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20

Ava bevorzugte einen minimalistischen Einrichtungsstil. Zum einem fehlte ihr das Geld für ausufernde Deko-Obsessionen, zum anderen sah sie auch keine Notwendigkeit darin, ihr hart erarbeitetes Kontoplus für unnützen Krimskrams auszugeben. Der einzige Luxus, den sie sich für ihr kleines Cottage gegönnt hatte, war das zwei mal zwei Meter große Futon-Bett mit Doppelmatratze und mit Schnitzereien verziertem Echtholzrahmen aus Zirbe.

Da sie sich nach dem Fiasko mit ihrer ersten Liebe geschworen hatte, niemals mehr einen Liebhaber über Nacht in ihr Bett zu lassen, war es eigentlich viel zu überdimensioniert. Allerdings war sie eine unruhige Schläferin mit der bevorzugten Schlafposition des Seesterns, mit ausgestreckten Armen und Beinen in alle Himmelsrichtungen. Damit ging diese Anschaffung sehr wohl als praktisch und nützlich durch.

Jetzt warf sie sich nach einem phänomenal erotischen Traum schwungvoll einmal um die eigene Achse und stieß gegen einen unerwartet festen Widerstand. Ein genervtes Knurren erklang und noch bevor sie darüber nachdenken konnte, wurde sie von kräftigen Armen gepackt, auf die Seite gedreht und mit dem Rücken an einen warmen Körper gepresst.
Ein verschlafenes Murmeln liebkoste ihren Nacken, gefolgt vom Streicheln weicher Lippen und dem Kitzeln eines Bartschattens an ihrem Hals.

Ach du Schreck, ihr Traum war äußerst real gewesen.

Ein wohlige Wärme breitete sich in ihr aus.
Bis zu dem Moment, in dem ein scharfer Schmerz sie zusammenzucken ließ. So schnell, wie es passierte, war es auch schon vorüber. Ein sanftes Saugen bescherte ihr eine Gänsehaut, aber nicht vor Angst. Vielmehr weckte es ein Begehren, welches die brennende Lust, die sie doch gerade erst mit Haut und Haaren verzehrt hatte, erneut entfachte.

Seine Zunge fuhr mit trägem Lecken über die Bissstelle und die feuchte Spur hinterließ ein irrationales Verlustgefühl. Der Vampir versenkte mit einem weiteren undeutlichen Nuscheln sein Gesicht in ihren Haaren und kuschelte sich dicht an sie.

Mit angehaltener Luft lauschte Ava den tiefen, gleichmäßigen Atemzügen in ihrem Rücken. Sie fragte sich worüber sie mehr schockiert war, über die Tatsache, von ihm im Schlaf gebissen zu werden oder über ihren Wunsch, das Ganze mit ihm im wachen Zustand zu wiederholen.

Durch ihre kleinen Kammerfenster fiel silbern das Mondlicht und zeichnete filigrane Scherenschnittmuster auf die Bettdecke.
Ava gab sich selbst eine mentale Ohrfeige. Diese Grübelei war idiotisch. Dieser Mann - Vampir - hatte ihr ein Geschenk gemacht, an das sie selbst nicht mehr geglaubt hatte. Die intime Zweisamkeit des gemeinsamen Einschlafens bedeutete ihr mehr als der höllisch heiße Sex davor, war es doch etwas, worauf sie aus Sicherheitsgründen seit jener unseligen Nacht verzichtet hatte.

Ihre Finger strichen behutsam über die Tätowierungen auf seinen Armen, die sie lose umfangen hielten.
Was machte es schon, dass dieses Wesen in ihrem Bett nicht menschlich war. Höchstwahrscheinlich war nur so eine tödliche Kreatur stark genug, ihre verfluchte Gabe unbeschadet zu überstehen.
Außerdem passten sie wirklich gut zusammen. Ihre Rundungen schmiegten sich perfekt an seine Länge.

Mit einem spitzbübischen Lächeln drückte Ava den Rücken durch und wackelte ein wenig mit dem Hintern. Die Reaktion erfolgte prompt. Mit tiefem erotischen Schnurren vibrierte sein Brustkorb hinter ihr, eine Hand umfasste ihre Brust, die andere wanderte über ihren Bauch nach unten und sein Knie schob sich zwischen ihre Beine.
Mit einem genussvollen Seufzer überließ sie sich seiner sinnlichen Umarmung. Dabei fiel ihr ein, dass sie ihn gar nicht nach seinem Namen gefragt hatte. Dass ihr dies auf einmal sehr wichtig erschien, war aber keineswegs ein Anzeichen für tiefergehende Gefühle.
Ganz sicher nicht.

