ꕥ storgē ꕥ
TW: homophobia
———
The strength of a family,
like the strength of an army,
lies in its loyalty to each other.
- m.p.
——— 𖥸 ———
Nachdenklich starrte ich an die Decke und rieb mir seufzend meine Augen. Mein Wecker hatte schon vor fast 40 Minuten geklingelt, ich lag jedoch immer noch im Bett und dachte über Liams gestrige Worte nach.
Er hatte mir noch die Frage gestellt, was ich machen würde, wenn es umgekehrt wäre, wenn nicht ich, sondern der zukünftige Partner ein Leiden hätte und Niemandem zur Last fallen wollte. Ich hatte darauf nichts geantwortet, nur leider war dies für Liam Antwort genug.
Danach hatte er nur blöd gegrinst und weiter mit Niall gewitzelt.
Ich fuhr mir erneut über die Augen und drehte mich mit viel Mühe über meine schmerzende Schulter auf die Seite, um mich endlich aufsetzen zu können.
Ich war auch überrascht, dass ich noch meine Ruhe hatte. Normal würde Niall mich immer ein zweites Mal wecken kommen, aber vielleicht hatte er sich die Aktion nochmal überlegt, nachdem ich ihn letztes Mal nicht ganz so freundlich verscheucht hatte...
Der Junge musste echt einiges mitmachen.
Als ich endlich aufrecht auf meiner Matratze saß, rieb ich mir die Augen und griff nach der Brille, welche ich jeden Abend beim zu Bett gehen dort ablegte. Zumindest, wenn ich dran dachte. Manchmal lag sie noch unten oder im Bad, oder noch in meinen Locken versteckt.
Gähnend schob ich mir das Leoparden-Gestell auf die Nase und blinzelte ein paarmal, um mich an den deutlichen Unterschied, den diese Gläser ausmachten, zu, gewöhnen. Ich fuhr mir durch die Haare, legte mir die Locken über die linke Schulter und nahm mit unruhigen Händen das Hörgerät von der Marmorschale.
Seufzend betrachtete ich das kleine Teil, bis ich mich dazu überwand es anzuziehen.
Ich blieb noch einen Moment sitzen, stützte meinen Kopf mit meinen Händen ab und versuchte Liams Worte so gut es ging aus meinem Gedächtnis zu verbannen. Es war so, wie ich es gestern gesagt hatte. Vollkommener Schwachsinn. Selbst wenn es so einen Menschen geben würde, auf die Suche würde ich mich gewiss nicht machen.
Und wo sollte ich dieser Person auch 'plötzlich' über den Weg laufen? Im Supermarkt zwischen Kartoffeln und Zwiebeln? Bei der Buchrunde mit der störrischen Zicke? Oder womöglich in der Praxis? Nein danke.
Als ich versuchte aufzustehen, spürte ich es unangenehm in meinen Beinen ziehen. Die gestrigen Übungen waren einfach zu viel. Ich wusste, dass ich ein paar Wochen glücklich darüber sein werde mich jetzt regelmäßig so zu verausgaben und mich zu bewegen, aber für den Moment war es die Hölle. Vor allem am Tag danach.
Grummelnd ließ ich mich zurück auf die Matratze sinken, massierte so gut es ging meine Oberschenkel, welche nur knapp von meiner kurzen Schlafhose bedeckt waren, und fuhr mit festem Druck über die verhärteten Muskeln. Während ich das tat, fiel mir ein, dass Zayn ja heute mit seinem Hund vorbeikommen wollte. Hoffentlich lösten sich meine Muskeln bis dahin ein wenig. Spaziergänge waren sonst immer was Entspannendes, aber seit ein paar Jahren forderte mich das einiges an Konzentration und Kraft.
Als ich es wenige Minuten später ins Bad geschafft und mich dort zurecht gemacht hatte, stand ich vor meinem Kleiderschrank und tastete nach meinem Lieblingsstoff. Als ich das weiche Material unter meinen Fingerspitzen fühlte, zog ich den Pullover heraus und suchte noch eine passende Stoffhose.
Schweratmend strich ich den nun angezogenen Pullover glatt, richtete den Kragen meines Hemdes, welches ich darunter trug, und ging zur Treppe. Ich wollte gerade die erste Treppenstufe nehmen, da hörte ich mehrere Stimmen gleichzeitig sprechen.
Bilde ich mir das nur ein, oder waren da wirklich Leute in meiner Küche?
Etwas ängstlich nahm ich die ersten Stufen und blieb mitten auf der Treppe stehen als ich sah, dass Niall unten an der ersten Stufe stand und mich breit anlächelte.
