Es Reicht Mir!
_Pov. Christina_
„Guten Morgen", als ich aus dem Bad kam und darauf vorbereitet war, dass Luca wie gestern noch tief und fest schlief, sah ich einen Luca, der mit einer Kaffeetasse vor mir stand. „Danke.", sagte ich und blickte zu Boden.
Gestern war der schlimmste Tag seit der Let's Dance Zeit gewesen. Luca hatte andauernd Fehler, bei Dingen gemacht, die sehr leicht waren. Er hatte mich sehr aufgeregt und jetzt stand er hier und es fühlte sich so an, als hätten wir gestern einen ganz normalen Tag gehabt.
Ich war echt froh, dass wir unsere miese Laune im Tanzsaal gelassen hatten und nicht mit zu mir, in die Wohnung, genommen haben, dass hatte nämlich in einem Blutbad geendet.
Meine gute Laune vom Morgen verschwand allerdings wieder, sobald wir im Tanzsaal anfingen die Parts, die wir gestern geprobt hatten, durch zu gehen. Luca hatte immernoch viel zu steife Hüften und machte die selben Fehler wie gestern. Somit war ich ganz schnell wieder auf 180. „Luca jetzt reiß dich mal zusammen! So schwer ist das nicht", sagte ich und bemerkte, wie angespannt meine Stimme eigentlich war.
„Komm mal her, wir probieren mal etwas neues aus.", meinte ich nachdem Luca wenigstens ein bisschen besser geworden war.
Luca kam zu mir und ich zeigte ihm, was wir als nächstes üben würden.
Er begann mit den Schritten und sofort schüttelte ich meinen Kopf.
„Luca, Stopp! Schau mal bei mir!", sagte ich und wiederholte die Schritte. „So musst du das machen!"
„Ja aber wie?", fragte Luca der sichtlich gestresst war.
„Beweg dein Arsch so lange bis dein Körper das jetzt macht!", sagte ich und zog mir gerade mein T-Shirt, welches ich kurz vorher ausgezogen hatte wieder an.
„So?", fragte Luca. „Nein noch mehr. Los nochmal!", meine Wut wurde bei jedem weiteren Versuch, Luca etwas beizubringen, immer mehr zu Verzweiflung. „Kannst du bitte Körperspannung machen?", sagte ich bei einem weiteren Versuch von Luca.
„Okay, das war etwas besser, allerdings müssen wir noch etwas an der Haltung üben! Wenn wir das haben, können wir die Choreo schon mal durchgehen, damit du sie besser üben kannst.“. Endlich hatte sich Luca etwas verbessert, es hatte ja auch nicht gefühlt 1000 Versuche gebraucht.
Luca machte die Schritte erneut und ich korrigierte seine Haltung. „So genau und jetzt... Die Schulter nicht zurück!“, wieder fing ich an zu schreien und Luca immer weiter zu kritisieren. Öfters mal rutsche mir meine Hand etwas härter aus und schlug gegen seine Schulter die immer und immer wieder zurück ging. „Lass doch einfach mal die Schulter vorne! Das kann doch nicht so schwer sein!“.
„Nein, nein, nein! Luca die Schulter nicht zurück! Wenn du deine Schulter nochmal zurück nimmst, dann...“, begann ich den Satz, nach dem zehnten Mal, bei dem Luca seine Schulter zurück nahm. „Was dann? Ich versuche doch schon mein Bestes.“, meinte er mit seiner typisch verzweifelten Stimme. „Das ist nicht dein Bestes! Wenn das dein Bestes ist, war der Luca beim Contemporary und beim Paso ein anderer als der Luca jetzt!“, schrie ich, drehte mich um und ging ein paar Schritte durch den Raum.
„Du bist gerade die, die durchdreht.“, hörte ich Luca sagen. Ich atmete einmal tief durch und sagte dann: „Ich weiß, weil ich das Gefühl habe ich rede mit einer Wand!“
„Wie wäre es, wenn wir eine kurze Drehpause machen und ihr etwas trinkt, dann könnt ihr euch etwas abreagieren“, kam es vom Aufnahmeleiter. Ich drehte mich schnell zu ihm und seinen Kollegen um und schaute sie streng an. „Wenn es sein muss!“, die Wut brodelte in mir und drohte überzukochen. Noch ein falsches Wort von jemandem und derjenige würde etwas zu hören bekommen.
