
Teil 1
Heya
Willkommen zu meinen ersten Teil.
Wie schon in der Kurzbeschreibung steht, würde ich euch bitten den Text zu kommentieren.
Ich würde gerne wissen was ihr davon haltet. Einfach das schreiben, was euch gerade einfällt.
Ich weiß es ist eine komische Idee, aber ich dachte mir, das probiere ich jetzt aus.
Und noch etwas.....der Text wurde noch nicht überarbeitet. So wie ihr ihn hier lesen könnt, wurde er auch geschrieben. Also bitte entschuldigt Fehler.
Ich weiß nicht, wie viele Teile noch kommen werden, ich denke das hängt auch davon ab, wie es ankommt.
Auf jeden Fall, danke schon mal im Vorraus fürs Lesen.
Lomnia
______________________________________
Singend scrollte sie auf Facebook hinunter, warf immer wieder einen Blick auf die Leiste, welche anzeigte wer online war und hoffte es würde sich etwas tun. Von Zeit zu Zeit sah sie sich ein Video an. Sie störte es nicht, dass immer das gleiche Lied im Hintergrund lief, immerhin liebte sie das Lied und wollte es unbedingt lernen.
Sie hatte nicht wirklich viele Hobbys. Von Zeit zu Zeit bastelte sie an einer Geschichte herum, sofern es von der Schule aus möglich war, ansonsten sang sie Wöchentlich bei einem Chor mit und machte Zumba. Schon vor zwei Jahren hatte sie Zumba angefangen, es dann jedoch wieder gelassen, da es ihr keinen Spaß gemacht hatte.
Den letzten Herbst als sie aus England zurückgekommen war, hatte sie sich unruhig gefühlt und etwas gebraucht, wo sie sich wöchentlich auspowern konnte. So hatte sie sich dazu entschieden wieder Zumba auszuprobieren. Und sie hatte es wieder gemocht. Den ganzen Herbst hatte sie mit dem Liebeskummer zu kämpfen gehabt, den ihr ein Arbeitskollege beschert hatte. Oder besser gesagt sie sich selbst.
Es war nämlich ihre größte Angst gewesen, sich genau in den drei Monaten ihres Auslandpraktikums zu verlieben. Und genau das war geschehen. Die erste Woche war sie vollkommen verwirrt gewesen. Sie hatte nicht gewusst was mit ihr los war. Wieso sie immer von dem gleichen Mitbewohner träumte und so hatte sie begonnen Tagebuch zu schreiben. Mit jedem geschriebenen Wort war es ihr klarer geworden und sie hatte es schließlich eingesehen. Eingesehen aber nicht akzeptiert. Ein anderes Problem war noch, dass sie nicht gewusst hatte, wie sie ihn einschätzen sollte und auch nach den sieben Monaten, die sie seit dem wieder zuhause war, schien er ihr wie ein Rätsel.
Und ihr größtes Hindernis war ihre Angst. Aus Angst verletzt zu werden ließ sie keine männlichen Wesen an sich ran. Sie hatte bei ihren Freundinnen beobachten können, dass die Jungs oft verletzten und Wunden hinterließen. Und diese Wunden wollte sie nicht bekommen. Weshalb sie bis jetzt jeden hatte abblitzen lassen.
Ja, sie hatte schon fast panische Angst sich jemanden des anderen Geschlechts anzuvertrauen. Mit ihren Mitbewohner wurde es jedoch mit der Zeit besser. Immer mehr wünschte sie sich jemanden an ihrer Seite zu haben Sie hatte nie geglaubt, dass man wirklich so fühlen könnte. Sich zu jemanden so hingezogen zu fühlen. Es war ihr komisch vorgekommen wenn andere erzählten, dass sie verliebt seien. Alleine schon das Wort ‚verliebt' war ihr irgendwie falsch vorgekommen und sie hatte oft genug versucht den Hintergrund zu verstehen.
In England hatte sie es gelernt. Noch nie zuvor war jemand so oft in ihren Träumen vorgekommen. Noch nie hatte sie ununterbrochen an jemand denken müssen und war dabei so abgedriftet, dass sie übersehen hatte wie viel sie getrunken hatte. Sie hatte es in England einige Male geschafft so viel zu trinken, dass sie nichts mehr vom Abend wusste. Und darauf war sie nicht stolz. Im Gegenteil. Sogar jetzt machte sie sich noch Gedanken darüber, was passiert war und wohin sie immer verschwunden war. Ja sie war abgehauen. Jedes Mal wieder wenn sie zu viel gehabt hatte. Und sie konnte sich nicht erinnern wohin. Was wenn damals etwas passiert war, was die ganze Sache mit ihn verändern hätte können? Sie hatte keine Ahnung und sie würde es auch nie erfahren.
Von Zeit zu Zeit hatte sie das Gefühl gehabt, dass er sie auch nicht so ungern mochte, aber sie hatte nicht gewusst was tun. Er war genau wie sie eher leise und zurückgezogen. Ihr gegenüber zumindest. An einen Blick von ihm würde sie sich vermutlich für immer erinnern.