"Guten Morgen Harry", flötete er glücklich, kam mir die restlichen Stufen entgegen und hielt mir seinen linken Arm so hin, dass ich mich einhaken konnte. "G-Guten Morgen", erwiderte ich ein wenig überfordert und ging mit seiner Hilfe die letzten Treppenstufen hinab.
"Was ist denn hier los?", fragte ich den Studenten an meiner Seite als ich die Stimmen weit aus klarer hören konnte. Ich konnte Isabelle ausmachen... Aber das waren noch mehr.
"Liam hatte die Idee, dass-"
"Liam?", grummelte ich und biss meine Zähne fest zusammen. Aus reinem Trotz löste ich mich von Niall und verschränkte meine Hände vor der Brust. Vorher hatte ich jedoch noch in meine Hosentasche gegriffen, in der sich ein kleiner Gummiball befand. So hatten meine Hände etwas zu tun und zittern nicht. Zumindest war das meine Hoffnung.
"Naja, er hat ja auch hier geschlafen", fing Niall an und erzählte mir dann von der Idee meines besten Freundes, alle zum Frühstück einzuladen. "Ich glaube es ja nicht", murmelte ich und sah zur Küchentür.
"Dieser-"
Das Liam auch übernachtet hatte... Gestern hatte ich schon den Gedanken, dass er sich hier einnisten würde, aber nichts da! Vielleicht sollte ich ihm das jedoch lieber erst nach dem Frühstück sagen.
Ich ließ mir Nialls Worte nochmal durch den Kopf gehen und nickte leicht vor mir hin. "Was heißt denn 'alle'?", fragte ich den Brünetten nach einem Moment und sah ihn interessiert an. Liam hatte doch wohl nicht noch zusätzlich die Nachbarn eingeladen.
Die Cowells konnte ich nun wirklich nicht leiden.
Kurz musste ich Schmunzeln, als mir wieder einfiel das Simon sich vor wenigen Wochen den Rücken bei einem kleinen Fahrradunfall gebrochen hatte. So ein Idiot. In dem Alter noch aufs Rad zu steigen.
"Harry?"
Ich schreckte aus meinen Gedanken und blickte in Nialls lächelndes Gesicht. "Ach, lass dich einfach überraschen", erwiderte er und lächelte dann plötzlich noch breiter. Ich nickte leicht und versuchte den Anflug von Nervosität hinunterzuschlucken. Normalerweise mochte ich es nicht, wenn so viele Menschen da waren, vor allem nicht, wenn es um eine Mahlzeit ging.
Das Gefühl, das mich alle beobachteten, damit sie so schnell wie möglich eine Serviette nach mir werfen konnten, wenn ich mal wieder etwas verschüttete oder mir direkt alles abnahmen, um mir das Brot zu schmieren...
Es war einfach unerträglich und egal was ich sagte, nichts brachte etwas. Sie wollten ja nur helfen.
Nach einem tiefen und langen Atemzug ging ich Niall hinterher, steckte den Ball ein und stellte mich in den Türrahmen. Perplex blinzelte ich meine Familie an und ließ meine Arme sinken als ich eine ganz bestimmte Person ansah.
Sie... Sie war wirklich hier? Ich schluckte und fokussierte mich auf sie allein.
"S-Sophie?", fragte ich mit zittriger Stimme und starrte mein einziges Kind ungläubig an. Was machte sie denn hier? Als wäre sie freiwillig gekommen... Was hatte Liam nur angestellt? Ich zog meine Augenbrauen misstrauisch zusammen und sah sie unsicher an.
Ihre Worte hatte ich nicht vergessen. Würde ich auch nie.
"Hallo Paps", erwiderte meine Tochter mit einem Lächeln. In ihrem Blick erkannte ich keine Spur von Hass oder Abneigung. Sie... Sie lächelte mich wirklich an. Mich... Ihren Vater, welchen sie vor mehreren Wochen mit einer dürftigen Lüge erneut hat sitzen lassen.
Ich fühlte mich plötzlich ganz komisch und musste mich am Türrahmen etwas abstützen. Sophie war wirklich hier, aber warum?... Und was war mit Isabelle? Sie hatte Sophie so lange nicht gesehen und auch bei ihr war der Abschied von ihrer Mutter alles andere als erfreulich.
Oh Liam... Verdammt. Warum wollte dieser Esel immer alles richtig machen?
"Guten Morgen Harry", begrüßte mich nun auch Christoph, mein Schwiegersohn, und holte mich somit aus meinen Gedanken zurück. Ich erwiderte die Begrüßung nur mit einer erhobenen Hand und einem Nicken. "Liam?", fragte ich dann nach meinem Freund und hielt ihm anschließend meine Hand hin, um ihn mitzuziehen.
Ich musste das jetzt klären, anders konnte ich mich nicht ruhig an den Tisch setzten. Vermutlich war die Ruhe später wegen Sophie eh nur von kurzer Dauer.
Liam sah die Anwesenden in der Küche entschuldigend an, legte sich das Geschirrtuch über die Schulter und ergriff meine Hand, welche er direkt auf seinen Arm legte, um mich besser ins Wohnzimmer begleiten zu können.
"Was hast du dir dabei gedacht?", fragte ich zischend und sah nicht gerade begeistert über mein Brillengestell zu ihm hinauf.
"Was ich mir dabei gedacht habe?" - "Bist du schwerhörig, oder was?"
Liam seufzte, fuhr sich durch die Haare und legte seine Hände auf meine Schultern. "Du brauchst aktuell eine Menge dich liebender Menschen um dich herum."
"Und wie hast du es geschafft, dass Sophie hier auftaucht? Weißt du überhaupt was sie zu mir gesagt hat?" Mein bester Freund nickte und erhöhte den Druck an meinen Schultern. "Ja, ich war schließlich dabei und das werde ich auch nicht vergessen. Ich hatte ihr allerdings die Situation geschildert und glaub mir, wenn ich sage, dass sie ihren Vater - Umstände hin und her- nicht allein lassen will. Vor allem nicht, wenn du solche Gedanken hast", erklärte er mir seine Sicht der Dinge und tippte mir zum Abschluss gegen die Stirn.
Ich wollte ihm die Hand wegschlagen, war aber viel zu langsam.
"Und was ist mit Christoph und- und Isabelle? Ich hatte sie gerade noch gehört."
"Belle, ist gerade frische Brötchen beim Bäcker holen und Christoph hatte ich natürlich zuerst gefragt. Ich weiß doch selbst wie unangenehm es mit einer Exfrau werden kann."
"Belle?", fragte ich verwirrt. "Ja sie hat mir das angeboten", erwiderte er und zuckte mit den Schultern.
Ich nickte langsam und atmete beruhigt aus, da Liam anscheinend an alles gedacht hatte.
"Harry, genieß einfach, dass du alle um dich herum hast, okay? Vielleicht zeigt es dir ja, dass du jemand bist, denn man lieben kann."
"Das ist Familie, das ist nicht-"
Liam unterbrach mich und sah mich mit einem ernsten Blick an. "Fang mir jetzt nicht so an Hershel. Lass es einfach mal zu und nimm die Liebe an, welche dir die hier Anwesenden schenken. Bitte. Und-"
Er wurde von der Klingel unterbrochen, welche mich aufhorchen ließ. "Wen hast du denn noch eingeladen?", fragte ich ihn. Isabelle besaß einen Schlüssel. Das Mädchen würde hier nicht klingeln, hatte sie noch nie und würde sie auch nie. Sie war viel zu stolz, da sie einen Schlüssel zu meinem Haus besaß.
Als ich das tiefe Bellen vernahm schloss ich langsam meine Augen und ließ meinen Kopf nach vorne kippen. Er hatte also auch Zayn eingeladen. Hoffentlich ließ Liam die blöden und anzüglichen Bemerkungen sein, denn ich hatte keine Lust auf Stress mit meiner Tochter.
Nicht noch einmal.
Es kam mir schon komisch vor, dass sie sich anscheinend Sorgen machte und unbedingt dabei sein wollte. Das konnte einfach nicht stimmen. Vielleicht sollte ich nicht so misstrauisch sein, doch die vergangenen Jahre hatten mir gezeigt, dass ich sehr wohl meinem Bauchgefühl vertrauen konnte.
Bevor ich es in den Flur schaffte wurde ich bereits im Wohnzimmer fröhlich von Pepper begrüßt. Die Deutsche Dogge sah mich aus ihren braunen Augen an und wedelte aufgeregt mit ihrem Schwanz. "Hallo", hieß ich das graue Wesen willkommen und hielt ihr meine unruhige Hand hin.
Keine Viertelstunde später saßen wir alle an dem Esstisch, welchen Niall und Isabelle noch aufgeräumt hatten. Die Stimmung war ein wenig bedrückt, da jeder von uns Sophie schon seit Wochen nicht mehr gesehen hatte. Am meisten Sorgen machte ich mir jedoch um Isabelle.
Ich wusste nicht, wie gut sie mit den heutigen Umständen zurechtkam.
