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i. prolog

Bucky

Sie kommt, sobald mein Kopf das Kissen berührt. Sie kommt, sobald ich meine Augen schließe. Sie kommt, sobald ich in den Schlaf drifte. Sie kommt und ich weiß nicht, wie viel Zeit mir bleibt, bis sie mich komplett einnimmt. Zentimeter für Zentimeter meinen Körper verschlingt, bis nichts mehr übrig ist außer einer leeren Hülle.

Sehnsucht. Ich spüre sie fast zu jeder Sekunde. Sie macht mir Angst, denn ich weiß nicht, nach was ich Sehnsucht habe. Nach meinem alten Leben, die Zeit vor dem Krieg. Oder einfach nur Sehnsucht nach einem normalen Leben, das mir in der Sekunde verwehrt wurde, als Dr. Arnim Zola mich gefunden und zu einer tödlichen Maschine ohne eigenen Willen gemacht hat.

Verrostet. Während all das Leben hinscheidet, das ich gekannt habe, wurde ich zu einem der tödlichsten Attentäter der Welt. 10 Worte haben mich zu einem gewissenlosen Mörder gemacht, der vor nichts und niemandem zurückgeschreckt hat. Nur, dass sich das Gewissen langsam das zurückholt, was ich verloren geglaubt habe.

Siebzehn. Mit 17 hatte ich Träume. So wie jeder Jugendliche. Wie ich in den letzten Jahren schmerzhaft lernen musste, sind die Träume von damals anders als die heutigen. Nach den ganzen Frauen, die mir vor den Füßen lagen, habe ich mich nach etwas anderem gesehnt. Ich wollte in den Krieg. Wollte für mein Land kämpfen. Es sah gut aus. Ich wurde eingezogen und bekam meinen Marschbefehl für das 107. Infanterie-Regiment. Das erste Mal habe ich mich wirklich zu etwas angehört gefühlt, bis meine Kameraden und ich von HYDRA gefangen genommen wurden.

Tagesanbruch. Ich erinnere mich an jedes Gesicht, das ich getötet habe. Jeden einzelnen Namen, den ich in einem kleinen, abgewetzten Notizbuch verewigt habe. Es ist die Todesangst in ihren Augen, die mich immer und immer wieder einholt und mich nicht schlafen lässt. Das Flehen, das über ihre Lippen kommt, bevor ich ihr Licht habe erlöschen lassen. Das Monster in mir hat sich an diesem Leid ergötzt. Ich war eine einfache Marionette, doch manchmal, ganz früh am Morgen habe ich einen Blick raus erhaschen können. Habe gesehen, wie die Sonne einen neuen Tag einläutet. Die Hoffnung, die in der Luft gelegen hat. Immer und immer wieder. Obwohl die Dunkelheit, die Sonne, Nacht für Nacht verdrängt hat, ist die Sonne jeden Tag wieder aufs Neue aufgegangen.

Schmelzofen. Ich habe mich gefürchtet. Tief im Inneren hat mich die Furcht eingenommen. Ich hatte Furcht vor mir. Vor dem, zu dem ich werden kann. Zehn einfache Worte, die einem lebensfrohen Mann den Lebenswillen rauben, ihn zu einem Schatten seiner selbst machen. Einem, der ohne zu zögern Befehle befolgt. Selbst den, sich selbst umzubringen.

Neun. Die Zahl neun steht für viel. Für die universelle Liebe, der Ewigkeit, des Glaubens, des Konzepts des Karmas, Wohltätigkeit, Selbstlosigkeit, Schicksal, Lebenszweck und Seelenmission, Öffentlichkeitsarbeit, Verantwortung, Intuition, Charakterstärke. Die Zahl 9 steht auch in Resonanz mit dem Erlernen des Nein-Sagens, Sensibilität, Loyalität, innerer Weisheit, Selbstliebe, Freiheit, Einfühlungsvermögen, Vergebung, Mitgefühl, Sympathie und göttliche Weisheit. All das, was ich nicht fühlen kann. Weil meine Seele mit jedem einzelnen Wort vergiftet wurde.

Gütig. Meine Gütigkeit habe ich hinter den Mauern von Dr. Arnim Zola verloren. Er hat mir alles genommen. Meinen Lebenswillen. Meinen freien Willen. Meine Menschlichkeit. Alles habe ich in der Kammer verloren, in der er mich eingesperrt hat. Wenn ich einst ein gütiger Mensch war, dann ist es mit mir gestorben, als ich aus dem Zug gefallen bin.

Heimkehr. Sie sollte etwas Positives sein. Etwas, worauf man sich freut. Doch wie soll sich eine Heimkehr anfühlen, wenn man kein Heim mehr hat? Wenn fast alle tot sind, die einem mal etwas bedeutet haben? Wenn man sich an nichts erinnern kann, so sehr man es auch versucht. Wo ist die Freude hin? Das warme Gefühl in meiner Brust, das Gefühl, endlich wieder angekommen zu sein.

Eins. Ein Befehlshaber. Eine Marionette. Ein Befehl. Ein Mord der den Anfang gemacht hat, worauf weitere folgten.

