Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Zorn

Unfairerweise schien die Sonne immer noch genauso stark wie vorhin. Caterina und ich liefen mit gesenkten Köpfen nach Hause, beide in Gedanken vertieft.
Alessio und Antonio waren schon ohne uns gegangen um noch einmal einen kurzen Abstecher beim Kiosk zu machen.

Ich hatte gehofft, dass Maria auf uns wartete, doch sie schien echt sauer zu sein.
Unsanft stieß Cati mich an und wies mit ihrem Kopf in eine unbestimmte Richtung.
Erst sah ich meine Freundin fragend an, dann verstand ich.
Flink tauchten wir in der, aus der Kirche strömenden, Menge unter.

Auf der Flucht vor Sofia legten wir den Weg zur Casa della Misericordia fast rennend zurück. Es war die Ironie des Schicksals, dass uns die Rennerei nichts brachte weil wir theoretisch in die Höhle des Löwen liefen.
Als hätte uns der Vorsprung etwas gebracht lachte Caterina erleichtert los, sobald wir angekommen waren.
Auch ich kicherte etwas, jedoch trübte die Aussicht auf Küchendienst die neu aufgenommene gute Laune.

"Nordica, Caterina!"
Catis schmale Lippen formten ein stummes 'Oh'.
"Ich dachte ihr seid alt genug euch zu benehmen", sagte unsere Köchin, Erzieherin und für alles Zuständige.
Die brünette Frau ende vierzig hatte ihre Fäuste in die Hüften gestemmt, was nicht ganz zu ihrem feinen Sonntagskleid passen wollte.
Falten bildeten sich um Sofias Augen herum.
"Wer war noch an der Sache beteiligt?", fragte sie, wohl wissend wer es war.

Petzen ging gar nicht, also hielt ich den Mund. Auch Caterina hätte kein Wort gesagt. Das klingt und ist sehr abgehoben wenn ich sage, dass wir die vertrauenswürdigsten Personen des Waisenheims waren, entspricht meiner Meinung nach aber der Wahrheit.

"Wir wissen es nicht, Sofia", sagte das Mädchen neben mir mit einem scheinheiligem, gequältem Lächeln.
Sofia sah uns skeptisch in die Augen, schien uns dringend etwas mitteilen zu wollen, gab dann aber doch mit einem resignierten Seufzer auf.
Etwas gebeugt überquerte sie die Straße, drehte sich noch einmal um, um wie verrückt auf ihre imaginäre Uhr zu tippen und schloss dann die Tür des Haupthauses auf.

Dass wir für den Küchendienst eingeteilt werden würden, war jetzt klar, also brauchten wir uns nicht mehr zu beeilen.
Ich nestelte ewig an meinem Schlüsselbund.
"Irgendwie ist sie alt geworden"
Ich steckte schlussendlich den Schlüssel ins Schlüsselloch und dachte über diese Aussage nach. Sofia kam auch mir älter vor.
Ich hatte sie viel aufrechter und ohne Falten in Errinnerung.
Natürlich wusste ich, dass ich nicht die einzige war, die in den letzten zehn Jahren gealtert war, aber jetzt realisierte ich zum ersten Mal wirklich, wie schnell die Zeit vergangen war.

In zwei Jahren wäre ich schon fertig mit der Schule. Momentan ging ich auf eine Wirtschaftsfachoberschule in Viterbo, wo ich mich auf die Fachrichtung Betriebswirtschaft spezialisiert hatte.
Ich war nicht besonders gut in der Schule und hatte sowieso vor, nach meinem Abschluss eine Ausbildung zu beginnen.
Schulpflichtigen würde ich dann nicht mehr sein, und somit frei.
Dann müsste ich nur noch warten bis ich achtzehn Jahre alt war und nicht mehr meiner Vormündin unterstand.
Was ich danach machen würde wusste ich nicht.
Ich hatte nicht wirklich Lust auf einen Bürojob.

Maria drängte mich ständig aktiver zu werden. Sie selbst besuchte Sozialwissenschaftliches Gymnasium, so wie Caterina.
Aber der der Gedanke am Ende Erzieherin zu werden motivierte mich nicht gerade.

Als ich nun die Tür endlich offen hatte, schlurfte ich erleichtert aus der prallen Sonne in den schattigen, kühlen Flur.
Die Treppen knarzten bedrohlich und ich fragte mich ob sie noch die nächsten 500 Jahre weiter bedrohlich knarzen würden oder ob eines Tages jemand durchbrechen würde und zu einer Renovierung aufrufen würde.

"Bis später!"? murmelte Cati lustlos und verschwand in ihrem Zimmer.
Ich lief bis ans Ende des Gangs und begab mich ebenfalls in mein Zimmer.
Im Gegensatz zu meinen Freunden schloss ich es normalerweise ab um das Eindringen von Kim und Co. zu verhindern.

Drinnen angekommen ließ ich mich erstmal erschöpft auf mein Bett fallen.

Ich brauchte erst einmal ein paar Sekunden um mich zu errinnern, dass es mitten am Tag war, als ich durch lautes Klopfen und Schreien geweckt wurde.
Mit einem Satz war ich auf den Füßen und lief zur Tür um aufzuschließen.

Aufgeregt platzten Maria und Caterina in mein Zimmer.
"Nordica wo bleibst du?", schrie Maria mich fast an.
"Was ist mit deinem Gesicht passiert?", wurde ich jetzt auch von meiner anderen Freundin beschallt.

