Chakren des Avatars
„Chakren sind Stellen, an denen die Energie im Körper gebündelt wird. Sie werden auch als »Zentren der Energie im Körper« bezeichnet. Damit die Energie vollständig durch den Körper fließen kann, müssen alle Chakren geöffnet sein." eröffnete Rooku das Gespräch und wechselte unseren Standort.
Anscheinend standen wir an einem kleinen Bach, der verschiedene Becken aufweist.
„Ein wirklich schöner Ort, nicht wahr? Da die Natur allerdings sehr chaotisch sein kann, ist der Lauf des Baches blockiert. Um das Wasser frei fließen zu lassen, muss alles, was ihn blockiert, entfernt werden." ich verstand Rooku zu Beginn nicht vollständig, erkannte aber dann, was Chakren sind und zum anderen, wie man sie öffnen kann.
„Insgesamt gibt es sieben Chakren, die alle über den Körper verteilt sind. Dabei hat jedes Zentrum der Energie einen besonderen Zweck und kann durch einen bestimmten emotionalen Zustand blockiert werden. Das Öffnen dieser Chakren ist eine sehr intensive Erfahrung und wenn man einmal damit angefangen hat, kann man nicht damit aufhören, bis alle Chakren geöffnet sind." führte Rooku fort und setzte sich dabei im Lotussitz auf den Boden. „Seid Ihr Euch sicher, dass ich in der Geisterwelt dieses Ritual durchführen kann?" fragte ich verunsichert nach.
Rooku nickte mir lächelnd zu, weshalb ich mich hinsetzte. Und durchatmete.
„Das Erd- oder auch Wurzelchakra liegt am unteren Ende der Wirbelsäule. Es ist für das Überleben zuständig und wird durch Ängste blockiert."
Ich musste meine Ängste und die Besorgnis um mein Leben überwinden. Zudem war eine große Angst von mir, erneut zu Versagen und die Schuldige zu sein, welche den Avatarzyklus zerstört.
Zittrig atmete ich durch, meine beiden Hände auf den Knien abgelegt und gestand mir diese Angst ein, erkannte aber gleichzeitig, dass ich weder schwach, noch alleine auf dieser Welt war.
Die Angst verflüssigt sich, während ich mich irgendwie leichter fühlte...
„Das Wasserchakra befindet sich am Kreuzbein. Es ist für die Freude zuständig und wird durch Schuld blockiert." Rooku erklärte mir, dass ich diese Tatsache, dass ich als Kind die Türe geöffnet hatte und dem Mörder meiner Mutter Einlass gewährte, akzeptieren musste, aber nicht zulassen durfte, dass sie meine Energie verdunkelten oder gar vergifteten.
Ich musste lernen, mir selbst zu verzeihen.
Ein weiteres Mal spielte ich die Worte meiner Mutter durch den Kopf und spürte auch, dass ich mir selbst vergab. Ich war klein, naiv und wusste es nicht besser. Aber jetzt weiß ich, dass sie mir keinerlei Schuld gab und ich nur mir selbst im Weg stand.
Der nächste Atemzug befreite mich von meinen dunklen Gedanken.
„Das Feuerchakra liegt in der Bauchregion. Es ist für die Willenskraft zuständig und wird durch Scham blockiert."
Ich spürte keine Scham in mir, verfolgte aber den Fluss des Chakras, um es nochmal nachzuprüfen. Schließlich konnte ich die Gefühle nicht ganz auseinander halten.
„Das Luftchakra sitzt auf der Höhe des Herzens. Es ist für die Liebe zuständig und wird durch Kummer blockiert."
Sofort traten mir die Bilder meiner Mutter vor die Augen, während ungewollte Tränen meine Augen verließen. Auch hier half Rooku mir, indem er mir seine Hand auf die Schulter legte und leise auf mich einredete. „Deine Mutter wird für immer ein Teil von dir bleiben und stolz auf dich herabblicken. Deine Liebe zu ihr wird nie verschwinden, nein, stattdessen wurde sie wiedergeboren, für den Jungen, der sich so sehr für andere Menschen einsetzt."
