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• L Y D I A L E E •
"Willst du jetzt denn ganzen Abend durch, unter der Decke bleiben? Es ist doch nichts Schlimmes passiert, Lydia." Von Wegen. Es war eine Katastrophe. Seitdem Lilly sich ins Gästezimmer verzogen hat, blieb Ethan an meiner Seite. Und natürlich habe ich Lilly verziehen. Wie denn auch nicht?
"Baby, jetzt komm aus der Decke heraus." Ich verneinte. Das alles war so beschämend. Wie sollte ich ihm jetzt nur in die Augen schauen? "Oder willst du, dass ich aus dem Bett kriege?"
"Lass mich in Ruhe, Ethan." Voll geschwitzt und mit noch immer roten Wangen, saß ich unter der Ecke und hatte meine Hände ans Gesicht gepresst. Er durfte mich nicht so sehen. Lilly musste auch unbedingt meine liebsten Träume aussprechen, die doch geheim bleiben sollten. Hätte ich doch lieber auf meine Instinkte gehört.
"Du wolltest es so." Rasch hatte er die Decke von meinem Körper gefegt und hatte nun einen kompletten Blick zu mir. Kreischend drehte ich mich schleunigst auf den Bauch, um mein Gesicht vor ihm zu verbergen. Warum konnte er auch nicht einfach gehen?
Peinlicherweise war auch mein Kleid dabei hochgerutscht und damit gab ich alles von mir preis. Bevor ich auch nur den Stoff zurecht ziehen konnte, hatte er schon meine Hände gepackt und sich neben mich gesetzt. Hektisch wand ich mich unter seinem Griff, vergeblich.
"Ethan, lass mich los. Bitte". Flehend drehte ich mein Gesicht zur Seite und schnappte nach Luft. "Was ist denn los mit dir, es ist doch nichts passiert. Ist es wegen der-"
"Sag es nicht." Panisch blinzelte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, doch stattdessen drehte er mich blitzschnell auf den Rücken und hatte sich über meinen Körper gebeugt. Triumphierend grinste er und streichelte sanft meine Wange. Beschämend schloss ich meine Augen.
Und wieder hatte ich verloren.
"Die kleine Lydia, liebt mich also sehr und möchte für ewig an meiner Seite sein?" Wütend sah ich ihm in die Augen und schüttelte meinen Kopf. Ruhe bewahren und improvisieren. Auch wenn er in diesem Spiel mir deutlich überlegen war, hatte ich ein kluges Köpfchen.
Bloß alles abstreiten und dabei neutral bleiben. Pokerface!
"Das hat Lilly nur so gesagt. Träum weiter." Und mein Herz schmerzte tierisch, bei dieser lächerlichen Aussage. Und Ethan wusste, ich log.
"Dann hat mein Mädchen aber merkwürdig darauf reagiert." Und schon hatte er mich in der Falle. Ich war geliefert. Aber ich war nicht in Stande, ihm nun einen neuen Liebesbeweis unter die Nase zu streichen. Ihm zu sagen, dass er der einzige war, denn ich brauchte.
Ich war hoffnungsvoll in ihn verliebt. Mein Herz lag in seinen Händen.
"Musst du mir das unter die Nase reiben, Ethan? Es ist doch schon schlimm genug, dass das meine beste Freundin ansprechen musste, die du erst heute kennengelernt hast. Sie ist verrückt und hat irgendeinen sinnlosen Müll gequatscht, also hör auf so dämlich zu grinsen oder ich werde richtig böse, verstanden?"
Er beugte sich tiefer zu mir hinunter. Blieb kurz vor meinen bebenden Lippen stehen, die nun seine spüren wollte. Denn ganzen Tag war er fort gewesen und noch immer hatte ich keinen Kuss bekommen. Er quälte mich, das wusste ich.
"Ich stehe drauf, wenn du wütend bist." Grinsend streifte er meine Lippen, um sich dann von mir zu lösen. Verzweifelt stöhnte ich und schloss die Augen.
