Ein Gespräch mit Katsuki
Sie lehnte gelangweilt an der Wand, hatte die Augen geschlossen und versuchte, zu schlafen. Mehr konnte sie nicht machen, dank der Fesseln, die sie an der Wand festhielten. Aus ihrer Klasse war auch keiner gekommen, wahrscheinlich wollten die Lehrkräfte das nicht.
Yuna hatte sich zwar erstmal vorgenommen, brav zu bleiben, allerdings ging ihr diese Langeweile gegen den Strich.
Eine Idee formte sich in ihrem Kopf, weshalb ihr ein kleines, boshaftes Grinsen ins Gesicht schlich. Konzentriert schloss sie die Augen, sich immer dessen bewusst, dass die Lehrkräfte in Alarmbereitschaft waren.
Sie atmete aus und im selben Moment wurde die Schule durch ein starkes Erdbeben erschüttert.
Mit genug Konzentration war es ihr nämlich möglich, die Erde zu bändigen, selbst wenn sie sich in einem Gebäude aufhielt.
Ihre zuvor mattroten Augen leuchteten gefährlich, während die Schüler im Gebäude in Panik ausbrachen und sich unter ihren Tischen versteckten.
Die Tür, die zu ihrer Zelle führte, knallte auf und zeigte einen wütenden Aizawa, der direkt auf die Fensterfront zulief. "Hör auf damit, Yuna!" rief dieser, jedoch wusste er, dass er auf taube Ohren treffen würde. Ihre Augen sagten alles, was er wissen musste.
"Aizawa-Sensei, wenn Sie mich hier drinnen verrotten lassen, dann muss ich mir eben meine eigene Beschäftigung suchen." antwortete sie ihm dann etwa zwei Minuten später und ließ von ihrer Kontrolle ab, das leuchten in ihren Augen verschwand. "Und die Schüler in Panik aufschreien zu hören macht mir die größte Freude." kicherte sie und lehnte ihren Kopf wieder an die Wand hinter sich an.
Ihr Lehrer sah sich das ganze an. "Du hast das aus Langeweile getan?" fragte dieser monoton, sowie er eben war und spürte die Wut in sich aufkochen.
Er musste sich jedoch wieder klar werden, dass das hier nicht die Yuna war, die er kannte. Das Mädchen war das Ergebnis der Kontrolle ihres Großvaters.
Hinter Aizawa betrat Bakugo den Raum und starrte das junge Mädchen an.
"Ach, sieh mal einer an. Ein unbekanntes Gesicht." lachte sie, ihre Worte waren getränkt von Sarkasmus, das spürten die beiden, die hinter der Glasfront ihren Schutz suchten. "Yuna." war das einzige, dass er sagte und musste dann schlucken. Er hatte es eigentlich vermeiden wollen, auf sie zu treffen.
Schließlich hatten sie sich noch nie leiden können und das würde sich mit der momentanen Lage nicht so schnell ändern. "Was willst du hier, Katsuki? Willst du mir auch einreden, dass ich nicht ich selbst sei und ihr mich alle sooooo sehr vermisst?" knurrte sie den aschblonden Jungen an, der sie einfach nur ansah.
"Das du nicht du selbst bist, ist offensichtlich. Dazu werde ich nichts sagen. Und ja, ich vermisse unsere Streitereien, aber ich werde dich nicht anflehen, wieder du selbst zu werden. Ich bin hier, um dir folgendes zu sagen: solltest du hier ausbrechen und die Welt in Chaos stürzen, werde ich der erste sein, der sich dir in den Weg stellt."
Sie blinzelte ihn kurz an, da brach aus ihr jedoch ein Lachen hervor. Es hörte sich krank an, als es sie so schüttelte und Aizawa begann sich allmählich sorgen zu machen.
"Du hattest mir gegenüber selbst zugegeben, dass du schwächer seist als ich, oder hast du das etwa vergessen, Katsuki?" kicherte Yuna leise, als sie sich allmählich wieder beruhigte. Katsuki sah sie ruhig an, für seine Verhältnisse sogar zu ruhig. "Ich hatte nie gesagt, dass ich dich besiegen werde. Das ich mich dir in den Weg stelle, bedeutet nur, dass ich dich, solange es mir möglich ist, aufhalten werde, Yuna. Und selbst wenn es mich das Leben kosten wird." erwiderte Katsuki und kreuzte dann die Arme vor seine Brust.
Yuna blieb still, allerdings behielt sie ihr Lächeln im Gesicht, auch wenn es auf eine komisch Art und Weise sanfter wurde. "Du wirst sterben, wenn du mich aufhalten solltest."
Aizawa sah den beiden bei ihrer Unterhaltung zu, fasziniert von der Standhaftigkeit seines Schülers und der ruhigen Art, die Yuna in diesem Moment ausstrahlte. "Es wird mir eine Freude sein, dich zu töten. Oder vielleicht töte ich dich nicht, sondern reiße dir die Arme ab, damit du als Held unbrauchbar wirst." überlegte sie laut, Katsuki seufzte nur und schüttelte den Kopf.
"Du weißt immer noch, wie sehr ich ein Held werden möchte, nicht wahr?" erwiderte Katsuki sanft und richtete seinen Blick fest auf Aizawa. "Ich werde alles mögliche tun, damit sie zurückkommt." hauchte er ihr zu und wandte sich ein letztes mal an Yuna. "Wir sehen uns, Hexe." verabschiedete er sich.
"Unser Wiedersehen wird dein Ende als Held bedeuten." entgegnete sie und lehnte sich dann wieder an die Wand.
Stille herrschte im Raum, Aizawa wirkte tief in Gedanken versunken und Yuna hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Das hatte sie gebraucht, einen Katsuki, der ihr gleich drohte.
"Ich werde dich mit allen Mitteln aufhalten, solltest du ausbrechen wollen, Yuna." entgegnete Aizawa und kreuzte die Arme vor der Brust. "Ihr könnt mich nicht aufhalten, Aizawa. Wenn ich entscheide, auszubrechen und die Welt in flammen zu setzen, wird es auch so passieren." hauchte sie, ihre Augen leuchteten dunkelrot auf.
Ihr Lehrer seufzte verzweifelt und schüttelte den Kopf. "Jeder von uns ist bereit, dich mit allen Mitteln festzuhalten und dich daran zu hindern, etwas zu tun, dass du später bereuen wirst, Yuna."
"Ich bereue einen Scheiß. Ich will diese verdammte Welt brennen sehen..."
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