11. Kapitel
Drei Tage später komme ich endlich wieder aus dem Krankenflügel. Es ist Dienstagabend, und ich habe zwei Unterrichtstage verpasst, aber meine Freunde waren so lieb, und haben mir an beiden Tagen direkt mittags nach dem Unterricht ihre Notizen und die Hausaufgaben gebracht, sodass ich mit dem Stoff mithalten konnte. Die Aufsätze für Zaubertränke und Verwandlung habe ich bereits erledigt, ich muss nur noch ein Kapitel für Verteidigung gegen die Dunklen Künste lesen und einen neuen Haushaltszauber für Zauberkunst üben. Damit bin ich gegen 21:30 Uhr fertig und ich bin noch nicht müde genug, um schlafen zu gehen, also beschließe ich, runter in den Gemeinschaftsraum zu gehen und zu schauen, ob die anderen noch wach sind.
Tatsächlich sind noch Harry, Neville und Ginny da, sie sitzen am Kamin und unterhalten sich angeregt. Als sie mich sehen, verstummen sie jedoch plötzlich, was mich misstrauisch macht. Das haben sie noch nie getan, was soll das?
"Warum hört ihr auf zu reden?", frage ich mit hochgezogener Augenbraue. "Geht's etwa um mich?"
"Nein, um Merlins Willen, du denkst doch nicht, dass wir über dich lästern, oder?", antwortet Ginny eine Spur zu fröhlich und klopf neben sich auf das Sofa. "Setz dich gerne zu uns, wir haben noch eine Flasche Kürbissaft, wenn du magst."
Ich nehme das Angebot dankend an und setze mich dazu, auch wenn ich immer noch das Gefühl habe, dass die drei etwas vor mir verheimlichen. Ich versuche, nicht zu sehr darüber nachzudenken und mich an der Unterhaltung über Quidditch zu beteiligen, dennoch bemerke ich, dass meine Gedanken immer wieder zum vergangenen Freitag abschweifen. Ich bin froh, dass auch Ginny, Luna und Neville bei ihrem Besuch am Sonntag vollstes Verständnis dafür hatten, dass ich über die Sache in Dumbledores Büro nicht sprechen darf, doch ich glaube, dass sie sich (verständlicherweise) trotzdem ihre Gedanken dazu machen. Ich hoffe nur, dass sie sich nur Sorgen machen, und nicht über mich lästern. Nicht, dass ich es meinen Freunden zutraue, aber man macht sich halt doch seine Gedanken.
Gegen 23 Uhr gehen wir dann alle wieder auf unsere Zimmer, Bonnie kuschelt sich neben mich und ich lösche mit einem Schlenker meines Zauberstabs die Fackeln und dimme das Feuer im Kamin auf die Glut hinunter. Dann liege ich in der Dunkelheit und starre an meinen roten Baldachin. Es ist seltsam, wieder hier im Bett zu liegen. Mittlerweile scheine ich mein Leben in "vor der Prophezeiung" und "nach der Prophezeiung" einzuteilen, denn es fühlt sich einfach nicht mehr an wie vorher. Es ist nicht mehr so unbeschwert und das ist ein Fakt, der mir überhaupt nicht gefällt. Als ich endlich einschlafe, träume ich von Treppen, blonden Haaren und schwarzen Augen.
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Sorry, dass so lange kein Kapitel gekommen ist. Mein Leben ist aktuell extrem stressig und ich hatte kaum Motivation zum Schreiben. Ich hoffe aber, dass es jetzt wieder bergauf geht!
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