Kapitel 77
Kapitel 77
Hinata meckerte immer weiter und weiter, auch als Neji schon ausdem Zimmer war. Ich ließ alles über mich ergehen, drehte michallerdings um und ging in den Kleiderschrank, wo ich mein Kleidaufgehängt hatte. Yuna hatte uns die Vorgabe Grün gegeben, was esHina und mir leichter gemacht hatte, ein Kleid auf die Schnelle zufinden.
Hina trug ein wunderschönes Wickelkleid in einem dunklen grün.Die Träger waren sozusagen auch der Stoff, der ihre Brüstebedeckte, dann wurde es um den Hals gebunden und einmal um die Hüfte,um diese zu definieren und dann hinten zusammen gebunden. Ansonstenwar das Kleid richtig schlicht und floss an ihrem Körper herunter.
Ich hatte mich für ein helleres grün entschieden. Aber bei mirwar es so, dass nur der Rock des Kleides in dem Grün war, dasOberteil, was ebenfalls ein Neckholder war, war weiß. Deswegen hatteich auch keinen BH angezogen, weil mein kompletter Rücken frei war,aber das eigentliche, warum ich mich für dieses Kleid entschiedenhatte war, dass es einen Gürtel aus dem gleichen Stoff wie von demRock hatte, welcher meinen Mini Babybauch perfekt verdeckte, weil derGürtel so lang war, dass man eine riesige Schleife schnüren musste.So würde niemand meinen Bauch sehen.
Als ich das Kleid anhatte, hörte Hina auf zu reden.
„Das Kleid sieht an dir so schön aus", meinte sie undseufzte. „Aber ich finde es wirklich schade, dass du den anderennicht sagen magst, dass du Schwanger bist."
„Hina, wir hatten doch schon im Laden darüber geredet."
„Ja, aber Yuna liebt es, dass ihr zwei zusammen Schwanger seid.Meinst du nicht, es könnte ihr auch raus rutschen?" Darüber hatteich noch gar nicht nachgedacht.
„Sie wird gar nicht die Zeit dazu haben, Hina." Diese zucktenur die Schultern. Ich schlüpfte noch schnell in meine Schuhe unddann machten wir uns auch schon auf den Weg zu Yuna.
Da Hibiko hier im Dorf lebte, hatte sie auch ihr eigenes Haus, woYuna die Nacht verbracht hatte.
„Noch was anderes", meinte Hina auf dem Weg zu Yuna. „Istwas zwischen dir und Neji vorgefallen?" Ich blinzelte und sah siean.
„Was meinst du?"
„Ihr ward eben so ernst. Also versteh das nicht falsch, aber alser gesagt hat, dass er dich liebt .. das hat sich irgendwie ..."Ich sah sie verwirrt an.
„Das hat sich wie angehört?"
„So ernst, so als würde es keine Wiederworte dulden."
„Und ein normales „Ich liebe dich" duldet Wiederworte?"Hina streckte mir die Zunge raus.
„Du weißt doch, was ich meine. Ich will nur wissen, ob allesokay bei euch beiden ist. Es war nicht leicht für euch beide."
„Uns geht's gut, Hina", lächelte ich sie an.
„Ich hab nur ... also ..." Sie wurde leicht rot um die Naseund drückte ihre beiden Zeigefinger gegeneinander. Da war die alteHinata wieder.
„Was hast du?"
„Ihr habt euch geküsst, auch in unsere Anwesenheit, aber ichhab irgendwie gespürt, dass da was zwischen euch ist. Deswegen habeich dir ja auch von dem Traum erzählt."
„Es ist alles in Ordnung, glaub mir. Neji und ich haben eben nurein paar Sachen besprochen, die sich seit dem Krieg ein bisschenangestaut haben. Es sind doch viele Sachen passiert, die zwischen unsgestanden haben und ich weiß auch nicht. Wir mussten darübersprechen und das haben wir jetzt aber geklärt." Sie seufztezufrieden.
„Das ist gut."
Wir kamen an dem Haus an. Hina klingelte einmal, konnte abersofort die Haustüre aufmachen.
„Wir sind im Wohnzimmer", rief Hibiko auch schon, was am Endeeiner Diele lag. Es war riesig mit großer Fensterfront, die einengemütlichen Garten zeigte. Yuna saß in einem weißen Dessous mittenim Wohnzimmer auf einem Stuhl und wurde von Shima gestylt. Er lief umsie herum und machte drei Sachen gleichzeitig.
