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Kapitel 49

Ich hätte ehrlich nicht damit gerechnet, aber die Zeit vergeht unglaublich schnell, während verschiedene Reden und Vorträge gehalten werden. Nachdem ich all diese Menschen alles rund um das Thema Krebs habe sagen hören, empfinde ich gemischte Gefühle. 

Zum Einen bin ich aufgewühlt. Es ist wirklich nicht einfach, sich mehr als nur flüchtig mit dieser Thematik auseinanderzusetzen – vor allem wenn ein Mensch betroffen ist, der einem sehr am Herzen liegt. Ich habe versucht, nicht zu oft zu Wilhelm zu schauen... und zu Sten schon gar nicht. Für ihn muss das alles hier auch alles andere als leicht sein...

Er hat doch seine Begleitung, die kann ihn trösten, zischt eine bösartige Stimme in mir. Ich dränge jeden weiteren Gedanken an ihn und seine Begleitung aus meinem Kopf. Ich habe wirklich besseres zu tun, als mich mit den beiden zu beschäftigen. Zumindest versuche ich mir das einzureden...

Die Vorträge zu hören, waren allerdings nicht nur entmutigend, sondern haben mir vor allem auch eine merkwürdige Art der Ruhe vermittelt. Zu wissen, was Wilhelm gerade in etwa durchmacht und was ihm noch bevorsteht, fühlt sich deutlich besser an, als nur eine ungefähre Vorstellung zu haben. 

Nachdem alle Reden gehalten wurden, kehrt mit jeder verstreichenden Minute eine geschäftigere Stimmung ein und das Essen wird aufgetragen. Gwenda beugt sich zu mir und murmelt: »Wenn du keine Ahnung hast, welche Gabeln und Löffel du für was gebrauchen sollst – scher dich nicht weiter drum.« 

Überrascht blicke ich sie an. Bekräftigend winkt sie ab. »Ehrlich, du hast keine Vorstellung, wie viele Menschen das hier nicht wissen.« Schulterzuckend zwinkernd sie mir zu und ich versuche mich an einem Lächeln... welches sofort auf meinem Gesicht gefriert, als mein Blick den von Sten trifft. Schöne Scheiße. 

Ich spüre, wie die Röte in meine Wangen schießt und wende schnell den Blick ab – doch zu spät. Gwenda folgt meinem Blick reflexartig und... naja, was soll ich sagen? Sie zählt scheinbar eins und eins zusammen. Wilhelm muss ihr irgendwas zu dem Thema erzählt haben, sonst hätte sie sicher nicht sofort gewusst, was los ist.

Ich rechne es ihr hoch an, dass sie ohne mit der Wimper zu zucken das Thema wechselt. Jetzt reden wir über die Zitronentarte, die sie letzte Woche versucht hat zu Backen. Ich nehme noch einen kräftigen Schluck Champagner, der mir vor wenigen Sekunden netterweise nachgeschenkt wurde. 

»... und dann ist die Creme einfach gestockt! Ich weiß auch nicht, warum das passiert ist. Eigentlich habe ich sehr genau auf die Temperatur geachtet. Glaubst du mir, wenn ich dir sage, dass die Zitronencreme dann so ekelhaft gerochen hat? Ich habe sowas wirklich noch nie erlebt. Ich denke, der Geruch kam vom Ei, das fest geworden ist... eine Schande.«

»Wirklich schade. Aber vielleicht klappt's nächstes Mal«, versuche ich, sie zu ermutigen. Sie verzieht skeptisch den Mund. »Ich glaube einfach, dass Tarte vielleicht doch noch eine Schwierigkeitsstufe zu hoch für mich ist. Vielleicht sollte ich beim Bananenbrot bleiben.«

Ich schnaube. »Also bitte, wenn es etwas ist, das ich auch kann, dürfte das definitiv nicht das Maximum deiner Backkünste sein.« Noch ein Schluck Champagner. Kein Sten in Sicht. Sehr gut. Nicht dass ich geschaut hätte, aber... 

Ach, drauf geschissen. Ich habe geschaut. 