Während Luca aus seiner Flasche trank, als hätte er seit drei Monaten nichts getrunken, ging das Kamerateam aus dem Saal.
Ich allerdings verschwendete nicht einen einzigen Gedanken daran etwas zu trinken. Meine Gedanken waren bei der Choreo. Ich wollte sie zwar mit Luca durchtanzen, doch wie sollte das gehen, wenn er noch nicht einmal die Endpose kannte?
Seit den ersten Proben für die Rumba frage ich mich, wie ich die Endpose erklären soll. Klar war es sehr riskant gewesen sich für einen Stirnkuss zu entscheiden, aber da wir uns nach der Paso Woche so gut verstanden hatten, habe ich gedacht, dass das schon gehen würde. Doch jetzt?
Die Stimmung zwischen Luca und mir war mit Abstand, nicht so harmonisch, wie beim Paso Doble.
„Hey möchtest du auch etwas...“, fing Luca an, doch weiter kam er nicht. Ich drehte mich ruckartig um und erblickte ihn mit meiner Wasserflaschen in der Hand.
„Du siehst doch, dass ich nichts trinken möchte! Meine Gedanken sind bei deiner miserablen Leistung von heute und gestern! Ich frage mich, ob es überhaupt noch etwas bringt dich zu trainieren, wenn du noch nicht einmal die einfachsten Korrekturen umsetzen kannst!“.
Da war sie, die Wut, die übergekocht war. All meine Gedanken hatten sich in wut umgeformt und somit stand ich vor Luca, welcher mich, wie zu Eis erstarrt, anblickte.
Er atmete einmal tief ein und aus. Seine Augen waren währenddessen geschlossen und als er sie öffnete sah ich ein blitzen in seinen Augen, welches ich noch nie bei ihm gesehen hatte.
Es war ein aufblitzen von Wut, von sehr viel Wut.
„Weißt du, wieso ich mich nicht verbessere? Weil du mich immer und immer wieder anmotzt! Wenn ich mal etwas richtig mache, zeigst du keine Reaktion oder sagst 'Das war okay.' oder 'Das war etwas besser.'. Du hast mich in dieser Woche noch kein einziges Mal, richtig, gelobt und das ist es, was mich nerft! Du kannst diese Woche nur meckern schreien und mich kritisieren, selbst wenn ich etwas richtig machen würde, würdest du mich nicht loben!
Es macht einfach keinen Spaß, wenn nur an einem rumgemeckert wird. Und du merkst es nicht! Du siehst meine Anstrengungen nicht, du siehst nur meine Fehler!“, schrie er aus vollem Leibe.
Nun stand ich, wie zu Eis erstarrt, vor Luca. So wütend hatte ich ihn noch nie erlebt. Er hatte mich noch nie angeschrien, noch nie! Bis jetzt!
„Man! Es reicht mir!“, während Luca diese paar Worte sagte warf er meine Flasche, mit voller Kraft, auf den Boden.
Er drehte sich um nahm seine Tasche und ging aus dem Saal. Hinter sich machte er die Tür, mit einem lauten Knall, zu. Aus meinem Mund formte sich noch ein hilfloses „Luca!“, doch diesen kleinen Ruf hörte er nicht mehr, denn er war schon längst aus dem Tanzstudio.
„Alles gut? Wir haben euch schreien gehört und dann ist die Tür zugeknallt.“ Das Kamerateam kam wieder in den Saal. Mein Blick schweifte zu ihnen. Anfangs konnte ich sie noch scharf erkennen, doch mit einem Mal sammelten sich tausende von Tränen in meinen Augen und ich sackte zu Boden.
„Was habe ich getan?“, flüsterte ich leise zu mir selbst, als ich zusammen gekauert auf dem Boden saß.
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Drama, drama!
Ihr wisst nicht, wie lange ich überlegt habe, wie ich die sch**ß Stimmung zwischen den beiden herstellen soll. Dann kam mir der Teil in den Sinn und ich glaube, ich habe es geschafft!
Was meint ihr, wie geht es wohl weiter?
~Sky ☁️
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