„Teni, Hina!", meinte Yuna und winkte uns zu sich. „Ich musseure Kleider sehen!" Ich schickte Hinata vor, weil ich doch einbisschen Angst hatte, was Yuna sagte. „Wunderschön",kommentierte sie Hinata. „Oh Hina, dieses Kleid bringt deine Brüstesuper zur Geltung. Ich liebe es." Hinata wurde allerdings rot.„Jetzt Teni." Ich trat vor sie und wurde dann beäugt. „Wow. Esist echt schön. Was sage ich da, du bist so schön. Hat Neji dichschon in dem Kleid gesehen?" Ich blinzelte und schüttelte denKopf. „Er wird Augen machen."
Als nächstes kamen zwei Frauen ins Zimmer, die beide das gleicheKleid trugen. Es war ein Zweiteiler, was ein bisschen Bauch zeigte.Der Rock war in einem wunderschönen Lachs, und das Oberteil war ausweißer Spitze. Sie waren beide natürlich Hyuga und hatten sich ihrelangen dunklen Haare zusammen gesteckt. Sie trugen YunasHochzeitskleid und hängten es an einen alten Schrank, der imWohnzimmer stand.
„Also. Aya, Matsu, das ist Tenten noch Hatake. Ich hab euch vonihr erzählt. Sie ist Nejis Verlobte", redete Yuna sofort drauf losund stellte uns vor. Ich lächelte die beiden an, sie lächeltenzurück.
„Yuna hat gar nicht mehr aufgehört, von dir zu erzählen",meinte Aya. „Sie meinte, du und Neji würdet total gutzusammenpassen."
„Tun sie ja auch", mischte Yuna sich ein. „Ihr werdet gleichverstehen, was ich meine. Die beiden ergänzen sich, sowas hab ichnoch nie gesehen." Ich drehte mich zu Hibiko, die nur lächelte.Ich zuckte nur die Schultern und drehte mich zu Yunas Kleid. Es warein Traum von einem Kleid. Trägerlos und natürlich in weiß. DerRock war aus mehreren Lagen Tüll, sodass es einem PrinzessinenkleidKonkurrenz machte, allerdings war der Brustteil etwas längergezogen, was glaub ich damit zusammenhing, dass Yuna ihren Bauch auchzur Schau stellen wollte. Sie war schon im fünften Monat und hattenatürlich eine viel größeren Bauch. Der Brustteil war mit vielenPerlen bestickt und sah einfach nur wundervoll aus.
Es dauerte nicht mehr lange, da war Shima auch fertig und wirkonnten Yuna das Kleid anziehen. Und es sah traumhaft aus. Sie sahdarin wirklich aus wie eine Prinzessin, wie passend, dass Shima einDiadem in ihre Frisur eingebaut hatte ... na ja, Yuna hatte es ja sogewollt. Aber seien wir doch mal ehrlich. Yuna war ein typischesMädchen und eine Hochzeit war eben der einzige Tag, wo man sicheinmal wie eine fühlen konnte.
Yuna betrachtete sich im Spiegel, der extra ins Wohnzimmergestellt worden war, und strahlte über beide Ohren.
„Ja", flüsterte sie und legte ihre Hände auf ihren Bauch.Wie ich es vermutet hatte, war das Brustteil so lang, dass es sich umihren Schwangeren Bauch legte und diesen perfekt zur Geltung brachte.Sie sah wunderschön aus. „So hab ich es mir vorgestellt." Shimakam mit einem langen Schleier und befestigte diesen noch hinten anihrer Frisur.
„Okay, dann sind wir dran", sagte Matsu und rieb sich dieHände. „Das Kleid ist neu." Aya holte eine Schachtel hervor undmachte sie vor Yuna auf. Darin lag ein Kollier, was aus vielenkleinen Edelsteinen bestand. Es verlief spitz auf ihr Dekolletee zuund da wurden die Steine ein bisschen größer. „Das Kollier istvon einem Juwelier geliehen." Als nächstes kam Hibiko, dieOhrringe in der Hand hielt. Sie waren perfekt auf die Ketteabgestimmt, denn auch diese waren eine Aufreihung von kleinenEdelsteinen.
„Die gehörten früher meiner Mutter, sie hat sie mir zurHochzeit geschenkt", meinte Hibiko und legte sie ihrer Tochter an.Yuna bekam Tränen in den Augen und drückte ihre Mutter.
„Dann fehlt wohl nur noch etwas blaues", lächelte Hina undsah mich an. Sie hatte einen Brief von Aya erhalten, indem gestandenhatte, ob wir uns etwas überlegen konnten, was ich total süß fand.Somit hatten sie auch uns ein bisschen eingebunden. Und Hina und ichhatten das Traditionellste blaue mitgebracht, was es nur gebenkonnte.