Während die anderen in Gespräche vertieft waren, widmete ich mich meinem Kaffee und nahm lieber als stiller Zuhörer an den Gesprächen teil. Der Appetit war mir auch vergangen und meine Medikamente hatte ich bei dem Stress ebenfalls vergessen.
Niall sprach über seine anstehenden Prüfungen, für welche er ab nächster Woche lernen wollte. Isabelle berichtete von ihrer Schule, und dass sie wieder regelmäßig am Unterricht teilnahm. Anscheinend hatte Maddie sich ausführlich bei ihr entschuldigt.
Ich entschuldigte mich nachdem ich meinen Kaffee geleert hatte, stand auf und ging in die Küche. An der Arbeitsplatte stützte ich mich ab und bereitete nach einem kleinen Moment eine neue Kanne Kaffee zu. Zwar hatte Zayn angeboten dies zu tun, aber ich brauchte für wenige Minuten Abstand von all dem. Es war mir einfach zu viel.
Hätte ich mich seelisch auf all das hier vorbereiten können, würde es anders aussehen, aber das Sophie hier so plötzlich auftauchte, dass... dass sorgte für ein beklemmendes Gefühl in meiner Magengegend. Auch die Tatsache, dass Liam sich verstellen musste, nur damit sie keinen Grund zur Aufregung hatte. Das passte mir einfach nicht.
Als ich zurück ins Wohnzimmer kehrte, stand Zayn direkt auf, nahm mir die Kaffeekanne und den neuen Brötchenkorb, welchen ich noch aufgefüllt hatte, ab und stellte beides auf den Tisch, aber erst nachdem er mir etwas Kaffee nachgeschenkt hatte.
Während ich mich hinsetzte spürte ich bereits einen Blick auf mir und als ich hochsah, war es Sophie, welche mich mit starrer Miene beäugte. Ich wusste es. Seufzend stellte ich meine Ellbogen auf die Tischplatte und fuhr mir mit den Fingern unter den Augen lang, bis ich meine Brille auf den Kopf setzte und den Blick meiner Tochter erwiderte.
"Ist alles in Ordnung?", fragte ich Sophie geradewegs und wartete auf ihre Antwort. Überrascht sah sie mich an, stellte ihre Tasse ab und wollte gerade etwas erwidern, da beugte sich Liam zu Zayn und machte wieder einen seiner typischen Kommentare. Ich konnte es an seiner Körperhaltung und an seinem Lächeln ausmachen, dass es wieder etwas Unsinniges war.
"Bist du nicht langsam schon zu alt für so einen Mist?", fragte sie Liam mit gereizter Stimme und sah meinen besten Freund mit einem nicht gerade sehr netten Blick an. Ich schob mir meine Brille zurück auf die Nase und wollte etwas sagen, da wurde ich von Isabelle unterbrochen, welche ihre Hand auf meinen Unterarm legte und sich in meinen Pullover krallte.
"Was hat das Alter denn damit zu tun?", erwiderte Liam und sah meine Tochter mit hochgezogener Augenbraue an.
"Na, wie kann man sich als so erwachsener Mann dermaßen danebenbenehmen und ihn fragen, ob er nicht doch noch zu haben ist. Das ist geschmacklos und äußerst abstoßend. Das du dich nicht schämst."
Isabelles Griff verfestigte sich, weswegen ich meine Enkelin besorgt ansah. "Sei still, Mama", sprach sie mit zittriger Stimme und sah ihre Mutter traurig an.
"Wie bitte?" - "Du sollst es lassen. Es ist alles in Ordnung und du machst es wieder kaputt. So wie immer", erwiderte meine Enkelin und sah mich danach hilfesuchend an. "Vielleicht ist es Zeit, dass du jetzt gehst", bestärkte ich meine Enkelin und sah meine Tochter an, welche die Arme vor der Brust verschränkte und mit dem Kopf schüttelte. Sophie war noch nicht lange hier, aber wenn sie jetzt so anfing, dann endete es nicht gut.
"Ihr seid doch alle krank. Du ganz besonders." Dabei zeigte sie auf Christoph und verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse. "Tür finde ich selbst", fügte sie noch hinzu, stand auf und griff sich ihre Jacke, welche über der Stuhllehne hing.
"Schwules Pack... Verreckt doch einfach."
Ich war viel zu sprachlos, um darauf etwas zu antworten.
Isabelle nahm ihre Hand zurück, stand auf und stütze sich auf der Tischplatte ab. "Geh doch einfach, wenn es dir nicht passt. Warum... Warum bist du überhaupt Liams Einladung gefolgt und hierhergekommen? Es sollte ein angenehmer Tag für Opa werden, weil er es momentan nicht einfach hat und dann tauchst du auf und meinst deine Kommentare würden hier irgendwas bringen?"
