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„Wie geht es meiner Schwester?"

„Sie schläft, Branor. Es ist fast Mittag. Du solltest dir auch endlich eine Pause gönnen."

„Schlafen kann ich, wenn ich tot bin. Hat sie noch was gesagt?"

„Die Verbindung ist abgerissen, aber das muss nichts bedeuten." Gabriel holte eine Auflaufform mit Lasagne aus dem Backofen.

Die Kellergewölbe der alten Villa waren praktisch ausgebaut und komfortabel eingerichtet. Es gab neben dem Computerraum private Gemächer für die Mitglieder der Truppe und einen Gemeinschaftsraum mit großzügiger Küchenzeile. Die oberen Zimmer wurden tagsüber mit schweren Stahlrollläden vor dem Tageslicht geschützt, dennoch verbrachten die Vampire die meiste Zeit hier unten.

„Wahrscheinlich ist er nur zu weit weg." Der Hüter schaufelte zwei Portionen auf die Teller und schob einen davon über den Tisch.

„Hm", brummte Branor wenig überzeugt. Er stocherte mit der Gabel im Essen herum. „Rhíg hat ja nicht aus Spaß angerufen. Ich glaube, ich werde allmählich zu alt für den Job."

„Thure taucht schon wieder auf."

„Ich hätte früher mit ihm reden sollen. Ich war sein Ausbilder."

Gabriel legte das Besteck beiseite. „Hinterher ist man immer schlauer. Denkst du er hätte es als Halbstarker verkraftet, wenn du ihm damals die Illusion von seinem Helden zerstört hättest? Von den anderen hat auch keiner was gesagt."

„Vermutlich hast du recht. Niemand hat ernsthaft daran geglaubt, dass er als Halbblut die Aufnahme bestehen würde." Branor fuhr sich mit den Händen durch das dunkle Haar. Gabriels stille Art wirkte wie immer beruhigend auf ihn. „Nur Rhíg hat schon immer was besonderes in ihm gesehen."

„Ragnars Blut ist stark. Trotzdem ist Thure nicht wie sein Vater. Luke Skywalker hat es auch geschafft der dunklen Seite zu widerstehen."

„Möge Eure Vorhersage eintreffen, Meister Yoda! Übrigens, an der Lasagne fehlt Salz und etwas mehr Oregano könnte auch ran."

„Im Gegensatz zu dir muss ich auf meine Ernährung achten. Zu viel Salz ist ungesund und wenn du weiter meckerst, schieb ich dir eine Knoblauchknolle zwischen die Fangzähne!"

„Ja, Knoblauch fehlt auch."

Ein pinkes Glitzern surrte durch die Luft und zartrosa Blütengirlanden begannen über den Tisch zu ranken. Aus den sich öffnenden Blütenknospen ergoss sich ein flimmernder Paillettenregen aus kleinen roten Herzchen und goldenen Sternchen über die beiden Männer.

Genervt schüttelte sich Branor den Glitterkram aus den Haaren und klopfte seine Kleidung ab.

„Okay, ich bin dann mal weg", brummte er und stiefelte aus dem Raum.

„Das du auch immer übertreiben musst, Aillil." Gabriel ließ sich von dem Geflimmer nicht den Appetit verderben.

Der ganze Zauber verpuffte mit einem leisen Klingeln und ein kleines Mädchen hüpfte kichernd um den Tisch.

„Ich wollte euch doch nur ein bisschen aufmuntern."

Ihr langes Haar war zu vielen kunstvollen Zöpfen geflochten, die sich wie die Schwingen eines Vogels um ihre zierliche Figur schmiegten.

Heute in pastell-lila.

Sie angelte sich Branors Teller und begann begierig die Reste zu verschlingen.

„Du warst wirklich sehr sparsam mit den Gewürzen."

„Das gehört zu meinem Plan. Ich hoffe, dass mal einer von den anderen die Kocherei übernimmt."

„Das wird nicht passieren. Es ist deine Aufgabe, dich um uns zu kümmern. Du bist der Hüter."

„Ja, Hüter. Nicht Haushälter!", konterte Gabriel bissig. „Du könntest dich auch mal nützlich machen."

„Tue ich doch!" Ihr Lächeln ließ kleine spitze Zähnchen blitzen. „Starke Emotionen helfen am besten gegen düstere Gedanken."

„Du nervst und stänkerst. Wo bitte ist das hilfreich?"

„Wut tut gut. Und außer mir traut sich keiner die großen Jungs zu ärgern."


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Hustend und blinzelnd versuchte Ava den Dreck aus Mund und Nase zu bekommen. Sie war recht unsanft mitten im Boxengang auf ihrem Hintern gelandet. Goldene Staubpartikel wirbelten noch immer durch die Luft.

Der unheimliche Fremde kauerte schwer atmend zwischen den Hafer- und Kraftfuttersäcken. Die Druckwelle hatte ihn in die äußerste Ecke der Nische geschleudert.

Zwischen ihnen drangen durch ein ansehnliches Loch im Dach blassgelb die Strahlen der Frühlingssonne herein und zeichneten ein filigranes Muster auf den Boden.

Irgendwie schien ihm das nicht sonderlich zu gefallen.

Geschieht dir ganz recht, du Scheißkerl, dachte sie. Er hatte sie tatsächlich angegriffen! Mit Reißzähnen?!

Du wolltest doch unbedingt eine Reaktion. Was beschwerst du dich jetzt?

Halt den Mund, herrschte sie ihre innere Stimme an.

Ohne ihren wunderbar selbständig funktionierenden Schutzschild wäre sie jetzt als Lunchpaket dieses, dieses ... ja was eigentlich... geendet.

Der Bastard sah nicht viel mehr mitgenommen aus als vorher.

Er besaß sogar die Frechheit sie anzuquatschen.

„Was war das denn?"

Ava erhob sich und putzte Staub und Einstreu von ihren Sachen.

„Das ist der Grund, warum ich Menschen nicht ausstehen kann."

Wieso sollte sie sich rechtfertigen? Wenn hier jemand eine Erklärung abgeben sollte, dann ja wohl eher dieses gemeingefährliche Subjekt.

„ICH BIN KEIN MENSCH!", fauchte er, als hätte sie ihn gerade tödlich beleidigt. Dabei bekam sie nochmals einen tollen Ausblick auf seine unglaublichen Eckzähne.

„Aber auch kein Stück besser", antwortete Ava. „Nichts als Hass und Wut."

Die gewaltige Frustration, die auf sie übergeschwappt war, begann sich in ihr auszubreiten. Jetzt war sie es, die mit den Zähnen knirschte.

„Sobald es dunkel wird verschwindest du von meinem Grund und Boden!"

Mit den Füßen kickte sie das überall verstreut umherliegende Verbandsmaterial und die Reste des Erste-Hilfe-Kastens in seine Richtung. High-Noon im Schafstall. Am liebsten hätte sie noch einen Revolver um den Finger gezwirbelt.

Wow, sie fühlte sich unbesiegbar.

Auch wenn ihr jeder Knochen im Leib weh tat.

Sie wusste, dass sie selbst nicht ernsthaft verletzt war. Durch die intensive Berührung war ein Teil seiner Schmerzen auf sie übergegangen.

So würdevoll wie möglich hinkte Ava aus dem Stall. Er würde ihr nicht folgen. Dessen war sie sicher. Seine Scheu vor dem Sonnenlicht war unübersehbar gewesen.

Im Wohnhaus klammerte sie sich an den Türrahmen und atmete tief durch.

Wie hielt der Kerl das aus? Sie hatte das Gefühl von einem Güterzug überollt worden zu sein.

Ich bin kein Mensch.

Ach ja, das erklärte so einiges.

Nur welcher Not Human hatte sie heimgesucht?

Lichtscheu und monströse Eckzähne. Vampir  war das Erste, was ihr in denSinn kam. Aber Vampire waren doch tot. Blutet man ohne Herzschlag?

Im Geist durchforstete sie das Dämonen-Handbuch.

Es gab durchaus auch noch andere Kandidaten.

Sie war im esoterischen Haushalt ihrer Mutter und Großmutter aufgewachsen.

Die Wiccas von Whitby waren stolz darauf anders zu sein.

Als Kind hatten sie ihr fantastische Märchen und Geschichten erzählt.

Die keine Märchen waren.

Was ihr nie jemand glaubte.

Sie hatte es gehasst, jeden Kindergeburtstag nur mit ihrer Familie zu feiern.

Sie hatte es gehasst, nie Freunde zu haben.

Sobald sie alt genug war, war sie von zu Hause abgehauen, um ein normales Leben zu führen. Um letztendlich nach einem abgebrochenen Studium und mehreren Fehlstarts mit Ende Zwanzig mutterseelenallein auf einem abgelegenen Bauernhof zu landen, wo die alten Geschichten sie jetzt einholten.



Thure verstand die Welt nicht mehr.

Hatte er von dieser Bäuerin voll eine auf die Zwölf bekommen?

Wie hatte sie das denn angestellt?

Seine Nase blutete.

Das war doch alles nicht real.

Wahrscheinlich befand er sich im Koma und klebte noch an der Stoßstange von einem LKW.

Er schielte nach den Überresten des Sanikastens.

War das zum Schluss eine Drohung gewesen?

Er angelte nach den Schmerztabletten und schob mit dem Fuß die Wodkaflasche zu sich.

Höchste Zeit, die Stopp-Taste zu drücken.

Wie weit runter ging diese Talfahrt noch?

Unaufhaltsam, wie eine todbringende Lawine, rollte er Richtung Selbstzerstörung und nahm auf seinem Weg ins Verderben alles und jeden mit, der in seiner Nähe war.

Und das nur, weil er nicht damit klarkam, sein Leben lang einem Trugbild nachgeeifert zu haben.

In seiner grenzenlosen Wut hielt er sich vor ein paar Stunden noch für unbesiegbar.

Jetzt saß er bibbernd irgendwo am Arsch der Welt fest und musste befürchten, von einer von McLeods Töchtern mit der Mistgabel abgestochen zu werden.

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Heute nur ein kurzes Kapitel, ich hoffe ihr seid nicht allzu traurig.

Dafür wird's demnächst wieder etwas heißer.

Für alle, die kein Dämonen-Handbuch daheim im Bücherregal haben, bei Nezumigami findet ihr ein tolles Dämonen-Wikki und dort könnt ihr euch auch eine ganz eigene "heiße" Geschichte wünschen.

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