Er machte sich über mich lustig, quälte mich offensichtlich und erwartete nun das Gesagte von mir. Aber kein Wort würde meine Lippen mehr verlassen. Dieses Spiel konnte ich nämlich auch spielen. Mit meinen Regeln und mit meinen Karten.
"Du kriegst deinen Kuss, wenn du das sagt, was in deinem Kopf vorgeht." Ich schmunzelte. "Du nervst mich und solltest schleunigst von mir runter, ansonsten fahre ich in meine Wohnung und dann kannst du alleine in deinem Be-"
Grob hatte er meine Handgelenke gepackt und sie mir über den Kopf gelegt. Erschrocken keuchte ich über diese Wucht auf. Wachsam beobachtete ich diesen Mann, dessen Gesicht nun vor meinem schwebte. Er verlor seine Geduld. Mist...
"Strapaziere nicht meine Geduld, Baby." Mit dunklen Augen hatte er sich zu meiner Halsbeuge hinuntergebeugt und inhalierte nun meinen Duft. Langsam, ganz langsam lockerte er den Griff um mein Handgelenk, um ihn unter sein Hemd zu legen. Und ich keuchte auf, als ich seine definierten Muskeln zu spüren bekam.
Er drückte sich dicht an mich, hob mein Kleid hinauf und küsste sich sanft meinen Hals hinunter. Und ich war zu nichts imstande. Meiner Kehle entfloh ein verzweifeltes wimmern.
"Sag es." Ich presste meine Lippen aufeinander. "Sag es." Er ließ seine maskuline Hand unter mein Kleid gleiten. Strich sich sachte mein Bein hinauf. Mein Kopf legte ich genüsslich in den Nacken, als er gefährlich nah an meinem Slip strich.
Doch er blieb abrupt stehen. Er fuhr nicht wie erhofft weiter hinauf, nein. Seine Hand verschwand und er hinterließ eine einige Kälte. Enttäuscht öffnete ich meine Augen und sah einem grinsendem Ethan entgegen. Mistkerl...
Ich hatte verloren.
"Sag es und ich mach weiter." Fairer Deal.
"Ich liebe dich, zufrieden?" Er sah mich auffordernd an. Tief atmete ich ein und verfluchte innerlich Lilly, die mich erst in diese Situation gebracht hatte.
"Ich will für immer an deiner Seite sein und deswegen will ich mit dir heiraten. Ich habe heute mit Lilly darüber geredet, wie schön es doch wäre dich, als meinen Ehemann zu haben. Du machst es mir so schwer, Ethan." Ich schniefte, da plötzlich die Tränen kamen. Und ich wusste überhaupt nicht, warum ich weinte.
"Ich will dich heiraten. Bist du zufrieden, Ethan Ferre-
Keuchend krallte ich mich fest an seine Schultern, als er stürmisch seine Lippen auf meine legte. Wimmernd schloss ich meine Augen und erwiderte genauso verlangend den stürmischen Kuss. Ich gab alle meine Gefühle in diesen Kuss hinein. Meine Verzweiflung, meine Ängste der letzten Woche und die Liebe, ihm gegenüber.
"Ich liebe dich."
"Ich dich auch." Er löste sich von meinen Lippen, um in meine Halsbeuge zu gleiten. Dort verteilte er weiter brennende Küsse auf meiner dünnen Haut, die mich ganz um den Verstand brachten. Es war atemberaubend. Er war atemberaubend.
"Ich werde dich heiraten, versprochen."
• • •
Das war das letzte Kapitel. Gleich folgt der Epilog. Danach folgen noch bestimmte Ankündigungen. Es würde mich freuen, wenn ihr dies alles liest. Nun denn, hoffe ich das euch das letzte Kapitel gefallen hat. Votet und kommentiert. Ciaooo💕
Nightlovellyy.
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