Danke! Danke Luca
_Pov Christina_
Nun lag ich hier.
Auf dem warmen Parkettboden von Let's dance.
Luca lag auf mir und sein warmer Atem landete auf meinem Gesicht. Unsere Gesichter waren nur noch ein paar Zentimeter auseinander, doch mein Kopf kam immer näher an seinen heran.
Mein Blick war auf seine Lippen gerichtet. Seine, vom anstrengenden Paso Doble, leicht feuchten Lippen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit in der Endpose löste sich Luca von mir und half mir hoch.
Für einen kurzen Augenblick überkam mich die Kälte, als wäre ich im Bikini aus dem Haus gegangen, während ein starker Schneesturm wütete.
Als Luca mich dann an sich drückte und wir in eine Umarmung landeten, verflog die Kälte wieder.
Erst jetzt bemerkte ich, wie unsere Freunde, auf der Tribüne, applaudierten und jubelten.
Die Kritik von Motsi, Jorge und Lambi war total gerechtfertigt. Luca musste einfach bis zum Ende seine Attitüde behalten und nicht nur für die ersten 30 Sekunden.
Notiz an mich: denk daran beim nächsten Training!
Wir schafften es stolze 25 Punkte abzusahnen. Ich freute mich sehr, dass wir es bei einem Paso geschafft hatten so gut abzuliefern.
Am Anfang der Woche hatte ich echt Bedenken, ob Luca es schaffen wird seine Schweizer Freundlichkeit abzulegen und zum Badboy zu werden. Doch er hatte es geschafft.
In der nächsten Werbepause nahm ich mir mein Handy, um mit Luca eine kleine Instastory zu machen.
Danach legte ich mein Handy wieder neben mich und schaute zu Luca, der immernoch auf sein Handy starrte. „Du warst echt gut. Ich hätte nicht gedacht, dass du es schaffst so ein Badboy zu werden.", sagte ich nach ein paar Augenblicke, in denen ich auf seine Lippen gestarrt hatte.
Etwas erschrocken zuckte er hoch und ich musste leicht lachen.
„Was lachst du? Du hast mich aus meinen Gedanken gerissen.", meckerte er mit einem spaßigen Unterton. „Ja genau aus deinen Handygedanken. Du kleiner handysüchtiger Schweizer.", neckte ich ihn nun.
Er legte sein Handy beiseite und schaute mich mit seinen glänzend braunen Augen an. Dieses glänzen, welches schon seit der Kennlernshow da war. Welches verschwunden war, als er über die Trennung mit Michelé gesprochen hatte und das bei jedem einzelnen Tanz noch mehr wurde.
„Hey ihr zwei Turteltäubchen! Es geht weiter also hört auf euch gegenseitig anzuflirten!", Andrzej riss mich aus meinen Gedanken und dieses Mal schrack ich leicht zusammen.
Auf meiner Zungespitze lagen so viele Dinge, die ich hätte sagen können, doch als ich meinen Mund öffnete kam kein einziges Wort heraus.
Man ich kann das doch nicht so stehen lassen! Wir haben nicht geflirtet! Wir sind Freunde nicht mehr!
„Och Leute! Wir flirten nicht und sind auch keine Turteltauben! Wir sind Freunde!". Danke! Danke Luca dass du das gesagt hast, was ich gedacht habe. „Ja klar. Deswegen bleibt Bambi auch ganz ruhig und sagt nichts.", hörte ich Massimo rufen.
Gerade wollte ich etwas sagen, da hörte ich, wie der Let's Dance Einspieler anfing. Somit war meine Antwort ein böser Blick zu Andrzej und Massimo.
Kurz darauf vibrierte mein Handy. Ich nahm es unauffällig und sah, dass Andrzej mir geschrieben hatte.
Du kannst nicht böse gucken, Bambi! 😜😉
Schnell legte ich das Handy wieder neben mich und schaute auf das Parkett.
Ein paar mal bemerkte ich, wie sich mein Blick, als ich zur Seite schaute, auf Lucas Lippen verfing. Meist konnte ich aber noch schnell genug reagieren und mich lösen.
Wieso passierte mir das? - Fragte ich mich in meinem Kopf.
Nach der Show ging ich in die Umkleide. Schnell zog ich mich um und ging dann zur Kabine von Ulrike und Valentin.
Dort angekommen klopfte ich an der Tür, die sowieso schon einen Spalt weit geöffnet war.
„Komm herein.", kam die Stimme von Valentin.
Als ich die Tür etwas weiter öffnete, um hinein zu gehen sah ich sofort, wie schon fast alle in der Kabine waren. Neben Valentin und Ulrike saßen Renata und Moritz. Mein Blick schweifte über alle, die schon da waren.
N
ur Kathrin und Luca fehlten noch. Am Fenster sah ich Andrzej stehen und gesellte mich zu ihm.
Er legte seinen Unterarm auf erst auf meiner Schulter und dann auf meinen Kopf ab und stützte sich dann an mir ab.
Ernsthaft?
Mit meinem rechten Ellenbogen boxte ich ihn leicht in die Seite. Daraufhin schaute er mich lächelnd an und stellte sich wieder gerade hin.
Wir unterhielten uns noch etwas mit Ulrike und Valentin. In der Zwischenzeit war auch Kathrin gekommen und hatte sich zu mir gestellt.
Nachdem eine weitere Viertelstunde vergangen war, tippte Kathrin mich an der Schulter an und fragte: „Wo ist eigentlich Luca? Nur er fehlt."
Ich zuckte nur mit den Schultern, doch in meinem Kopf schwirrten tausend Gedanken.
Kathrin hatte recht Luca war wirklich noch nicht da. Wo war er nur? War er schonwieder ins Hotel gefahren?
„Was du weißt nicht, wo er ist? Wart ihr nach der Show nicht noch zusammen? Ich meine ja nur, es sieht echt komisch aus, wenn wirklich jeder Ulrike verabschiedet nur Luca nicht. You know!", flüsterte sie nun.
„Ich gehe ihn kurz suchen.", meinte ich und versuchte nicht zu verwirrt zu klingen.
Ich wollte gerade einen Schritt gegen, da hielt mich eine Hand am Arm fest.
„Bambi wohin gehst du? Wir verabschieden Ulrike doch jetzt gleich.", es war Andrzejs Stimme die kurz danach ertönte.
„Ich gehe kurz Luca suchen, er sollte Ulrike ja auch verabschieden.", antwortete ich ihm und er nickte.
Aus der Kabine gekommen überlegte ich kurz wo ich nach Luca suchen sollte. Schnell kam ich zu dem Entschluss zuerst zu seiner Kabine zu gehen und joggte daraufhin los.
Die Tür war geschlossen, doch als ich mein Ohr an die Tür legte, um zu hören, ob jemand drinnen war, bemerkte ich Lucas Stimme. Sofort schlug mein Herz etwas höher und mein Atem wurde ebenfalls etwas schneller.
Ich atmete einmal tief ein und aus und klopfte dann an.
Nach nur wenigen Sekunden öffnete Luca die Tür. Doch bevor ich etwas sagen konnte zeigte er auf sein Handy, welches er an sein Ohr hielt.
„Michelé! Sorry, aber ich muss jetzt auflegen.", sagte er mit einer generften Stimme.
Als er den Namen seiner Ex-Freundin erwähnte wurde meine Stimmung direkt schlechter.
Was wollte die denn jetzt?
„Nein Michelé ich muss jetzt wirklich los! Ich bin noch in den MMC Studios und muss noch ins Hotel! Nach 1 ist da keiner mehr und ich komme nicht mehr in mein Zimmer.", log Luca noch generfter als vorher.
Irgendwie fand ich es gut, dass Luca log, damit sie so schnell wie möglich auflegen konnten.
„Ja genau! Tschüss!", das waren die letzten Worte von Luca, die er in sein Handy sprach, danach legte er auf.
Er legte sein Handy auf den kleinen Tisch und ließ sich dann auf sein Sofa fallen. Seine Augen waren geschlossen, aber ich merkte trotzdem, dass etwas nicht stimmte.
Langsam näherte ich mich ihn und setzte mich dann neben ihn.
Ich betrachtete sein Gesicht es war angespannt und als ich auf seine geschossenen Augen schaute, erblickte ich kleine Tränen, die langsam seine Wangen runterliefen.
„Hey Luca. Was ist denn los?", fragte ich ihn mitfühlend. Als er keine Antwort von sich gab legte ich meine linke Hand auf seine rechte Schulter. Sofort riss er seine Augen auf und blickte mich an.
Das fröhliche glänzen, welches bei der Show noch da war, war in ein trauriges schimmern geworden.
Ich nahm meine Hand von seiner Schulter und umarmte ihn.
Bis gerade hatte er nur ein bisschen geweint, doch sobald ich ihn umarmte, ließ er all seinen Emotionen freien Lauf.
Er vergrub sein Gesicht in meiner Schulter und ich lehnte meinen Kopf an seinen. Meine Hände streichelten über seinen Rücken.
Ich hasste es, Luca so traurig zu sehen. Immer, wenn er traurig war, wurde ich auch traurig. Das schlimmste dieses Mal war, dass ich nicht wusste, wieso er so traurig war.
Machte Michelé ihm Stress? War ihm das ganze mit Let's dance momentan zu viel?
Es gab so viele Möglichkeiten. Ich wollte einfach nur wissen wieso, damit ich ihm helfen konnte.
Nachdem Luca sich wieder etwas beruhigt hatte, lösten wir uns aus der Umarmung und ich fragte: „Was ist los? Wieso bist du so traurig?". Och man Christina musstest du sofort so aufdringlich sein? Lass den armen doch erstmal durchatmen!
„Es ist nur.", begann er, „Ich vermisse meine Familie in der Schweiz. Das ganze mit Corona ist echt scheiße."
„Das verstehe ich. Ich würde auch meine Familie vermissen, wenn mir plötzlich gesagt würde, dass ich 600 km entfernt von meiner Familie wohnen müsste. Besonders, wenn man nicht weiß für wie lange.", sagte ich.
„Und dann auch noch Michelé, die auf all ihre bescheuerten Fragen, Antworten haben möchte und das am Besten sofort. Ich weiß nicht, ob wir wirklich noch Freunde bleiben können.
Sie fragt immer und immer wieder, ob es wirklich aus ist und ob ich eine neue habe und deshalb Schluss gemacht habe. Ich habe ihr schon so oft gesagt, dass ich Schluss gemacht habe, da ich mich selbst finden möchte. Wieso versteht sie das nicht?", sagte Luca kurz darauf.
Er schüttete gerade sein ganzes Herz bei mir aus und dass machte mich irgendwie echt fröhlich, da ich somit wusste, dass er mir wirklich sehr vertraute.
Wieder bildeten sich Tränen in Lucas Augen.
Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine, die auf seinen Oberschenkel lag und sagte dann: „Vielleicht braucht Michelé einfach noch etwas, um sich mit der Situation zurecht zu finden. Für sie kam die Trennung anscheinend sehr plötzlich und sie sucht jetzt nach Antworten, um alles besser zu verstehen.
Aber wenn es dich nur nerft und stresst, solltest du vielleicht wirklich etwas Abstand schaffen. Zumindest, bis ihr wieder normal miteinander sprechen könnt."
Da war es wieder das leicht fröhliche glänzen in seinen Augen.
„Danke Christina. Ich bin echt froh, dass ich dich momentan habe.", meinte Luca dankbar. Ich lächelte. „Du bist sicher gekommen, damit ich noch Ulrike verabschiede oder?"
„Ja, eigentlich schon. Aber, wenn du noch etwas Zeit für dich brauchst kann ich den anderen Bescheid geben.", antwortete ich ihm.
„Nein alles gut. Ich komme mit.". Während er dies sagte, wischte er sich noch die letzten paar Tränen weg und schaute dann auf meine Schulter.
„Sorry, dass ich dich so vollgeheult habe. Dein ganzes T-Shirt ist nass."
„Ach was ist doch nur die Schulter. Wenn ich meine Jacke anziehe sieht man das nicht mehr. Außerdem muss man soetwas einfach mal rauslassen. Es bringt nichts alles in sich hinein zufressen.", sagte ich mit einem spaßigen Unterton.
Luca stand auf und erst jetzt bemerkte ich, dass meine Hand die letzten paar Minuten, immernoch, auf seiner Hand lag.
Er hatte sich seine Jacke und seine Sonnenbrille genommen und angezogen. Dann kam er zu mir und hielt mir meine Jacke hin.
Für einen kurzen Moment fragte ich mich, wieso meine Jacke hier lag, doch dann erinnerte ich mich wieder daran, wie ich gestern Vormittag in Lucas Umkleide gekommen war und sie hier abgelegt hatte.
Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir schon viertel nach 1 hatten und ich hoffte, dass die anderen noch da waren.
Schnell gingen wir zur Kabine von Ulrike. Keiner war mehr da.
Mist haben wir es jetzt ernsthaft verpasst Ulrike zu verabschieden?
„Hey da seit ihr ja!", Moritz kam gerade zur Kabine angesprintet und nahm sich noch schnell seine Jacke. „Kommt wir stehen draußen und verabschieden Ulrike."
Puh zum Glück - dachte ich mir.
Wir liefen hinter Moritz durch das Treppenhaus, herunter zum Haupteingang.
Dort angekommen sah ich schon alle anderen. Massimo umarmte gerade Ulrike zum Abschied.
„Da seid ihr ja endlich!", rief Andrzej, als er uns erblickte. Mit seinen Ruf ließ er jedes einzelne Fünkchen Aufmerksamkeit auf Luca und mich fallen.
Am liebsten wäre ich gerade im Erdboden versunken, doch da dies nicht ging schaute ich nur auf den Asphalt. So wie es aussah war auch Luca dieser Moment unendlich peinlich und tat es mir gleich.
Schnell verabschiedeten wir uns von Ulrike, die daraufhin in ihrem Auto verschwand und wegfuhr.
Nachdem das Auto hinter der nächsten Kreuzung verschwunden war, stiegen mehrere der anderen in die Shuttlebusse und wurden zum Hotel gefahren.
Am Ende waren nurnoch Andrzej, Kathrin, Renata, Valentin, Luca und ich übrig.
Ein Shuttlebus war ebenfalls noch da. Durch Corona durften nur jeweils zwei in einen Shuttlebus.
Renata und Valentin hatten deren Auto auf dem Parkplatz, genauso wie ich.
„Dann können Andrzej und Kathrin mit den Shuttlebus fahren und ich bringe Luca zum Hotel.", kam es aus meinem Mund und am liebsten hätte ich die Wörter sofort wieder zurückgenommen.
Aber statt einem Spruch über Luca und mich kam nur ein: „OK.".
Wahrscheinlich waren die anderen einfach alle zu müde, um einen Witz über das angebliche Liebesleben zwischen uns beiden zu machen.
Auf der Fahrt zum Hotel sprachen wir kein einziges Wort, sondern lauschten den Liedern, die im Hintergrund, im Radio, liefen.
„Gute Nacht Christina!", kam es von Luca, als wir uns am Hotel verabschiedeten.
„Gute Nacht Luca. Schlaf gut.", sagte ich zu ihm.
Ich wartete noch, bis Luca durch die Hoteltür gegangen war und fuhr dann weiter zu mir nach Hause.
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So. das war das erste Kapitel! Es ist mir etwas länger geraten, als ich wollte. Um genau zu sein um die 500-1000 Wörter mehr als vorgesehen. 🤭
Ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Findet ihr die Länge gut oder sollten die nächsten Kapitel kürzer werden?
Schreibt mir gerne Verbesserungsvorschläge in die Kommentare.
Habt noch einen schönen Abend!
~Sky ☁️
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