Kapitel 15
Als wir endlich in unserem Hotel waren, fielen wir alle gleich in die Betten. Obwohl wir alle im Flugzeug geschlafen hatten, setzte uns die Zeitumstellung ziemlich zu. Wir hatten uns demnach erst für 18 Uhr verabredet, um gemeinsam Abendessen zu gehen.
Zu meinem Glück oder Unglück kamen Tae, Jungkook und ich zusammen in ein Zimmer. Tae, der im Flugzeug nicht viel geschlafen hatte, schmiss sich gleich auf das Doppelbett und war keine 10 Sekunden später eingeschlafen.
Jungkook ignorierte mich so wie eigentlich die ganze Zeit, wenn er mich nicht gerade böse anstarrte. Also richtete ich mich ein klein wenig bei meinem Einzelbett ein und legte mich dann auch schlafen.
Ich befand mich wieder auf einer großen weiten Wiese und ein Stück weiter konnte ich eine hohe Mauer erkennen. Um mich herum tobte eine Schlacht. Alle möglichen Wesen kämpften gegeneinander, aber vor allem erkannte ich Vampire, die gegen Werwölfe kämpften. Es war ein blutiges Gemetzel. Überall lagen tote Körper und teilweise sogar abgetrennte Gliedmaßen. Ein Schaudern durchzog meinen Körper und ich hatte das Gefühl, mich übergeben zu müssen. Das Bild, welches sich mir bot war einfach nur schrecklich. Panisch sah ich mich um, ob irgendwo mir bekannte Gesichter waren, aber zum Glück kannte ich niemanden.
Aus irgendeinem Grund schien ich niemandem aufzufallen, aber beschweren konnte ich mich nicht. Ich nutzte die Chance und rannte los. Ich wusste nicht genau wo hin ich sollte, also rannte ich einfach in irgendeine Richtung in der Hoffnung, schnell von hier weg zu kommen. Ich stolperte aber immer wieder über tote Körper und ein, zwei Mal rutschte ich fast in dem Blut aus, das überall den Boden bedeckte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich endlich am Rande der Schlacht an. Was ich da sah, ließ mir aber das Blut in meinen Adern gefrieren. Taehyung lag gefesselt auf dem schmutzigen Boden. Aus seinem Rücken ragten riesige weiße Flügel, jedoch stand der eine in einem unnatürlichen Winkel ab und die weißen Federn waren vom Blut rot gefärbt. Um ihn herum stand eine Gruppe von Männern und Frauen. Alle waren mit den verschiedensten Waffen bewaffnet. Von Schwertern über Pfeil und Bogen bis hin zum Hammer. Nur Schusswaffen trugen sie keine bei sich.
Kurz sah ich mich um, ob irgendwer hier war, der mir helfen konnte, aber ich war allein. Trotzdem stürmte ich los auf die Gruppe zu bis hin zu Tae. Ich konnte einfach nicht untätig rumstehen, während mein Gefährte offensichtlich verletzt und gefesselt in Gefahr war.
Ich wurde jedoch sofort gestoppt und eine groß gewachsene Frau mit einer Doppelaxt an ihrem Gürtel grinste mich widerlich an.
„Na wen haben wir denn da? Den kleinen Prinzen, der seinen süßen Engel retten will.“ Sie lachte gruselig auf. „Was für eine Ironie das doch ist, sonst retten doch immer die Engel alle.“
Mit herrischer Stimme gab sie einen Befehl: „Fesseln und dann mitkommen.“
Kaum eine halbe Minute später lag ich selbst in Fesseln und eine Schwertspitze drückte schmerzhaft in meinen Rücken. Es war wohl keine sonderlich gute Idee gewesen, einfach drauf los zu rennen. Jetzt hatte ich den Salat.
Mein Blick wanderte wieder zu Tae rüber, der mehr tot als lebendig aussah und die pure Verzweiflung kam in mir hoch. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte, um ihn zu retten und uns aus dieser Situation zu holen.
„Hopp, schneller!“, wurde ich dann aber von hinten angekeift und ich stolperte vorwärts auf einen großen Felsen zu. Ein Blick zur Seite verriet mir, dass mein Gefährte einfach auf dem Boden mitgeschleift wurde und sein Kopf immer wieder auf dem harten Boden aufschlug.
Es tat mir weh, ihn so zu sehen, aber sobald ich einen Schritt in seine Richtung machte, lag das Schwert an meiner Kehle.
Eine unendliche Zeit später waren wir auf der Spitze des großen Felsens und ich erkannte, dass ziemlich genau darunter ein See lag, aus welchem überall kleine, spitze Felsen herausschauten.
„So, mein liebes Prinzchen, entweder gibst du uns jetzt das Amulett oder dein Freundchen lernt fliegen – aber ohne Flügel.“
Die Anführerin strich mir mit ihren langen Fingernägeln über die Wange. Ich konnte sie aber nur verwirrt und ängstlich anschauen.
„I-Ich habe kein Amulett. Ich weiß nicht, wovon du sprichst – bitte! Ich sage die Wahrheit, tu bitte Tae nichts!“ Flehend viel ich vor ihr auf die Knie und eine Träne der Verzweiflung rollte über meine Wange und mein Körper begann vor Angst zu zittern.
„Tja, mein Lieber, das war die falsche Antwort.“
Gespielt traurig seufzte sie und klatschte in ihre Hände. Auf ihren Befehl hin schmissen die Männer Tae von dem Felsen ins Wasser. Mit einem Aufschrei stürzte ich nach vorne, als könnte ich ihn so noch retten, aber verzweifelt musste ich mit ansehen, wie sein Körper auf einem Felsen im Wasser aufschlug und mein Herz mit ihm in der Tiefe versank.
~
Ich habe heute Abend die Zeit gefunden ein Kapitel zu schreiben also kommt doch eins.
Ich hoffe es gefällt euch und lasst doch gerne mal Theorien da.
Einen schönen Abend euch noch💜
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