„Ein Blaues Strumpfband", sagte ich und hielt es hoch. Wirhatten ein wunderschönes Strumpfband gefunden. Es war totalverschnörkelt und ein bisschen breiter, als ein normales. Yunalachte und nahm ihre Röcke in die Hand. Ich hockte mich hin und zogihr das Strumpfband über den rechten Fuß, bis hoch zu ihremOberschenkel. „Haru muss doch auch eine kleine Belohnung bekommen."Das brachte sie noch mehr zum Lachen.
„Danke. Ich bin so aufgeregt, das glaubt ihr gar nicht." Siedrehte sich wieder zu ihrem Spiegelbild und betrachtete sich. „Meintihr, Haru gefällt es?"
„Haru liebt dich, ihm wird alles gefallen, was mit dir zutunhat", sagte Matsu und Aya nickte zustimmend. Ich lächelte und sahzu, wie die beiden auf ihre Beste Freundin einredeten. Auch Hibikomischte sich ein und versicherte ihr, dass sie die schönste Brautauf der ganzen Welt war. Ich fühlte mich irgendwie fehl am Platz undvor allem fühlte ich mich unwohl. Das hier würde auch bald auf michzukommen ... aber ich würde alleine sein. Ich würde keine besorgteMutter haben, die mich zurecht machte, die mir Erbstücke anlegte.Ich rieb mir die Arme und sah den anderen noch ein bisschen zu, bisYuna sich zu uns drehte.
„Matsu und Aya haben keine Begleitung, was sich aber heuteändern wird", meinte sie und sah ihre Freundinnen an. Matsu wurderot und Aya sah sie nur böse an. „Deswegen habe ich nur was füreuch zwei." Yuna lief zum Wohnzimmertisch und holte zweiSchachteln. Es waren Anstecksträußchen. Beides rosa Rosen, aber ichmusste sagen, sie waren wirklich hübsch. „Für Naruto und Neji",strahlte sie und gab uns jeweils eins.
„Danke Yuna", lächelte ich, aber sie machte nur einewegwerfende Handbewegung. Dann lief sie aber noch einmal zu dem Tischund gab mir noch eine Schachtel. In dieser war ein weiteresAnstecksträußchen, aber diesmal mit einer knallroten Rose.
„Ähm ... kannst du die Haru anstecken, wenn ihr gleich zu ihnengeht? Ich weiß, dass er seine bestimmt vergessen hat und Neji wirdan sowas nicht gedacht haben. Ich hoffe nur, dass die beiden an dieRinge gedacht haben." Ich lachte und nahm auch die Schachtel an.
„Keine Sorge. Ich hab die Ringe eben noch in Nejis Jackettaschegesteckt", beruhigte ich sie. Sie klatschte in die Hände.
„Gut, dann werde ich bei dir dafür sorgen, dass es Ringe gibt."Strahlend drehte sie sich um und bekam nicht mit, wie ich leichtzusammen zuckte. Na ja ... ich hatte ja schon einen Ring. Das wirdnoch was werden.
Ich drückte Yuna noch einmal und machte mich dann mit Hinata aufden Weg. Sie führte mich mal wieder und es dauerte auch nicht lange,bis wir am Rathaus angekommen waren. Dort lag aber schon ein roterTeppich aus, der die Gäste nach hinten in den Garten führte. Auchhier war alles wunderschön geschmückt und als wir dann hintenankamen, bekam ich einen Schlag. Es war alles so schön gemachtworden. Etliche Stühle standen akkurat neben einander, waren mitStoffbahnen verbunden. In der Mitte führte der rote Teppich weiter,an dessen Seiten überall Vasen mit Rosen standen. Auch rundherumblühten Rosen in allen möglichen Farben und ich musste wirklichzugeben, dass es wunderschön aussah, auch wenn Rosen so gar nichtmeine Blumen waren. Der Torbogen, der vor dem Pavillon stand, warauch voller Rosen und machte das Bild einfach nur perfekt.
„Unglaublich", hauchte Hinata und ich konnte nur zustimmen.Wir gingen weiter den roten Teppich entlang und sahen dann auch schonHaru, Naruto und Neji. Naruto saß in der ersten Reihe und sah zu,wie Haru vor dem Torbogen hin und her lief. Er trug einen roten Anzugund ein normales weißes Hemd. Neji stand daneben, hatte die Arme vorder Brust verschränkt und redete auf Haru ein.
„Hatten wir das nicht eben schon?", fragte er. „Haru, dufängst nur an zu schwitzen und dann ruinierst du dir deinen Anzug."Haru drehte sich wieder, um seine nächste Runde anzutreten, als eruns sah.
„Tenten! Hinata!", rief er und kam auf uns zu. Er packte michsofort an den Schultern und sah mir tief in die Augen. „Ward ihrbei Yuna?"
„Ja, waren wir. Haru, sie ist fertig und wird gleich her kommen,du brauchst dir echt keine Sorgen machen", meinte Hinata und legteeine Hand auf seine Schulter, aber er sah mich nur an. „Sie wirddich heiraten, keine Sorge." Haru nickte, drehte sich um und setzteseinen Lauf Fort. Ich sah kurz zu Neji, der nur die Schultern zuckte.Also drehte ich mich zu Hina und gab ich kurz die Schachteln mit denAnstecksträußchen. Die rote Rose für Haru holte ich raus und gingauf ihn zu.
„Haru?", fragte ich ihn und brachte ihn so zum stoppen. Ichlächelte ihn an und stellte mich vor ihn. „Du brauchst dirwirklich keine Sorgen machen. Yuna sieht wunderbar in ihren Kleid ausund sie kann es kaum erwarten dich zu sehen. Außerdem soll ich dirdas hier noch geben." Ich strich seinen Anzug glatt und steckte ihmdann die Rose ans Reviere. „Yuna meinte, dass du es bestimmt wiedervergessen hast, deswegen hat sie dir eins besorgt." Haru sah zu derBlume und wurde augenblicklich ruhiger.
„Ich hab dieses blöde Anstecksträußchen wirklich vergessen",murmelte er.
„Gut das Yuna dich kennt." Er atmete tief aus und lächeltemich an.
„Danke Teni. Ich weiß wirklich nicht, was ich hier mache. Alsoes ist ja nicht so, dass ich glaube, dass sie nicht kommt oder dasich kalte Füße bekomme ... ich habe einfach so viel Energie und ichweiß nicht woher." Plötzlich bekam er große Augen und sah zuNeji. Er streckte eine Hand aus und zeigte auf ihn. „Die Ringe!Neji hast du die Ringe?" Sofort war er wieder panisch. Nejischüttelte nur den Kopf und kam zu uns rüber. Er legte ihm eineHand auf die Schulter und drückte diese.
„Ich hab die Ringe, sie sind in meiner Tasche. Alles istperfekt, es wird eine perfekte Hochzeit", versicherte er Haru, dernur nickte. Dann drehte Haru sich um und lief weiter, dabei murmelteer etwas vor sich her, was sich schwer nach seinem Eheversprechenanhörte. „Dank dir", meinte Neji dann und sah mich an. Ichlächelte ihn an, trat etwas näher und strich ihm sein Reviereglatt. Er hatte die Weste jetzt zugeknöpft und auch das Jacket an.Er sah unglaublich gut aus.
„Ich hab nur gedacht, bevor du sie vergisst." Sofort legte erseine Hände auf meine Hüfte und zog mich noch etwas an sich.
„Meine Lebensretterin. Haru hätte mich sicher gekillt, wenn ichsie vergessen hätte."
„Du hast mich ja."
„Hier ihr Turteltauben", sagte Hinata und drückte mir meineSchachtel in die Hand. Neji sah auf diese herunter und ich lächelteihn nur an.
„Yuna hat für uns auch Anstecksträußchen besorgt", meinteich und holte die Rose heraus.
„Okay, aber dir ist bewusst, dass wenn du mir diesesAnstecksträußchen jetzt ans Reviere machst, ich einen Kussbekomme", erklärte Neji mir. Mir auf die Lippe beißend, machteich ihm die Rose an seinen Anzug und sah ihn dann herausfordernd an.
„Was wenn ich dich nicht küsse?"
„Dann werd ich ihn mir einfach nehmen." Damit drückte er michnoch mehr an sich und küsste mich. Ich lächelte in den Kuss hinein,erwiderte ihn aber nur zu gerne. „Wollen wir nicht lieberverschwinden?", fragte er mich noch immer an meinen Lippen. Ichbiss in seine Unterlippe und drückte ihn gegen die Schulter.
„Haru braucht dich, du kannst hier nicht weg."
„Genau und als baldiges Oberhaupt musst du anwesend sein",ertönte eine Stimme hinter uns. Neji sah über meine Schulter undlächelte dann. Ich trennte mich von ihm und sah auch zu unseremNeuankömmling. Vor uns stand eine Frau, natürlich eine Hyuga. Sietrug ein hübsches blaues Kleid und hatte genauso wie ich und Hinataein Gesteck im Haar.
„Tenten, das ist Harus Mutter, Sanako", stellte Neji sie mirvor und drückte mich ein bisschen nach vorne. „Sanako, das istmeine Verlobte." Ich verbeugte mich leicht und lächelte sie an.
„Es freut mich Sie kennen zu lernen", meinte ich, was auch sienicken ließ.
„Mich auch. Alle haben mir schon von dir erzählt und michvorgewarnt, dass du hübsch bist", sagte Sanako. Verlegen strichich mir eine Strähne aus dem Gesicht.
„Also ... ähm ... so hübsch bin ich auch wieder nicht."
„Sei nicht so bescheiden. Das Kleid ist übrigens wunderschön."Ich bedankte mich und strich leicht über die Schleife, die meinenBauch verdeckte.
„Yuna hat die Farbe ja ausgesucht, ich musste mich nur daranhalten."
„Ja, Yuna kann sehr herrisch sein, wenn sie etwas will."
„Und wie", lachte Neji.
„Und seit ihr bereit das gleiche hier auch durch zu ziehen?",fragte sie uns. Neji legte einen Arm um meine Hüfte und zog michetwas an sich.
„Ich werd mich wohl dran gewöhnen müssen", gestand ich ihr,was sie lachen ließ.
„Das solltest du ja. Wenn Neji Oberhaupt ist, werdet ihr nur zusolchen Partys eingeladen werden, aber wenn ich mir dein Kleidansehe, wird es wohl keine Probleme geben."
„Jetzt mach ihr doch keine Angst", mahnte er Sanako, die nurlächelte.
„Wollte ich nicht." Sie ging an uns vorbei und legte Nejiliebevoll eine Hand auf die Schulter. „Ich muss mich mal um meinenSohn kümmern, was ja eigentlich deine Aufgabe sein sollte. Wirwerden gleich noch Zeit haben, zu reden."
„Oh, das ist nicht fair", beschwerte sich Neji. Er küsstemeine Wange und entschuldigte sich. Ich nickte bloß und sah zu, wieer Sanako folgte. Sie redeten direkt auf Haru ein und lachten, wieeine kleine Familie. Ich setzte mich zu Hinata und Naruto und sah zu,wie Haru mit Neji und Sanako diskutierte.
Nach und nach trafen die Gäste ein und auch Hanabi, Hibiko undKyoko kamen zu uns. Hiashi trödelte mit den Ältesten ein. Siesetzten sich hinter uns. Sayuri, Yoko, Azarni und Mitsuko beugtensich direkt zu uns nach vorne und unterhielten sich mit Hinata undmir. Naruto hörte nur zu. Irgendwann kamen auch Matatabi und Kuramaaus dem Wald und legten sich einfach neben unsere Reihe. Sieverhielten sich ruhig und sahen sich das ganze Spektakel einfach nuran.
Das Stimmengewirr hinter uns wurde immer größer und lauter. DieReihen füllten sich und zum Glück nicht nur mit Hyugas. Ab und ansah man auch normale Augen. Was es für Naruto und mich ein bisschennormaler machte. Ich meine, ich hatte nichts gegen die Hyuga, aber eswar doch anstrengend ihre Augen auf einem zu spüren. Zwar würdesich jetzt nichts daran ändern. Ich war immer noch Nejis Verlobte,er würde immer noch Oberhaupt werden und unsere Hochzeit musste auchbald einmal von statten gehen. Aber heute hatte ich das Gefühl, michstarrte nur jeder dritte an. Heute waren es Yuna und Haru, diebeobachtet wurden.
Mit einer der Letzten kam Taichi. Er stolzierte den roten Teppichentlang und setzte sich dann neben seine Mutter, die auf der anderenSeite von uns saß. Er war kurz stehen geblieben und hatte Neji vonoben bis unten gemustert. Dieser hatte sich aber weiter mit Haruunterhalten. Taichi hatte natürlich gestoppt, weil Neji keinStirnband trug. Mir war es eben schon aufgefallen, aber ich hattenichts gesagt, weil ich nicht wusste, wie ich es ansprechen sollte.Er hatte immer eines getragen, aber wenn er sich jetzt dazuentschlossen hatte, endlich damit abzuschließen ... endlich zuakzeptieren, dass es so war, dann würde ich einen Teufel tun und ihnmit meinem Gesagten zum Gegenteil zu bringen. Es war gut so, es warrichtig so. Sie sollten alle sehen, dass er bereit war, dass er vonden Ältesten gewählt worden ist ... und das tat auch jeder. Jederder Hyuga hatte gestoppt, hatte ihn angesehen. Am liebsten wäre ichjetzt an seiner Seite gewesen, aber Haru war da. Ich weiß auchnicht, aber sie standen da und gaben sich gegenseitig Kraft. Auch alsHaru eben so aufgeregt war, es war nicht, weil Neji nicht für ihn dagewesen wäre. Ich hatte ihn gehört, wie er sein Eheversprechen raufund runter gerattert hatte. Er war einfach so aufgeregt, dass er eseinfach vergessen würde und davor hatte er Angst. Auch als Taichiaufgetaucht war, hatte Haru sich nicht umgedreht, obwohl er ihngesehen hatte. Allein diese Geste hatte gezeigt, dass er Neji inallem was er tat unterstützte ... und nicht nur das. Neji hatte mirerzählt, dass Haru mit in den Krieg gezogen war, dass er ihngerettet hatte. Wenn das keine Loyalität und vor allem Liebe war,dann wusste ich es auch nicht.