Nachdem die Mehrheit der Gäste mit dem Essen fertig ist, fasse ich einen Entschluss und stehe auch auf. »Hey, Gwenda«, versuche ich ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Sie unterbricht ihr Gespräch mit Wilhelm und sieht mich an. Ich gestikuliere hinter mich. »Ich habe gerade zwei Leute drüber reden gehört, dass es eine Tanzfläche mit Neunzigerjahre-Hits gibt – Lust, mitzukommen?«

Zu meiner Überraschung zögert sie nicht einmal und sagt enthusiastisch zu. 

Als sie leicht schwankend aufsteht geht mir auf, dass sie wohl auch ein wenig beschwipst sein muss. Ich lasse meine Tasche, Handschuhe und die Stola bei Wilhelm, der uns mit einem breiten Grinsen viel Spaß wünscht. 

»Ich dachte, du wolltest nicht tanzen?«, fragt sie mich. Ich zucke die Schultern. »Hab meine Meinung geändert.« Ich klinge etwas trotziger als beabsichtigt, doch sie scheint es entweder nicht zu merken oder ignoriert es schlicht. 

»Na, wenn das so ist...« Lachend nimmt sie mich bei der Hand und zieht mich durch die Menschenmenge auf die riesigen Türen des Saals zu. ›Für ihr Alter ist sie wirklich erstaunlich schnell‹, schießt es mir durch den Kopf.

Im gigantischen Foyer befinden sich weniger Menschen, sodass wir leichter vorankommen. Lächelnd versuche ich mit der euphorischen Gwenda Schritt zu halten. Ihr Zug an meinem Arm ist jedenfalls nicht gerade schwach, sodass mir eigentlich auch nichts anderes übrig bleibt. 

Es grenzt ehrlich an ein Wunder, dass es mich noch nicht der Länge nach auf den Marmorboden gelegt hat, als wir an unserem Ziel ankommen. In Stilettos sollte man echt nicht rennen. 

Wir gelangen in einen kleinen Saal, der ebenso stilvoll geschmückt ist, wie der Rest der Räumlichkeiten. Die bunten Lichter und die glitzernde, extrem große Diskokugel an der Decke stehen jedoch in starkem Kontrast zu der altmodisch anmutenden Dekoration.

Gerade beginnt ein Song, den wir beide anscheinend kennen und mögen. Begeistert sehen wir uns an. Gwenda sagt etwas zu mir, doch bei dem Lärm kann ich sie nicht verstehen. »Was?«, schreie ich in ihre Richtung. Sie kommt näher und schreit zurück: »Als dieses Lied rauskam, war ich Vierzig!« Ich lache und entgegne: »Mich gab's da noch nicht!« Herzhaft stimmt sie in mein Lachen ein.

Es ist nicht gerade so, dass ich die hemmungsloseste Tänzerin bin. 

Auch wenn ich für gewöhnlich nicht gerade auf den Mund gefallen bin und ein relativ gesundes Selbstbewusstsein besitze, war Tanzen für mich immer etwas, das ich in der Öffentlichkeit tendenziell nicht gemacht habe. Ich weiß auch nicht, was heute anders ist – möglich, dass es daran liegt, dass ich ein wenig beschwipst bin, dass ich mich sofort beginne, im Rhythmus zu bewegen. 

Doch ich glaube, es hat auch einen anderen Grund. 

Ich will Spaß haben und einfach mal nicht ständig grübeln, wie ich es in den vergangenen Wochen fast nonstop getan habe. In diesem Raum laufe ich auch keine Gefahr, Sten über den Weg zu laufen – ich bin mir ziemlich sicher, dass Tanzflächen zu seiner Vorstellung der Hölle zählen. 

So ist es mir also möglich, endlich loszulassen und – tatsächlich – einfach nur Spaß zu haben...

... bis ich es das nicht mehr ist. 

Scheint, als hätte sich Sten aus irgendeinem Grund doch in seine persönliche Hölle begeben. 

Denn der Mann, der mit verschränkten Armen nur wenige Meter entfernt von mir an eine Wand gelehnt steht, ist sicherlich keine Einbildung – so viel habe ich dann nun doch nicht getrunken. 

Und er sieht mir direkt in die Augen. 

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