22-/Nicht mein Name
Tomura PoV.
Auf dem Weg nach hause ist zum glück nichts besonderes passiert- hin und wieder sind Autos an mir vorbei gefahren, sogar ein paar Fahrrad Fahrer habe ich gesehen und Frage mich, warum überhaupt schon jemand unterwegs ist.
Wenn ich nicht müsste, würde auch ich noch immer im Bett liegen und die leichten Kopfschmerzen ausschlafen, mit denen ich seit einigen Minuten leben muss.
Da ich mich hier aber gut genug auskenne habe ich meinen Zielort schnell erreicht und kann schon durch die geschlossenen Rollos feststellen, dass jeder Raum hell erleuchtet ist-
Schon wieder.
Diesmal kann ich es ihr aber wirklich nicht verübeln- nicht, dass ich dies sonst machen würde... Naja.
Ohne zu zögern Krame ich den passenden Schlüssel aus meiner Jackentasche und trete Sekunden später endlich in die gut beleuchtete Wohnung.
Schon im Flur brennt sich das viel zu helle Licht der kleinen, grauen Decken Lampe in meine Netzhaut und sorgt nicht grade dafür, das der pochende Schmerz in meiner Stirn abklingt.
Aber das ist im Moment egal- nachdem ich meine sachen schnell neben der Tür stehen lasse und erstmal einen Blick in jeden Raum werfe, um die Frau zu finden, welche sich meinetwegen Gestern halb verrückt gemacht hat, bleibe ich schon im Wohnzimmer stehen und habe meine kleine suche abgeschlossen.
Meine Mutter liegt zusammengerollt auf der kleinen, dunkelblauen Couch und scheint ihr Handy sogar im schlaf fest zu umklammern.
Zugedeckt ist sie jedoch nicht.
Seufzend setze ich mich in bewegung und breite eine dünne, aber weiche Decke über ihr aus, ehe ich mich vor sie hocke und ihre kalten Hände von dem kleinen Telefon löse.
Ich will nicht warten, bis sie von alleine aufwacht.
"Mom? Wach auf mom, ich bins"
Ich rüttele Vorsichtig an ihrer Schulter und kann sie damit tatsächlich wecken- als sie zögernd ihre Augen öffnet, schaut sie mich einen Moment lang bloß an, ehe sie erleichtert zu schluchzen beginnt und mir um den Hals fällt.
Ich erwiedere die Umarmung sofort und versuche die Worte zu verstehen, welche ich gegen meine hellblau gefärbten Haare genuschelt bekomme.
"T-Tenko ich- geht es dir gut? Ich habe mir solche Sorgen gemacht als du G-Gestern nicht wiedergekommen- und meine Nachrichten-"
"Shh, Mom es tut mir leid- jetzt bin ich wieder da, ok? Ich erzähle dir später was passiert ist, schlaf noch etwas- ich bleibe hier. Ich verspreche es. Lass mich bloß noch die Lichter ausmachen, dann bleibe ich bei dir"
Ich gebe mein bestes sie sanft anzulächeln und hoffe, sie mit diesen Worten etwas beruhigen zu können.
Nicht einmal die tatsache, dass sie mich Tenko genannt hat kommentiere ich- auch wenn es mir schwer fällt, schließlich ist dies schon seit einer Weile nicht mehr mein Name.
Auf meine Worte hin, lässt sie mich zögernd los und nickt mir verschlafen entgegen.
Nachdem ich wenig später, ein weiteres mal durch die Wohnung gestiefelt bin und die Räume verdunkelt habe, setze ich mich wieder auf den recht ungemütlichen Boden des Wohnzimmers und lasse meinen ausdruckslosen Blick zu der Frau schweifen, welcher noch immer ein paar letzte, stumme Tränen über die Wangen laufen.
Ich bleibe still, merke aber, wie sie meine Hand in ihre nimmt und auf meine bitte hin ihre Augen schließt, um noch etwas zu schlaf zu bekommen.
Mein Magen beginnt zu grummeln, ebenfalls sind meine Kopfschmerzen schlimmer als zuvor, da ich meiner Mutter aber versprochen habe, bei ihr zu bleiben, werde ich ich das auch machen.
Wir haben nur noch uns beide, ich will sie nicht belügen.
Während ich sie für einen Moment beobachte und die matten Überbleibsel der Tränen bemerke, welche vor wenigen Augenblicken noch über ihre Wangen gelaufen sind, seufze ich einmal leise auf und lege meinen Kopf Vorsichtig auf dem Rand der Couch ab.
Mein Herz fühlt sich unglaublich schwer an, ebenfalls spüre ich die erschöpfung von Gestern, und dem, was heute schon passiert ist, nun mehr als deutlich...
Ich habe schon jetzt etwas angst davor, später in den Spiegel zu schauen- schließlich hatte Dabi wohl großen Spaß dabei, meine Brust und meinen Hals- wie auch meine Beine zu küssen.
Trotz meinen gemischten Gefühlen dem gegenüber, was Gestern geschehen ist, muss ich schmunzeln als ich daran zurückdenke-
Er roch so gut, seine Lippen waren weich und fühlten sich auf meiner Haut einfach nur angenehm an.
Außerdem waren meine Gedanken zum ersten mal seit langem, nicht mit irgendwelchen Sorgen gefüllt...
...
Dieser job.
Ich sollte mich dennoch ersteinmal auf ihn konzentrieren- ich kann das alles schon jetzt beinahe nicht mehr tragen, was soll ich dann noch mit einer Beziehung?
Dabis Kollege würde sicher einen halben Krieg beginnen, würden wir etwas miteinander anfangen...
Es wäre wahrscheinlich von anfang an besser gewesen, hätten einfach Dabi und Keigo zusammen gefunden, dann wäre ich da raus.
Aber das ist nicht meine Entscheidung.
Tatsächlich spüre nun ich selber, wie mir allein durch diese komischen Gedanken schon ein paar stumme Tränen über die Wangen laufen und mir damit weiß machen, dass ich lieber aufhören sollte, überhaupt über diese Dinge Nachzudenken...
Ich werde immer erschöpfter und kann mich schon Sekunden später, nicht mehr vor dem erneuten einschlafen retten.
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