Güterwagon. Die eine Mission. Die Mission, Dr. Arnim Zola zu holen, ihn zu stoppen. Eine Mission, die mein Leben verändert hat. Ich sollte tot sein. Entweder im Krieg, oder an Altersschwäche, während ich auf einem Schaukelstuhl sitze, meine Frau neben mir, wir auf unsere Enkel schauen, die im grünen Garten spielen. Ich sollte glücklich sein. Über mein Leben, über die Entscheidungen, die ich selbst über mein Leben treffen konnte. Doch das konnte ich nie. Jetzt, wo ich es kann. Weiß ich nicht, wie es geht.

Alles um mich herum ist dunkel und es macht mir eine Heidenangst. Ich weiß, dass es nicht real ist. Dass das alles ein Traum ist und dennoch kann ich mich dagegen nicht wehren.

Automatisch greife ich zu der dunklen Klinke, die sich von der strahlend weißen Tür abhebt, wie dunkelrotes Blut auf Schnee. Ich will diese Tür nicht öffnen, weil ich genau weiß, was für ein Schrecken auf mich wartet, doch mein Körper handelt einfach. Wie eine Marionette kann ich nur zusehen, dass mein Körper das macht, worauf er programmiert wurde.

Ich bin nicht mehr der Winter Soldier. Ich bin nicht mehr der Winter Soldier.

Wie ein Mantra gehe ich den Satz in meinem Kopf durch. Ich versuche diesen Gedanken zu greifen, ihn zu verfestigen, aber ich kann ihn nicht halten. Weil ich in dem Moment keine Kontrolle über meinen Körper habe.

Ich gehe in den dunklen Raum hinein. Es ist so schwarz, dass ich die eigene Hand vor dem Auge nicht sehen kann. Dafür dringt ein so bestialischer Gestank in meine Nase, dass ich mich am liebsten übergeben will. Ich kenne diesen Geruch fast besser, als ich mich selbst kenne.

Tod. Es riecht nach dem Tod. Er lauert überall und will mich in seine dunklen Tiefen ziehen. Mein Körper zuckt zusammen, als die Tür hinter mir ins Schloss fällt und als hätte jemand einen Lichtschalter gerückt, wird es hell, sodass ich meine Augen zusammenkneifen muss. Sekunden verharre ich in dieser Position, bevor sich meine Augen öffnen. Ich will es nicht, aber mein Körper macht, was er will. Ich habe keinerlei Kontrolle.

Entsetzen kriecht meinen Körper empor, als mich dutzende tote Augen anstarren. Ich erkenne jeden einzelnen. Weil ich jedem in die Augen geschaut habe, bevor ich sie umgebracht habe.

»Bitte, nicht...«, wispere ich leise. Ich will meine Augen vor dem Grauen verschließen, meinen Kopf zur Seite drehen, aber es ist, als würde mich eine unsichtbare Präsenz halten.

Es ist meine Schuld. Ich habe sie umgebracht.

»Es tut mir leid...«, wimmere ich leise. Vor meinen Augen spielt sich jeder Mord ab, den ich jemals begangen habe. In diesem Moment habe ich nichts gespürt, so sehr meine Opfer gebettelt oder gefleht haben. Ich war eiskalt. So eiskalt wie der Schnee, der eigentlich mein Tod bedeuten sollte.
»Es tut dir leid?« Plötzlich erhebt sich ein dunkelhaariges Mädchen aus den Leichenteilen. Wie ein Zombie kommt sie auf mich zu, fixiert mich mit ihren ebenso dunklen Augen, die viel zu lebendig aussehen und mich anfunkeln.

Sie ist tot. Du hast sie umgebracht. Das ist alles nur ein Albtraum.

Meine Beine verweigern ihren Job. Ich verharre auf der Stelle, während sie mir immer näher kommt.

»Ich hatte mein ganzes Leben vor mir«, ihre Stimme klingt so eiskalt. So anders, als sie mich mit ihren großen Augen ängstlich angesehen hat und um ihr Leben gebettelt hat.

Doch der Winter Soldier kennt keine Gnade. Er wurde geschaffen, um zu hören. Und das tut er. Ohne Fragen. Ohne Widerworte. Er tötet, als wäre es das einzige, was er kann.

»I-ich...« Was soll ich schon sagen? Nichts kann meine Taten ungeschehen machen. Nichts kann dieses 16-jährigen Mädchen zurückholen, das ihr ganzes Leben noch vor sich hatte.

Ihren ersten Kuss. Ihr erstes Mal. Ihren ersten Liebeskummer. Alles habe ich innerhalb von wenigen Sekunden zerstört.

»Warum?«, wütend funkeln mir ihre Augen entgegen. Sie kommt mir näher und immer näher. Sie hat sich nicht verändert. Immer noch ziert der blutrote Fleck ihre Brust. Ich kann meinen Blick nicht von ihrer tödlichen Wunde nehmen, als sie mit ihren zierlichen Fingern zu der Stelle fährt.

»Warum hast du mich getötet, Bucky?«, will sie wissen. Tränen brennen in meinen Augen, als sie meinen Namen sagt. Das war nicht Bucky. Das war der Winter Soldier.

»Der Winter Soldier...«, will ich sagen, doch ihr Blick bringt mich zum Schweigen.

»Bucky Barnes ist der Winter Soldier. Der Winter Soldier ist Bucky Barnes.« Ihre Stimme ist nüchtern und dennoch dringen ihre Worte schmerzhaft in mich ein, als würde man ein vergiftetes Messer in mich stoßen und es quälend langsam drehen.

»Nein«, will ich ihr widersprechen. Ich habe die Kontrolle über meinen Körper wieder und will einen Schritt auf sie zu machen, doch noch bevor ich sie erreichen kann, wandelt sich der Traum.

Zuerst ist alles schwarz. Ich bin alleine mit meinem viel zu schnellen Herzschlag. Ich greife nach vorne, versuche, irgendeine Materie zu finden, an der ich mich halten kann, doch ich schwebe einfach.

»Hallo?«, ich glaube zu schreien, doch ich höre meine Stimme nur in meinem Kopf. Ich kann es nicht beschreiben, doch es fühlt sich anders an, als meine anderen Albträume.

Ich drehe mich um, während die Dunkelheit sich wandelt und ich in der Ferne ein Licht sehen. Sterbe ich? Ist es nicht das, was alle mit einer Nahtoderfahrung immer sagen? Dass sie ein Licht gesehen hat, dass sie wie eine Motte angezogen hat und sie kurz davor waren, dieser immensen Kraft nachzugeben? Einfach aufzugeben, weil es irgendwie verlockend ist?

»James.«

Jemand ruft meinen Namen. Suchend drehe ich mich um, während ich meinen Namen in einem immer kürzer werdenden Abstand höre.

»Wer bist du?«, rufe ich verzweifelt, drehe mich im Kreis, doch die Stimme kommt von überall. Sie umhüllt mich und schafft es, meine ganzen Dämonen, die meine Gedanken vergiften, für einen Moment zu vertreiben.

Ich fühle in diesem Moment nichts. Weder die Schuld, die jede meiner Zellen Tag für Tag, Nacht für Nacht zerfrisst, noch der Selbsthass, der in mir herrscht, seitdem ich wieder der Herr meiner eigenen Sinne bin.

Das Licht kommt auf mich zu, ich bereite mich darauf vor, dass es mich verschlingt und ich mit ihr verschmelze, doch das helle Licht, geballt in tausenden Partikeln, schwebt einfach nur vor mir.

»Willst du mich nicht verschlingen?«, murmle ich leise. In dem Moment denke ich nicht einmal daran, wie verrückt das alles ist, dass ich mit den Lichtpartikeln rede, als würde ein Mensch vor mir stehen.

Es ist ein einfacher Traum. Nicht mehr, nicht weniger.

»Willst du denn verschlungen werden, James?« Es spricht mit mir. Wobei ›Es‹ nicht der richtige Artikel ist. Sie spricht mit mir. Ich erkenne ihre Stimme nicht, aber sie berührt etwas in mir. Ich spüre meinen schnellen Herzschlag gegen meinen Brustkorb schlagen. So intensiv wie schon lange nicht mehr.
»Wer bist du?«, ich mache einen Schritt auf sie zu, doch immer noch sehe ich nichts als diese Partikel, die direkt vor mir flimmern. Es mag sein, dass ich es mir vielleicht nur einbilde, aber eine goldene Silhouette schimmert zu mir durch. Eine Silhouette einer Frau, mehr erkenne ich nicht.

»Wer bist du, James?«, antwortet sie schon wieder auf eine Frage von mir, mit einer Gegenfrage. Ich strecke meine Hand aus, doch bevor ich die goldenen Partikel berühren kann, entfernen sie sich von mir.

»Ich weiß es nicht«, erwidere ich ehrlich, bevor ich langsam meine Hand sinken lasse. Es ist das erste Mal, dass mein Albtraum sich so gewandelt hat. Vorher hat die Dunkelheit mich so tief in den Abgrund gezogen, dass ich mir nicht sicher war, jemals wieder aufzuwachen. Vielleicht habe ich es auch verdient, nach dem, was ich den unschuldigen Menschen alles angetan habe, aber noch nie habe ich nichts gespürt, außer den kräftigen Herzschlag in meiner Brust.

»Ich weiß es nicht«, wiederhole ich meine Worte. Diesmal etwas lauter. Ein liebliches Lachen dröhnt in meine Ohren und hinterlässt eine Gänsehaut auf meinem Körper. Ich verstehe nicht, was hier gerade abgeht.

»Findest du nicht, dass es an der Zeit ist, herauszufinden, wer du wirklich bist?«, werde ich wieder von ihr gefragt. Es kommt mir vor, als würden die Partikel dichter werden und ich in zwei paar Augen blicke, die nicht unterschiedlicher sein können.

»Aber wie?«, wispere ich leise. Das Licht wird immer schwächer, genauso wie mein Herzschlag, der wieder ruhig und leise gegen meine Brust pocht.

Eine Antwort kriege ich nicht mehr.

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