17. Suche
Samara
Ich schaute auf meine Uhr. Zehn nach vier. Wo steckte Noelia bloß? Langsam begann ich mir ernsthafte Sorgen zu machen, denn sie war nun schon seit über drei Stunden weg.
Von dem Tanzen waren meine Beine ziemlich kaputt, weshalb ich nun schon seit einer Weile etwas abseits saß und den anderen zuschaute.
Auf einmal stand ein Typ vor mir. Er grinste mir entgegen und kam immer näher. Vage erinnerte ich mich daran, wie ich vorher mit ihm getanzt hatte. Aber wie war sein Name nochmal?
Brendan . . . oder doch Brian . . . ?
Keine Ahnung. War aber auch egal.
Der Typ setzte sich neben mich. So nah, dass ich ein ganzes Stück von ihm wegrückte. Er roch ziemlich nach Alkohol, was ich an seinem Atem ausmachte, der im Sekundentakt in mein Gesicht geblasen wurde.
Angeekelt wandte ich mich ab. Seine Hand griff nach meinem Arm, aber ich schüttelte ihn ab und stand auf.
,,Hey wo gehst du hin?", lallte er. Ohne mich noch einmal umzudrehen, lief ich in Richtung Wald und ließ den stockbesoffenen Typen allein zurück.
Sollte er doch mit einer anderen rummachen, aber nicht mit mir. Ich hatte im Moment andere Sorgen!
Ich beschleunigte meine Schritte, bis ich am Waldrand angekommen war. Nichts als Dunkelheit ragte vor mir auf und ich musste mich überwinden, den stockfinsteren Wald zu betreten.
,,Lia?" rief ich vorsichtig in die Finsternis hinein, bekam aber keine Antwort.
,,Lia?!" Auch jetzt antwortete sie nicht. Wo steckte sie denn bloß?
Wenn sie mir wenigstens ein paar genauere Infos zu ihrem "geheimen nächtlichen Treffen" gegeben hätte, wäre die Suche deutlich einfacher. Oder vielleicht war ja gar nichts passiert und sie machte nur einen kleinen Nachtspaziergang mit der Person, die sie treffen wollte und ich machte mir nur unnötig Sorgen...
,,Noelia!"
Einmal rief ich noch nach ihr, aber als sie immer noch nicht antwortete, beschloss ich, selbst nach ihr zu suchen.
Der dunkle Wald war mir immer noch nicht geheuer, weshalb ich meine Handytaschenlampe anschaltete.
Mit einem Mal erhellte sich der Wald und die Bäume warfen unheimliche Schatten auf den Boden, die mir eine Gänsehaut verursachten. Unsicher schaute ich mich um, konnte aber außer dem Mond, der schwach durch die dicht stehenden Bäume leuchtete und die flackernden Lichter der Party am Strand nichts Außergewöhnliches erkennen.
Ich atmete tief durch und begann, den Wald zu durchsuchen. Immer wieder rief ich Noelias Namen, in der Hoffnung, dass sie irgendwann antworten würde. Das tat sie aber nicht.
Stattdessen nahm ich ein Geräusch hinter mir wahr. Ich fuhr herum, konnte aber nichts erkennen.
Das war nur ein Tier, versuchte ich mir einzureden und ging weiter. Ich leuchtete hinter jeden Baum, fand aber rein gar nichts und erst recht nicht Noelia.
Plötzlich legte sich wie aus dem Nichts eine eiskalte Hand auf meinen Mund, die verhinderte, dass ich laut aufschreien konnte. Im ersten Moment dachte ich an Noelia, die mir einen Schrecken einjagen wollte. Aber die Person hinter mir stieß einen Laut aus, der eindeutig von einem Mann stammen musste.
Aus Reflex rammte ich ihm meinen Ellenbogen mit voller Wucht in den Magen, sodass der Mann laut aufstöhnte und mit meinem nächsten Schlag auf den Kopf zu Boden ging und dort regungslos liegen blieb.
Erst jetzt konnte ich mich umdrehen und einen Blick auf die Person werfen.
WAS...?
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