Es war in der letzten Woche von ihr und ihrer Freundin gewesen. Dem Tag nach ihrer Verabschiedungsfeier im Pub, hatten sie und ihre Freundin noch einmal ins Pup gesetzt um ein Bier zu trinken. Er war mit einem Kumpel ebenfalls da gewesen und spielte mit ihm Billard. Sie hatte es geliebt ihm beim Billard zu zusehen. Er war wirklich gut in diesem Spiel und immer gut gelaunt wenn er es spielen konnte. Sie hatte es geliebt zu beobachten wie er mit seinen Gegnern herum scherzte. Als er also an besagtem Abend mit seinem Freund spielte, erzählte er ihm, dass er am nächsten Tag wegfahren würde. Hellhörig geworden hatte sie den Kopf gehoben und ihn angesehen. Auch er hatte seinen Blick ihr zugewannt und sie entschuldigend angesehen. Entschuldigend und wenn sie sich nicht getäuscht hatte auch ein wenig traurig. Sie hatte den Gedanken wieder nach Hause zu fahren so weit wie möglich nach hinten verschoben. Sie wollte nicht nach Hause. Aber als er ihr den Blick zugeworfen hatte, hatte sie sich wieder daran erinnert. Daran erinnert, dass sie ihn danach vermutlich nie wieder sehen würde.
Am nächsten Tag war Samstag, was bedeutete, dass beide Mitbewohner von ihnen Crickettraining hatten. Um mehr mit zu bekommen, hatte sie sich in die Küche gesetzt, auf die Anrichtefläche und hatte ihre Mitbewohner beobachtet, wie sie ihre Sachen gepackt hatten. Sie hatte damals schon gewusst, dass sie dir Unruhe am Samstagvormittag und die Ruhe am Samstagnachmittag vermissen würde. Schließlich waren sie und ihre Freundin ebenfalls aufgebrochen um schwimmen zu gehen.
Hätte sie zu dieser Zeit gewusst, dass sie ihn danach nicht wieder treffen würde, hätte sie sich verabschiedet. Doch sie hatte gehofft, dass erst am Abend fahren würde, sodass sie sich noch einmal trafen. Aber das war nicht so gewesen. Es hatte einfach nicht sein sollen.
Gott sei Dank gab es so etwas wie Facebook. Eine super Chance um Kontakt zu halten mit jemanden, der am anderen Ende der Welt lebte. (Neuseeland) Doch er war nicht gewillt diese Chance zu nützen. Erst hatte er ihre Freundschaftsanfrage angenommen, doch nachdem sie ihm geschrieben hatte, hatte er sie blockiert. Nicht nur auf Facebook, sondern auch auf Instagram. Es war ihr das Schlimmste gewesen was ihr passiert war.
Die Woche in Brighton, die sie und ihre Freundin angehengt hatten, hatte versucht so gut wie möglich zu genießen, doch ihre Gedanken waren immer wieder in den Norden gewandert. Dorthin wo ihre neu gewordenen Freunde waren. Und auch sie. Immer dann wenn sie daran dachte was sie machen würden, begann sie zu weinen. Und sie hasste es zu weinen. Es zeigte, dass sie schwächer war als sie zugab und das wollte sie nicht. Mit jedem Mal, sowie eine Träne über ihre Wange rollte, hasste sie sich ein klein wenig mehr.
Und dann kam der Tag an dem sie nach Hause flogen. Kaum hatte Flugzeug abgehoben, schloss sie ihre Augen, drehte die Musik auf ihren MP3 Player lauter und hoffte, dass keiner sie ansehen würde. Es tat ihr im Herz weh, das gewonnene zurück zu lassen.
Sie gab sich zuhause Mühe sich abzulenken und genug zu unternehmen um nicht an England zu denken. Es war schwer, denn sobald sie niemanden um sich hatte, hatte sie Zeit um nach zu denken und spürte wieder den Kummer. Allgemein waren die drei Monate nachdem sie wieder nach Hause gekommen waren schräg. Sie verfiel immer wieder in leichte Depressionen, wusste nicht was sie mit sich anfangen sollte und hatte extreme Stimmungsschwankungen.
Zumba half ihr dabei. Wenn sie nachmachte was ihr Zumbatrainer vormachte, konnte sie abschalten und sie fühlte sich befreiter. Nach einiger Zeit wurde sie besser, kam besser mit und merkte sich die Schritte besser. Was jedoch nicht bedeutete, dass sie von Zeit komplett verwirrt in Mitte der tanzenden Weiber stand und nicht wusste was sie zu tun hatte. Genau aus diesen Grund machte es ihr so viel Spaß. Sie lachte jedes Mal wieder wenn sie einen Schritt falsch machte oder total gestresst hinter den anderen her rannte, nur um erschrocken wieder kehrt zu machen, weil sie dir Richtung gewechselt hatten.