Und dann war es so weit. Eine Band, die schräg hinter demTorbogen stand, fing an zu spielen und alle standen auf. Neji undHaru stellten sich anständig hin und Haru sah gespannt auf denAnfang des roten Teppichs. Erst kam Matsu, nach ihr Aya und dann kamYuna. Sie wurde von Miki, ihrem Bruder, geführt. Ihn hatte ich beimLetzten Mal ja schon kennen gelernt, genauso wie seine Frau Chizu,die auch bei uns saß.
Ich sah erst zu Yuna, die ihren Schleier nicht über dem Gesichttrug, wie es früher Brauch gewesen war. Sie strahlte über beideOhren und konnte ihre Augen nicht von Haru nehmen. Und auch Haru warwie gebannt. Sie beide strahlten und man spürte einfach, wie dieLast von ihren Schultern fielen, als sie sich endlich sahen. AuchHaru war von jetzt auf gleich viel ruhiger und hampelte auch nichtmehr herum. Es war einfach unglaublich intensiv, was da zwischenihnen war. Ich musste den Blick abwenden und zu Neji sehen. Er hattedie Arme hinter dem Rücken verschränkt, lächelte und sah zu denbeiden, aber er merkte sofort, dass ich zu ihm sah. Seine Augenrichteten sich sofort auf mich und irgendwie wollte ich das auch. Ichwollte sehen, wie er da vorne stand und auf mich wartete. Wie er sohibbelig auf mich wartete, um dann zu sehen, dass allein mein Anblickihn ruhiger machte. Unsere kleine Hochzeit ... es war anders gewesen.Zwar war ich auch kurz vorher aufgeregt gewesen und auch Neji war vorder Kirche ein bisschen hin und her gewandert, aber das hier ... vorso vielen Menschen. Das würde anders sein, aber von Sekunde zuSekunde, die wir uns ansahen, merkte ich einfach, dass ich das auchwollte. Dass ich ihn wollte. Niemanden würde ich so sehr lieben, wieihn.
Unser Blickkontakt wurde unterbrochen, als Yuna vorne ankam. Mikigab ihr einen Kuss auf die Stirn und gab Haru ihre Hände. DieTraditionelle Übergabe der Braut. Haru verschränkte sofort dieFinger mit Yunas und hielt sie eisern fest. Miki hingegen lächelteihm zu und kam dann zu uns. Ihr Brautstrauß, der natürlich ausroten Rosen bestand, wurde an Matsu weiter gereicht und dann tratauch ein Pastor durch den Torbogen. Yuna und Haru konnten die Augennicht von einander nehmen, was ziemlich süß war.
Die gesamte Trauung war wunderschön und auch ihre beidenEheversprechen. Die meisten Frauen waren schon am Weinen undschnieften in ihre Taschentücher. Beim Ringaustausch zitterten diebeiden und Yuna hatte fast keine Kraft, um Haru den Ring anzustecken,so sehr zitterten ihre Hände, was natürlich alle zum Lachenbrachte. Und dann konnte Haru es auch nicht mehr aushalten seine Yunazu küssen. Rundum war es eine wunderschöne Trauung.
Haru und Yuna blieben noch zurück, da die Feier im Rathausstattfand und die beiden ein bisschen Zeit für sich haben wollten.Neji hatte sich sofort meine Hand genommen und unsere Fingerverschränkt. Ich lächelte ihn an und zusammen machten wir uns aufden Weg in den Ballsaal. Wir mussten von außen hinein gehen, dieTreppe herunter und dann die riesige geschwungene Treppe wiederherunter. Diesmal wurde aber niemand angekündigt, was ich superfand. Diese Aufmerksamkeit war mir heute doch ein bisschen zu viel.Die Band, die eben auch schon gespielt hatte, stand jetzt auf demPodest und spielte leise im Hintergrund. Der Saal war wunderschöngeschmückt und auch hier tauchten Rosen auf. In der Mitte war dieTanzfläche und links und rechts waren runde Tische aufgebaut. Alsogenauso wie bei meiner Einführung, das einzige was anders war, war,dass genau gegenüber von der Treppe eine lange Tafel stand, wo auchNeji und ich unseren Platz hatten. Da würden Haru und Yuna gleichsitzen. Genauso wie Matsu, Aya, Hibiko und Sanako. Naruto, Hinata,Hanabi und Kyoko saßen bei den Ältesten und Hiashi.
