11♡
Die Nacht war kalt. Eisig. Die laue Luft hatte sich in einen kalten Wind verwandelt. Ich zog die Decke bis ans Kinn und rollte mich im Bett zusammen. Mein Blick hob sich in der Dunkelheit zum Fenster. Es war offen! Dado, den ich aus seinem Bett leise atmen hörte, musste vergessen haben es zu schließen.
Leise seufzend schälte ich mich aus meiner Decke und ging zitternd zum Fenster um es zu schließen. Meine Hand ruhte bereits auf dem Fenstergriff, als ich mich, den Blick in Dunkelheit, die draußen herrschte, gerichtet, an etwas erinnerte. ...und nachts ist er verschwunden. Jedes mal wieder! Ich weiß nicht wie er es geschafft hat! Die Türen des Internats sind in der Nacht verschlossen. Von innen UND außen! Maurice Stimme wanderte durch mein Gehirn. War Philip jedes Mal durch dieses Fenster geklettert? Ich konnte es beinahe sehen wie er das Fenster leise öffnete. Den Blick noch kurz zu Maudado schweifend, bevor er ein Bein vorsichtig auf den Fenstersims legte.
Erst jetzt blickte ich in die Tiefe. Der Abstand vom Fenster bis zum Boden war rund 10m groß. Wenn Phillip hier runter gesprungen wäre, dann hätte er sich bestimmt mehrere Knochen gebrochen.
Meine Hand rutschte vom Griff, als ich auf das Fenster zu trat und mich hinausbeugte. Wenn man unglücklich landete, dann könnte man bei dem Sprung bestimmt auch sterben. Meine Hände ruhten auf dem kalten Fenstersims, meine Gedanken spielten verrückt. Als ich genau nachdachte kam mir mein Traum in den Sinn. Da war ein Meer gewesen. Eher ein Gemälde. Wie ein Gemälde, das vor meinen Augen gezeichnet worden war. Und ich hatte darauf hinab gesehen, von einer Klippe.
Ohne das ich es gemerkt hatte, war ich auf den Fenstersims geklettert, sodass meine Beine in der Luft schwebten. Das Bild war meinem Traum jetzt so ähnlich, dass ich mich schon beinahe vor dem Sturz fürchtete.
War Phillip hier hinunter gestürzt und hatte sich verletzt? War er vielleicht sogar geschubst worden? Von demjenigen von dem er die Drohungen erhalten hatte? War vielleicht alles Absicht gewesen? Der Tod seiner Eltern? Sein Verschwinden?
,,Du wirst doch nicht springen, oder?" Vor Schreck wäre ich beinahe tatsächlich vom Fenstersims gerutscht und gestorben oder so. Schwer atmend sah ich in die grünen Augen, die mir aus dem dunklen Zimmer entgegenstrahlten, erhellt vom Mondlicht.
,,Du hast mich erschreckt!", flüsterte ich und hielt mir die Hände vors Gesicht.
,,Was wird das, Manu?" Dado wirkte nicht zu Scherzen aufgelegt. Seine Miene war ernst, ein wenig müde und sehr, sehr besorgt.
,,Ich..." Ich wollte ihm irgendwas sagen, was ihn beruhigen würde. Ich würde nie springen das war mir klar, aber was sollte er denn denken, wenn ich ihm erzählte, was für verrückte Dinge ich gedacht hatte.
Mein Körper bewegte sich kein Stück.
Er strich sich erschöpft durch die Haare. ,,Manu, bitte sag mir einfach, dass du gerade nicht vor hattest dich umzubringen"
,,Ich... NEIN!" Ich schüttelte entschlossen den Kopf.
,,Dann komm wieder rein!" Ohne auf meine Reaktion zu warten, packte er mich an den Armen und zog mich vorsichtig wieder rein. Mit einem leisen Geräusch schloss er das Fenster und drehte den Griff nach unten, um das Fenster endgültig zu verschließen. Er sah mich seufzend an.
,,Ich wollte nicht springen!", versuchte ich so überzeugend wie möglich zu sagen und verharrte dort auf dem Boden, wo Dado mich hingelegt hatte, nachdem er mich vom Fenster weggezerrt hatte.
,,Es sah aber verdammt danach aus!" Auf einmal wirkte er so traurig, dass es mir das Herz brach.
,,Dado, ich hab keinen Grund meinem Leben ein Ende zu setzen!" Meine Beine schafften es sich auf zu richten, sodass ich ihn in meine Arme nehmen konnte. ,,Eher im Gegenteil! Mein Leben ist auf Hochtouren seit ich euch zwei kennengelernt habe!", flüsterte ich an seinem Hals und strich ihm über den Rücken, um ihn zu beruhigen.
,,Gut", erwiderte er, löste sich von mir und ich glaubte, dass er sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischte. ,,Ich dachte schon ich müsste dich ab sofort ans Bett fesseln" Ich lächelte ihn an.
,,Puuh noch mal Glück gehabt!", antwortete ich gespielt und wischte mir einen imaginären Schweißtropfen von der Stirn. Er kicherte halbherzig. ,,Gute Nacht, Maurice", flüsterte ich leise und beobachtete wie er zu seinem Bett ging.
Bevor ich es ihm gleich tat, sah ich noch einmal zum Fenster.
,,Denk nicht mal dran!", hörte ich Dados Stimme leise zischen. ,,Es ist eiskalt draußen und ich will nicht zu einem Eiszapfen gefrieren während ich schlafe!"
Leise kichernd ging ich zu meinem Bett und kuschelte mich in die Laken.
Dados Wecker zeigte 3.30 Uhr.
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Oh Gott so anstrengend alles im Moment. Ihr müsst wissen meine Familie und ich ziehen in die USA und das ist.... Na ja... stressig.
Aber keine Entdchuldigungen. Sorry dass das Kapitel erst so spät kam...
Ich hoffe es hat euch gefallen!
~E
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