Verwirrt schaute ich sie an, bevor ich zum Spiegel lief und sah, dass meine linke Gesichtshälfte stark gerötet und mit Abdrücken übersäht war.
Auf meinem Bett lag noch eine Sammlung von Ketten und Armbändern, die ich am Morgen sortiert hatte.
Ich hatte wohl auf ihnen geschlafen.

"Komm schnell! Wir sind sonst schon wieder zu spät", hetzte Maria und zog mich schon halb aus meinem Zimmer, sah dann aber dass ich noch keine Schuhe anhatte.
Während ich diese anzog wurde ich regelrecht überschwemmt mit Fragen, naja eher Vorwürfen.
"Du weißt doch genau, wie wichtig das ist, oder willst du nicht mehr mit?"
Nicht mehr mit?
"Ich kann nicht mehr folgen, was meint ihr? Und warum beeilen wir uns so sehr? Es ist erst vier", fragte ich, ohne zu vergessen abzuschließen.

"Sag bloß du hast es vergessen?", skeptisch blickte mir Caterina ins Gesicht, "Immerhin ist das unsere Chance hier mal rauszukommen."
Da fiel es mir wieder ein.
Die Listen für Florenz hingen aus.
Nachdem der Ausflug nach Rom letzten Herbst so gut angekommen war und mehr Spenden als sonst eingegangen waren, wurde für einen Tagesausflug nach Florenz entschieden.

Natürlich wollte ich mit, vielleicht geschah dann endlich mal etwas Interessantes.
Ich hoffte bloß, dass wir nicht durch mich zu spät kamen und die Plätze weg waren, wenn wir ankamen.
Immerhin waren diese Begehrt.
Sobald die Listen aushingen musste man sich regelrecht durchboxen um sich einschreiben zu können.
Den Part übernahm meistens Maria, aber da ebenfalls eine Unterschrift erforderlich war, mussten Cati und ich uns auch ins Getümmel stürzen.

Das hört sich alles übertrieben an, aber wenn man mitten im Nirgendwo lebt, tötet man um mal etwas erleben zu können.

Eine halbe Stunde später standen unsere Namen auf der Liste und wir gingen auf mein Zimmer, um ein paar illegale Aktionen zu planen.
Eigentlich plante Maria und Cati und ich hörten ihr zu. Ich fragte mich wie so oft wie ein einzelner Mensch soviel lustigen Blödsinn im Kopf haben konnte.
Dann lasen wir uns noch gegenseitig vor, bis es Zeit war in der Küche unsere Strafe abzusitzen.

Nach einer Woche war die tägliche Durchschnittstemperatur deutlich gestiegen.
Jeden Tag wurde mir mindestens einmal schlecht und obwohl ich mich auf den Ausflug freute, graute es mir vor stundenlangen Besichtigungen in der sommerlichen Toskana.

Obwohl es ein Samstag war, mussten wir an diesem Tag schon um sechs Uhr aufstehen.
Der Bus stand schon auf unserer Straße.
Ich frühstückte, holte mir meinen Tagesrucksack und stieg zusammen mit meinen Freunden in den Bus.
Alessio kam auch mit, also setzten sich Maria und er zusammen.
Cati und ich nahmen die Plätze hinter ihnen ein.
Die Klimaanlage lief auf Hochtouren, während der Fahrer auf voller Lautstärke alte italienische Balladen hörte.
Hätte ich eine gehabt, wäre das genau die Musik gewesen, die meine Oma gehört hätte.

Auf der Autobahn dann, fing Caterina an zu lesen.
Sie war Reisekrank und hätte eigentlich vorne sitzen sollen, aber ganz vorne saßen nur Leute die sie nicht mochte, also musste sie sich mit Büchern ablenken.

In dieser Zeit langweilte ich mich zu Tode, bis ich auf die sagenhafte Idee kam mit meinen Freunden vor mir zu interagieren.
Motiviert steckte ich meinen Kopf zwischen den Sitzen durch und begann ein Gespräch:"Warum kommt Antonio nicht mit? Schreibt er wieder wichtige Prüfungen?"

"Nein, er war nur nicht schnell genug. Schade eigentlich!", antwortete Alessio, wurde dann aber von Maria unterbrochen:"So schlimm ist es auch nun wieder nicht ohne ihn. Ich finde es macht sogar ein bisschen mehr Spaß wenn er nicht da ist und dumme Witze macht"

Unmerklich zuckte ich zusammen.
Maria war meine Freundin und ich hatte sie sehr gerne, aber sie hätte manchmal etwas nachdenken sollen bevor sie redete.
Antonio war auch ein guter Freund von ihr und sie meinte nicht wirklich ernst, was sie da sagte.
Trotzdem war es keine gute Idee vor seinen besten Freunden über ihn zu lästern.

Verärgert lehnte ich mich nun wieder gegen meinen eigenen Sitz.
Es sollte mir egal sein, schließlich war sie schon immer so gewesen.
Aber tief im Inneren spürte ich wieder dieses Kochen und Brodeln und erst jetzt bemerkte ich, dass es Zorn war, unkontrollierbarer Zorn.

A/N Das sollte das letzte langweilige Kapitel sein, ab nächster Woche wird es spannend. Ich danke wieder girl_like_fire für die tolle Hilfe!
Wie findet ihr Maria? Und was haltet ihr von Caterina und Nordica?

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro