Kapitel 19
>2 Tage<
Die restlichen 9 Tage, hatten wir damit verbracht nochmal zu Orten zu fahren, wo er noch gerne hinwollte. Wir konnten zwar nur zu Orte innerhalb Koreas fahren, aber trotzdem genoss er es. Die letzten zwei Tage, hatte er jedoch in seinem Bett verbracht.
Er hatte meine Bitte angenommen und versucht, alles schöne zu machen, was er sich immer gewünscht hatte.
Einer der schönsten Tage war, wo wir zusammen mit einem Heißluftballon geflogen sind. Da durfte ich zum letzten Mal das Kind in ihm sehen. Das Funkeln in seinen Augen, weil er so unfassbar aufgeregt war. Seine zittrigen Hände, weil er kaum erwarten konnte, das der Spaß losging.
Alles Merkmale die ich so unendlich an ihm vermissen werde.
Während er nochmal richtig aufblühte, starb in mir alles ab. Mit jedem Atemzug den ich tat, hauchte ich ein Stück mehr von meinem Leben aus. In mir machte sich Leere und Dunkelheit breit. Auch die Stimme in meinem Kopf wurde energischer. Sie war lauter als zuvor und manchmal brüllte diese Stimme, welche mir gehörte, mich sogar an. Aber ich ignorierte sie.
Ich musste langsam Abschied nehmen. Nicht mehr lange und Taehyung würde uns verlassen. Wenn ich weiter so an ihm klammere, weiß ich nicht, was aus mir wird. Aber eins war sicher, ein Leben ohne ihn würde es für mich nicht geben. Nur war ich mir noch nicht klar, inwiefern sich das auf mich auswirken würde.
,,Jungkook... Mir ist schlecht."
Jetzt würde es losgehen.
,,Sehr dolle? Musst du dich übergeben?"
,,Ja ich glaub schon."
,,Warte ich helfe dir."
Schon die letzten vergangenen Tage sah er extrem schrecklich aus. Uns war klar, das seine Zeit fast abgelaufen war. Auch wenn es sich nicht so anfühlte, würde Gott ihn uns bald nehmen. Er würde einfach verschwinden und nie wieder kommen. Meine Liebe des Lebens...
,,Kookie ich.."
Während er diesen Satz aussprechen wollte und ich ihn vom Bett hochzog, brach er einfach zusammen. All seine Kraft war verbraucht, seine Energie leergelaufen. Das Ende kam immer näher.
Ich rief panisch um Hilfe als er seine Augen nicht mehr öffnete. Sofort kamen auch seine Eltern nach oben gestürmt. Seine Mutter hatte ihn direkt in ihre Arme geschlossen, während sein Vater einen Notarzt rief.
Als dieser eintraf, mussten wir zusehen wie er mitgenommen wurde.
Zuerst standen wir ahnungslos in seinem Zimmer rum. Doch dann sagte sein Vater das wir hinterherfahren würden, was wir auch sofort taten. Seine Mutter war so fertig, das sie sogar vergessen hatte sich vernünftig anzuziehen.
Die ganze Fahrt über hatte sie ohne Unterbrechung geweint und geschrien. Sie wollte ihren Sohn wieder und ich meine große Liebe. Während seine Mutter dachte, es könnte jeden Moment aus sein, wusste ich, das ich noch einen letzten "Tag" beziehungsweise Moment mit ihm hatte.
Im Krankenhaus wies man uns zur Notaufnahme. Dort warteten wir vier Stunden, bis Taehyung endlich aus dem OP-Saal geschoben wurde. Sein engelsgleiches Gesicht war mit einer Atemmaske bedeckt. Seinen wunderschönen Körper zierten einige Schläuche. Es war ein Anblick, den ich nie wieder in meinem Leben vergessen werde.
Seine Mutter traute sich nichtmal ihn anzufassen und sackte einfach verzweifelt aus den Boden zusammen.
An seinen Armen waren viele rote Punkten zu sehen, die so aussahen als würden sie jeden Moment aufreißen. Seine Augen bildeten einen dunklen Rand. Auch seine trockenen, blutig aufgerissenen Lippen konnte man keine Ignoranz schenken.
Das Schrecklichste was ich je in meinem Leben sehen sollte, war ausgerechnet an dem schönsten Lebewesen der Welt.
Ich konnte meine Tränen einfach nicht zurückhalten. Ich hatte es so sehr für seine Eltern versucht, aber es klappte einfach nicht. Wir wollten es nicht wahr haben. Es konnte und durfte doch einfach nicht sein.
Man nahm uns mit in das Zimmer, in den man ihn verlegte.
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