30. Nolan
,,Samara, das ist ja eine Überraschung!" Erfreut nahm der Junge, der vermutlich Nolan war, Samara in den Arm.
,,Mit wem habe ich denn noch die Ehre?", fragte er lächelnd an Cara und mich gewandt, nachdem er Samara begrüßt hatte.
Kurzerhand stellte ich mich und Cara vor. Er schüttelte uns jeweils die Hand und ich merkte, wie Nolan mir jetzt schon sympathisch war. Mit seiner lässigen, gut gelaunten Art munterte er uns alle auf.
Und als ob das nicht schon genug wäre, sah er auch echt unverschämt gut aus. Seine braunen Haare hingen ihm zersaust ins Gesicht und bildeten einen Farbton mit seinen Augen. Außerdem war das Grinsen auf seinen Lippen seit unserer Ankuft nicht mehr verschwunden.
Nolan hatte uns hereingebeten und nun saßen wir zu viert auf einem alten Ledersofa. Seine drei Mitbewohner hatten sich in ihre Zimmer verzogen, um uns nicht zu stören.
,,Darf ich nun endlich den Grund für diesen wundervollen Besuch erfahren?", wollte Nolan nun von uns wissen. Das Grinsen war jetzt noch breiter geworden. Neugierde steckte in seinem Blick, während er mich und Cara musterte.
Ich begann zu erzählen, ließ allerdings die Details aus. Meine Entführung erwähnte ich mit keinem Wort, aber ich behauptete, ich sei sicher, dass mein Freund entführt worden sei.
,,Über meine Uhr müssten wir Zugriff auf Ryans' bekommen. Damit könnten wir seinen Standort ermitteln. Samara meinte, du könntest so etwas."
,,Ich verstehe", murmelte Nolan in Gedanken versunken. Ich konnte förmlich hören, wie es hinter seiner Stirn ratterte. ,,Lass mal sehen."
Ich gab ihm zuerst meine Uhr, dann mein Handy, das er vermutlich auch brauchen würde. Beides nahm er entgegen und machte sich sofort an die Arbeit.
,,Ich ermittle jetzt den Standort von der Uhr deines Freundes. Bist du sicher, dass er sie bei sich trägt?", fragte Nolan an mich gerichtet.
Ich nickte, denn ich war mir ziemlich sicher. Ryan legte seine Uhr nicht einmal zum Duschen ab. Die einzige Möglichkeit wäre, dass sie ihm jemand abgenommen hatte. Aber selbst wenn es so wäre, würden wir durch das Orten der Uhr zwar nicht Ryan, aber möglicherweise seine Entführer ausfindig machen.
Ach verdammt! Wieso war ich denn so überzeugt davon, dass Ryan entführt wurde? Was wäre, wenn er einfach bei sich zu Hause auf dem Balkon sitzen würde und ich hier fast vor Sorge umkam? Aber wieso ist er dann nicht an sein Handy gegangen?
Das ergab alles keinen Sinn.
Mit einem Stöhnen ließ ich mich zurücksinken und merkte erneut, wie erschöpt ich war. Ich beobachtete Nolan, wie er auf meinem Handy herumtippte, bis mein Blick auf Cara fiel.
Sie beobachtete Nolan auch. Allerdings auf eine andere Weise als ich. Verträumter. Mit einem leichten Lächeln, das ihre Lippen umspielte. Sie hatte ihren Kopf auf eine Hand gestützt und folgte jeder von Nolans Bewegungen. Er selbst war völlig in seinem Element und schien Caras Blicke nicht wahrzunehmen. Ebenso wenig, wie sie meine bemerkte.
Ich glaubte es nicht! Cara hatte sich verliebt!
Mein Blick glitt zu Samara, die rechts von mir saß. Ich nickte mit meinem Kopf amüsiert in Caras Richtung, aber Samara hatte wohl auch schon begriffen, was Sache war.
Wir grinsten uns an.
,,Fertig!", rief Nolan in diesem Moment und ich bemerkte, wie Cara aus ihren Gedanken hochschreckte.
Nolan hielt mein Handy in der Hand, auf dessen Display ein roter Punkt blinkte.
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