Seit dem Zwischenfall mit Katsuki und Aizawa kamen immer wieder einzelne Schüler zu Yuna. Sie versuchten sie an schöne Dinge zu erinnern, die sie mit ihr gemeinsam erlebt hatten. Mit jedem weiteren Mal, indem einer der Schüler mit Tränen in den Augen den Raum verließ, wurde sie glücklicher.

In diesem Moment jedoch war niemand bei ihr. Sie hatte ihre Augen müde geschlossen und etwas gedöst, ihr Körper schrie beinahe schon nach erholendem Schlaf, jedoch konnte sie nicht. Sobald sie in einen tieferen Schlaf glitt, hörte sie All for One in ihrem Schädel und das fuckte sie mehr ab, als alles andere.

Deshalb hatte sie einen Zwischenweg gewählt, indem sie einfach vor sich hin döste.

"Hey, es ist Zeit für deine Toilettenpause." erklang Midnights Stimme im Raum, weshalb sie ihre Augen müde öffnete und der jungen Frau ins Gesicht blickte. "Weg von mir." knurrte Yuna leise, ihr Geduldsfaden war kaum noch vorhanden, wirkte mehr als eine angebrannte Zündschnur einer Bombe. 

Midnight ging sofort auf Abstand, während sich Yuna erhob und darauf wartete, dass man ihr die Fesseln ablegte. Dieses Mal hatte sie All Might dabei, ihren ach so tollen Vater. Yuna ignorierte ihn, ging Midnight hinterher, als man ihr die Fesseln endlich abgenommen hatte, All Might hinter ihr.

"Du siehst müde aus, Yuna." stellte die lange Leitung fest, jedoch ignorierte Yuna die Worte ihres Vaters und schleppte sich Midnight hinterher.

Ihr Körper fühlte sich träge an, jede Bewegung ihrer Muskeln wirkte nach außen hin zittrig. Deshalb wollte sie nur schnell die Toilette aufsuchen und dann in ihrer Zelle weiter dösen. 

--------------------------

Schnell hatte sie ihre Blase entleert und die Hände gewaschen als sie erstarrte. In ihrem Kopf dröhnte laut die Stimme von All for One, obwohl er gar nicht hier sein konnte. 

Yuna hielt sich mit beiden Händen den Schädel und stöhnte auf, jeder einzelne Atemzug bereitete ihr Schwindel, Übelkeit und Schmerzen. 

Zittrig bewegte sie sich auf die Tür der Schultoilette zu, drückte die Klinke herunter und sah Midnight entgegen, die ihr den Rücken zugewandt hatte. 'TÖTE SIE!' schrie er laut in ihren Kopf, jedoch schüttelte sie diesen und atmete durch. 

Sie war noch nicht in der Lage, eine Lehrkraft zu töten. Zumindest keine, die sich scheinbar so sehr um sie sorgte, wie Midnight.

All Might entdeckte sie als erstes und bemerkte die Blässe in ihrem Gesicht, weshalb er auf sie zugehen wollte, jedoch nicht sicher war, ob sie ihn dann angreifen würde. Allerdings hatte Yunas Körper eine andere Entscheidung getroffen: Ihre Knie gaben nach, ihr Körper klappte zusammen und fiel vornüber. All Might konnte sie gerade so auffangen, bevor sie auf dem Boden aufkam. 

"Bringt mich doch endlich einer um!" keuchte sie leise, ihr Herz raste und sprang ihr beinahe aus der Brust, welche sich mehr und mehr zuzuschnüren schien. 

All for One schrie weiterhin in ihrem Kopf herum, jeder einzelne Muskel in ihrem Körper verkrampfte und schon übergab sie sich auf den Boden. Jede Bewegung von außerhalb war für sie nicht mehr als eine leichte Berührung, kaum bemerkbar. 

Da atmete sie den angenehmen Duft von Midnights Schlafgas ein, was ihren Kopf benebelte und sie endlich Ruhe vor ihrem Großvater bekam. 

Ihr Kopf fiel zu Seite und sie driftete in einen tiefen Schlaf ab.

--------------------------

"Was ist los mit ihr?" meinte All Might und wirkte panisch. Das letzte mal hatte er seine Tochter so gesehen, als sie mit Schwermetall vergiftet in seinen Armen lag. 

Beide wirkten ratlos, sie verstanden nicht, was eben passiert war. 

"Ist es vielleicht All for One?" fragte All Might und strich seiner Tochter eine Strähne ihres Haares aus dem Gesicht. "Vermutlich schon. Sie war ja kaum ansprechbar bis heute morgen." murmelte Midnight und seufzte. "Wir sollten sie zurück in die Zelle bringen und Recovery Girl dazu holen." erhob sich Midnight und wartete darauf, dass All Might sich mit ihr in den Armen erhob.

"Gut, so machen wir es." hauchte ihr Vater, sah auf sie herab und stand schließlich auf. 

--------------------------

Als Yuna wieder aufwachte, fühlte sie sich erschöpft und müde. Zum Glück war ihr nicht mehr so schlecht. Sie richtete sich etwas auf und ließ ihren Kopf gegen die kühle Wand hinter sich knallen. 

"Hallo Yuna. Dir scheint es besser zu gehen." begrüßte Recovery Girl sie, nachdem die alte den Raum betreten hatte. Yuna schnaufte nur und verdrehte genervt die Augen, zog dabei an ihren Ketten. "Schnauze, alte." spuckte sie Recovery Girl regelrecht entgegen, diese ging jedoch nicht darauf ein und begann Yuna zu untersuchen.

Die roten Augen von Yuna leuchteten auf, als die Heilerin sie berührte und war kurz davor, ihr den Kopf abzuhacken, da hörte sie jedoch Aizawa's Stimme im Raum. "An deiner Stelle würde ich das lassen." der schwarzhaarige Lehrer hatte die Arme vor seiner Brust gekreuzt und starrte der Schülerin dabei fest in die Augen.

"Wieso denn? Du kannst doch eh nichts dagegen tun, Aizawa." kicherte sie leise und konnte nicht umhin, der alten nochmal ins Gesicht zu sehen. "Sie ist doch eh dabei, ihre letzten Tage zu zählen." 

Aizawa jagte seine Binden auf sie, um ihren Hals und ihre Haare, welche an diesen zogen, was Yuna den Kopf hochreißen ließ. "Spielen wir jetzt unfair?" lächelte Yuna und ließ den Boden unter ihr aufbrechen. "Das kann ich auch!" lächelte ich und genau in diesem Moment zerbrachen die Ketten, die sie an die Wand hielten. Recovery Girl wich ihr grade noch rechtzeitig aus, Yuna ließ die Bänder in Flammen aufgehen und kicherte.

"So und jetzt..." murmelte sie in sich hinein und sah sich um, während sie sich erhob. "Jetzt werde ich hier verschwinden." ihr Blick landete auf Aizawa, der sich anspannte und kurz davor war, sie anzugreifen. 

"Du bleibst schön hier, Yuna." erklang Bakugos Stimme, welcher ihren Ausgang blockierte. 

Yuna stand jetzt einem angehenden Helden und einem Helden entgegen und streckte sich einmal durch, ehe sie One for All aktivierte. "Gut, ihr habt es nicht anders gewollt."