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xv. pflegemutter

»Ich liebe den Geruch der alten Bücher.« Ich fixiere Odins Hinterkopf, während Thor und ich dem Allvater durch die asgardische Bibliothek folgen.

Auch ich liebe den Geruch und die gesamte Bibliothek. Etliche Jahre war sie mein Zufluchtsort, während ich auf Asgard wie ein Gefangener war. Hier konnte ich den immer gleichen Wänden entfliehen und ein eigenes Abenteuer erleben. Die Bibliothek ist atemberaubend. Buchreihen an Buchreihen stehen aneinander, so hoch, dass man die höchste Reihe nicht mehr erblicken kann.

»Es war Friggas Idee, die Bibliothek etwas auszuschmücken – auch mit Geschichten aus Midgard. Die Menschen sind fabelhaft darin, sich Geschichte auszudenken«, spricht Odin weiter, während seine Hände über die vielen alten Buchrücken streicht.

In dieser Bibliothek gibt es nicht nur asgardische Lektüre. Beinahe jedes Buch, das es in den neuen Welten gibt, hat hier seinen Platz gefunden.

»Celeste, ich hoffe, du bist nicht zu sehr enttäuscht.« Odin dreht sich zu mir um. Sofort verharre ich auf der Stelle. »Warum hast du mich nach Midgard geschickt?«, frage ich. Ich hasse es, wie ein kleines Kind zu klingen, dass nicht seinen Willen kriegt, aber mein Kopf droht zu explodieren.

»›Die Geschichte ist geschrieben. Sie muss passieren.‹ Hat es damit etwas zu tun?«, ich mache einen Schritt auf ihn zu. Sein Auge ruht auf mir, doch sein Blick scheint noch nie entfernter zu sein.

»Es sind keine Träume«, rede ich weiter, ohne wirklich zu wissen, was. Die Worte sprudeln einfach aus mir heraus. Thor indens steht einfach nur da und könnte nicht fehler am Platz sein.

»Nein.«

Ein einfaches Wort bestätigt das, was ich mir schon die ganze Zeit gedacht habe.

»Nein?« Thor spricht seinem Vater nach.

»Sorry, das verstehst du jetzt nicht«, erwidere ich mit einem Blick auf ihn. Ich mag Thor wirklich, aber es gibt Dinge, die er nicht versteht. Vielleicht, weil wir sie ihm nicht sagen, doch manchmal ist es der einfachere Weg.

Ich verschwinde zwischen zwei Reihen an Büchern und höre leichte Schritte, die mir folgen. »Wie kann es sein? Es war ein Albtraum.« Odins Schritte sind leichter und weniger kraftvoll als die von Thor.

»Es gibt Dinge, die du selbst herausfinden musst, Celeste«, erwidert er sanft. Ich seufze auf und drehe mich zu ihm um. »Wie denn, wenn mir jeder die Wahrheit verschweigt?«

Wie soll man etwas herausfinden, das man nicht weiß? Wonach soll man suchen?

»Was weißt du über meine Kraft?«, frage ich. Bisher habe ich mich nie getraut, ihm diese Frage zu stellen. Zum einen, weil ich Angst vor der Wahrheit habe, oder weil er mir diese Frage nicht beantworten kann.

»Nicht viel.« Etwas sagt mir, dass er diesmal nicht lügt oder die Wahrheit verschleiert. »Gibt es etwas, das ich wissen muss?«, hinterfragt er dann. Er ist nicht dumm, er weiß, dass es nur ein Vorwand war, um ihn eine richtige Frage zu stellen.

Odin Borson wurde zu meiner Vaterfigur. So sehr Herrscher er für die Asen und auf dem Thron ist, neben seiner Frau, Frigga, war er ein Vater, der viele Fehler gemacht hat und dennoch nur das Beste für seine Kinder wollte.

Ich seufze und lasse meinen Blick über die Buchreihen gleiten. Der Anblick beruhigt mich, weswegen ich einfach anfange zu reden und Odin alles darüber erzähle, wie anders meine Kraft auf Bucky reagiert. Ich ende damit, in unserer letzten Nacht, wo er mich als Hexe beschimpft hat.

»Was hat das zu bedeuten?« Odin hat mich aussprechen lassen, während sein Auge auf mir geruht hat. Musternd sieht er mich an.

»Ich bin mir nicht sicher«, erwidert er nach einigen Sekunden. Ich lege meinen Kopf schief und versuche etwas aus seinem Gesicht zu lesen. Was hat das zu bedeuten? Der Allvater ist sich nicht ›sicher‹?

»Wenn der Gott, der die Weisheit aus einem Brunnen getrunken hat, sich nicht sicher ist, sollte man sich Sorgen machen«, versuche ich zu witzeln, doch die Worte kommen mir nur schwach über meine Lippen.

»Frigga erwartete Euch zum Essen, bevor ihr wieder nach Midgard müsst.« Ohne das Odin mir einen weiteren Blick schenkt, lässt er mich in der Bibliothek alleine. Für einige Sekunden starre ich seinem roten wehenden Umhang hinterher, bevor ich mich umdrehe und auch die Bibliothek verlasse.

