Kapitel 41
Kapitel 41
„Er sieht ziemlich blass aus", murmelte jemand.
„Ich weiß", erwiderte eine andere Stimme.
Um mich herum war noch alles dunkel, aber sobald ich meine Augenöffnete erkannte ich das Krankenzimmer von Sekunde zu Sekunde mehr.
„Hina, sie ist wach", erkannte ich Narutos Stimme und setztemich langsam auf. Ich rieb mir die Augen und sah zu den beidenStimmen. Hinata und Naruto saßen an dem Krankenbett. Na ja, Hinatasaß, Naruto stand hinter ihrem Stuhl und sah mich fragend an.
„Wie lange habe ich geschlafen?", fragte ich mit rauer Stimme,dann räusperte ich mich.
„Zwölf Stunden", antwortete Hinata. „Du warst aber auchsehr fertig. Vater hat mir erzählt, was du die ganze Zeit getanhast. Drei Stunden hast du Nejis Schmerzen unterdrückt. Eigentlichhabe ich gedacht, du würdest länger schlafen." Ich nickte und sahdann neben mich zu Neji. Er schlief, reglos lag er in dem Bett. Aufseiner Stirn lag ein nasser Lappen und seine Brust hob und senktesich abgehackt. Auch seine Gesichtszüge waren immer noch verzerrtund seine Haut war blass.
„Wie lange atmet er schon so?", fragte ich und drehte michganz zu ihm. Meine Hand legte ich ihm auf die Wange.
„Was meinst du, Teni? Er atmet doch normal", fragte Narutoverwirrt. Mir war klar, dass er es nicht sah, weil er nicht aufKleinigkeiten achtete oder weil er einfach nicht wusste, worauf manachten musste.
„Noch nicht lange", antwortete Hinata mir dann. „Eben hat ernoch ruhig atmend neben dir gelegen." Nejis Haut war schweißnassund brühend heiß. Schnell nahm ich den Lappen von seiner Stirn undstockte für einen kurzen Moment. Es war ungewohnt auf seiner Stirnkein Mal zu sehen.
„Es ist wirklich weg", flüsterte Naruto ehrfürchtig, sodassich ihn ansehen musste.
„Wir haben uns nicht getraut, nachzusehen", meinte Hinata undsah auf ihre Hände herunter. „Ich hatte generell Angst ihnanzufassen."
„Ist schon okay", meinte ich und wandte mich wieder an Neji.„Er hat wirklich starkes Fieber." Sofort stand Hinata auf.
„Was brauchst du?"
„Eine Schüssel kaltes Wasser. Zwei Wadenwickel." Sie nickteund lief sofort in das angrenzende Badezimmer.
„Was kann ich tun?", fragte Naruto und sah mich fragend an.Ich ging vom Bett und schlug die Decke zurück.
„Du könntest Neji ausziehen", meinte ich und ging zu demMedizinschrank.
„Bitte was?"
„Nur die Hose und das Shirt." Ich suchte nach einemFiebersenkentenmittel, im Hintergrund hörte ich Naruto derschnaufte.
„Sowas ist wirklich nicht meins, aber dank dem Unterricht mitShizune weiß ich wenigstens, wie man jemanden anhebt", murmelteer. Als ich das Mittel gefunden hatte, drehte ich mich um und sahgerade, wie Naruto Neji sanft eine Hand in den Nacken legte und ihnaufrichtete. Genauso sanft zog er das Shirt hoch und über NejisKopf. Auch jetzt ließ er Neji nicht einfach zurück fallen, sondernlegte seinen Kopf ganz langsam auf das Kissen.
„War doch gar nicht so schlecht", meinte ich und zog eineSpitze mit dem Mittel auf. In dem Moment rief Hinata nach Naruto.Dieser kam kurz darauf mit einer Schüssel Wasser wieder, die er mirauf das Nachttischchen stellte. Hinata brachte die Handtücher mit.
„Die Wadenwickel machen wir jetzt, um Nejis Temperatur zuregulieren oder?", fragte Naruto.
„Du hast ja doch aufgepasst", war Hinata erstaunt und Narutowurde leicht rot.
