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Kapitel 1 Die Ernte

Distrikt 8, zerbombt, aus der Asche mühsam wieder aufgebaut. Es hing ein beißender Geruch nach Textilien in der Luft, auch am Tag der 76. Ernte von Panem. Das Kapitol hatte einzig und allein das aufgebaut, was sie brauchten. Die Fabriken, die Handelsgebäude und Apotheken standen innerhalb weniger Wochen wieder. Die Häuser, die hatten wir selbst aufbauen müssen. Das hatte den Vorteil, dass wir nicht mehr in den Mietsbaracken wohnten. Es sprossen immer wieder neue kleine Häuser aus Stein aus dem Boden. Aber es war teuer neues Material zu kaufen, aber es war Distrikt 8. Hier half man sich gegenseitig, hinter dem Rücken der Friedenswächter wurden Materialien hin und hergeschoben. Teilweise halfen aber auch Friedenswächter mit, sie halfen Bewohnern in Not. Es wurden Medikamente von ihnen rausgegeben.

Medikamente, die man kaum in der Distriktapotheke bekommen konnte. Hightech wie es sie nur im Kapitol gab, wurde von manchen Friedenswächtern herausgegeben. Aber das war nicht das einzige, was die Friedenswächter machten. In einer kleinen Lagerhalle, die nicht benutzt wurde, war eine Trainingshalle entstanden. Jael Meisner, einer der jüngeren Friedenswächter trainierte hier heimlich manche von den Jugendlichen. Mich inklusive, angefangen hatte es bei meiner Schwester Lianne. Jael und sie hatten sich kennengelernt als Lianne 15 war. Jael war da 20 gewesen. Dann hatte Lianne mich einfach mit zu seinem neuen Trainingsprogramm genommen. Ihre kleine zwölf Jahre alte Schwester, die gerade ihren Bruder an die Hungerspiele verloren hatte. Ich wollte kämpfen lernen, lernen mich zu verteidigen, falls ich auch in mein eigenes Todesurteil, namens Hungerspiele reisen musste.

Das mit meiner Familie musste ich eigentlich erklären. Meine Mutter und mein Vater hatten sich schon mit zwölf in einander verliebt. Meine Mutter wurde schon bald schwanger und wenig später kam mein Bruder Jacob zur Welt. Zwei Jahre später kam dann auch schon Lianne und als die beiden 18 Jahre alt kam dann auch ich auf die Welt. Als meine Mutter schwanger mit mir war, wurde mein Vater für die 61. Hungerspiele gezogen. Er wurde am dritten Tag von dem späteren Sieger aus Distrikt 2 getötet. Mein Bruder musste mit 17 in die 73. Hungerspiele ziehen. Direkt im Blutbad wurde er von dem Jungen aus Distrikt 1 getötet. Ich würde niemals seinen selbstgefälligen Blick vergessen, als sein Pfeil meinen Bruder durchbohrte. Immerhin war er nicht der Sieger.

Sieger wollte man schon nicht sein vor der Rebellion. Das Kapitol hatte sie alle am Ende getötet, jeden einzelnen von ihnen. Die diesjährigen Mentoren würde das Kapitol stellen. Ich hatte den Namen des Mentors für die diesjährigen Tribute schon vergessen. Aber wir hatten definitiv einen, auch als einer der führenden Distrikte der Rebellion. Heute würde sich entscheiden, ob ich in die Hungerspiele musste. Heute Abend würde ich entweder mit meiner Mutter und meiner Schwester feiern oder im Zug sitzen, während meine Familie trauerte. Auch wenn ich eine ziemlich gute Kämpferin war, war es unwahrscheinlich, dass ich gewinnen konnte. Da waren immer noch die Karrieros, die mit Sicherheit auch immer trainierten. Sie waren mit Sicherheit auch dieses Jahr die heißesten Siegkandidaten für die 76. Hungerspiele.

Das waren sie jedes Jahr wieder, die Wettquoten auf sie waren mit Sicherheit unendlich hoch. Das Kapitol wettete auf die mit den besten Siegchancen während wir überhaupt hoffen konnten möglichst ohne Qualen zu sterben. Das man nicht jegliche Gliedmaßen abgehackt bekam und dann verbluten durfte. Das hatte es schon häufiger gegeben in Hungerspielen. Vorallem mit schwächeren Tributen. Aber ich war nicht schwach, glaubte ich zumindest, besser gesagt hoffte ich es. Aber ich hatte keine Ahnung, ich war froh, dass ich zu Jael kommen konnte und kämpfen lernte. Vier Jahre Training machten sich immer mehr bezahlt, ich war ganz gut im Kampf mit Schwert und Speer. Das konnte in den Hungerspielen helfen, aber vom Nackten Überleben hatte ich relativ wenig Ahnung. Meine Mutter und meine Schwester verdienten überraschend gut.