~

»Frigga.« Automatisch muss ich lächeln, als ich meine Ersatzmutter sehe. Sie trägt ein Kleid mit verschiedenen Blautönen, während sie ihre dunkelblonden Haare hochgesteckt trägt und nur einige Strähnen sanft auf ihren Rücken fallen.

»Celeste«, ihr freundliches Lächeln trifft direkt auf mein Herz, als sie mich schon an sich drückt. Vielleicht habe ich doch ein wenig mehr hier vermisst, als ich zunächst angenommen habe.

»Ich hoffe, du benimmst dich auf Midgard?«, sanft drückt sie sich von mir weg, aber ohne sich komplett von mir zu lösen. Ich unterdrücke mir ein Lächeln, als ich daran zurückdenke, wie viel Scheiße wir damals gemacht haben, als wir noch jünger waren.

»Sie prügelt sich mit Bucky.« Es ist natürlich Thor, der seiner Mutter alles sagen muss. So war es schon immer und so wird es wohl bis zu ihrem Tod auch bleiben.

»Thor!«, fauche ich ihn entsetzt. Frigga soll nicht wissen, dass ich meinen ganzen Anstand vergesse, wenn ich bei Bucky bin, den sie mir so mühsam beigebracht hat.

»Prügeln?«, fragt sie und sieht mich forschend an. Ein Blick in ihre blauen Augen und die Wahrheit sprudelt aus einem heraus. »Er hat angefangen!«

Beim Allvater. Ich fühle mich jedes Mal zurück in die Zeit katapultiert, wenn sie mich so ansieht. Ich benehme mich wie das kleine Kind, das ich einst war. Doch ich bin nicht mehr dieses Kind.

»Ich lasse euch dann Mal alleine«, Thor drückt ihm vorbeigehen seiner Mutter einen Kuss auf die Wange, bevor er schon in den riesigen Saal verschwindet, in dem es auffällig nach Essen duftet. Es ist so typisch Thor. Er legt eine Bombe und bevor sie explodieren kann, verschwindet er und bringt sich in Sicherheit.

»Komm, lass uns auf den Balkon gehen«, Frigga ignoriert den Tonfall von mir, bevor sie sich sanft bei mir unterharkt und wir gemeinsam zu den Balkonen gehen, die unweit des Essenssaal sind.

Die warme Luft schlägt mir entgegen, während ich den Blick über Asgard schweifen lasse.

»Willst du mir erklären, was vorgefallen ist?«, fragt sie mich sanft. Unsere Arme lösen sich. Seufzend stütze ich mich mit meinen Händen auf dem Geländer ab und fixiere einen wahllosen Punkt in der Ferne.

Friggas Blick ruht auf mir, während ich beginne zu erzählen. »Ich kann es mir nicht erklären, aber Bucky, er hat schon von Anfang an etwas gegen mich. Beim ersten Training hat er mich dann herausgefordert und wir haben gekämpft. Nicht geprügelt, so wie Thor es behauptet hat«, ich schnaube leise auf.

Dieses Gespräch erinnert mich zu sehr an eines, dass wir vor Jahren schon auf demselben Balkon geführt haben.

»Es trifft dich härter, als du zugeben willst. Celeste, du bist keine Frau, die übereifrig handelt und sich mit anderen schlägt, bevor sie es mit Worten versucht hat.« Frigga kennt mich zu gut.

Die Anfangszeit für mich auf Asgard war schwer. Ich war jung und verloren. Ich konnte nicht verstehen, was das alles für mich bedeutet hat, aber Frigga war seither für mich da. Sie hat mir ihre Liebe geschenkt, obwohl sie es nicht hätte tun müssen.

»Es ist sein Blick. Sein leidvoller Ausdruck, der mich anfleht, herauszufinden, was dahinter steckt, doch er ist... er ist... Ich kann es nicht beschreiben. Er versucht, sich zu schützen, mit allem, was er kann, und dann wäre da noch meine Kraft, die irgendwie auf ihn reagiert.«

Ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll. Aber zuerst hat sie nicht auf ihn reagiert. Erst habe ich gedacht, dass es daran liegt, weil ich nur seinen Metallarm getroffen habe, doch dann, als wir auf der Terrasse waren und meine Kraft sich um uns beide geschlungen hat, wurde mir klar, dass meine Kraft ihm nichts anhaben kann.

»Die Kräfte deines Volkes waren schon immer stark. Aber es ist nicht nur das Licht, was sie miteinander verbunden hat. Es gibt etwas viel stärkeres«, sie lächelt mich sanft an, bevor sie den Blick auf ihr Reich richtet.

»Etwas stärkeres?« Frigga ist bis auf Odin die einzige, die noch mehr in Rätseln sprechen kann als ihr Mann. Viele unterschätzen die dunkelblonde Frau an seiner Seite. Ich tue das aber nicht.

»Du wirst es bald schon herausfinden«, lächelt sie, bevor sie sich abwendet.

»Komm, lass uns gemeinsam essen, bevor ihr wieder zurück müsst.«

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