„Shizune muss uns unbedingt noch mehr beibringen", meinte erdann. „Wir wären ohne euch wirklich aufgeschmissen." Hinatalächelte ihn an und ich tauchte zwei Handtücher in die Schüssel.Dann nahmen Hina und ich uns jeweils ein Tuch und wickelten es festum Nejis Waden. Die Spritze, die ich eben aufgezogen hatte, stach ichNeji in den Unterarm und spritze ihm dann das Mittel. Den Lappen, denich eben von Nejis Stirn genommen hatte, machte ich jetzt wieder nassund strich damit sanft über sein Gesicht, um ihn von dem Schweiß zubefreien. Naruto deckte seinen Freund in der Zeit wieder zu.
„Wird es ihm jetzt wieder besser gehen?", fragte Naruto. Ichhatte mich auf das Bett gesetzt und tupfte jetzt Nejis Stirn von demSchweiß ab.
„Wenn er auf die Wickel und das Mittel anspringt, müsste dasFieber runter gehen", antwortete Hinata.
„Das heißt, das kann auch schlimmer werden?"
„Jetzt mal doch nicht den Teufel an die Wand", beschwerte sichMatatabi, die sich jetzt auf der Bettkante abstützte und zu Nejisah.
„Entschuldigung", murmelte Naruto und setzte sich auf denStuhl, mit verschränkten Armen.
„Er sieht blass aus."
„Ich weiß, obwohl er Fieber hat. Das hätten wir frühergemerkt, wäre er nicht so blass", meinte ich und legte den Lappenauf seine Stirn.
Jetzt hieß es warten. Abwarten, wie Nejis Körper reagierte. Inder Zeit unterhielten wir uns und Naruto holte mir sogar etwas zuessen, damit ich Nejis Seite nicht verlassen musste ... aber seineTemperatur ging einfach nicht runter. Zudem verzog er sein Gesichtschmerzhaft und warf den Kopf hin und her. Aufwachen tat erallerdings nicht.
Irgendwann mitten in der Nacht war Hinata auf Narutos Schoßeingeschlafen und ich hatte die beiden nach oben geschickt. Matatabihatte sich dann auf den Stuhl gesetzt und mit mir gesprochen. Alsnach ein paar Stunden Nejis Fieber immer noch nicht gesunken war,hatte ich mich ausgezogen und hatte mich ganz nah an ihn gekuschelt.Vielleicht half ja meine Körpertemperatur. Nach weiteren Stundenwaren auch Matatabi und ich eingeschlafen.
Am nächsten Morgen waren Hinata und Naruto wieder gekommen undhatten Matatabi und mir Frühstück mitgebracht. Naruto hätte dabeibeinahe mein Frühstück fallen gelassen, als er mich halb nackt imBett gesehen hatte. Hinata hatte ihm dann erst einmal erklärt, dassdas mit Nejis Fieber zusammen hing und das ich versuchte mit meinerKörpertemperatur seine zu regulieren. Mit Hinas Hilfe, wechselte ichNejis Wadenwickel und legte mich dann wieder nah an ihn. Natürlichhatte ich beim Wechseln der Wickel mein Shirt angezogen, damit Narutosich nicht noch mehr aufregte.
„Ist es immer noch nicht besser?", fragte Hinata. Ich machteden Lappen wieder nass und legte ihn Neji auf die Stirn.
„Etwas." Auch Hiashi und die anderen waren mal nach Nejigucken gekommen, aber dann hatten sie nur ratlos im Zimmer gestanden.Sie wussten ja auch nicht, wie sie Neji helfen konnten und hier herumstehen und dumm zu gucken, half ihm auch nicht. Vor allem wusste ichdoch, dass sie auch noch andere Verpflichtungen hatten. Mit ihremBesuch hatten sie mir nur zeigen wollen, dass ihnen Neji nicht egalwar, was ich ja auch ganz süß fand.
Abends kamen auch Kyoko und Hibiko ins Zimmer und brachten nochetwas zu trinken und etwas zu essen. Ich zog mich wieder an undsetzte mich auf einen Stuhl an Nejis Bett. Sein Fieber war einbisschen runter gegangen.
