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8.

Als Vincent fast eine Stunde später sein Zimmer verließ, fand er Charlie in dem weißen Raum wieder. Ihre schwarzen Haare und das schwarze Kleid hoben sich von der Bettdecke ab, während ihre Haut förmlich mit der Farbe des Stoffes verschmolz. Sie war so weiß. Vincent stand im Türrahmen. Sie hatte ihn bemerkt, sah aber stur an die Decke. »Wie ist es eigentlich?«, fragte sie flüsternd. »Also, ich meine, wie ist es sich nicht erinnern zu können? Wie ist so eine Amnesie? Wie fühlt es sich an?«, fügte sie hinzu. Ihr Körper drehte sich zu Vincent. Er seufzte. Stellte sie etwa nur fragen, auf die er keine Antwort hatte? »Ich fühle mich unvollständig.« Das vergessen wog schwer auf seinem Herzen und es drückte. Er fühlte sich beklemmt und alles was er wollte, war in sein altes Leben zurück kriechen zu können. Das mit Charlie, denn sie schien wundervoll zu sein. Das musste sie ja sein, wenn sie zusammen waren, oder? »Es ist einfach, als wäre ich eine Mauer und irgendwer hat Steine rausgenommen. Willkürlich und ohne Bedeutung. Wenn mir Steine fehlen, bin ich dann überhaupt noch eine Mauer?« Er klang verzweifelt und genauso fühlte er sich auch. Er raufte sich die Haare und tritt gegen den Türrahmen. »Du bist immernoch eine Mauer, Vincent.« Charlie setzte sich auf. »Eben nur eine mit Löchern.« Sie kam zu ihm hinüber und nahm seine Hände in ihre. Die zarten kleinen Flinger lösten den festen Griff um seine Haare. Das war wohl auch besser so, er hätte sie sich wahrscheinlich noch heraus gerissen. »Ich mag Mauern mit Löchern. Durch die kann ich hindurch schlüpfen.« Und das tat sie dann auch. Sie schlüpfte an Vincent vorbei aus dem Zimmer. »Komm mit«,rief sie. Vincent sprang ihr hinterher in ihr gemeinsames Zimmer.»Wohin?« Und Charlie lachte wie eine verrückte und weil das Leben nun mal gerade verrückt spielte, lachte auch Vincent, einfach weil ihm danach war. »Wir machen deine Mauer wieder ganz.« und sie hiefte einen Karton vom Schrank. Ein Karton mit Erinnerungen. Mit einer Handbewegung deutete sie Vincent sich auf den Boden zu setzten. Bevor sie sich neben ihn huckte und den Rücken am Bett abstützte, ließ sie den schweren Karton auf den Boden fallen. Vincent beäugte den grauen alten Schuhkarton skeptisch. Als wäre eine Bombe darin, die jede Sekunde hochgehen könnte. Ihm wurde mulmig. Vielleicht war ihm eine Bombe ja auch lieber gewesen. Seine Finger hoben den Deckel an und Charlie quietschte aufgeregt. Verstohlen warf er einen Blick auf sie. In ihm kamen Fragen auf. Noch mehr als ohne hin schon, denn in dem Karton befanden sich Bilder über Bilder. Es waren zu viele um etwas genaueres zu erkennen, denn schon nach zwei Sekunden schlug Charlie den Deckel wieder zu und riss den Karton an sich. »Ich zeige dir jetzt einige Bilder und du sagst mir, ob du dich daran erinnern kannst, damit wir wissen, was wir aufarbeiten müssen.« Sie räusperte sich. Vincent schluckte. Und dann griff sie auch schon in den Karton. Sie wühlte darin, bis sie ein Bild fand, dass sie Vincent reichte. Seine ältere Schwester Sophie war darauf zu sehen, als sie noch klein und Vincent noch nicht geboren war. »Meine Schwester.