  Thure schlief den tiefen traumlosen Schlaf der Gerechten, den sein Körper dringend zur Erholung brauchte. Als seine Ohren ungewöhnliche Geräusche in Form von splitterndem Glas und das tiefe Brummen eines schweren Motors aufnahmen, sendeten sie diese weiter an sein im Sparmodus laufendes Kleinhirn. Hier bastelte sein Geist ein paar passende Bilder dazu. Rhíg, wie er mit dem Range Rover den geliebten Wintergarten seiner Gemahlin niedermähte, weil es ihm tierisch gegen den Strich ging, wenn sie sich tagsüber wo aufhielt, wo er sie nicht erreichen konnte. Als Mischling besaß Chloe die sehr seltene Befähigung Tageslicht zu vertragen und sie hatte sich in diesem Wintergarten ein kleines Attelier eingerichtet, um hier ihre wunderschönen Aquarelle zu malen.

Thures Verstand entschied, dass dieses Verhalten in einem ausgewachsenen königlichen Ehestreit enden würde, aus dem man sich am besten raushielt. Als Königswache war er nur für die Abwehr äußerer Bedrohungen zuständig. Wenn die Hohe Familie sich untereinander massakrierte, war das privat.

Die Information landete also im Schubfach unwichtig, aussortieren, vergessen. Kurz vor dem Schreddern blinkte jedoch eine Synapse auf und sendete die Bemerkung – Wir sind in England.

Der ganze Prozess wurde zurückgesetzt und neue Bilder den Geräuschen zugeordnet.

Aillil hatte Simon dazu überredet ihr endlich das Autofahren beizubringen und die beiden übten gerade im Verbindungstunnel zwischen Tiefgarage und Gemeinschaftsraum. Anscheinend waren sie beim Wenden in drei Zügen – vorwärts in den Geschirrschrank, zurücksetzen in die Spüle und geradeaus in die Bar vom Billardzimmer. Wirklich unglaublich, dass keiner von den anderen etwas gegen diese Lärmbelästigung mitten in der Nacht unternahm. Wie bitte schön sollte man da ruhig schlafen können!

Sendepause.

Dann übermittelte sein Kleinhirn eine Anfrage an das Großhirn – Seit wann schlafen wir nachts?

Diese Anfrage löste einen sofortigen Großalarm aus, mit Sirenengeheul, roten Warnleuchten und kübelweise Adrenalinausschüttung.

Thure schlug die Augen auf und saß mit einem Ruck im Bett. Wo, zum Geier, war er denn jetzt schon wieder?

Er befand sich in einem großen Futon-Bett mit einem wunderschönen Patchwork-Quilt. Ein Schrank und eine Kommode aus hellem Holz standen an der Wand gegenüber. Neben einer weißen Zimmertür hingen ein großer Spiegel und einige Tuschezeichnungen mit Naturmotiven. Anstelle von Tapeten gab es einfachen Rauhputz an den Wänden, der an einigen Stellen den Blick auf urige Balken freiließ. Trotz der eher spärlichen Einrichtung wirkte der kleine Raum, wie nannte man das jetzt, ach ja, hyggelig.
Als ob es nicht schon genug bezeichnende Worte gäbe. Behaglich, gemütlich, heimelig - alles zutreffend und ausreichend. Aber die Menschheit brauchte ja ständig den Reiz des Neuen.

Die niedrige Decke des Zimmers ging hinter ihm in eine Schräge über, die ebenfalls mit hellem Holz verkleidet war. Seitlich befanden sich zwei schmale Fenster mit hübschen Vorhängen mit kleinem Streublümchendekor. Sie waren nicht zugezogen und das helle Mondlicht tauchte alles in einen sanften Schein. Irgendwie märchenhaft.

Thure holte tief Luft und roch den Duft von Sommerwiese und Lindenblüten. Schlagartig war seine Erinnerung zurück. Was für eine Session! Unglaublich welche Leidenschaft in dieser kleinen Hexe zum Vorschein gekommen war. Kein Wunder, dass er wie ein Stein geschlafen hatte. Aber warum war sie nicht bei ihm?

Er krabbelte aus dem Bett und warf einen Blick aus einem der Fenster nach draußen. Seine innere Uhr sagte ihm, dass noch genug Zeit bis zum Morgengrauen war. Viel zu sehen gab es nicht. Ein paar Obstbäume und Sträucher mit erstem, zarten Blattwerk. Ein kleines Häuschen mit winziger Luke und Trittbrett davor, vermutlich ein Hühnerstall.
Keine Hexe, die auf ihrem Besen umherdüste.

