
Eine Augenbraue wandert nach oben
Kapitel 2 - Eine Augenbraue wandert nach oben
Okay, ich hab's mir anders überlegt. Ich finde, wir sollten doch mit ins Café gehen, oder? Wer weiß, was wir sonst verpassen. Ich würde mich sehr ärgern, wenn wir nicht dabei wären, wie beide um ihre erfundene Hintergrundgeschichte herumschiffen und versuchen, sich nicht anmerken zu lassen, dass sie ständig Angst haben, aufzufliegen.
Ich hatte außerdem versprochen, bei einer Perspektive pro Kapitel zu bleiben und da wir eben mit Hermine angefangen haben, würde ich sagen, dass jetzt Draco dran ist. Der könnte sich gerade selbst schlagen, weil er seine nette Kollegin vorschnell auf einen Kaffee eingeladen hat. Wer macht denn so etwas? Das wirkt ja beinahe so, als wäre er auf eine Büroromanze aus - was er nicht ist, vielen Dank. Er hat genug Probleme, ohne dass auch noch eine Frau sein Leben aufmischt.
Merlin, reiß dich zusammen!, faucht er sich selbst in Gedanken an und bringt somit das panische Gedankenkarussell zu einem Stopp. Er atmet tief durch, wenn auch so unauffällig wie möglich, und schielt zu Clara hinüber, die ebenfalls in Gedanken zu sein scheint. Sie wirkt so, als wäre sie ähnlich begabt im Small Talk, wie er und er hofft, dass sie sich jetzt nicht gleich in unangenehmer Stille gegenüber sitzen werden, weil keiner weiß, wie er anfangen soll.
"Also, Jon, lädst du alle deine neuen Kolleginnen sofort auf einen Kaffee ein oder sollte ich mich geschmeichelt fühlen?", fragt Clara in diesem Moment. Draco starrt sie einige Sekunden lang an und versucht, herauszufinden, ob sie mit ihm flirtet. Aber ihre Augen blitzen freundlich und ihre Mundwinkel sind ein wenig nach oben gerichtet - es scheint so, als hätte sie einen Scherz gemacht, um die Stimmung zu lockern. Er will etwas ähnlich humorvolles erwidern, aber ihm fällt nichts ein.
"So wie ich das verstanden habe, sind wir die einzigen Mitarbeiter in der neuen Abteilung.", sagt er also, wie ein Idiot, der keinen Sinn für Scherze hat. Sie hebt minimal eine Augenbraue, aber zum Glück verschwindet ihr freundlicher Gesichtsausdruck nicht sofort. Draco atmet erleichtert auf, das heißt, er hat noch eine Chance, den ersten Eindruck von sich aufzubessern. Kurz überlegt er, seinerseits einen Witz zu machen, aber ihm fällt keiner ein und außerdem ist das Risiko zu hoch, es sich wirklich zu verscherzen. Also fragt er stattdessen: "Was denkst du darüber?"
"Darüber, dass zwei völlig unerfahrene Menschen eine ganze Abteilung neu aufbauen sollen?", hakt sie nach.
Sie erreichen das Café, zu dem Clara sie zielsicher geführt hat und er versucht, ihr Bild von sich etwas aufzupolieren, in dem er ihr die Tür aufhält. In dem kurzen Augenblick, in dem sie an ihm vorbeigeht, meint er, sie grinsen zu sehen. Sie stellen sich an der Theke an und ihm fällt auf, dass er ihre Frage noch nicht beantwortet hat. Er nickt. Sie zuckt mit den Schultern und schaut auf die Getränkekarte.
"Ich habe bisher nur Gutes über den Zaubereiminister gehört.", sagt sie. "Von daher vertraue ich seinem Urteil."
Er nickt noch einmal. Das klingt sinnvoll.
"Ich habe bisher gar nichts über ihn gehört.", lügt er. Andererseits denkt er auch nicht, dass die Schimpftiraden der ehemaligen Todesser auf den "elenden Blutsverräter Shacklebolt" irgendeinen Wahrheitsgehalt hatten. Zumindest findet Draco, dass es nicht so schlimm ist, dass die ganze Zaubererwelt von früher ordentlich auf den Kopf gestellt wurde und die Reinblüter ihren Elitestatus verloren haben. Das sehen die meisten Leute aus seinem Umfeld anders, was einer der Gründe ist, warum er vor vier Jahren das Land verlassen hat. "Ich bin nur ein bisschen unsicher, weil ich nicht wirklich eine Ahnung habe, was bei diesem Job auf uns zukommt.", gibt er zu. Clara lächelt wieder und Draco fällt auf, dass sie wahnsinnig freundliche Augen hat. Verständnisvolle. Irgendetwas an ihnen kommt ihm bekannt vor, aber er schiebt es weg. Viele Leute haben braune Augen.
"Geht mir auch ein bisschen so.", sagt sie und auf eine merkwürdige Art und Weise beruhigt Draco das ein bisschen. "Aber so wie ich das mitbekommen habe, weiß das eigentlich keiner so genau. Ich meine, das ist ja der Grund, warum wir die Abteilung wieder aufbauen sollen. Weil eben keiner so genau weiß, was da auf uns zukommt." Sie lächelt aufmunternd. "Ich finde es ein bisschen aufregend, meinst du nicht?"
Er schaut sie ein bisschen überfordert an und zum Glück wendet sich in diesem Moment eine Kellnerin ihnen zu. Clara bestellt sich einen Kaffee, schwarz, ohne Zucker. Draco bestellt sich einen Milchkaffee mit einem Schuss Karamell. Clara scheint das witzig zu finden.
"Hast du schon mal in so einem Job gearbeitet?", fragt Draco, als die Kellnerin sich umdreht, um den Kaffee zu machen und Clara scheint einen Moment zu überlegen, was ein bisschen seltsam ist, weil man ja normaler Weise nicht darüber nachdenken muss, welche Jobs man schon gemacht hat.
"Ich habe in Frankreich in der Muggelwelt in der Verwaltung gearbeitet.", sagt Clara dann und Draco muss zugeben, dass er keine wirkliche Ahnung hat, was das heißt. "Also denke ich, dass ich mit den meisten Aufgaben vertraut sein werde. Briefe schreiben, Zeug bearbeiten, Dinge organisieren. Ich bin ganz optimistisch." Sie spielt mit dem Reißverschluss ihrer Tasche herum, dann schaut sie wieder zu Draco hoch. "Was ist mit dir? Was hast du schon so für Jobs gemacht?"
Jetzt überlegt Draco. Eine Parallele, die ihm nicht auffällt, warum auch?
"Um ehrlich zu sein, hatte ich bisher noch keinen wirklichen Job.", gesteht er dann, was der Wahrheit entspricht. Sie muss ja die Gründe nicht wissen. "Ich bin nach der Schule viel gereist. Bin dann in Nigeria gelandet und da irgendwie hängen geblieben." Sie fummelt schon wieder an ihrer Tasche herum und er muss das Verlangen unterdrücken, ihre Hände festzuhalten, die sie offenbar einfach nicht stillhalten kann und deren ständige Bewegung ihn bald in den Wahnsinn treibt.
Endlich kommt der Kaffee, Draco atmet den Geruch ein, den er so sehr liebt. Es gibt nicht viel, was ihn besser auf den Boden der Tatsachen zurückholt, als eine große Tasse Milchkaffee. Auch Clara scheint erleichtert zu sein und ihre Hände lassen von dem Reißverschluss ab, klammern sich stattdessen um die Tasse, die eigentlich viel zu heiß ist, um sie so lange anzufassen.
Sie sehen sich um und finden einen leeren Tisch, an den sie sich setzen.
"Was bringt dich zurück nach England?", fragt Clara, während sie in ihrer Tasse rührt. Draco nutzt seine Chance, um das Gespräch von sich auf sie zu lenken.
"Das Gleiche könnte ich dich fragen.", gibt er zurück und sie zieht beeindruckt die Augenbraue nach oben. Draco hat das Gefühl, dass er sich an diesen Gesichtszug gewöhnen müssen wird. Faszinierend, dass ein Mensch mit einer Augenbraue so zahlreiche Emotionen ausdrücken kann.
"Könntest du.", sagt Clara und nimmt einen Schluck von ihrem Kaffee. Draco beobachtet sie interessiert. Eigentlich kann man das noch gar nicht trinken, aber sie verzieht keine Miene. "Aber ich habe zuerst gefragt." Sie lächelt wieder ihr faszinierend ruhiges Lächeln und sieht ihn fordernd an.
"Persönliche Gründe.", meint Draco, nachdem er den Starrkampf verloren hat. Das ist Ich-Kenne-Dich-Nicht für "Meine Mutter macht sich Sorgen um mich und ich habe ein schlechtes Gewissen, weil sie seit vier Jahren alleine ist.". Halb rechnet er damit, dass Clara nachhaken wird, aber sie schweigt. "Und du?"
Sie lächelt immer noch, jetzt aber irgendwie ominös.
"Persönliche Gründe.", sagt sie nur und nimmt einen weiteren Schluck.
Einige Minuten sitzen sie sich schweigend gegenüber und trinken ihren Kaffee. Draco hofft, dass ihre Gesprächsthemen mehr werden, wenn sie miteinander arbeiten. Das hat den logischen Hintergrund, dass sie dann über die Arbeit sprechen können. Nach dreieinhalb Minuten hält er die Stille nicht mehr aus.
"Was ist deine Lieblingsfarbe?", fragt er. Er lobt sich selbst für die Idee: Die Frage ist unverbindlich, gesellig, vielleicht sogar ein bisschen witzig und hat den positiven Effekt, dass er sich nicht verstellen muss. Auf solche Fragen muss er nicht mit Lügen antworten. Wer kennt Draco Malfoy schon gut genug, dass er ihn nur an Antworten auf banale Fragen identifizieren könnte? Richtig, niemand. Oder zumindest eine wirklich kleine Anzahl Leute.
"Ich verstehe das Konzept von Lieblingsfarben nicht.", erwidert Clara amüsiert. "Alle Farben sind gleichwertig, es wäre unlogisch, einen Favoriten zu haben."
Draco schaut sie über den Rand seiner Kaffeetasse hinweg skeptisch an.
"Komm schon, jeder hat eine Lieblingsfarbe.", stochert er nach. "Bestimmt ist es rosa und du willst es nur nicht zugeben."
Sie verdreht die Augen.
"Erwischt.", meint sie. Draco ist sich nicht sicher, ob sie es ernst meint oder ob sie sarkastisch ist, aber es ist ihm egal, denn auf jeden Fall führen sie eine echte Konversation im Gegensatz zum vorsichtigen Ping-Pong von eben. "Was ist deine?"
"Grün.", sagt er ohne nachzudenken. Was ist auch dabei, viele Menschen mögen grün. Sie grinst.
"Oh, lass mich raten, du warst in Slytherin?", fragt sie und diesmal ist sich Draco sicher, dass er sich den ironischen Unterton nicht einbildet.
"War ich tatsächlich.", antwortet er. "Wo warst du? Ich würde sagen, entweder Ravenclaw, so logisch und rational wie du bist. Oder Gryffindor, weil du gehört hast, dass meine Lieblingsfarbe grün ist und sofort auf die Stereotypen geschossen hast." Er trinkt noch einen Schluck von seinem Kaffee. Eben noch hat er sich gewünscht, dass er bald leer ist und er gehen kann, jetzt versucht er, so kleine Schlucke wie möglich zu nehmen, damit er nicht gehen muss.
"Gryffindor.", gibt sie zu. "Oh, müssen wir jetzt Erzfeinde sein?", ergänzt sie in einem Tonfall, der deutlich zeigt, wie lächerlich sie das ganze findet. Er sagt nichts, aber versucht, ihr mit seiner Mimik und Körperhaltung zu zeigen, dass er ihrer Meinung ist. Sie scheint es zu verstehen.
Gerade will er ansetzen, sie noch etwas zu fragen, vielleicht nach ihrem Lieblingstier, da schaut sie auf die Uhr und ein bedauernder Blick fällt über ihr Gesicht.
"Jon.", sagt sie und Draco fällt schlagartig ein, dass das ja sein Name ist. "Es tut mir wahnsinnig leid, aber ich muss los." Sie trinkt den Rest ihres Kaffees in einem Zug und kramt in ihrer Handtasche herum. "Vielen Dank für das Gespräch, ich hoffe, wir können das irgendwann fortsetzen. Vielleicht Montag in der Mittagspause?" Sie lächelt und legt etwas Geld auf den Tisch.
Er nickt auf ihre Aussage und bedeutet ihr, das Geld wieder einzustecken, er würde ihr den Kaffee bezahlen. Sie sieht ihn einige Momente an, dann legt sich ein entschuldigendes Lächeln auf ihr Gesicht.
"Tut mir leid.", sagt sie bestimmt. "Aber soweit sind wir noch nicht."
Draco versteht und akzeptiert. Sie steht auf, hält kurz inne, unsicher, wie sie sich verabschieden soll, dann winkt sie kurz.
"Bis Montag.", sagt er, sie erwidert es fröhlich und verlässt eilig das Café. Tief in Gedanken versunken trinkt er seinen Kaffee aus und bezahlt.
~~~~~
Eine halbe Stunde später schließt Draco die Tür zu seiner Wohnung auf und lässt den Maskenzauber von sich abfallen. Schlagartig spürt er auch die Erschöpfung, die es mit sich bringt, ihn den ganzen Tag aufrecht zu erhalten. Ein Glück, dass er ein besserer Zauberer ist, als er in seiner Schulzeit gezeigt hat.
"Das war aber ein langes Bewerbungsgespräch.", kommentiert Blaise, mit dem er sich eine Wohnung teilt, vom Sofa aus. Draco gähnt und lässt sich neben ihn fallen. Er könnte im Stehen einschlafen und dabei ist es noch nicht einmal sechs Uhr abends.
"Ich war noch unterwegs.", erklärt er und obwohl er die Augen geschlossen hat, weiß er, dass Blaise grinst. "Habe einen Kaffee getrunken, mit meiner zukünftigen Kollegin."
Blaise wuschelt ihm begeistert durch die Haare.
"Sieh mal einer an.", meint er glücklich. "Draco Malfoy ist wieder unterwegs. Das ist doch das, was man hören will." Er lässt es wie eine Stichelei klingen, aber Draco weiß, dass er erleichtert ist. Er ist sich bewusst, dass sein bester Freund sich Sorgen gemacht hat, weil er die drei Wochen, die er schon wieder in England ist, das Haus höchstens zwei Mal verlassen hat. Er rutscht zur Seite - noch immer mit geschlossenen Augen - und lässt seinen Kopf auf Blaise' Schulter sinken. "Erzähl mir von ihr.", fordert der ihn auf. Draco grunzt unzufrieden, aber Blaise sticht ihn so lange mit seinem Finger in die Seite, dass er irgendwann nachgibt.
"Sie heißt Clara.", sagt er.
"Oh, ihr seid schon beim Du?", kommentiert Blaise in anzüglichem Tonfall. Jetzt öffnet Draco doch die Augen, denn das muss man um seinem besten Freund einen vernichtenden Blick zu zu werfen. Der verdreht die Augen. "Schon gut. Also, sie heißt Clara."
"Ja, sie heißt Clara, sie ist ein bisschen jünger als ich, denke ich. Sie ist nett.", zählt Draco auf. "Sie war die letzten Jahre in Frankreich. Sie macht diese seltsame Sache mit ihrer Augenbraue."
"Mit ihrer Augenbraue?", fragt Blaise verwundert. "Mach mal vor."
Draco versucht es, aber er schafft es nicht.
"Das ist allerdings seltsam.", stichelt er. Draco schlägt ihm gegen die Schulter.
"Blödmann.", sagt er. "Nein, sie macht es nur mit einer Augenbraue. Keine Ahnung, ich kann das nicht. Aber ehrlich, sie kann damit locker sechs, sieben verschiedene Gesichtsausdrücke machen."
Blaise wirkt skeptisch.
"Mit einer Augenbraue?", fragt er beeindruckt. "Krass. Sie scheint dich ja mächtig beeindruckt zu haben."
"Clara oder die Augenbraue?", hakt Draco scherzhaft nach. Blaise muss grinsen.
"Beide.", sagt er. Draco zuckt mit den Schultern.
"Sie ist auf jeden Fall so eine Takes-no-shit-Person.", sagt er. "Weißt du? So jemand, der sich von niemandem was sagen lässt, die einfach ihr Ding macht, egal, was andere denken." Er hält kurz inne. "Und sie ist logisch. Ich glaube, sie ist entweder ein Traum von Kollegin oder ein absoluter Albtraum."
"Wirst es ja am Montag merken.", meint Blaise. Draco rafft sich auf. Sein Freund legt ihm eine Hand auf den Arm, gerade als er aufstehen will.
"Ich finde es wirklich gut, dass du draußen warst, Leute kennen gelernt hast.", sagt er leise und Draco muss ihm zustimmen. "Vielleicht ist diese ganze Falsche-Identitäts-Sache doch keine so blöde Idee gewesen. Ist auf jeden Fall mal eine Pause von dieser verdammten Shitshow, die letztes Mal abgegangen ist, als du in London warst."
Draco nickt.
"Soweit ist mein Leben als Jonathan Fields bedeutend entspannter, als das von Draco Malfoy.", sagt er und steht jetzt wirklich auf, um das Wohnzimmer ihrer Wohnung zu verlassen.
"So lange du dir bewusst bist, dass du dir den blödesten Namen überhaupt ausgesucht hast.", ruft Blaise ihm hinterher. Draco verdreht die Augen und dreht sich im Türrahmen noch einmal um.
"Hör auf an meinem Namen herumzumäkeln.", protestiert er grinsend. "Such dir deine eigene geheime Identität, dann reden wir weiter. Ehrlich, das ist schlimmer als Babynamen auszusuchen!"
Blaise flätzt sich weiter aufs Sofa und schnappt sich die Tüte Bertie Botts Bohnen, die noch von gestern Abend auf dem Wohnzimmertisch steht.
"Du weißt ja gar nicht, wie schlimm es ist, Babynamen auszusuchen.", wendet er ein. "Außerdem denke ich immer noch, dass du da eine einmalige Chance verstreichen lassen hast. Du hättest dich Harry Plotter nennen können."
"Wow, wie kreativ.", spottet Draco. Blaise wirft eine Bohne nach ihm. Draco hebt sie auf und steckt sie sich in den Mund.
"'Hey, tut mir leid, ich bin ein Jahr älter als der Auserwählte und muggelstämmig. Konnten ja meine Eltern nicht ahnen!'", ruft Blaise mit verstellter Frauenstimme. Draco bereut es, die Bohne gegessen zu haben, einmal, weil sie nach Erbse geschmeckt hat und außerdem weil er jetzt nichts mehr hat, was er nach seinem Idioten von einem besten Freund werfen kann.
"Ich mag meinen Namen.", verteidigt sich Draco. "Jon klingt gut." Er versucht, nicht allzu genau darüber nachzudenken, dass ihm der Name jetzt noch besser gefällt, nachdem Clara ihn so genannt hat. Es hat sich einfach...gut angefühlt, richtig.
Blaise stützt sich auf seine Unterarme, und schaut Draco prüfend an, weil der nichts mehr zu ihrer Konversation hinzufügt.
"Lass mich raten, du wirst dich jetzt in dein Zimmer verziehen.", meint er mit einem dramatischen Seufzer. Draco nickt und ein Lächeln taucht auf seinem Gesicht auf. Er weiß, es war eine gute Entscheidung, zu Blaise zu ziehen. Blaise lässt sich wieder in die Kissen fallen. "Schreibst du Aya?", fragt er. Draco nickt erneut, ohne seinen Freund wiederholt zu korrigieren, dass ihr Name Ayelet ist und sie es nicht lustig finden würde, dass er ihr einen Spitznamen gegeben hat. Blaise lächelt und nickt auch. "Grüß sie von mir."
"Ihr habt euch nie getroffen.", erinnert Draco ihn. Blaise zuckt mit den Schultern.
"Dann grüß sie von deinem seltsamen Mitbewohner, der ein bisschen eifersüchtig ist, dass sie ihm den Rang als bester Freund streitig machen will.", schlägt er grinsend vor und Draco verdreht schon wieder die Augen. Das tut er irgendwie sehr oft, wenn er sich mit Blaise unterhält.
"Ich werde Ayelet von dir grüßen.", sagt Draco, auch wenn er Blaise' Vorschlag ganz sicher nicht annehmen wird. Zum Glück muss er sich keine Sorgen machen, dass die beiden ernsthaft eifersüchtig aufeinander sind. Ayelet findet Blaise witzig, was vor allem daran liegt, dass sie ihn nur aus Dracos Erzählungen kennt. Und Blaise freut sich vermutlich, dass Draco in Ayelet die letzten drei Jahre eine gute Freundin gefunden hat, da diese für ihn vor seiner Weltreise doch recht sporadisch gesät waren.
Draco geht in sein Zimmer und zückt Feder und Pergament. Eulen brauchen lange bis nach Nigeria und zurück. Aber das wird ihn sicher nicht davon abhalten, seiner besten Freundin jede Kleinigkeit zu berichten.
Liebe Ayelet, beginnt er zu schreiben und verliert sich in seinen Worten.
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