Kapitel 29
Ich hatte gestern Abend eine Nachricht von Thomas erhalten, dass ich mir den heutigen Tag auf jeden Fall freihalten sollte. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, denn eigentlich hatte ich mich mit Emmett verabredet und Daphne wollte nach einer Weile auch noch dazustoßen.
Emmett und Thomas hatten sich vor etwa einer Woche einmal ausgesprochen und jetzt noch das Letzte geklärt, das noch zwischen ihnen stand und auch mit Daphne hatte Thomas geredet. Emmett war nun auf keinen Fall mit Bay zusammen und er würde es auch nicht kommen. Er war zwar immer noch traurig, da er dieser tollen Zeit hinterhertrauerte, doch er wusste, dass Bay sich nicht ändern würde und es noch nicht einmal bereute und dass er deswegen nicht mit ihr zusammen sein konnte und es auch nicht wollte.
Er wusste, dass er sicherlich jemand anderen finden würde und auch noch uns als beste Freunde hatte.
Um nun zu dem, was Thomas mir geschrieben hatte, zurückzukommen. Ich hatte danach ebenfalls eine Nachricht von Emmett erhalten, dass er mit Absicht ein Treffen mit mir vereinbart hatte, damit ich nicht irgendetwas anderes verplante und dann keine Zeit haben würde. Also hatte er Thomas eigentlich bei der Planung des Tages geholfen. Ich war so froh, dass er ihm geholfen hatte, denn das zeigte mir, dass er Thomas anscheinend wirklich noch einmal eine Chance gegeben hatte und sie sicherlich bald wieder gute Freunde werden würden.
Ich wusste allerdings immer noch nicht, was mich denn nun erwarten würde, denn Thomas hatte nur gesagt, dass ich mir ein Kleid anziehen sollte, am besten das, was ich damals auf dem Ball in der Carlton anhatte. Was wollte er denn nur machen? Ich war jetzt so gespannt und total aufgeregt. Da wir uns in den letzten Tagen leider nicht sehen konnten, stand der Kuss, der uns dann wieder zusammenbringen würde, noch aus. Ich wollte ihn so sehr und noch mehr wollte ich, dass Thomas und ich endlich wieder zusammen sein würden, denn ich vermisste ihn so schrecklich, das ich es fast nicht aushalten konnte.
Ich hätte echt nicht gedacht, dass ich mich so sehr nach seinen Lippen sehnen konnte, nach diesem Gefühl, das er in mir auslöste, dieses wunderbare Gefühl und dass ich mich dann immer so geborgen fühlte. Dass Thomas sich hinter mich stellte und seine Arme um mich legte und mir einen Kuss auf den Kopf gab. Dass ich die ganze Welt einfach nur ausblenden konnte und den Moment genießen konnte. Dass ich wusste, dass wir zusammengehörten und uns nichts mehr trennen konnte.
Ich wollte wie bei unserer letzen Übernachtung neben ihm einschlafen und morgens auch wieder neben ihm aufwachen, in seinen Armen, als Erstes seine braunen Augen sehen und hören, dass er mich liebte und wir uns dann küssen würden, das mir diese Worte noch einmal auf eine andere Art und Weise zeigen würde. Dass ich viele tolle Tage mit ihm verbringen konnte und mein Leben endlich wieder richtig genießen konnte.
Ich wusste, jemand, der mich nicht kennen würde, würde sagen, dass ich viel zu große Erwartungen an die Welt haben würde, doch es war so, dass Thomas und ich einfach zusammengehörten und ich gar keine Zweifel mehr hatte, dass das alles passieren würde. Ich würde es nur nicht mehr länger aushalten, damit zu warten. Dafür war schon zu viel Zeit vergangen.
Als es an der Tür klingelte, stand ich schon seit ein paar Minuten total nervös davor. Ich verlagerte mein Gewicht alle paar Sekunden von einem Bein auf das anderen und zupfte an meinem Kleid herum. Wo würden wir denn hingehen?
Als ich Thomas dann in seinem Anzug sah, auch der, den er getragen hatte, als wir uns das erste Mal gesehen, miteinander gesprochen und miteinander getanzt hatten, wusste ich, dass es ein wunderbarer Abend werden würde. „Wir müssen uns schnell auf den Weg machen. Daphne und Emmett warten schon beim Zielort auf uns!" Ich fragte mich jetzt wirklich, wo wir denn hingehen würden. Doch als Erstes war es natürlich an der Reihe, dass ich ihn begrüßen musste. Den Kuss wollte ich mir noch für nacher, für einen wundervollen Moment aufheben, deswegen umarmte ich ihn.
Trotzdem machte mein Herz einen großen Hüpfer, als ich ihn so in meinen Armen hielt, diese starken Arme mich stützten und mich ein Gefühl der Nostalgie an den Ball der Carlton, an dem wir so zusammen getanzt hatten, überkam. Ich glaubte, er hatte geplant, dass wir heute wieder auf einen Ball gehen würden, so wie ich ihn kannte. Wenn das stimmen sollte, würde ich mich so sehr freuen, dass ich es nicht in Worte fassen könnte. Es wäre schließlich einfach nur ein Wunder, wenn er genau so wie ich denken würde und dachte, dass an dem Punkt, an dem das zwischen uns begonnen hatte, auch der richtige Zeitpunkt sein würde, damit wir wieder richtig zueinander führen würden. Wie ein Neuanfang, der perfekt sein würde und der Anfang für eine perfekte Zukunft sein würde.
„Frag mich lieber nicht, wo wir hingehen, denn wahrscheinlich kannst du es dir nicht denken und wenn du es erraten solltest, werde ich es dir auch nicht sagen. Du musst dich einfach überraschen lassen." Thomas legte seine kühlen Handflächen auf meine Augen und führte mich nach draußen, während ich es vor Spannung fast nicht mehr aushielt. Das war wirklich eine Folter. Doch ich liebte Überraschungen auch, das wusste er und so würde es ein perfektes Date werden.
Als ich meine Augen wieder öffnen durfte, erkannte ich, dass ich vollkommen richtig gelegen hatte. Wir waren in den Nachbarort gefahren und standen nun auf dem Parkplatz vor einer Tanzhalle, in der jetzt der Ball sein würde. Ich sah auch schon Emmett und Daphne, die mir lächelnd zuwinkten. Ich griff überglücklich nach Thomas' Hand und machte mich auf den Weg zu den beiden.
„Überraschung", flüsterte Thomas in mein Ohr, wodurch sich eine krasse Gänsehaut auf meinem Arm bildete.
Diese Überraschung war ihm wirklich gelungen.
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