« Bestätigend brummte Charlie und reichte ihm noch ein Bild. Darauf war der Kater zu sehen, den er als Kind hatte. Charlie reichte ihm Bild für Bild. Bilder von seinen Onkels und Tanten, von seinen Haustieren und seinen Eltern, von seiner Schwester und von seinen Freunden, von Weihnachtsfesten und Geburtstagen, auch von Schulaufführungen und Klassenfahrten. Und gerade als er das Bild seiner Klasse von letzten Jahr in Québec in der Hand hielt, fragte ihn Charlie:»Du weißt auch noch, dass du noch zur Schule gehst?« Vincent nickte. »Ja«, brummte er. Er erinnerte sich immernoch an das Abitur, dass er nicht bestanden hatte. Gerne hätte er das auch noch vergessen können. Sie reichte ihm Bild für Bild. Bilder, die er schon kannte und Bilder, die ihn glücklich stimmten, denn endlich wurde er mit etwas konfrontiert, dass er nicht vergessen hatte. Seinem Leben davor. Wovor eigentlich? Sie reichte ihm ein Bild. Von Charlie und ihm. Sie lag auf einem Bett mit rosa Bettwäsche und Charlie hatte sich an ihren Rücken gekuschelt. Zwischen ihren Armen war ein Igel-Stofftier. Dieses verdammte Stofftier. Wieso hatte er sie vergessen, aber dreihundert Gramm Wolle und Stoff nicht? »Einmal waren wir auf dem Rummel«, begang sie zu erzählen und zeigte lächelnd auf das Kuscheltier. »Ich hab Dosenwerfen gespielt, aber der Ladenbesitzer hat die Dosen so präpariert, dass sie nicht umfallen konnten.« Sie lächelte ihn sanft an. »Und dann bist du einfach über den Tresen gesprungen und hast dir das erst beste Kuscheltier geschnappt.« Ihr melodisches Lachen machte Vincent glücklich und er lächelte ebenfalls. »Der Typ hat dich über den ganzen Platz gejagt. Aber das war es wert. Ich liebe dieses Stofftier und das obwohl,« und dann fiel der Groschen. Laut und geräuschvoll. Und es ließ Vincent innerlich aufjubeln,denn er wusste wie der satz weiter ging. Ja wohl, er wusste es. »du Angst vor Igeln hast«, rief er. Er sprang auf die Beine und jubelte. »Du hast Angst vor Igeln. O Gott, ich kann mich daran erinnern. Du hast Angst vor Igeln! « Die Euphorie schwappte in ihm, ging auf Charlie über und ließ sie ebenfalls erzittern vor Freude. Sie klatschte in die Hände. »Weißt du auch noch wieso?« Ihre Stimme war voller Hoffnung, sodass sich Vincent nur noch mehr dafür schämte, dass er die Antwort eben nicht wusste. Er ließ sich auf den Boden fallen. »Ist schon gut«, sagte sie. »Ich war sieben und ich habe draußen mit meinen Brüdern gespielt. Als Mark mich geschubst hatte und ich mit meinem Hintern auf einen Igel gefallen bin.« Melodisch lachte Charlie und Vincent stieg mit ein. Er betrachtete jeden Millimeter ihres Gesichts. Die weißen Augen, die schmalen Lippen, das Grübchen auf der rechten Wange, ihre spitzen Eckzähne und die vielen Sommersprossen in ihrem Gesicht. Durch den roten Vorhang hinter ihr erstrahlte sie in einem sanften roten Schein. Es ließ sie so lieblich wirken, so idyllisch und das gab Vincent auf eine komische Art und Weise eine Art von innerer Ruhe. Charlie sah auf jeden Fall wie ein Mädchen aus, in das er sich verlieben könnte. »Ich musste ins Krankenhaus, weil einige Stacheln noch in meinem Hinterteil steckten.« Er lachte, stark und laut und es fühlte sich wunderbar an, zwischen all den Trümmern seines Gedächtnisses zu lachen. Mit Charlie zu lachen.

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