Wir gingen auf die Tafel zu und hatten sogar Platzkärtchen. Inder Mitte würden Yuna und Haru sitzen. Neben Yuna Matsu, Aya undHibiko und neben Haru, Neji, ich und Sanako.
Ich setzte mich und sah mich im ganzen Saal um. Wir saßen wie aufdem Präsentierteller. Unter dem Tisch hatte ich meine Hände aufmeinen Schoß gelegt und zerriss eine Serviette in ihre Einzelteile.Neji umfasste eine meiner Hände und verschränkte unsere Finger.
„Alles in Ordnung?", fragte er mich. Ich sah zu ihm undnickte.
„Es ist nur so groß. Letztes Mal waren wir nicht so imMittelpunkt", meinte ich. Letztes Mal hatte Neji auch noch das Malauf seiner Stirn.
„Daran solltest du dich aber schnell gewöhnen", mischte sichSanako ein. „Eure Hochzeit steht doch auch schon an oder?"
„Noch nicht so richtig", sagte Neji und lächelte sie an.
„Wie? Es gibt noch keinen Termin?"
„Nicht direkt."
„Warum?"
„Mein Antrag war ein bisschen ..." Er drehte seinen Kopf zumir und lächelte dann. „Voreilig."
„Voreilig? Aber Tentens Einführung war doch schon."
„Wir hatten einfach noch keine Zeit darüber zu sprechen."
„Aber der Krieg ist doch schon zwei Monate vorbei." Nejimachte den Mund auf, ich drückte seine Hand. Gleichzeitig hörte dieBand auf zu spielen und Yuna und Haru tauchten auf dem Balkon auf,der in den Saal ragte.
„Ihr seht von hier oben richtig Klasse aus", lächelte Yunaund brachte alle zum Lachen. Sie war einfach eine Frohnatur undsprach Sachen gerne aus.
„Wir wollten euch jetzt schon einmal dafür Danken, dass ihr sozahlreich gekommen seid und uns an diesem Tag begleitet", fing Haruan. Sie standen da, Arm in Arm und grinsten wie zweiHonigkuchenpferde, was einen nur ansteckte mit zulächeln. „Wirkommen jetzt natürlich zu euch runter, aber vorher möchte meinewunderschöne Braut noch ihren Brautstrauß los werden." Yunaknuffte ihn in die Schulter.
„Schleimer", quittierte sie das nur und klatschte dann in dieHände. „Ich bitte jetzt alle Singel Frauen sich zum Fangen bereitzu machen." Ihr Blick lag dann auf uns. „Matsu, Aya ihr zweiauch. Teni du kannst sitzen bleiben. Du bist ja eh als nächstedran." Ich sah sie leicht böse an, aber richtig böse war ich ihrnicht. Als sich dann alle versammelt hatten, drehte sie sich um undschmiss den Strauß über ihren Kopf. Hinata hatte sie auch genötigtsich dazu zu stellen. Diese hatte sich aber dann bewusst imHintergrund gehalten ... allerdings flog der Strauß in einem hohenBogen über die ganzen Frauen und dann direkt in Hinas Arme. Sie sahmit großen Augen auf ihn herab.
„Heißt das, wir müssen heiraten?", rief Naruto dannplötzlich und stand von seinem Stuhl auf. Yuna kicherte und auchandere lachten.
„Ja, Naruto, das heißt, ihr seid Verlobt", rief Yuna undNaruto bekam Schnapsatmungen. Hinata war sofort bei ihm und redeteauf ihn ein.
„Der Arme", lachte Sanako und hielt sich die Hand vor denMund. Das konnte sie laut sagen. Nicht jeder war so schnell wie Neji.Wobei mir das gar nichts ausgemacht hatte.