In der Lagerhalle war der Boden schon mit Matten bedeckt. Jael stand in einer Ecke der Halle und unterhielt sich mit einem Jungen. Er sah älter als ich aus, aber eher noch wie jemand, der noch ausgelost werden konnte. Also war er dann wohl eher 17 oder 18 in seinen letzten Erntejahren. Nach dieser Ernte hatte ich noch zwei Ernten vor mir. Fünf kleine Zettel die mit Eleanore Ean beschriftet waren, würden nachher in der Mädchenkugel auf der Bühne vor dem Rauthaus liegen. Nächstes Jahr würden es sechs sein, übernächstes Jahr sogar sieben. Zumindest wenn es dabei blieb und wir keine Tesserasteine brauchten. Das konnte aber jederzeit sich ändern. Es musste nur irgendjemand von uns ernsthafter krank werden, dann war es aus mit dem glücklichen Leben.

Distrikt 8 war echt arm, Textilien waren nicht das teuerste im Kapitol. Viel Geld bekam meine Mutter nicht als Schneiderin. Aber Lianne, meine Schwester arbeitete in der Distriktapotheke und bekam wesentlich mehr Geld darüber als meine Mutter. Schon als sie 17 Jahre alt war, hatte man ihr angeboten mitzuarbeiten. Sie interessierte sich für Kräuter und Medizin, aber einen richtigen Arzt gab es hier nicht. Hier musste man sich selbst versorgen, das hier war halt nicht das Kapitol. "Ahh Leo", Jael wandte mir den Blick zu, er nannte mich immer Leo, mein richtiger Name war ihm zu lang. Außerdem hatte er bei unserer ersten Begegnung Eleonore verstanden. Seitdem hieß ich für ihn einfach nur Leo. "Du kommst gerade rechtzeitig zum Abschlusstraining vor der 76. Ernte."

Jael lief vor uns im Kreis herum. Der fremde Junge und ich beobachteten ihn dabei. Er trug die Unterkleidung seiner Friedenswächteruniform. Ein weißes Sporthemd, eine dunkle Hose und hohe, feste Stiefel. Er war für einen Kampf ziemlich gut gekleidet und die Muskeln an seinen breiten Schultern spielten. "Wir machen heute eine Art taktisches Training", er warf mir einen langen Blick zu: "Weiteres erkläre ich euch, wenn ihr euch aufgewärmt habt." Ich hatte mir über die Jahre ein eigenes Aufwärmprogramm angewöhnt. Der andere Junge machte mir einfach alles nach. Er war schon ein paar mal dabei gewesen, aber ich hatte seinen Namen wieder vergessen. Er ging nicht mehr zur Schule, dann war er wohl wieder einer der Schneider in den Fabriken nahm ich zumindest an, das war üblich.

Als ich erst um kurz vor eins nach Hause kam, waren meine Mutter und meine Schwester schon angezogen. Meine Mutter trug ein hübsches rotes Kleid, die rotbraunen Haare, die dazu perfekt passten schimmerten seidig. Lianne trug eine weiße Bluse und einen dunkelblauen Rock. Ihre hellbraunen Locken, die sie von unserem Vater hatte trug sie offen. Ich hatte auch Locken wie sie, aber meine Haare hatten den Rotstich von meiner Mutter geerbt. Ich hatte aber die blaugrünen Augen von meinem Vater, genauso wie Lianne. Für mich lag ein türkisfarbenes Kleid bereit auf meinem niedrigen Bett. "Ich habe das für dich genäht", flüsterte meine Mutter: "Ich habe Stoff gekauf und es für dich genäht. Damit du Glück bei der Ernte hast, ich will nicht noch ein Kind verlieren."

Pünktlich um zwei stand ich zwischen den anderen 16jährigen Mädchen auf dem Platz. Vor dem Rathaus standen fast alle Kinder schon beieinander, die ältesten ganz vorne. Die Jungen waren von den Mädchen getrennt auf der anderen Seite des Platzes. Ich stand ganz am Rand von der Mädchenversammlung, auf der anderen Seite  auch am Rand stand mein Trainingspartner von eben. Jael war bei den Friedenswächtern, die die Bühne bewachten. Die Bühne betrat Luise Feylor, die Bürgermeisterin, Iliona Ellman unsere Betreuerin und der Mentor dessen Namen ich immer noch nicht wusste. Als die Rathausglocke läutete, stand der Bürgermeister auf und begann die Geschichte Panems zu verlesen. Er erzählte die Geschichte von dem ersten Krieg von dem Leid, dem Hunger und den vielen Toten. Dann kam der Teil der zum ersten Mal verlesen wurde.

Aus der Asche der Arena der 75. Hungerspiele erhoben sich die Rebellen. Angeführt von einem Spotttölpel, dem Zeichen der Rebellion. Die tapferen Kräfte unseres Panems konnten sie niederschlagen. Dennoch gab es viele Tote, Menschen die nie wieder unter uns weilen werden. Doch Panem merkt euch eines, wer sich das Kapitol  zum Feind macht, macht sich Panem zum Feind. Die Distrikte brannten nieder in den eigenen Flammen ihrer eigenen Rebellion. Tod, Leid, davon baute sich das Kapitol auf. Die Flammen verschlangen alles, aus der Asche des alten Panems stieg ein neues, stärkeres Panem auf. Ein Panem, dass seine Bürger beschützt und  verteidigt vor allem was kommt. Als Gedenken an die Rebellion werden die Hungerspiele fortfahren, damit so etwas niemals wieder geschieht.

Damit beendete der Bürgermeister seine Rede und ließ sich auf seinen Platz sinken. Damit stand unsere Betreuerin auf und trat an das Mikrofon. "Fröhliche Hungerspiele! Und möge das Glück stehts mit euch sein Distrikt 8!" Sie war schon vor der Rebellion die Betreuerin von unserem Distrikt gewesen. Damals hatte sie sich allerdings wesentlich bunter gekleidet. Jetzt trug sie dunkelrote Haare und ein dazu passendes dunkelrotes Kleid. Sie hatte sich eine Art Muster auf die Wangen gemalt und sie strahlte nur so vor Freude. Wie man so viel Freude dem Gegenüber aufbringen konnte, war mir ein Rätsel. Ich warf einen Blick zu Jael, der mir zunickte und nickte dann zurück. Seine Lippen bewegten sich leicht. "Viel Glück", schien er zu sagen, ich nickte zurück und wandte den Blick ab.

Hinter uns standen die Erwachsenen ohne Kinder  oder deren Kinder noch zu jung oder schon zu alt waren. Sie hielten einander  an den Händen als Zeichen des Zusammenhalts. Eigentlich war das vom Kapitol aus verboten. Aber die Friedenswächter protestierten nicht gegen diese Geste sondern blieben einfach normal stehen. Sie hatten ihre Waffen auf den Boden gerichtet und nicht auf die Bewohner. Ich sah zu meiner Mutter und Lianne, die dicht nebeneinander  standen und sich an den Händen hielten. In dem Blick meiner Mutter sah ich die Angst, die Angst um mich, darum, dass ich gezogen werden konnte. Ich werde nicht gezogen redete ich mir in Gedanken dann ein. Ich war nur auf fünf von tausenden Zetteln in der Mädchenkugel. Die Wahrscheinlichkeit war nicht hoch.

"Meine Damen und Herren", Miss Trulla, wie sie bei uns genannt wurde breitete schwungvoll die Arme aus. "Darf ich Ihnen Ryan Bleadsdale vorstellen? Für Ihre Tribute übernimmt er die große Ehre sie zu trainieren, damit Distrikt 8 einen Sieger oder Siegerin hat. Einen tosenden Applaus bitte für Ryan Bleadsdale!" Im ersten Moment klatschte niemand, dann erst nach und nach begannen die ersten zu applaudieren. Ryan Bleadsdale war dann wohl unser Mentor, er hatte kurze dunkelbraune Haare und dunkle Augen. Er trug einen gewöhnlichen dunkelblauen Anzug, samt Krawatte und schwarze glänzende Schuhe. Seine zurückgegelten Haare schimmerten in der Sommersonne, die vom Himmel funkelte. Es war eigentlich ein wunderschöner Tag zum Rausgehen, aber das war unmöglich. Jetzt musste erst die Entscheidung  fallen. Die Anspannung war körperlich spürbar.

Man hätte eine Stecknadel fallen hören können in der Ruhe auf dem Platz. Miss Trulla hielt noch eine lange Rede über Distrikt 8 bevor sie dann zum Höhepunkt kam. "Nun denn Ladies First", sie stolzierte zu der Mädchenkugel  hinüber und griff hinein. Ich konzentrierte mich auf ihre Hand, mit der sie in dem Glas wühlte. Dann griff sie sich einen und zog ihn heraus. Ich spannte mich an, in der Angst, dass ich gleich aufgerufen wurde. Miss Trulla stolzierte nach vorne und entfaltete den Zettel demonstrativ langsam. Ich spürte wie sich die Mädchen um mich herum anspannten. Gleich würden wir wissen wer gezogen worden war. Ich betete einfach nur, dass es weder ich, noch jemand aus meinem Freundeskreis war. Dann räusperte sich die Betreuerin: "Eleanore Ean."

Ich erstarrte, das konnte nicht sein, einer meiner fünf Zettel, einer von tausenden war gezogen worden. "Wo bist du denn Liebes", trötete Miss Trulla, ich war  immer noch zu sehr unter Schock um mich zu bewegen. Dann gab mir ein Mädchen hinter mir einen leichten Schubs und ich stolperte nach vorne zu der Bühne. Ich spürte die Tränen in meinen Augen aufsteigen und taumelte zu der Treppe an Jael vorbei. Er berührte meinen Arm leicht und lächelte mich dann an. Ich lächelte etwas zögerlich zurück, seine blauen Augen funkelten leicht. Dann stieg ich die Treppen hinauf und stellte mich neben die Betreuerin von Distrikt 8. Die Auslosung meines Distriktpartners dauerte nicht besonders lange. Aber sein Name wollte mir beim besten Willen nicht einfallen, ich kannte ihn nicht aus der Schule.


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