"Sprich nicht so mit mir!"
"Doch", erwiderte Isabelle mit ruhiger Stimme, strich sich eine Locke hinters Ohr und ging auf ihre Mutter zu. Als sie sich nah gegenüberstanden hielt ich meine Luft an. "Die Zeit ist vorbei als das ich mir von dir noch etwas sagen lasse. Du kannst nicht so mit Onkel Liam sprechen. Mit Papa genauso wenig und Opa lässt du gefälligst nochmal in Ruhe. Geh einfach Mama, du hast hier nichts zu suchen."
Mit großen Augen sah ich zu meiner Enkelin und fühlte nichts anderes als Stolz. Es tat weh, dass sie solche Worte zu ihrer Mutter - meiner Tochter - sagte, aber Isabelle hatte recht.
Kurz sah ich zu Zayn, dem das hier alles recht unangenehm erschien. Zu meiner Überraschung suchte er jedoch bei Liam Halt und legte seine Hand auf Liams Unterarm. Ein kleines Grinsen konnte ich mir deshalb wirklich nicht verkneifen.
"Ja, du hast recht. Euch kann man auch einfach nicht als Familie bezeichnen", fauchte Sophie und schlüpfte in ihre Jacke.
"Schluss jetzt", erwiderte Christoph und erhob sich ebenfalls. "Sophie, ich begleite dich zur Tür." - "Von dir lass ich mich nicht anfassen. Du hast heute morgen bestimmt den Arsch deines widerwärtigen Mannes-"
Ich hatte mir das alles ruhig angehört, doch jetzt konnte selbst ich mich nicht mehr zurückhalten. Langsam erhob ich mich von meinem Stuhl, atmete tief durch und ging zu den Dreien. Meiner Tochter legte ich die Hand auf die Schulter und drückte sie Richtung Eingangsbereich.
"Ich möchte das du mein Haus nie wieder betrittst. Lass Liam seine Sprüche, lass Christophs Ehe in Ruhe und hör auf unter meinem Dach solche Worte in den Mund zu nehmen."
Als Sophie durch die Haustür verschwand und die Tür ins Schloss fiel kam Liam in den Flur, welcher mich entschuldigend ansah. "Ich hätte es besser wissen müssen, aber am Telefon klang sie so-"
"Du musst dich nicht entschuldigen", unterbrach ich ihn und griff nach seinem Oberarm. Auch wenn mir folgende Worte unglaublich schwerfielen, sprach ich sie dennoch aus.
"Kannst du mir ins Schlafzimmer helfen? Ich brauche Ruhe. Durch den ganzen Stress..." Ich musste es nicht aussprechen, denn Liam nahm direkt meine zittrige Hand in seine und fuhr mit seinem Daumen über meinen Handrücken.
"Natürlich, dafür bin ich ja da."
Als ich mich eine Stunde später wieder nach unten traute war die Küche ordentlich, der Esstisch aufgeräumt und alle saßen im Wohnzimmer auf dem Sofa. Isabelle sprang direkt auf, begrüßte mich mit einer festen Umarmung und auch Niall und Liam gesellten sich an meine Seite und schlossen ihre Arme um uns.
Zayn beobachtete das alles mit einem Lächeln vom Sofa aus, kraulte Pepper hinter den Ohren und Christoph kam von der Terrasse hinein und sah mich ebenfalls mit einem leichten Lächeln an. "Es tut mir leid", fing er an, doch ich schüttelte meinen Kopf und schaffte es einen Arm aus der Umarmung zu lösen, um meinem Schwiegersohn zu zeigen, dass er herkommen sollte.
"Es ist alles in Ordnung. Im Grunde wissen wir doch wie sie ist. Liam war so nett und hat ihr eine Chance gegeben, welche sie direkt in den Sand gesetzt hat. Wir haben uns, das reicht, oder?"
Ich spürte wie Isabelle an meiner Brust nickte und hörte sie etwas murmeln, was ich nicht verstehen konnte.
"Hab' euch lieb", wiederholte sie dann doch noch etwas lauter und sah mit einem leichten Lächeln auf den Lippen zu mir hoch.
"Wir dich auch", erwiderte Niall und betrachtete meine Enkelin mit diesem gewissen Funkeln in den Augen.
— 3144 —
Ich habe eine kleine Anmerkung:
Habt ihr den kurzen Ziam Moment entdeckt? Hehehe :>
storgē ist übrigens griechisch und bezeichnet die Liebe zwischen den Mitgliedern einer Familie ♥️
Habt noch einen schönen Sonntag
(づ ̄ ³ ̄) づ
anna xx
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro