66. Chili und Sahne
Melodie P.O.V.
Die dreckige Küche um uns herum ist vergessen. Der Nachtisch ist vergessen. Es ist auch vollkommen egal, dass hier jeden Moment jemand rein spazieren könnte.
Mein Finger kribbelt immer noch von der Berührung mit Damians Lippen.
Ich weiß nicht woran es liegt, ob an der Nähe von uns beiden, oder der plötzlichen Spannung im Raum. Aber seine Lippen, die sich gerade synchron mit meinem bewegen, lösen gerade noch heftigere Reaktionen in meinem Körper aus. Der Kuss schmeckt nach Chili und Sahne und diese Mischung ist echt der Hammer.
Aber seit wann kann Damian bitte so gut Küssen? Wir haben uns ja im Lauf unserer Fake-Beziehung schon oft geküsst, aber das hier gerade ist ganz anders. Das hier ist echt.
Vorsichtig und überhaupt nicht fordernd spüre ich Damians Zunge an meinen Lippen. Ohne groß nachzudenken gewähre ich ihm Einlass, mein Gehirn scheint gerade eh nicht zu funktionieren. Verdammt wo hat der Junge so küssen gelernt und warum hat er meinen Körper damit so unter Kontrolle? Mein Kopf fühlt sich an, als wäre er mit Zuckerwatte gefüllt. Ich kann einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen außer ich will mehr davon, mehr von ihm. Mein Magen hat sich selbstständig gemacht und scheint Saltos zu schlagen. Meine Beine mutieren langsam aber sicher zu Wackelpudding. Ich schlinge meine Arme um Damians Nacken, damit ich nicht komplett den Halt verliere. Während Damian mittlerweile mein Gesicht in seinen Händen hält. Mein Herz hat einen schnelleren Takt als jeder Technobit. Ein Wunder, dass es mit noch nicht aus der Brust gesprungen ist. Damians Hände bewegen sich langsam zu meiner Hüfte um mich auf dem Küchentisch abzusetzen. Seine Berührungen jagen Schauer durch meinen ganzen Körper, als mich das zu knallen der Haustür wieder in die Realität zurück katapultiert.
Schnell stoße ich Damian von mir und springe vom Tisch. „Mel, hast du gekocht?", hört man Kyle im Flur. „Hier riecht es so gut."
„Ja", bringe ich mit kratziger Stimme hervor und versuche meine Atmung wieder zu regulieren.
„Was hast du denn...?", setzt Kyle an, als er in die Küche kommt und bleibt verwundert im Türrahmen stehen. „Heilige, was ist denn hier explodiert?"
„Damian konnte nicht mit unserem Rührgerät umgehen", sage ich mit mittlerweile wieder normaler Atemzufuhr.
„Aha", gibt Kyle von sich und tritt dann näher an uns beide ran. „Sagt mal habt ihr etwa geschwollene Lippen?"
„Chili", bringt Damian hervor.
„Was?", fragt Kyle verwirrt nach.
„Im Essen war sehr viel Chili, das greift die Lippen an", erklärt Damian ihm.
„Alles klar", bringt Kyle verwundert hervor. „Ich geh dann mal zu Mason oder so. Und ihr solltet besser die Küche putzen, bevor Dad das Chaos hier sieht. Bye."
„Was war das denn bitte?", seufzend lass ich mich auf einen der Stühle sinken.
„Dein Bruder", antwortet Damian mir. „Zwar reichlich verwirrt, aber es war dein Bruder."
„Das mein ich doch nicht Easton", gebe ich zurück. „Was sollte das mit dem Kuss? Vor circa zwei Wochen war ich quasi noch mit Scott zusammen und jetzt knutsch ich mit dir rum. Verdammt wenn das rauskommt halten mich alle wieder für eine Schlampe und dieses mal auch noch zu Recht. Ach verdammte Scheiße, ich glaub ich geh wieder zurück zu Levi. Da kennt mich keiner und keiner wird mich dort verurteilen."
„Melodie komm runter", redet Damian beruhigend auf mich ein und nimmt mein Gesicht wieder in seine Hände. „Niemand wird dich verurteilen. An diesem Kuss bin ich genauso Schuld wie du, vielleicht sogar noch mehr."
„Aber...", setzte ich wieder an.
„Kein aber", unterbricht Damian mich. „Mag sein, dass dich solche Idioten wie Scott jetzt beleidigen. Aber du bist doch noch lange keine Schlampe nur weil du innerhalb von drei Wochen zwei Typen geküsst hast. Seit wann nimmst du solche Beleidigungen überhaupt ernst? Wenn hier jemand eine Hurre ist dann wohl eher Scott. Er hat schließlich mit irgend'nem Mädchen auf 'ner Party gepennt und hat dann ein paar Tage späte fast Tiffany aufgefressen nur um dann eine Stunde später mit einem ihrer Schoßhündchen die Abstellkammer der Schule zu missbrauchen. Es ist ja auch total ungerecht wenn Jungs fünf Mädels in der Woche knallen sind sie die super tollen Weiberhelden. Aber wenn ein Mädchen mal nur mit zwei Typen dicht hintereinander was am Laufen hat ist sie direkt eine Schlampe, oder was?"
„In der heutigen Gesellschaft irgendwie schon", gebe ich von mir.
„Ach scheiß doch auf die Gesellschaft", schnaubt Damian. „Also halten wir fest. Scott ist eine Bitch und du...ähm...du bist akzeptabel."
„Wow, danke", gebe ich leicht grinsend von mir. „So und jetzt genug von dem sentimentalem Gequatsche, wir vergessen das Ganze mit dem Kuss und allem einfach", beschließt Damian. „Du bewegst jetzt deinen Knackarsch von dem Stuhl hoch und hilfst mir gefälligst beim Putzen der Küche und dann gehst du duschen, siehst ja schrecklich aus."
„Du siehst auch nicht besser aus", gebe ich frech zurück und stehe auf.
„Ja, ja danke fürs Kompliment", gibt Damian grinsend zurück. „Und jetzt Bewegung. Ich putz die Küche ganz sicher nicht allein."
„Schade eigentlich", murmel ich leise vor mich hin.
Damian P.O.V.
„Damian", dringt eine Stimme zu mir durch.
„Steh auf du Spaten", beschwert sich Melodie wieder und ich weiß ganz genau dass es Melodie ist, weil mich sonst keiner Spaten nennt. „Ich war nur 10 Minuten duschen und du pennst direkt ein."
„Lass mich ich bin müde", beschwer ich mich setzt mich aber trotzdem auf. „Putzen ist nichts für mich."
„Das ist mir egal", meint Melodie reichlich herzlos. „Runter vom Sofa mit deinem Sahne und Quark bespritzten Klamotten, sonst darfst du hier gleich weiter putzen."
„Ich bin zu faul zu heimlaufen, darf ich hier pennen?", frage ich gähnend nach.
„Aber nicht in den Klamotten", gibt Melodie zurück. „Komm ich geb dir was von Kyle."
„Warte, heißt dass das ich her pennen darf?", kann ich aus dem Gefasel raushören.
„Ja, aber nur wenn du jetzt endlich deinen Arsch hoch bekommst", meint Melodie und scheint langsam genervt zu sein.
„Okay", gebe ich deshalb nach und folge ihr nach oben.
„Da", ruft Melodie und wirft mir eine Jogginghose ins Bad,in dem ich mir gerade die Sahne aus dem Gesicht und den Haaren wasche.
„Wie jetzt? Ich bekomm kein Shirt?", frage ich nach.
„Du pennst doch eh immer ohne", gibt Melodie zurück und damit hat sie sogar recht.
„Das ist mein Bett", beschwert Melodie sich gerade als ich es mir bequem gemacht habe. „Also raus dadu Spaten."
„Du hast gesagt, dass ich hier pennen darf", gähne ich.
„Aber nicht in meinem Bett sondern auf der Couch", entgegnet Melodie.
„Ich lauf jetzt ganz sicher nicht wieder runter", ja ich werde leicht pampig wenn ich schlafen will und man mich nicht lässt.
„Musst du auch nicht", meint Melodie und streckt mir die Hand hin. „Du musst nur aufstehen und drei Schritte laufen, dann kannst du auf meiner Couch weiter pennen."
Ich ergreife ihre Hand und zieh sie zu mir. „Ich hab keine Lust, ich schlaf hier", murmel ich ihn ihr Ohr.
„Damian", beschwert Melodie sich, befreit sich aus meinem Griff und legt sich neben mich.
„Ja so hat mich meine Mutter genannt", gebe ich müdezurück. „Aber den Grund hab ich nie erfahren. Ich persönlich finde aber, dass mirder Name besser steht. Stell dir mal vor ich würde Benjen heißen. Das würde irgendwienicht passen..."
„Oh ist ja gut jetzt", stöhnt Melodie genervt auf. „Halt einfach die Klappe und penn jetzt endlich."
„Nichts lieber als das", gebe ich gähnend zurück und kuschel mich in das Kissen hinter mir.
„Spaten", höre ich Melodie noch sagen bevor ich vollkommen abdrifte.
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Ich geh mir dann mal einen Schutzbunker suchen in dem ich bis nächste Woche überleben kann (und in dem sich keine Bienen befinden ein Stich langt) A. ;)
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