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21. Kapitel

Ich laufe und laufe. Jemand verfolgt mich. Gleich hat er mich eingeholt. Schneller versuche ich zu laufen, doch geht es nicht. Meine Kräfte sind am Ende. Ich stolper über meine eigenen Füßen und falle. Die Person kommt immer näher und näher. Er wird mich umbringen. Hier, jetzt, sofort. Die Waffe richtet er auf mich. Den Finger am Abzug. Eine Bewegung und alles ist vorbei. Eine Muskelzuckung und alles ist vorbei.

Jemand legt eine Hand auf meine Schulter. Ich traue mich nicht, mich umzudrehen. Gehört er zu ihnen, die mich jagen? Will er mich auch töten, aber nein es ist nicht so.

"Claire, ich rette dich. Ich helfe dir. Du bist wie meine Schwester, die ich nicht retten konnte", flüstert er an meinem Ohr.

Langsam geht er an mir vorbei. Oh nein nicht. Der Killer stiert mich immer noch an. Er interessiert sich nicht für Michael. Sein Finger beugt sich ein kleines bisschen. Gleich ist der Abzug abgedrückt. Gleich bin ich tot, aber Michael habe ich vergessen.

"Ich will deine Hilfe nicht. Verschwinde Michael. Verschwinde. Rette dich.", rufe ich voller Panik.

Doch ist es zuspät. Genau in dem Moment, als er schießt, wirft sich Michael in die Flugbahn. Mit einem dumpfen Geräusch fällt er auf dem Boden. Laut fange ich an zu schreien. Der Killer grinst mich an. Zwei, weiße Zahnreihen kommen zum Vorschein. Ich werde nicht überleben. Michael hat sich umsonst umbringen lassen. Sein Leben hat er für mich geopfert, aber mein Leben wird auch beendet.

Der Killer betätigt nochmal den Abzug und die Kugel fliegt in mich rein. Ein letztes Mal schreie ich, ein letztes Mal denke ich an Michael, ein letztes mal schaue ich mir den Himmel an, ein letztes Mal schließe ich die Augen.

Ich öffne meine Augen. Voller Panik bin ich. Es war ein Traum, nur ein Traum. Ein Traum, der es in sich hatte.

"Claire, was ist los?",fragt Michael neben mir schläfrig.

Michael, der mich retten wollte. Das was im Traum passierte, wird in der Realität passieren.

Mir wird schlecht. Meine Hände zittern und ich schwitze, als ob ich in einer Sauna bin. Und trotzdem habe ich Gänsehaut.

Es wird alles so passieren. Ich werde Michael in den Dreck ziehen und das wird mir nicht helfen. Seine Hilfe wird mich nicht retten.

Ich schwinge meine Beine über die Bettkante.

"Was hast du geträumt? Ich möchte dir helfen"

Und das bringt das Fass zum Überlaufen. Schnell laufe ich ins Badezimmer zur Toilette. Mehrmals übergebe ich mich und immer mehr verstehe ich diesen Traum. Ganz einfach ist er zu verstehen.

Dieser Killer und seine Waffe sind meine Depressionen, die mich umbringen.

Michael ist Michael und ich bin ich. Ich versuche von den Depressionen weg zu laufen, doch schaffe ich es nicht. Michael versucht mich zu retten, so wie er es bei seiner Schwester getan hat. Und ich will das alles nicht, weil ich sein Leben nicht zerstören möchte. Aber er ist ein Sturkopf und lässt sich zwischen meinen Depressionen und mir fallen. Er wird zerstört davon und ich bin wieder allein. Dann zerstören meine Depressionen mich selbst und so hat Michael sich umsonst für mich geopfert.

Ich kann einfach nicht mehr. Das ist zu viel. Ich will schreien, ich will laufen, ich will springen, ich will frei sein. Ich möchte nicht hier sein in meinem Badezimmer über meiner Toilette.

Der gestrige Tag war schön und dann dieser Alptraum. Warum? Warum kann mal eine Sache nicht einfach nur schön sein? Muss es bei mir immer sofort ins schlechte geraten?

"Claire, darf ich rein kommen?,fragt Michael vor der Tür.

"Bleib bitte draußen.", antworte ich leise.

"Wenn du Hilfe brauchst, dann ruf einfach. Ich bin im Wohnzimmer."

Zum Glück ist er so taktvoll. Gerade möchte ich einfach nur alleine sein mit mir und den Depressionen.

An Alpträume bin ich gewöhnt. Nicht nur einmal saß ich die ganze Nacht über der Schüssel, wegen Alpträume die mich von den Füßen gerissen haben.

In einen hat David mich betrogen.

In einem hat Steven mich unter der Gürtellinie beleidigt. Mein Vater war enttäuscht von mir. Meine Mutter hat wegen mir geweint und alle waren gegen mich. Die ganze Welt Bevölkerung. Dann hatte ich Alpträume von dem Tag, als sich alles änderte. Wo ich starb, statt David. Das ich mich vor meinen Eltern werfe. Immer so, dass ich sterbe und meine liebsten überlebten. 

Aber wenn ich wach wurde, wurde mir wieder klar, dass ich die Mörderin bin. Und bald werde ich wieder eine sein und das Opfer wird Michael sein.

Und das will ich nicht! Vier Morde reichen mir. Es muss nicht noch einer dazu kommen. Schon genug Unheil habe ich angerichtet. Das beste wäre wirklich, wenn ich von Erden gehe, dann kann ich keinen verletzen.

Wie ein Embryo lege mich auf die kalten Fliesen. Die Beine ziehe ich so nah es geht an den Körper heran.

Was wird noch alles passieren?

Eine Träne rollt mir aus dem Auge, fließt mir die Schläfe herunter und fällt geräuschlos auf den Boden.

Mir ist so kalt, so bitter kalt.
Ich bin nicht im Badezimmer, ich befinde mich irgendwo zwischen meinen Alptraum und des Bodens. Irgendwo im nirgendwo.

So sehe ich nicht die Badewanne, sondern Michael tot vor meinen Augen. Auch meine Gedanken sind befüllt von ihm. Er selbst ist in meinem Wohnzimmer und macht sich womöglich Sorgen um mich.

Die nächste Träne fließt mir durchs Gesicht.

Es kann doch nicht wahr sein.
Warum muss alles so schwierig sein?
Warum muss bei mir alles so schwierig sein?

Kann ich nicht einfach von der einen Minute zur anderen wieder normal sein? Können diese Depressionen nicht einfach verwehen? Futsch und weg. Wahrscheinlich würde nicht eine Sekunde später wieder mir ein Schicksalsschlag passieren. Querschnittsgelähmt oder so. Irgendetwas was mich wieder aus der Bahn wirft.

Ich wippe auf den Boden hin und her. Dabei halte ich mich selbst fest, als ob ich die letzten, ganzen Bestandteile so fest halten kann, bevor sie über alle Berge verschwunden sind.

Es ist aussichtslos, alles ist aussichtslos. Nicht mal meinen Job habe ich auf die Reihe bekommen. Arbeitlos und dann bald pleite. Ich sterbe nicht an Selbsthass, sondern an Hungersnot.

Und ich bin schuld, dass ich arbeitslos bin. Hätte ich nie mit Kevin geredet, hätte ich mich nie in seinen Angelegenheiten eingemischt, würde ich später arbeiten gehen.

Kann ich nicht einfach mein altes Leben zurück? Einfach die Zeit zurück drehen, aber in dem Wissen, was passieren wird. Dann könnte ich es verhindern. Leben retten und nicht nur der meiner Familie. Alle anderen tragischen Opfer könnte ich verhindern.

Wie geht es wohl den anderen Menschen, die bei diesem Attentat Familie und Freunde verloren haben? Geht es ihnen so wie mir, oder haben sie es mittlerweile verarbeitet? Das würde mich echt mal interessieren.

Ich sollte mich nicht so anstellen. Viele anderen haben auch geliebte Menschen verloren, nicht nur ich. Denen geht es viel schlechter als mir. Mir geht es doch gut, aber nein. Wenn es mir gut gehen würde, würde ich nicht hier erschöpft liegen.

Aber wie kann ich mir selbst helfen? Wie wäre es wenn ich auf Station gehe? Wenn ich gemeinsam mit Depressiven rede? Die kann ich nicht verletzen, denn sie sind so wie ich schon zerstört. Würde es mir helfen? Aber mit anderen darüber sprechen, will ich irgendwie auch nicht. Ihnen geht es nichts an, was ich mache und was nicht. Also wie soll ich mir helfen?

Die Tür geht auf. Ich rühre mich nicht, ich will mich nicht bewegen. Starke Arme heben mich hoch und ich kralle mich in diese. Doch ich habe in diese kein Vertrauen. Angst zu fallen umkommt mich.

"Es ist schwer. Alles ist schwer. Das Leben, die Träume zu kontrollieren. Und genau da liegt das Problem. Du kannst nichts kontrollieren. Ob es ein Tod ist, ob man die Arbeitsstelle verliert. Irgendwann wird alles vorbei sein. Bei dem einen eben früher, doch man kann dafür kämpfen, sich neu aufzubauen. Neue Arbeit, neue Freunde, neue Familie. Alles ist möglich, wenn man es wirklich will. Es ist schwer von Vorne anzufangen. Ein Kampf gegen einen selbst wird stattfinden. Alpträume, Fressattacken, Selbsthass. Wenn du willst, können wir ab morgen schon getrennte Leute sein. Ich habe dich wohl beim Essen mit meinen Worten überfordert. Das wollte ich nicht, es tut mir leid. Fühle dich zu nichts gezwungen. Du musst selbst wissen, was du willst. Möchtest du so weiter leben wie zuvor? Möchtest du Depressionen haben? Möchtest du mich im Leben haben? Möchtest du kämpfen und siegen? Der Sieg ist hinter einer Tür. Diese Tür kannst du mir zeigen und ich halte sie offen für dich.

Oder ich zeige dir die richtige und du folgst mir.

Oder du suchst dir selbst diese Tür und gehst alleine durch.

Oder Du bleibst vor den geschlossen Türen liegen, bis in alle Ewigkeit."

Wie soll ich die Tür öffnen, sodass keiner außer mir verletzt werden kann?

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