„Geht es ihm ein bisschen besser?", fragte Kyoko und gab mirein Glas Wasser.
„Das Fieber sinkt, aber er ist immer noch geschwächt", meinteich und nahm einen Schluck.
„Er wird schon wieder", sagte Hibiko. „Er wäre nicht Neji,wenn er das nicht übersteht." Ich lächelte sie dankend an undwischte Neji wieder mit einem nassen Tuch über die Stirn. Die beidennahmen sich auch Stühle und setzten sich zu uns.
„Wie hat dir denn das Fest gefallen, Tenten?", fing Kyokoeinen Plausch an. Er war zwar total unangebracht in solch einerSituation an etwas anderes als an Neji zu denken, aber sie wolltemich nur ein bisschen beruhigen, mich ein bisschen ablenken. Nur hierzu sitzen und auf Neji herunter zu starren bis etwas passiert, warauch nicht das Beste.
„Es war viel", meinte ich und nahm mir eine Hand von Neji, mitder ich meine Finger verschränkte. „Aber ich habe gesehen, wie dudich amüsiert hast", warf Hibiko ein. Ich lachte und nickte.
„Ja, ich habe mich amüsiert, obwohl ich wirklich nicht so gernetanze."
„Das musst du dir abgewöhnen", befahl Hibiko mir und sah dannNaruto an. „Genauso wie du! Wir lieben eszu tanzen."
„Das habe ich gemerkt", murmelteNaruto, was Hina nur kichern ließ.
„Auf jeden Fall bist du positivaufgefallen", lächelte Kyoko mich an. Ich schluckte und sielachte. „Das ist was gutes", beschwichtigte sie mich und Hibikonickte heftig.
„Es fanden alle, dass du dich richtiggut eingefügt hast. Du warst nett, höflich und sahst einfachwunderschön in dem Kleid aus", pflichtete sie ihrer Schwester bei.
„Außerdem", meinte Kyoko undlächelte vor sich hin, sie sah auf ihre Hände herunter. „Neji hatdas Lächeln nicht mehr von den Lippen bekommen. So glücklich habeich ihn schon lange nicht mehr erlebt." Mein Blick glitt zubesagtem Mann, der immer noch reglos in dem Krankenbett lag. Ichdrückte automatisch seine Hand und hatte so sehr gehofft, dass erzurück drückte ... aber das tat er nicht.
„Auch wenn er das nie sagt", fingich an und lächelte auch leicht. „Ihm war das alles sehr wichtig.Ihr alle seid ihm sehr wichtig, auch wenn es am Anfang nicht denAnschein hatte." Dabei sah ich zu Hinata, die auch lächelte.
„Und deswegen wird er das auchrichtig gut machen", meinte sie und ich nickte zustimmend.
„Ich wollte nur noch einmal betonen,dass ihr zwei das hervorragend gemacht habt", sagte Hibiko. „Auchwenn ihr bestimmt tausendmal die große Frage beantworten musstet."
„Die große Frage?", fragte Narutoverwirrt.
„Wann die beiden heiraten",lächelte Hinata. Ich seufzte und sah wieder zu Neji. „Das warwirklich das Hauptgespräch."
„Jetzt wo du es sagst, uns haben auchviele danach gefragt, ob wir schon genaueres wüssten. Allerdingsglaube ich nicht, dass irgendjemand das böse gemeint hat."
„Natürlich nicht!", rief Hibikoaus.
„Selbst der Ältestenrat findet, dassNeji und Tenten ein wunderbares Paar abgeben. Sie strahlen beideetwas ...", fing Kyoko an und sah mich an. Auch ich drehte meinenKopf zu ihr. „Ihr zwei strahlt stärke aus, jedes Mal, wenn Nejidir jemanden aus der Familie vorgestellt hat, standet ihr nahbeieinander, hieltet euch aneinander fest. Manchmal kann das auchSchwäche ausstrahlen, aber ihr zwei ..." Sie schüttelte lächelndden Kopf. „Wenn du dich bewegst, bewegt er sich. Es ist als würdeneure Körper aufeinander abgestimmt sein, als wäre euer Geist eins."