Yuna und Haru kamen zu uns nach unten und auch an ihren Platz.Jetzt wurde sich unterhalten und es gab Kaffee und Kuchen. Danachwurden ein paar Spiele gespielt und ein paar Geschenke ausgepackt.Hinata, Naruto, Neji und ich hatten uns etwas zusammen überlegt.Kyoko hatte vor ein paar Wochen ein Foto von uns allen gemacht, alswir draußen im Garten gesessen hatten. Es war wirklich ein schönesFoto geworden, wo auch alle drauf gelacht hatten. Das hatten wirvergrößern lassen und auf eine Leinwand ziehen lassen. Die beidenfreuten sich riesig über das Geschenk und wussten auch schon, wo siees hin hängen wollten.
Irgendwann gab es dann auch etwas zu essen. Ein Viergänge Menüvon der besten Sorte. Danach wurde es ein bisschen lockerer. DieMusik wurde lauter und Haru und Yuna eröffneten die Tanzfläche miteinem wunderschönen Walzer. Sie schwebten über die Tanzfläche undbewegten sich fließend mit der Musik.
„Magst du auch tanzen?", fragte Neji mich und hielt mir seineHand hin. Ich sah erst seine Hand an und dann ihn.
„Dürfen wir denn?", lächelte ich.
„Auch wenn nicht, ist es mir egal. Wir haben ja auch schon beideiner Einführung getanzt." Ich nahm seine Hand in meine und wurdedann von ihm mitgezogen. Auf der Tanzfläche drehte er mich schnellein, sodass ich an seine Brust stieß. Ich lachte. Er drehte michwieder aus und zog mich an sich. Meine Hand legte ich auf seineSchulter, er seine auf meine Hüfte. Mit ihm zu tanzen, warwunderbar. Er führte mich und es war so, als hätte ich schon meinganzes Leben nichts anderes gemacht als zu tanzen. „Also fürunseren Hochzeitstanz brauchen wir ja nicht mehr üben", lächelteNeji.
„Ich glaube schon. Wenn ich nur daran denke, bekomme ich schonweiche Knie."
„Du bekommst weiche Knie, wenn du an unsere Hochzeit denkst?"Ich machte den Mund auf und sah ihm in die Augen.
„Jetzt verdreh mir nicht die Worte im Mund, ich sagteHochzeitstanz."
„Wenn es nur das ist." Er lächelte mich an und ich kniff ihnin seine Schulter. Na ja, ich wollte es, aber Neji reagierte sofortund drehte mich aus. Ich musste lachen und wurde dann wieder von ihmzu sich gezogen. „Ten, wenn du keine große ..." Schnell legteich ihm eine Hand auf den Mund.
„Ich glaube nicht, dass ich da ein Mitspracherecht habe. Hiashiund auch alle anderen werden uns dazu drängen, das weiß ich. Ichbrauche nur etwas Zeit, um mich an diesen Gedanken zu gewöhnen. Unddank Yuna können wir jetzt auch keinen Rückzieher machen."
„Ich werde einen Teufel tun und etwas machen, was du nichtmöchtest." Wir blieben stehen und ich sah zu ihm auf. „Das mussauch dir gefallen, nicht den Ältesten oder Hiashi. An dem Tag wirdes um uns gehen und ich möchte, dass du dich damit gut fühlst. Wirsind jetzt eh schon auf einer Schiene, von der wir nicht mehrabkommen können. Auch mit dem Baby. Ich hatte gehofft, dich nicht sogewaltsam aus deinem Alltag zu reißen, wenn ich Oberhaupt werde. Ichwollte mit Hiashi verhandeln, dass du wenigstens weiter imKrankenhaus arbeiten kannst, Missionen annehmen kannst und nicht imAnwesen festhängst. Aber mit dem Baby geht das jetzt ja auch nicht."Ich atmete tief ein und aus und schüttelte den Kopf.
„Ich werde alles ertragen, solange du", fing ich an und legteihm meine Hände auf die Wangen. „Da vorne stehst und auf michwartest, was anderes will ich gar nicht, was anderes brauche ichnicht."
„Das hier ist eine Tanzfläche meine Lieben", meinte jemandneben uns und Neji und ich drehten uns um. Sanako lächelte. Hattesie uns gehört?
„Magst du dann vielleicht tanzen?", lenkte Neji ab und hieltihr seine Hand hin. Sie sah aber dann zu mir, ich hob allerdings nurmeine Hände.
„Macht ihr zwei ruhig", sagte ich und zog mich zurück. Sanftlegte ich eine Hand auf meinen Bauch und setzte mich wieder aufmeinen Platz. Es waren jetzt etliche Leute auf der Tanzfläche. Siewirbelten nur so herum. Auch Hinata und Naruto waren unter ihnen undich musste sagen, Naruto stellte sich gar nicht mehr so schlecht an.Hinata gab ihm noch Anweisungen, aber er hatte sich wirklich gut indas Ganze hier eingefunden.
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