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4. Türchen

Nicholas blieb noch lange. Nach dem Abendessen waren sie wieder auf dem Sofa gelandet und hatten geredet. Die Zeit war dabei völlig in Vergessenheit geraten. Es ging all die Gespräch nachzuholen, die sie verpasst hatten und Julia konnte sich an keinen Abend erinnern, an dem sie so viel gelacht hatte. Irgendwie hatte sie sich ein wenig Sorgen gemacht, dass es mittlerweile anders zwischen ihnen sein könnte, dass es vielleicht nicht mehr ganz so vertraut oder angenehm sein könnte, aber sie verstanden sich nach wie vor bestens. Erst als alle Lichter der anderen Häuser erloschen waren, hatte sich Nicholas schweren Herzens verabschiedet und Julia hatte seinem Auto vom Fenster aus nachgesehen, bis es in der nächsten Straße verschwand. Sie kam nicht umhin zu erröten, als sie an die Gespräche zurückdachte. Niemandem konnte sie sich so anvertrauen wie Nicholas, doch sie spürte auch das schnelle Pochen ihres Herzens, dass sie eigentlich gar nicht haben durfte.

Ihre Mutter hatte sie den Abend über immer wieder beobachtet, sie hatte ihren Blick im Nacken gespürt und auch jetzt stand sie nur wenige Meter von Julie und dem Fenster entfernt und trug diesen typischen Mutter-Ausdruck zur Schau, der Besorgnis widerspiegelte.

„Ich habe dir diese Rede schon vor Jahren gehalten", warnte sie Julia leise.

„Ich weiß."

„Er wird nie so für dich empfinden, wie du es für ihn tust."

„Ich weiß."

„Es wird dich verletzen, so wie es dich letztes Mal auch verletzt hat."

„Ich weiß."

„Kannst du nichts anderes sagen?", fragte ihre Mutter erbost und verschränkte missgelaunt ihre Arme.

„Es fällt mir schwer, weil mir klar ist, worauf du hinauswillst und wie recht du hast. Aber ich kann mich einfach nicht von ihm fernhalten, nicht wenn er hier in meiner Nähe ist. Vielleicht werde ich es am Ende bereuen", unsicher wandte sie sich vom Fenster ab, „Vielleicht lerne ich es auch irgendwann zu akzeptieren."

„Als ob Vernunft etwas an Gefühlen ändern könnte", murmelte ihre Mutter bevor sie Julia allein zurückließ. Diese versuchte die nagenden Gedanken so gut es ging abzuschütteln und sich bettfertig zu machen, doch als sie im Bett lag und endlich schlafen wollte, fiel ihr Blick unwillkürlich auf ihren Nachtschrank. Auf diesem stand noch immer ihr Kaktus. Der Grund für ihr Herzpochen, der Beginn ihrer Gefühle für Nicholas.




Es war ihr achtzehnter Geburtstag gewesen. Ohne große Party. Dafür in der Gartenlaube von Nicholas Eltern, einen heißen Kakao in der Hand und einem Berg Waffeln vor ihren Nasen. Er hatte ihr eine kleine rote Schachtel gereicht, die von einem weißen Band zusammengehalten worden war, das er liebevoll auf dem Deckel zu einer Schleife gebunden hatte.

„Mach es auf", hatte er hastig geflüstert. Nervös. Seine Hände hatten gezittert, als sich ihre Finger gestreift hatten und sie vorsichtig nach den Enden der Schleife gegriffen hatte und daran zog, bis sie in sich zusammengefallen war und sich der Deckel mühelos öffnen ließ. Als sie ihn entfernt hatte, fiel das spärliche Licht der Gartenlaube auf etwas Grünes. Etwas Stacheliges. Ein Anblick, der ihre Augenbrauen nach oben hatte schießen ließ.

„Du schenkst mir einen Kaktus?"

„Gefällt er dir nicht?"

„Es ist ein Kaktus."

„Aber ein herzförmiger", hatte er gebrummt.

„Trotzdem hat er Stacheln. Du weißt, wie talentiert ich bin. Bei meinem Glück fällt er mir, während ich schlafe, vom Nachttisch ins Bett."

Seine Mundwinkel hatten gezuckt, bis er die Beherrschung verlor und in schallendes Gelächter ausgebrochen war. Natürlich unter ihren kritischen, eingeschnappten Blicken. Es hatte ein paar Sekunden gedauert, bis er sich gefangen hatte.

„Du willst ihn also auf deinen Nachttisch stellen?", seine Augen hatten dabei geleuchtet, als würde dem Kaktus eine besondere Ehre zuteilwerden.

„Er ist von dir", hatte sie schulterzuckend geantwortet, „natürlich kommt er auf meinen Nachttisch."

Als der Kaktus schließlich seinen vorbestimmten Platz eingenommen hatte, waren ihrer Mutter die Augen aus dem Kopf gefallen, als sie ihn erblickt hatte. Im Gegensatz zu Julia war ihr die Herzform sofort aufgefallen und sie hatte es sich nicht nehmen lassen, sie mit Fragen zu löchern. Angefangen davon, von wem sie diesen Kaktus bekommen hatte, mit welchen Worten er ihr überreicht worden war, bis hin zu den Aussagen, wie unglaublich süß diese Geste doch sei und dass sie ein Idiot sei, wenn sie glauben würde, dass das nichts zu bedeuten hätte. Kein Junge dieser Welt mache einem Mädchen einfach so ein Geschenk, hatte sie im Rausgehen zu Julia gesagt und irgendetwas davon gefaselt, dass sie sich ihrer Gefühle klar werden sollte und er es verdient habe zu erfahren, falls sie es nicht ernst mit ihm meinen würde. Als die Tür ins Schloss gefallen war, hatte Julia das erste Mal bemerkt, dass dies nicht mehr stimmte. Dass Nicholas nicht mehr nur ein Freund war. Es waren jene Zeiten gewesen, in denen sie und ihre Mutter noch nicht geahnt hatten, dass sie Nicholas Geste vollkommen falsch eingeschätzt hatten.


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