„Was er auch ist", stimmte Hinatazu. „Sie trainieren schon so lange miteinander, Obaa-chan. Siekennen einander in und auswendig."
„Dennoch kann ich euch noch nichtsagen, wann wir heiraten werden", sagte ich und sah Hibiko, Kyokound auch Hinata an. „Ich weiß doch, dass auch ihr es wissenmöchtet."
„Ertappt", meinte Hibiko undlächelte mich an.
„Ihr werdet mit die Ersten sein, diees erfahren, versprochen, aber im Moment ..." Kyoko streckte ihreHand aus und legte sie mir auf die Schulter.
„Es steht uns ein Krieg bevor",sprach sie es aus und ich schloss für kurze Zeit die Augen. Als ichsie wieder öffnete sah ich die beiden Schwestern an.
„Es kann gut sein, dass wir einenKrieg verursachen werden."
„Verursachen werden?", fragteHibiko. „Das bedeutet ... wir werden anfangen?"
„Im Grunde haben Akatsuki undOrochimaru angefangen, indem sie uns Matatabi und Kokuou nach Konohageschickt haben, aber wir werden bald entscheiden, ob wir dagegenangehen oder eben nicht."
„Es muss endlich etwas gegen Akatsukiunternommen werden", sagte Hinata und stimmte so einem Krieg zu.„Und wenn wir es hinbekommen, dass wirklich alle fünf großenDörfer sich zusammen tun und gemeinsam kämpfen ... dann sollten wirdas auch tun."
„Ihr tut das, weil wir Tenten darumgebeten haben", mischte sich nun auch Matatabi ein. Ich sah zu ihrherunter, sie sah mich an.
„Das ist vielleicht derausschlaggebende Punkt, aber nicht der einzige", beruhigte ich sie.„Ihr habt uns nur den endgültigen Schubs gegeben, dass wir endlichetwas gegen Akatsuki tun."
„Tenten hat Recht", stimmte Narutozu. „Ihr werdet doch genauso von Akatsuki behandelt, warum sichalso nicht zusammen tun?" Ich nickte zustimmend.
„Zusammen sind wir stark", meinteich. Auch Hibiko und Kyoko nickten.
„Ich denke, dass alle nur einenSündenbock brauchen und deswegen euch für jede Kleinigkeit dieSchuld geben", sagte Kyoko.
„Ich habe euch falsch eingeschätzt",ertönte plötzlich eine Stimme. Hinata sprang erschrocken vonNarutos Schoß auf und alle starrten ihn an. Das war Kokuous Stimmegewesen.
„Du bist doch immer misstrauisch",warf Matatabi ihm vor.
„Wir sind von ihnen verraten worden,natürlich bin ich misstrauisch", empörte sich Kokuou, dessenStimme von Naruto ausging.
„Woher kommt die Stimme?", fragteHibiko erstaunt.
„Das ist Kokuou, der Gobi", sagteNaruto und legte sich eine Hand auf den Bauch. „Er und Kurama sindimmer noch in mir versiegelt, aber ich hatte nicht damit gerechnet,dass ihr auch mit anderen sprechen könnt."
„Es ist anstrengender, aber es geht",meinte Kurama gelangweilt und ich konnte mir bildlich vorstellen, wieer auf dem Boden lag und sich seine Krallen anschaute.
„Das ist schon ein wenig seltsam",meinte Kyoko.
„Halb so schlimm", sagte Kurama.„Aber um das klar zu stellen, ich würde es bevorzugen, wenn dasmit der Entscheidung ein bisschen schneller geht, denn obwohl Gobihier mein Bruder ist ... er nervt mich mit seiner schlechten Laune.Das er jetzt zugibt, dass er sich getäuscht hat, höre ich zumersten Mal."
„Ich bin auch überrascht", stimmteMatatabi zu. „Woher kommt der Sinneswandel?"
„Der Sinneswandel ist noch langenicht vollständig", stellte Kokuou klar. „Ich habe lediglichgesagt, dass ich mich getäuscht habe. Ihr habt mich nur davonüberzeugt, dass nicht alle Menschen gleich sind."