Als sie besser wurde bekam sie mehr Zeit sich die Leute in ihren Kurs zu beobachten. Einen jedoch beobachtete sie jedes Mal wieder fasziniert. Der Zumbatrainer, welcher ein Latinotanzprofi war, faszinierte sie immer mehr.
Er war zwar nicht selbst ein Latino. Also ein exotisch, gutaussehender Tänzer, sondern genau das Gegenteil. Er hatte zwar dunkle Haare, war jedoch sehr hellhäutig und trug eine Brille. Aber er konnte tanzen. Er beherrschte den Hüftschwung so gut, dass sie es sich zur Aufgabe machte, an ihren eigenen Hüftschwung zu arbeiten. Doch sie bemerkte, dass es unmöglich war den zuhause geübten Hüftschwung auch im Spiegelsaal zu machen.
Immer öfter bemerkte sie, wie sie ihn beobachtete und sich mehr Mühe gab wenn er in der Nähe war. Irgendwann fiel ihr auf, dass sie ihn attraktiv fand. Sie wollte es nicht. Immerhin war er älter und er hatte eine Tanzpartnerin. Was nicht unbedingt bedeuten musste, dass sie seine Freundin war, aber man wusste nie.
Als sie ihn beim Schi fahren in einer Hütte sah, erwischte sie sich immer wieder, wie sie zu ihm starrte, was ihr selbst sehr unangenehm war. Aber sie konnte nichts dagegen machen. Und was sie noch weniger machen konnte, war ihn anzusprechen.
Ein paar Zumbastunden später war sie mit einer Freundin am Abend unterwegs. Sie wanderten von Klub zu Klub und genossen die Atmosphäre. Es war alles ruhig bis sie ihn am Fenster vorbei gehen sah. Sie spürte es zwar nicht genau, aber sie wurde unruhig und wollte einen Lokalwechsel machen. Gesagt getan. Im neuen Klub angekommen, sah sie ihn mit seinen Freunden an der Bar stehen. Sofort zog sie ihre Freundin auf die Tanzfläche. Um ihm zu zeigen, dass sie sehr wohl einen Hüftschwung hatte. Der Alkohol erleichterte es ihr zu tanzen und sich zur Musik zu bewegen. Immer wieder erwischte sie sich, wie sie zu ihm hinüber schielte und dabei fiel ihr auf, dass er ein wenig unruhig war. Wie es schien wollte er auch tanzen. Aber wie sie so war, wagte sie es nicht ihn an zu sprechen. Nur beobachten.
Nachdem ausgehen, gestand sie es sich schließlich wirklich ein, dass er ihr nicht nur gefiel, sondern dass sie langsam aber stetig Gefühle für ihn entwickelte. Nachdem der vorherige Liebeskummer vergangen war, hatte sie gedacht, einmal eine Auszeit zu haben, sofern man so etwas Auszeit nennen konnte.
Sie verfiel wieder in ihre alten Gewohnheiten zurück, so viel über ihn heraus zu finden wie nur möglich. Als sie sich dazu entschied ihm doch eine Freundschaftsanfrage zu schicken, fiel sie 5 Minuten später fast aus ihren Schreibtischsessel, weil er sie schon bestätigt hatte. Sie war total aufgekratzt, wollte aber nicht gleich jeden erzählen was sie fühlte, oder glaubte zu fühlen.
Über ihre Gefühle sprechen fiel ihr nicht leicht. Es kam ihr vor, als würde sie wie ein Volksschulkind von ihrer Sandkistenliebe erzählen.
Sie wurde jedes Mal vor Zumba nervös, konnte nicht still sitzen und hatte ein flaues Gefühl im Bauch. Eigendlich gab es keinen Grund dafür, immerhin wusste sie, dass sie sowieso nicht mit ihm reden würde. Wenn dann musste er den ersten Schritt machen. Nicht weil sie es so wollte, sondern weil sie es sich nicht traute den ersten Schritt zu machen. Sie konnte nicht gut auf andere Leute zu gehen. So erzählte sie immer wieder jemanden von ihrem Problem und alle erklärten ihr das Gleiche. Sie solle sich nicht so anstellen, denn sie sei hübsch und wenn sie nicht mit ihm reden würde, dann würde sie nie herausfinden, ob sich vielleicht daraus entwickeln würde.
Sie wollte es wirklich gerne. Sie wollte sich überwinden. Aber sie konnte nicht. Sie konnte nicht, weil tief in ihrem Inneren fest geschrieben stand, dass sie nicht verletzt werden wollte.
Sie begann zu hoffen, dass vielleicht wirklich er einen Schritt machen würde. Und das obwohl sie wusste, dass es nie passieren würde. Hoffnung stirbt zuletzt, versuchte sie sich zu sagen, doch sie wusste, dass es genauso enden würde wie beim letzten Mal.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro