69. Schnitzel
„Ähm, was soll schon groß gewesen sein", stottere ich überrumpelt. „Wir haben gekocht, so wie Damian es verlangt hat. Wegen den vielen Gefallen die ich ihm geschuldet hab."
„Irgendwie glaub ich dir nicht, dass es nur beim Kochen geblieben ist", meint Ben und schaut mich skeptisch an.
„Nach dem Essen, da...", setzt ich zögerlich an und erinnere mich dann daran, dass Damian und ich uns darauf geeinigt haben den Kuss zu vergessen. „Da haben wir noch Nachtisch gemacht. Und da dein Bruder zu blöd war ein Rührgerät richtig zu bedienen hat er seine Klamotten eingesaut. Deshalb hat er jetzt Kyles Sachen an. Mehr war da nicht."
„Das kannst du deiner Großmutter erzählen aber nicht mir", protestiert Ben und schaut mich immer noch skeptisch an. „Was ist noch passiert?"
„Nichts Benjen", antworte ich mit fester Stimme. „Ich muss jetzt zum Unterricht, bis später." Bevor Ben mich mit noch mehr Fragen löchern kann mach ich mich schnell aus dem Staub.
Ich werde ihm sicher nicht von dem Kuss erzählen. Der hat nämlich nie existiert.
Gerade als ich das Schulgebäude verlassen will werde ich erneut zur Seite gezogen. „Was willst du denn jetzt noch von mir Scott?", frage ich matt nach.
„Ich möchte unser Gespräch von vorhin weiter führen", klärt Scott mich auf und lässt mich los, als wir an der Tribüne des Footballfeldes angekommen sind. „Vor hin bist du ja einfach weggerannt."
„Was daran liegen könnte, dass ich mich nicht weiter von dir beleidigen lassen wollte", geb ich zu. „Ohne, dass du irgendeinen Grund dafür hast."
„Ach komm. Du willst mir jetzt doch nicht wirklich erzählen, dass dein Treffen mit Damian auf freundschaftlicher Ebene verlaufen ist", scheidet Scott das Thema erneut an. „Ich hab euch doch letzte Woche gehört Melodie. Es klang nicht wirklich so als würdet ihr zwei zusammen gemütlich Eis essen gehen."
„Wir waren auch nicht Eis essen", gebe ich zurück. „Wir haben nur zusammen gekocht, weil ich Damian noch einen Gefallen geschuldet hab durfte er sich was wünschen."
„Ihr habt...", setzt Scott vollkommen verwirrt an.
„Gekocht", beende ich seinen Satz. „Nicht mehr und nicht weniger. Aber da Damian ein wenig tollpatschig war hat er seine Klamotten dreckig gemacht und deswegen welche von Kyle bekommen."
„Aber ihr seid doch zusammen hier aufgetaucht", gibt Scott immer noch verwirrt von sich.
„Ja weil Damian zu faul war wieder heim zu laufen", kläre ich ihn auf. „Deshalb hat er bei mir übernachtet. Wenn das geklärt ist kann ich ja jetzt nach Hause gehen."
„Warte Melodie", hält Scott mich kleinlaut auf. „Es tut mir. Alles tut mir leid."
„Das kann ich dir irgendwie nicht mehr glauben, nach dem Verhalten das du an den Tag gelegt hast", antworte ich ehrlich.
„Das auf der Party war ein verdammt großer Fehler", gibt Scott zu. „Und das mit Tiffany war einfach purre Dummheit. Aber als du nach Hause gekommen bist und ich dich als erstes küssend mit Easton gesehen hab da sind bei mir einfach die Sicherungen durch gebrannt. Ich wollte dich einfach genauso eifersüchtig machen wie ich es am Abend davor war. Was dann wohl verdammt schief gegangen ist."
„Die Wette war auch nicht gerade klug", gebe ich ebenfalls zu. „Aber ich kann das nicht Scott. Was auch immer du zwischen uns beiden spürst. Ich spüre es nicht. Es tut mir leid. Lass uns doch einfach Freunde bleiben."
Damit drehe ich mich um und verlasse den Sportplatz. Meine Worte sind ernst gemeint. Wenn ich Scott sehe spüre ich nichts, kein kribbeln, keine Schmetterlinge im Bauch, einfach gar nichts. Ich bin mir nicht mal sicher, ob da überhaupt mal was war.
„Ach komm schon bitte", kann ich Bens Stimme hören, als ich gerade den Parkplatz erreiche.
„Was soll mir das bringen?", fragt eine andere Stimme skeptisch nach, die ich als Jaydens Stimme identifizieren kann. Was haben die beiden bitte mit einander zu tun? Die kennen sich doch nur vom sehen, oder?
„Dir würde es überhaupt nichts bringen", meint Ben. „Aber mir würdest du damit einen riesen Gefallen tun."
„Warum muss ausgerechnet ich das machen?", fragt Jayden grummelnd nach.
„Du machst es also", stellt Ben freudig fest. „Dankeschön. Ach und du musst es machen, weil ich wahrscheinlich ein toter Mann wäre wenn ich es machen würde."
„Na toll", äußert Jayden sich ironisch. „Ich sag's dir Easton wenn ich dafür Ärger kassiere geht das alles an dich weiter."
„Schon klar", antwortet Ben. „Ich werf dir dann einfach den Schlüssel in den Briefkasten."
„Okay", stimmt Jayden schlussendlich zu. Was um alles in der Welt war das denn bitte? Vielleicht sollte ich mir ernsthaft Sorgen um meinen besten Freund machen.
Scott P.O.V.
Ich sitze allein in meinem Zimmer und stopfe Eis inmich rein.
„Hey Scott?", höre ich eine Stimme von unten rufen.
„Hier", rufe ichzurück und höre kurz darauf Schritte auf der Treppe.
„Alter, was machst du was machst du da?", will Jake verwundert von mir wissen, als er bei mir ankommt.
„Ich esse Eis", antworte ich ihm simpel.
„Okay, ich verbessere meine Frage", meint Jake und schaut mich immer noch skeptisch an. „Warum tust du das?"
Okay, ich kann schon verstehen, warum er so komisch schaut. Ich muss schon merkwürdig aussehen, wie ich in Schlabberklamotten auf meinem Bett gammel und Eis direkt aus dem Eimer in mich rein löffel.
„Ach ich hatte halt einfach mal so Lust dazu", antworte ich sarkastisch. „Nein, natürlich nicht."
„Du weißt schon, dass das hier gerade ziemlich klischeehaft aussieht", meint Jake und lässt sich neben mich fallen. „Sag mal schaust du da etwa eine Schnulze?"
„Ähm nein", streite ich die Tatsache sofort ab. „Ich hab einfach nur die Glotze angemacht und das lief eben. Außerdem ist das hier überhaupt nicht klischeehaft."
„Und wie das hier klischeehaft ist. Du benimmst dich grad total wie ein Mädchen. Eis, Schlabberklamotten, Liebesfilm und jetzt müsste es nur noch regnen, dann wär das Drama perfekt", grinst Jake und schaut dann aus dem Fenster, da es gerade wirklich anfängt zu regen. „Oh wow, ich sollte mir öfter Regen wünschen wenn das dann immer so schnell klappt."
„Ja genau, es hat jetzt angefangen zuregen weil du es wolltest. Ist klar", gebe ich zurück. „Und wenn das hier klischeehaft wäre würde ich jetzt im Keller sein und trainieren oder mich besaufen."
„Punkt für dich", sagt Jake anerkennend und klaut mir mein Eis. „Aber jetzt mal ernsthaft, warum der ganze Mädels-Scheiß?"
„Weil ich heute eine Abfuhr bekommen hab, die sonst nur Mädels bekommen", erkläre ich schließlich. „Oder findest du nicht, dass der Satz: ‚Lass uns Freunde bleiben' normalerwiesevon dem Typ kommt?"
„Das hat Mel gesagt?", lacht Jake auf. „Ernsthaft jetzt?"
„Wow danke, du bist mal wieder wirklich 'ne Hilfe Jake", grummel ich vor mich hin und erobere mir mein Eis zurück.
„Sorry Bro, aber für solche Gespräche binich echt der falsche Ansprechpartner", lacht Jake einfach weiter.
„Woher willst du eigentlich wissen, dass es Melodie war?", frage ich leicht angepisst nach. „Es könnte ja auch ein anderes Mädchen gewesen sein."
„Hmm, woher weiß ich dases Mel war?", überlegt Jake gekünstelt. „Ach ja, es könnte daran liegen, dasich noch die Fähigkeit besitze normal zu denken. Im Gegensatz zu manch anderen in diesem Raum.
„Ach halt doch die Fresse", mürrisch werfe ich ihm mein Kissennach ihm.
„Wenn du jemand zum Reden brauchst bin ich definitiv die falsche Adresse", meint Jake erneut und schleudert mir das Kissen zurück. „Ich wollte dich nur zur Party abholen."
„Ich komm nicht mit", gebe ich zurück und widme mich wieder meinem Eis.
„Das hab ich mir schon fast gedacht", meint Jake während er aufsteht und sich auf den Wegzur Tür macht. „Ach um dieses ganze Drama noch perfekter zu machen solltest du dir vielleicht ein Haustier anschaffen. Mit dem kannst du dann knuddeln und ihm all deine Liebessorgen erzählen. Tiere sind wirklich gute Zuhörer, wusstest du das?"
„Sag mal, seit wann redest du bitte so viel Blödsinn?", frage ich verwirrt nach.„Und ja ich wusste es. Schnitzel kann ich in zwei Wochen abholen."
„Bitte wen?", verwirrt bleibt Jake in der Tür stehen.
„Schnitzel", kläre ich ihn auf. „Meine neue Hauskatze."
„Alles klar Scottieboy", sagt Jake langsam und öffnet die Tür. „Ich geh dann mal wieder. Viel Spaß noch beim Titanic schauen."
Damit ist er auch schon verschwunden und lässt mich endlich wieder mit meinem Eis allein.
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Katze Nummer 1 fehelen nur noch die anderen 39 nicht wahr Lotti_26
Sollten wir uns Sorgen um Benjen machen? Also ich weiß ja nicht ganau was das noch werden soll? Gehört das zu seiner Mission oder wird er jetzt einfach zum Absturzkind? O_o We will see.
Und auf Wunsch noch ein Bild von meinen (immer noch so aussehenden, aber leider nicht mehr lang) Haaren:
Bis nächsten Donnerstag eure A. :P
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