Kapitel 7
Sicht der Mutter.
Ich war für 2 Jahre nach Deutschland gegangen, um dort etwas Erfahrungen zu sammeln. Ich lernte Jasmins Vater per Zufall bei einem Ausflug kennen, da er der Reiseführer für meine Gruppe war. Er war so charmant, dass wir unsere Nummern austauschten und uns wieder trafen, und das nun fast jeden Tag. Er war liebevoll, zuvorkommen und ab dann waren wir unzertrennlich als Paar.
Es änderte sich leider, als er erfuhr, dass ich schwanger von ihm war, denn er haute einfach ab und liess mich alleine und schwanger zurück. Alleine mit meinen Sorgen und Ängsten. Bis zur Geburt blieb ich in Deutschland und wollte danach wieder zurück in meine Heimat. Ich brachte Jasmin zur Welt und hielt sie in meinen Armen. Sie war einfach perfekt, ich liebte sie und ich küsste sie zum Abschied. Ich gab ihr den Namen Jasmin, da mir die Blumen immer schon gefallen haben, und übergab sie dann der Dame vom Jugendamt.
Ich wusste, dass ich ihr nicht das Leben geben kann, was sie verdient. Deswegen hatte ich entschieden, Jasmin zur Adoption freizugeben, damit sie ein besseres Leben hat.
Als ich nach Südkorea zurückkam, lernte ich einige Zeit später Binnies Vater kennen und lieben. Da ich relativ schnell schwanger wurde, heirateten wir und ich dachte während der Schwangerschaft immer wieder an meine Tochter, aber ich habe mich nie getraut, meinem Mann etwas von ihr zu erzählen. Ich hoffte jeden einzelnen Tag, dass es ihr gut geht in ihrer Familie, aber ich wünschte mir sehr, allen von ihr zu erzählen und sie irgendwann wieder zu sehen. Doch ich hoffe die ganzen Jahre vergeblich, bis zu dem Tag nach deiner Operation.
Binnie erzählte mir von dem DNA-Test, und ich habe erfahren, dass meine leibliche Tochter wirklich in Südkorea ist. Nach 18 Jahren habe ich mich dann meinem Mann anvertraut und hatte grosse Angst, dass er mich jetzt verlässt, doch im Gegenteil. Er möchte Jasmin kennenlernen und hat gesagt, dass Jasmin ab jetzt zur Familie gehört.
Er bot mir direkt an, da wir ein freies Zimmer haben, was noch leer ist, dass du es so einrichten kannst, wie du möchtest. Dass du hier wohnen kannst, wenn SKZ auf Tour ist und du nicht alleine bist, denn so können sich alle besser kennenlernen.
Sicht der Mutter ende.
„Hier sitzen wir jetzt. Vater ist noch arbeiten, aber er sollte bald zurück sein.", sagte Binnie und schenkte mir ein warmes und liebevolles Lächeln. Ich war sehr unsicher und Chris merkte das und strich mir sanft über den Rücken. Ich hatte verstanden, warum sie mich weggegeben hat, aber für mich war sie im Moment eine komplett fremde Person.
„Um Vertrauen und Kontakt aufzubauen, werde ich Zeit brauchen. Viele Gespräche und Treffen werden stattfinden, damit ich euch besser kennenlernen kann.", sagte ich und schaute meine leibliche Mutter an, die zustimmend nickte und mich anlächelte.
„Jasmin, wir geben dir alle Zeit, die du brauchst, denn wir wollen dich beide kennenlernen und möchten, dass du zu dieser Familie dazu gehörst. Wir haben so viele Jahre mit dir verloren und uns tut es leid, was du alles in deinem jungen Leben schon erleiden musstest. Wir werden ab jetzt für dich da sein und dich beschützen.", sagte eine fremde Männerstimme im Türrahmen und alle Blicke lagen nun auf diesem Mann.
„Appa.", sagte Binnie und ging sofort zu ihm und umarmte ihn liebevoll. Ich lächelte leicht, da mich seine Worte wirklich berührt hatten. Ich stand auf und verbeugte mich vor ihm, doch er gab mir seine Hand. „Hier im Haushalt wird sich nicht verbeugt in der Familie und du gehörst dazu, Jasmin", sagte er und schenkte mir ein warmes und ehrliches Lächeln. Ich lächelte zurück und wir schüttelten unsere Hände.
Nach einiger Zeit zeigte Binnie und Channi mir mein neues Zimmer, was wirklich noch komplett leer war und ich es nach meinen Wünschen einrichten durfte, damit ich mich hier wohlfühlen und mich endlich wie zu Hause fühlen kann.
Als wir gingen, verabredeten wir uns für den nächsten Tag, um Möbel usw. zu kaufen und wir würden zusammen essen gehen. Ich freute mich irgendwie darauf, denn sie schienen wirklich nett und um mich bemüht zu sein.
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