Training und Patrouille
Praktikum, zweiter Tag, am Abend:
Mit Mirio hatte ich danach nicht mehr gesprochen. Ich hatte ihn auch nicht mehr gesehen. Ich war nämlich die ganze Zeit damit beschäftigt, Sir Nighteye während den Trainingskämpfen die Stirn zu bieten.
Er hatte mich nicht unterschätzt und das freute mich.
Die wenigsten nahmen mich ernst wenn es um die reine Kampfkraft ging.
Seufzend sah mir das Sandwich an, dass ich mir eben geschmiert hatte und ging den restlichen Morgen, wie Mittag nochmal durch.
Sir Nighteye hatte mich erst in den alltäglichen Dingen in einem Heldenunternehmen unterrichtet und mich dann herumgeführt und mir alles gezeigt.
Es war tatsächlich nicht langweilig gewesen.
Dann war da ein Noteinsatz, bei dem ich mitgehen durfte, allerdings war das ein einfacher Raubüberfall, bei dem man Sir Nighteye nur zur Spurensuche hinzugezogen hatte.
Dementsprechend hatte ich nur zugesehen und mir meinen Teil gedacht.
Es war nicht uninteressant, einen echten Helden bei der Arbeit zu beobachten, allerdings passierte nicht wirklich was schlimmes.
Das bestätigte meine Vermutung: die Helden waren im Prinzip bis zu neunzig Prozent der Zeit nur mit Kleinkram beschäftigt. Die großen Dinge, wie zum Beispiel ein echter Schurkenübergriff, wie der im USJ, passierten eher seltener.
Für die leichten Dinge waren dann die Polizisten zuständig.
Zum Mittag hatten wir uns dann Bentos gekauft und sind dann zurück in die Heldenagentur.
Nach einer kurzen Pause hatte Sir Nighteye dann die Trainingskämpfe vorgeschlagen.
Das hatten wir ganze drei Stunden durchgezogen, ehe er mich in die Dusche schickte und mir befahl, mein Heldenkostüm zu tragen.
Widerwillig hatte ich seine Anweisung befohlen und saß jetzt seit einer halben Stunde aufbruchbereit an dem Esstisch in der kleinen Küche. Dabei hatte ich mir dann das Sandwich geschmiert.
Seufzend sah ich die Wand vor mir an und spielte dabei mit einigen Wassertropfen herum, die ich mir aus dem Wasserhahn stibitzt hatte.
Zu sagen, mir wäre langweilig, war eine vollkommene Untertreibung, allerdings konnte ich nichts machen, da Mirio wieder in die U.A. zurück musste und Zuhause schlief und ich nicht vom Platz gehen soll.
Deswegen hoffte ich einfach, dass sich der grünhaarige Held beeilte und mich nicht ewig hier sitzen lassen würde.
Sonst fühle ich mich irgendwann noch ignoriert.
Und kaum eine Sekunde später schritt der großgewachsene Superheld durch die Tür und sah mich durch seine Brille hindurch ernst an.
"Ich werde mit dir auf Patrouille gehen und bitte dich aufdringlichst, dich an die Regeln zu halten. Solltest du handeln wollen, ziehe einen lizensierten Helden hinzu und sorge immer dafür, dass ich über deinen Standort bescheid weiß. Dafür bekommst du den Transmitter, steck ihn dir ins Ohr.
Wir gehen jetzt los."
Und schon war er wieder weg, mit mir im Schlepptau, die sich grade wie eine gestörte dabei abrakerte, den Transmitter ins Ohr zu kriegen, ohne mir dabei die Haare rauszureißen.
Ich hatte nichts mehr auf sein abruptes Auftauchen sagen können, was ich allerdings auch nicht wollte. Bei ihm redete man manchmal auch gegen eine Wand.
Er führte mich aus dem Gebäude hinaus zu einem geparkten Wagen und öffnete mir die Beifahrertür, in welche ich mich quetschte und mich dann direkt anschnallte.
Seitdem war es auch sehr still in dem Automobil, ich hatte den Blick aus dem Fenster geworfen und ignorierte die Blicke von Nighteye.
"Wir sind da." kam es dann nach einigen Minuten vom Fahrer, weshalb ich mich aufrichtete und schließlich abschnallte.
"Wut ist in Ordnung."
Verwirrt sah ich zu dem Helden, der seine Hand auf meiner Schulter platziert hatte und sogar etwas lächelte.
"Sie darf dich nur nicht auffressen."
Ich verstand.
Er hatte also alles gehört.
Leise seufzend öffnete ich die Tür und stieg aus dem Auto.
Mit dem würde ich jetzt definitiv nicht über meine Kindheitstraumata sprechen.
"Route?"
"Durch das Stadtzentrum von Hosu, dann einmal durch die Seitengassen und das dann mindestens zwei Stunden wiederholen. Wir vertreten hier einen ausgefallenen Helden, also versuche dich von deiner besten Seite zu zeigen."
Knapp nickte ich und lief ihm schließlich hinterher.
Einige Zeit ging das dann so, wir hatten glaube ich, die dritte Runde bereits hinter uns, wobei cih den Weg schon auswendig kannte, als die ersten Explosionen ertönten.
Erschrocken drehte ich mich in die Richtung und lief zeitgleich mit Nighteye los.
Wir halfen den verwundeten in eine sichere Zone zu gelangen und wandten uns dann dem gewaltigen Feuer zu, in welchem ich einige Nomus erblicken konnte.
"Sir Nighteye! Darf ich helfen?!" rief ich meinem Arbeitgeber zu und bekam dann ein Nicken zurück, woraufhin ich das Feuer zurückbändigte und schließlich so gut es ging mit Wasser löschte.
Als ich das Feuer schließlich unter Kontrolle hatte, kamen Nighteye und meine Wenigkeit wieder zusammen und gingen auch direkt auf die mutierten Sandsack Menschen zu, nur um diese mit heftigen Tritten zurückzudrängen.
Ich nutzte dabei One for All und auch die geklaute Fähigkeit von Shigaraki und zerbröselte den Nomu direkt vor mir.
Als wir diesen erledigt hatten, fing mein Handy an zu vibrieren, weshalb ich dieses schnell herausholte und die Nachricht abcheckte.
Verwirrt über den gesendeten Standort machte sich aus dem Nichts ein unwohles Gefühl in mir breit, weshalb ich mich an meinen Chef wandte und ihn darum bat, dorthin gehen zu dürfen.
Ich schickte ihm, als er mir es erlaubte, schnell den gesendeten Standpunkt und aktivierte schließlich 60% von One for All, um so schnell es geht an Izukus Standort zu gelangen:
Dabei hatte ich Todoroki gesehen, der wie ein Irrer rannte, allerdings war ich viel schneller und mit einem leisen aufprall landete ich schließlich hinter Izuku, der stocksteif vor mir stand.
"Yuna..." nuschelte Izuku kurz, als ich auf sein Problem stieß.
"Das hatte ich jetzt nicht erwartet... wie habt ihr es geschafft, auf den Heldenkiller Stain zu treffen?
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