12. Dezember 2016
12. Dezember 2016
Zur selben Zeit an einem anderen Ort
Louis P.o.V
Wir hörten einen lauten Knall. Reflexartig hatte ich mich umgedreht und sah nun zum Central Plaza, woraufhin ich die vielen Menschen rennen sehen konnte. Ich kapierte in den ersten Moment nicht, was geschehen war, sondern starrte in die Menge. Erst, als die ersten, meiner Mitarbeiter anfingen panisch rum zu schreien, kapierte ich was gerade geschehen war. Jemand schien eine Bombe hochgejagt zu haben. Ich musste ruhig bleiben und das Programm durchziehen, dass uns für diesen Moment beigebracht worden war. Ich hatte zum Glück heute früh kurzfristig meine Schicht mit der eines Kollegen tauschen können, so, dass ich nun nicht im Schloss arbeitete, sondern unversehrt auf der Main Street stand und dort eigentlich Minnie durch den Tag begleiten sollte. Ich hatte endlich einmal die Chance bekommen, wo anders zu arbeiten, außer im Prinzessinnenpavillion. Doch leider musste dieser Tag nun wohl ein unschönes Ende nehmen. Minnie war bereits hinter der Kulisse verschwunden und nun war es Zeit für mich zu handeln. Ich stellte mich also dorthin, wo Minnie bis vor ein paar Sekunden noch Autogramme gegeben hatte und lauter Fotos gemacht hatte und begann die typischen Sicherheitshinweise aufzusagen.
„Meine Damen und Herren. Ich bitte sie nun hiermit, den Park dringendes zu verlassen und sich auf das Gelände vor den beiden Parks zu sammeln. Es geht hierbei um eine reine Sicherheitsmaßnahme. Bitte bewahren sie Ruhe und befolgen sie weitere Anweisungen. Sollten sie diese nicht befolgen und ihnen passiert etwas, wird die Euro Disney Group keine Haftungen übernehmen. Lassen sie unnötiges Gepäck stehen und begeben sie sich sofort", Ich betonte das sofort so stark, dass einige der Eltern zusammenzuckten, „zu den Ausgängen. Ihnen werden ihre Gepäckstücke später wiedergegeben, so wie die Kosten für den Eintritt zurückerstattet." Mit diesen Worten winkte ich die Leute zum Ausgang. Für solche Zwischenfälle hatten wir spezielle Keulen, mit der wir lustigerweise die Leute kurz vor der Nightshow auch außerhalb der Themenbereich brachten.
Dies tat ich eine Zeit lang. Ich sah Kinder heulen und Eltern, die um ihr Leben rannten. Zum Glück sah ich keinerlei Verletze. Ich hatte die Hoffnung, dass das ganze vielleicht nur ein dummes Missverständnis gewesen sei. Komischerweise hatte ich keine Angst um mein Leben. Ich fühlte mich sicher.
Zu mindestens bis ich Michael sah. Rennend. Alleine. In mir schrillten alle Alarmglocken. Nicht, weil er es war, sondern, weil er mit Ally unterwegs war. Die Beiden waren für heute Nachmittag verabredet. Ich hatte das Ganze vor kurzem beifällig mitbekommen, als Ally sich für heute freinehmen wollte, was ja auch geklappt hatte.
Ich stürmte auf Michael zu. Er hatte Ally entweder alleine gelassen oder sie versetzt. Beides war schlimm genug, um diesen Kerl ein für alle Mal zu Töten. Ich war auf 180. Es war sein Glück, dass ich ihn in der Menge verlor. Ein paar Minuten stand ich da, und starrte die Menschen einfach nur an, bis mir auffiel, warum ich Michael entgegenlaufen wollte. Ally. Ich rannte los. Mir war es egal, ob ich jetzt sterben würde, bei dem Versuch, sie zu retten, oder dass ich gerade in die Fänge eines Mörders oder mehrerer Mörder lief. Ich konnte sie nicht alleine lassen. Bereits in den ersten Tagen hatte sie mir von ihrer Platzangst erzählt. Wir hatten daraufhin mehrere Notfallpunkte ausgemacht, falls, genau wie heute so etwas passieren würde. Klar, war es nicht gerade praktisch, in einen leeren Park zu rennen, in dem Terroristen sich rumtrieben, aber trotzdem hatte ich es mit ihr ausgemacht, dass ich sie immer retten würde und Louis William Tomlinson brach seine Versprechen nie. Und erst recht nicht eins, dass er Ally gemacht hatte.
Während ich also versuchte, einigermaßen gedeckt in den Park zu kommen, fingen meine Gedanken an, sich Dinge auszumalen, die alles andere als schön waren. Immer wieder kam mir der Gedanke auf, wie ich Ally tot auf dem Boden liegen sehen musste. Das war zu viel für mich. Ich versuchte diese ätzenden Gedanken loszuwerden und mir einzureden, dass es ihr gut ging. Sie war nicht tot. Dafür war sie viel zu stark. Wahrscheinlich würde sie eher dem Terroristen das Hirn weg boxen, bevor sie sich erschießen lassen würde.
Nachdem ich nun schließlich den dritten Notfallplatz abgegrast hatte und fast erschossen wurde, war ich kurz davor, die Hoffnung aufzugeben. Es war inzwischen dunkel geworden, weshalb ich doppelt so stark auf der Hut sein musste. Ally war bis jetzt an keinem der ausgemachten Orte gewesen, weshalb ich fast vermutete, dass sie es rausgeschafft hatte und ich hier unnötig mein Leben riskierte. Trotzdem hoffte ich, irgendwie, dass sie an dem letzten Ort war. Und irgendwie spürte ich es, dass ich jetzt nicht aufgeben sollte.
Mein Gefühl täuschte mich nicht. Bereits als ich in der Nähe des kleinen Theaters, in dem Mickey Meet and Greets hielt, war, hörte ich eine weinende Frauenstimme. Als ich das Theater betrat, verstummte diese. Klar, sie konnte mich scheinbar nicht sehen, denn ich sah sie auch nicht. Wahrscheinlich dachte sie, ich sei ein Terrorist. Ich sah mich ein wenig um, nach Verstecken, die mir ins Auge fielen. Und schon hatte ich auch eins gefunden.
Nein, da ist sie nicht. Ich hatte eine kleine Tür geöffnet, die leicht versteckt, neben einem Schrank stand. Also suchte ich weiter, bis mir der Tresen ins Blickfeld fiel und ich einen Schatten sah. Ich stürmte auf diesen Tresen zu. Im Nachhinein war das eigentlich ziemlich dumm von mir, denn dadurch, hatte ich ihre Angst nur noch schlimmer gemacht.
„Ally?", fragte ich, als ich an dem Tresen stand und hinüberkletterte. Sie war es tatsächlich. Sie lag zusammengekrümmt auf den Boden und weinte. Und sie weinte noch mehr als ich neben ihr saß und sie versucht in den Arm zu nehmen.
„Hey Ally, schau mich an, ich bin es. Keine Angst", sagte ich und lächelte sie an. Sie schmiegte sich etwas mehr an mich und weinte einfach weiter.
„Es tut mir so Leid Louis." Schaffte sie endlich nach einiger Zeit hervorzubringen. Sie schluchze immer noch.
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