Ein Lächeln legte sich auf mein Gesicht, während er mir das sagte. Ja, die Liebe zu diesem Jungen war außergewöhnlich stark.
Voller Liebe im Herzen wischte ich mir die Tränen vom Gesicht und sah dabei lächelnd zu Rooku.
„Das Halschakra oder Chakra der Wahrheit liegt in der Kehle. Es befasst sich mit der Wahrheit und wird durch Lügen blockiert."
Sofort wusste ich, was diesen Chakrazugang blockierte.
„Ich rede mir ein, die Helden zu hassen, dabei hasse ich sie nicht. Ja, ich vertraue ihnen nicht, aber hassen? Obwohl ich wusste, dass es so gesagt nicht stimmt, erzählte ich es überall." hauchte ich leise und verschränkte meine Finger nervös ineinander.
Rooku legte seine Hand auf meine. „Du musst stets ehrlich zu dir und deinen Mitmenschen sein. Fängst du an zu lügen, verliert man das Vertrauen in dich und dein Chakra wird wieder blockiert."
Ich lächelte und gab diese Lüge auf. Mein Hass auf die Helden war unbegründet und dazu noch frei erfunden.
„Das Lichtchakra befindet sich über der Nasenwurzel zwischen den Augenbrauen. Es repräsentiert die Einsicht und wird durch Illusionen und Neid blockiert. Die größte Illusion ist die Illusion der Trennung. Dinge, die man eigentlich für völlig verschieden voneinander hält, sind oftmals ein- und dasselbe. So sind die Macken und Spezialitäten dieser Welt alle besonders, leben aber so, als wären sie peinlich oder erniedrigend.
Alles ist miteinander verbunden, selbst die Trennung der vier Elemente ist nur eine Illusion. Wenn man sein Herz und seinen Verstand öffnet, erkennt man, dass alles irgendwie zusammengehört."
Das leuchtete ein, während der Chakrafluss in mir weiter öffnete.
„Das letzte Chakra ist das Kronenchakra. Es sitzt direkt auf dem Scheitel. Dieses Chakra stellt die Verbindung des Menschen zur kosmischen und göttlichen Energie dar und wird durch irdische Bindungen blockiert."
Alles, was mich an diese Welt band, Izuku, All Might, Aizawa Sensei, meine Freunde, all diese Menschen soll ich los lassen, sie verlassen? „Rooku, ich liebe diese Menschen aber. Wie soll ich mich von irdischen Bindungen trennen, wenn diese das einzige sind, was ich noch habe?" fragte ich leise und öffnete meine Augen.
„Du verstehst das etwas falsch, Yuna. Du musst sie nicht vollständig hinter dir lassen, sondern nur für den Zeitraum, indem du dich mit dem göttlichen Quell verbindest."
Oh okay, wenn das so war...
Ich atmete durch, stellte mir gedanklich vor, wie ich die Bande zu jedem einzelnen dieser Menschen kappte und schließlich erkannte ich, wieso das sein musste. Mein Geist fühlte sich schwerelos, als sich vor mir eine schmale Brücke aufbaute und den Weg zu einer Version meiner selbst antrat.
~Sichtwechsel Aizawa~
Ewig ist nichts geschehen. Die Vögel zwitscherten immer mal wieder, ab und zu raschelten die Blätter der Bäume, während ich mich an einen Baum gelehnt hingesetzt hatte.
Etwa eine halbe Stunde dauerte es, bis sich etwas regte.
Yuna öffnete blitzartig die Augen, welche wieder hell aufleuchteten.
Ich konnte nicht anders als Lächeln.
Wind sammelte sich um die herum, welchen sie von sich stieße, genauso wie das Wasser, das Feuer und die Erde.
Schließlich landete sie auf dem Boden, während das Leuchten wieder verschwand.
„Ich hab's geschafft."
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