„Na wenigstens eine Einsicht",stöhnte Kurama.
Wir unterhielten uns noch eine Weilemit den anderen. Nebenbei wischte ich Neji immer und immer wieder miteinem Lappen über die Stirn. Das Fieber ging langsam immer weiterrunter und auch seine Atmung wurde regelmäßiger, was mich sehrberuhigte. Selbst seine Gesichtszüge entspannten sich von Stunde zuStunde mehr.
Naruto und Hinata hatten mich für eineWeile alleine gelassen. Hina wollte uns etwas zu essen machen undNaruto wollte eine Runde duschen gehen. Hibiko und Kyoko waren dannauch gegangen, weil die meisten Familienmitglieder wieder nach hauseaufbrachen. Matatabi war auch kurz gegangen, um sich ein bisschen dieFüße zu vertreten.
Ich hatte mich wieder auf die Bettkantegesetzt und strich Neji sanft über die Schläfe. Was machte ich nurhier? Wann war alles so schwer geworden? Es gab einfach Dinge, dieich mir nicht erklären konnte. Vor allem konnte ich mir einfachkeinen Reim daraus bilden, warum Akatsuki gerade jetzt so handelte,wie sie es getan hatten. Jahre lang versuchten sie die Bijuus zufangen und einzusperren. Sie hatten nur noch zwei Stück gebraucht.Kurama und Gyuuki.
Warum hatten sie sich wieder mitOrochimaru zusammen getan? Warum ließen sie zwei Bijuu frei? Ihnenmusste doch bewusst gewesen sein, dass wir sie versiegeln würden.Auch wenn sie Konoha zerstört hätten, wir hätten zwei Bijuu mehr.Sie waren zwar nicht die Welt, aber jetzt machten auch wir unsGedanken. Von alleine hätte Akatsuki das nie getan. Was wiederum dieFrage aufwarf, was hatte Orochimaru in der Hand, dass Akatsuki ihnwieder bei sich auf nahm oder mit ihm zusammen arbeitete.
„Teni?", holte mich etwas ausmeinen Gedanken heraus und ich starrte in zwei Pupillenlose Augen.Neji war wach, er hatte die Augen geöffnet und sah mich jetzt an. Erwirkte noch ein bisschen schwach, aber das machte nichts. Er warwach!
„Hey", hauchte ich und legte auchnoch meine andere Hand an seine Wange. „Du bist ja wach."
„Was ist passiert? Ich ... ich ..."Ich schüttelte den Kopf und lächelte.
„Es war ein bisschen heftig, als dieÄltesten hier waren." Neji hob die Hand und legte sie sich auf dieStirn, da wo der Lappen lag.
„Ist es noch da?" Wieder schüttelteich den Kopf.
„Sie haben es entfernt, aber es warfür dich sehr schmerzhaft, Neji, deswegen habe ich eingegriffen."
„Was meinst du damit?", fragte ersofort panisch und setzte sich ruckartig auf. Der Lappen fiel vonseiner Stirn und Neji verzog das Gesicht. Das war sicherlich zuschnell gewesen. Sanft legte ich meine Hände auf seine Schultern.
„Wenn du mich nicht immerunterbrechen würdest, dann würdest du hier auch nicht so einenAufstand machen. Ich habe dafür gesorgt, dass du keine Schmerzenspürst, während der ganzen Sache, was wahrscheinlich auch jetzt derGrund dafür ist, dass du dich an kaum etwas erinnerst. Allerdingshast du danach hoch Fieber bekommen und jetzt fast zwei Tagegeschlafen, weil dein Körper trotzdem auf das Mal reagiert hat."Ich dachte eigentlich, Neji würde sich jetzt ein bisschen beruhigen,aber jetzt packte er mich an den Schultern und sah mich besorgt an.
„Ist mit dir alles in Ordnung?"Schnell beugte ich mich vor und küsste ihn. Sobald meine Lippen aufseinen lagen, entspannte er sich ein bisschen.
„Mir geht's gut", beruhigte ichihn, als wir uns lösten. Er sah mir in die Augen und legte dannseine Hände auf meine Wangen. Obwohl ich ihm gesagt hatte, dass esmir gut ging, suchten seine Augen mich erst einmal ab. „Neji",seufzte ich.
„Lass mich nur mal gucken. Ich mussmich einfach vergewissern, ob es dir gut geht. Ich kann mich annichts mehr erinnern, das ist so wie so ein verschwommenes Bild."Ich nickte und ließ ihn machen, dabei umklammerte ich seineHandgelenke, denn mein Gesicht ließ er nicht los. Stattdessen drehteer es hin und her, um sich alles genau anzusehen.
„Als Hiashi und die Ältestenangefangen haben, hast du nur noch geschrien. Dein ganzer Körper hatsich verkrampft und das konnte ich einfach nicht mit ansehen, alsohabe ich dir ein bisschen geholfen, habe deine Schmerzen gelindert.Trotzdem warst du von all dem sehr erschöpft und dazu bekamst dunoch Fieber. Mehr war nicht", erklärte ich ihm nebenbei. Mit einemNicken schloss er seine Untersuchung ab und sah mich wieder an. Ichlächelte und strich mit meinen Daumen über seine Handgelenke.„Alles okay?"
„Ja", hauchte er und ließ michlos. Ich stand schnell auf und holte ihm ein Glas Wasser, was erdankend annahm und sofort alles trank ... und noch ein Glas ... undnoch eins .... und noch eins. Als er sich dann wieder zurück gelegthatte, untersuchte ich ihn noch einmal ... auch um Sicher zu gehen,was ihn nur grinsen ließ. Aber ihm fehlte wirklich nichts, daseinzige war, dass er noch ein bisschen erschöpft war, aber mit etwaszu essen, würde sich das auch wieder legen. „Bin ich in Ordnung,Schwester?", fragte er, was mich ihn nur böse anschauen ließ.
„Versuchst du gerade lustig zu sein?"
„Ein bisschen vielleicht, dabei habeich mir in meinen kühnsten Träumen nie eine so sexyKrankenschwester gewünscht." Ich boxte ihn gegen die Schulter.
„Zu viel Schlaf bekommt dir nicht,Herr Hyuga."
„Da hast du wohl Recht. Ich dachtenämlich Krankenschwestern haben viel weniger an."
„Neji Hyuga!", sagte ich empört.„Das will ich jetzt nicht gehört haben."
„Und was, wenn ich es wiederhole?"
„Dann werde ich ganz einfach dasZimmer verlassen." Ich wollte mich schon umdrehen, da packte ermich am Handgelenk und zog mich kurzer Hand aufs Bett, dann drehte ersich auf mich.
„Nein, wirst du nicht." Ich mussteein Lachen unterdrücken, was mir nicht wirklich gelang. Ein kleinesKichern kam doch heraus.
„Was zum Teufel ist hier los? Ichhabe dir noch nicht einmal Schmerzmittel gegeben", beschwerte ichmich und legte meine Hände auf seine nackte Brust. Sein Zopf hattesich gelöst, sodass seine langen Haare uns jetzt ein bisschenumrahmten.
„Hättest du mal tun sollen." Ichlachte und schüttelte den Kopf. „Achso, wenn wir uns schon einmalso nahe sind: Warum habe ich nur noch eine Unterhose an? Ich war mirsicher voll bekleidet ins Bett gegangen zu sein ... also du weißtwas ich meine. Hast du dich an meinem Körper vergangen?" Ich bissmir auf die Lippe und fuhr ganz langsam über seine nackte Haut.
„Du warst wehrlos, das war meineChance", hauchte ich ihm ins Ohr und biss in es.
„Ich mache dich gleich auch wehrlosund dann sehen wir, was mir alles einfällt", knurrte er und küsstemich dann leidenschaftlich. Mit einer Hand hielt ich mich an seinerSchulter fest, die andere ließ ich in seine Haare fahren.
„Teni, meinst du nicht, wir solltenuns langsam ... oh! Das wird wohl jetzt nicht mehr nötig sein",ertönte plötzlich eine Stimme und Neji löste sich ruckartig vonmir. Ich keuchte und setzte mich schnell auf, Neji war von mirherunter gegangen und saß jetzt neben mir. Wir beide sahen zuunserem Neuankömmling ... Hinata, die in der Türe stehen gebliebenwar und jetzt ihrem Cousin auf die Stirn starrte. Diese Szene warschon ein bisschen komisch. Ihr Cousin stand halb nackt, nur in einerBoxer vor ihr, aber anstatt sich daran zu stören, starrte sie wiegebannt auf seine Stirn ... auf der sonst immer ein grünes Malgeprangt hatte. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so anders ist",hauchte sie und krallte sich in das Tablett, was sie in Händenhielt.
„Sieht es sehr schlimm aus?",fragte er und ich merkte, wie er sich neben mir in die Bettdeckekrallte. Hinata schüttelte den Kopf und bekam sogar Tränen in dieAugen.
„Es ist so, als hättest du es niegehabt", hauchte sie und dann rollten ein paar Tränen über ihreWange. Sofort war Neji auf den Beinen und obwohl er noch leichtwackelig auf diesen war, lief er zu seiner Cousine. Erst nahm er ihrdas Tablett ab, stellte es auf den Stuhl neben ihnen und nahm siedann fest in die Arme. Auch sie krallte sich an ihn, in seine starkenOberarme.
„Mir geht's gut, Hina", hörteich ihn flüstern.
„Ich weiß", schluchzte sie undtrennte sich dann von ihm. Neji wischte sanft ihre Tränen von denWangen und sie sahen sich fest in die Augen.
„Alles wieder gut?"
„Ja, jetzt wo du wach bist",lächelte sie und drehte sich Nase hochziehend zu dem Tablett. „Ichhab etwas zuessen mitgebracht. Eigentlich war es für Teni, aber wirhaben in der Küche noch genug."
„Danke Hina", meinte ich und erhobmich vom Bett. Nejis Sachen nahm ich von dem Stuhl, auf dem ich dieletzten Tage gesessen hatte und drückte sie ihm gegen die Brust.Erst jetzt bemerkte Hinata, dass ihr Cousin nichts an hatte und liefrot an.
„Oh. Mein. Gott!", stammelte sie.Schnell nahm ich ihr das Tablett ab, bevor sie es fallen ließ.
„Alles gut. Es ist nicht mehr wieeine Badehose", versuchte ich sie zu beruhigen, aber die Röteblieb in ihrem Gesicht.
Nachdem Neji sich angezogen hatte,drückte ich ihn aufs Bett und gab ihm das Essen. Ich konnte warten.Genau in dem Moment fing Hinata sich wieder.
„Ich werde dir auch was holen gehen",meinte sie, drehte sich um und wollte raus stürmen, aber genau indem Moment tauchte Naruto auf und die beiden knallten zusammen.Krachend gingen sie zu Boden und vor meinen Füßen landete einBrief.
„Au", murmelte Naruto und rieb sichseinen Dickschädel. „Entschuldige Hina."
„Tut mir auch leid", murmelte auchsie und beide halfen sich wieder auf die Beine.
„Alles okay?", fragte Neji. Sofortsah Naruto zu dem Bett und starrte Neji an.
„Du bist wach", stellte erintelligent fest.
„Seit vielleicht fünf Minuten. Allesokay bei dir? Du bist ja wie so ein Irrer hier rum gerannt." Narutoschüttelte verwirrt den Kopf, aber dann schien ihm irgendwaseinzufallen. In der Zwischenzeit hatte ich den Brief aufgehoben.
Tenten Hatake
„Istder für mich?", fragte ich und Naruto sah mich an.
„Ja,der ist gerade eben gekommen. Sieht aus wie ...", fing er an.
„TsunadesHandschrift", bestätigte ich und unterbrach ihn damit auch.
„Tsunade?",fragte Neji neugierig.
„Wahrscheinlichhaben sich die anderen Kage gemeldet", vermutete ich und machte denBrief auf.
Hallo Tenten,
ich störe dich jaungern bei Hyuga-Angelegenheiten, aber es ist wirklich wichtig.
Die Kage habensich gemeldet und haben einem Treffen zugestimmt, was für uns heißt,dass wir uns schnellstens richtig gute Gründe einfallen lassenmüssen, warum wir gegen Akatsuki in den Krieg ziehen wollen. Undgenau deswegen brauche ich dich. Dich und Matatabi.
Das Treffen ist ineinem geheimen Unterschlupf im Eisen-Reich. Die Samurai und auchMifune werden uns dort beherbergen. Shikamaru wird mich begleiten,genauso wie du, wie ich schon erwähnt hatte.
Wir benötigenzwei Tage bis zum Eisen-Reich, deswegen werden Shikamaru und ichschon morgen Früh abreisen. Dich sammeln wir dann ein. Ich habe direine Karte mit in den Brief gepackt, komm bitte zum dem markiertenPunkt. Wenn es dir möglich ist, dann erzähl Naruto bitte ersteinmal nichts hier von. Ich will nicht, dass er sich aufregt und auchnoch mit will, das würde nämlich nicht wirklich helfen. Du undMatatabi, ihr seid jetzt schon auf einander eingespielt und du kannstandere Leute gut überzeugen ... das weiß ich, weil du mich auchschon oft genug um den Finger gewickelt hast.
Solltest du nochirgendwas brauchen, dann schreib mir schnell zurück, dann bringenwir dir alles mit. Ich denke nämlich, dass du auf diesenFamilientripp keine Waffen mitgenommen hast.
Wir sehen uns dannmorgen.
Tsunade
Seufzendfaltete ich den Brief wieder zusammen. Die Karte hatte ich schongespürt, aber wenn ich sie jetzt aufmachen würde, wenn Naruto imRaum war, dann würde er genau wissen wollen, was es damit auf sichhatte.
„Und?",fragte Hinata.
„Ichsoll zurück nach Konoha kommen. Matatabi und ich. Tsunade meinte,ich wäre jetzt lange genug weg gewesen und müsste wieder mitMatatabi trainieren", log ich alle an. „Dann für mich nichts zuessen, Hina." Sie nickte nur.
„Tsunadeist echt eine Spielverderberin", motzte Naruto und ging mit Hinatawieder in die Küche, denn er hatte Hunger.
„Undjetzt die Wahrheit", verlangte Neji und biss in ein Stück Brot.Vorsichtshalber machte ich die Türe zu und setzte mich auf dieBettkante. Aber anstatt Neji eine Antwort zu geben, gab ich ihm denBrief. Ich selber sah mir die Karte an. Tsunade hatte eine kleineLichtung markiert, die vielleicht fünf Stunden von hier entferntlag. „Das war klug, Naruto nicht einzuweihen. Er hätte mitgewollt."
„Ja,ich weiß. Aber wenn wir wirklich in den Krieg ziehen sollten, dannbrauchen wir auch Kokuou und Kurama."
„Aberfürs Verhandeln brauchst du ihn nicht. Nichts gegen Naruto, aber ichglaube wirklich, er würde nichts gutes beitragen."
„Vielleichtschon, aber ein bisschen anders, wie es angemessen wäre." Ich nahmden Brief wieder an mich und stützte mich hinter mich auf meinenHänden ab. „Ich denke Tsunade will auch noch nicht, dass ichKurama und Kokuou raus lasse ... vor allem Kurama."
„Dumeinst, wegen Konoha?" Ich nickte und seufzte. „Das ist schonJahre her."
„Nurweil wir zwei uns einig sind, dass wir die Bijuu brauchen, haben sieschon viel Schaden angerichtet und vor allem Kurama in Konoha. Er warfrüher voller Hass und hat so viele Leben auf dem Gewissen. WäreNaruto nicht Naruto und würde jeden als seinen Freund ansehen, dannglaube ich, dass auch er nicht so begeistert gewesen wäre, wenn derMörder seiner Eltern plötzlich frei herum laufen soll. All dieLeute, die Naruto früher von sich gestoßen haben, werden auch nichtpositiv auf Kurama reagieren."
„Aberich denke, er kann sie umstimmen."
„Davonbin ich auch überzeugt, aber es wird schwer für ihn. Deswegen kannich Tsunade verstehen, dass sie es bis zur letzten Sekundeherauszögern will."
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