möchte. Jon zuckt mit den Schultern. 

"Wir waren alle in Slytherin.", sagt er. "Du kannst dir denken, wo das hingeführt hat." Er zögert kurz. "Mit den meisten sind die...Meinungen irgendwann zu weit auseinander gegangen. Aber mit einigen habe ich noch Kontakt. Vor allem mein Mitbewohner, aber auch noch ein weiterer Freund von uns. Und mein Mitbewohner meint auch, ich soll einer unserer Freundinnen noch mal eine Chance geben." Er verzieht das Gesicht und Hermine muss schmunzeln. 

"Eine Ex-Freundin von dir?", rät sie und sein Blick verrät, dass sie recht hat. 

"War so eine On-Off-Kiste.", berichtet er. "Sie war keine besonders...gute Person. Sehr vorgefertigte Meinungen."

Merkwürdiger Weise muss Hermine an Ron denken, der in ihrer Schulzeit auch immer recht schnell dabei war, die Meinungen zu übernehmen, die ihm von seiner Familie vorgelebt wurden. Und das waren ja meist auch keine schlechten Meinungen. Trotzdem fand Hermine immer, dass man sich ein eigenes Bild über Personen machen sollte. Ron hat das gelernt in den letzten Jahren und Hermine hat sich sehr darüber gefreut, dass er eingesehen hat, dass zum Beispiel nicht alle Slytherins automatisch böse sind. 

"Wirst du ihr noch eine Chance geben?", erkundigt sich Hermine also neugierig. Er zuckt wieder mit den Schultern. "Menschen ändern sich, besonders in unserem Alter. Wer weiß, vielleicht lohnt es sich ja.", versucht sie ihn zu überzeugen. Nur weil jemand als Teenager nicht sympathisch war, heißt das ja ein halbes Jahrzehnt später nichts. 

"Ja, vielleicht.", murmelt Jon und klingt nicht gerade überzeugt. Hermine beschließt, das Thema zu wechseln, zumindest ein bisschen. Jetzt fragt sie sich, woher ihre ursprüngliche Einordnung seines Interesses kam, denn aktuell erfüllt er jedes Klischee der Mädchenschwärme, die es in jedem Jahrgang in Hogwarts gab. Wenn sie sich recht erinnert, war das zu ihrer Zeit Malfoy. Der Idiot. Zumindest ist Jon auch sympathisch und nicht einfach nur gutaussehend und leicht zu haben. Überhaupt, wie ist sie auf Malfoy gekommen? Jon und er haben nichts gemeinsam! Sie wendet ihre Aufmerksamkeit wieder Jon zu. 

"Du warst also so ein On-Off-Beziehungen-Typ?", fragt sie grinsend und er muss lachen.   "Playboy? Frauenversteher?", ergänzt sie und er trinkt Augen verdrehend noch einen Schluck. 

"Schon ein bisschen.", gibt er zu. "Die Gerüchte waren schlimmer als die Realität."

Hermine versucht, sich das Grinsen zu verkneifen und auf ihn über den Rand ihres Glases hinweg an. "Und jetzt?", fragt sie, denn das interessiert sie wirklich. "Bist du immer noch Hop-on-hop-off?"

Er sieht ein bisschen empört aus. 

"Hop-on-hop-off?", wiederholt er amüsiert. Sie verdreht die Augen. 

"Nenn es wie du willst.", winkt sie ab. "Und?"

"Sind wir schon so weit, dass wir solche Fragen stellen dürfen?", fragt er verschmitzt und sie seufzt ungeduldig. 

"Antworte einfach.", drängelt sie, aber darauf achtend, dass ihr Ton trotz allem scherzhaft bleibt. Er seufzt tief, als wäre es ihm eine große Bürde, diese Frage zu beantworten. 

"Ich finde nicht, dass es etwas Schlimmes ist, wenn man ungezwungen ein bisschen Spaß miteinander hat und am nächsten Tag getrennte Wege geht.", erklärt er. "Oder auch nicht getrennte Wege geht, wenn es nicht dadurch seltsam wird." Er schaut sie direkt an. "Warum fragst du? Interessiert?" Er wackelt mit den Augenbrauen. 

Sie nippt an ihrem Butterbier. 

"Vielleicht ein bisschen.", meint sie mit einem Augenzwinkern. Dann wird sie ernst. "Aber ich denke, wir sind uns einig, dass das keine gute Idee wäre."

Er nickt. Dann grinst er. 

"Aber schön zu wissen, dass es nicht nur mir so geht.", sagt er und Hermine spürt, wie sie rot wird. Wo ist nur die Leichtigkeit hin, mit der ihr das Gespräch eben noch von der Hand gegangen ist? "Jetzt weißt du eine Menge über meine romantische Vergangenheit.", sagt er mit einem amüsierten Blitzen in den Augen. "Es wäre nur fair, wenn ich auch ein bisschen mehr über dich erfahre."

Hermine schaut ihn skeptisch an. 

"Da gibt es nicht viel zu erfahren.", sagt sie. "Ich war mit vierzehn schrecklich verliebt in einen Quidditchspieler und hatte dann in der sechsten Klasse eine oberflächliche Beziehung, die eigentlich nur dazu diente, einen anderen Jungen eifersüchtig zu machen, was nicht besonders gut funktioniert hat. Er hat dann Ende der siebten Klasse doch mitbekommen, dass ich interessiert bin. Das war mein Verlobter." Sie lehnt sich auf dem unbequemen Stuhl zurück. "Man kann also sagen, dass ich eine recht lange Beziehung hatte und außerhalb keine Erfahrungen." 

Er wirkt überrascht und Hermine ist selbst ein bisschen schockiert, wie viel sie gerade über sich preisgegeben hat. Vielleicht steigt ihr das Butterbier doch ein bisschen zu Kopfe, oder es ist die stickige Luft hier drin. Ihre Ohren sind heiß und sie weiß in ihrer Hermine-Form bedeutet das, dass sie rot ist, wie eine Tomate. Vielleicht ist das bei Clara ja anders - sie bezweifelt das allerdings. 

"Wow.", sagt er und sie schluckt und klammert sich an ihrem fast leeren Glas fest. "Das war eine Menge Info. Ach übrigens..." Er schaut wieder hinunter auf das Schachbrett zwischen ihnen, was Hermine zugegebenermaßen kurzzeitig vergessen hat und zieht einen Läufer quer über das Feld. Sie zieht eine Augenbraue nach oben. Er grinst breit. "Schachmatt."





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