Er tappte um das Bett herum auf der Suche nach seiner Kleidung.

Hölle aber auch, war er so geil gewesen, dass er seine Sachen samt Waffen irgendwo im Haus hatte liegen lassen? Fast erwartete er ein dickes, fettes Ja! über der Tür aufblinken zu sehen. Soweit zu der Annahme, er hätte sich voll im Griff.

Verflixt nochmal, er kannte nicht mal ihren Namen. Normalerweise beließ er es auch bei einer einmaligen Begegnung und für einen One-Night-Stand war ein Baby oder Süße völlig ausreichend. Doch diese Zaubermaus ging ihm tiefer unter die Haut, als er es jemals vor irgend jemandem zugegeben hätte.

Thure wickelte sich erstmal behelfsmäßig die Decke um und stieg leise die enge Stiege in den Wohnraum hinunter. Er hatte keine Lust über die Fragwürdigkeit seiner Reaktion nachzudenken. Sein Gefahrenradar warnte ihn zudem eindringlichst davor, unbedacht Aufmerksamkeit zu erregen. Die seltsamen Geräusche, von denen er wach geworden war, hatte er nicht vergessen. Auf seinem Weg durch das Haus ersparte er sich daher eine genauere Begutachtung und flitzte direkt zum Bad. Und, schau an, alles noch da, wo es ihm vom Leib gefallen war.

Er schlüpfte eiligst in seine Klamotten und warf einen vorsichtigen Blick vor die Haustür.
Der Windfang verhinderte einen genauen Überblick, aber sein feines Gehör lokalisierte ein entferntes Scharren und Schmatzen. Er blähte die Nasenflügel und witterte.
Das, was ihm die kalte Nachtluft zutrug, ließ ihn erstarren.

Frisches Blut! Sowohl tierisch, als auch etwas, dass nicht ganz menschlich aber eindeutig weiblich roch.
In seinem Inneren legte sich ein Schalter um, der sämtliche Vernunft ausknipste und den uralten, animalischen Instinkten das Steuer übergab.

Unaufhaltsam wie ein Panzer walzte er in die Dunkelheit hinaus.
Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen und fokussierten ein Grüppchen mehrerer Gestalten auf der anderen Seite des Hofes. Sie hockten buchstäblich aufeinander, Arme und Beine ineinander verschlungen, sodass er vorerst keine einzelne Person ausmachen konnte.

Ein lebloses Bündel lag auf seinem Weg, das schwarzweiße Fell von einem tiefen Rot durchtränkt.
Mit einem aggressiven Fauchen schossen Thures Fänge hervor. Er griff nicht nach seinen Waffen. In seiner Wut wollte er die Gegner mit Händen und Zähnen zerreißen und zerfetzen.

Vampire! Die Scheißkerle, die dort mit seiner Frau am Boden kauerten, waren tatsächlich Artgenossen.
Einer hing an ihrem Hals, der zweite beugte sich über ihren nackten Arm.
Damit besiegelten sie ihr Todesurteil. Doch warum zuckte kein Blitz auf sie hernieder, fegte keine Sturmböe die Bastarde davon? Wieso zappelte seine Hexe noch nicht mal mit den Beinen?

Eiskalte Angst schnürrte ihm die Brust zusammen. Die wenigen Meter schienen sich endlos auszudehnen.
Oh Gott, was, wenn er es nicht rechtzeitig zu ihr schaffte?

Seine Gegner waren vom Blutrausch völlig benebelt und sahen ihn viel zu spät kommen. Thures Stiefel verpasste dem kleineren einen Tritt vor die Brust, der diesen mehrere Meter außer Reichweite katapultierte, wo er bewusstlos liegen blieb. Der Blutsauger an ihrem Hals zischte ihn wütend mit gebleckten Reißzähnen an, nicht willens, sein Opfer loszulassen. Mit einem gezielten linken Haken krachte Thure ihm die Faust mitten ins Gesicht. Knirschend brach die Nase und Blut schoss in einer Fontäne hervor. Laut aufjaulend wich der zweite Angreifer zurück und das Mädchen rutschte aus seinen Armen.

Diesen Moment ausnutzend, stürzte Thure sich auf ihn und riss ihn nach hinten, weg von ihr. Ineinander verkeilt rollten sie über den Boden, bearbeiteten sich gegenseitig mit Fäusten, Füßen und Zähnen. Doch gegen die infernalische Feuersbrunst, die in Thure bei dem Anblick ihres reglosen Körpers ausgebrochen war, hatte der andere Vampir keine Chance.

Seine Gegenangriffe wurden schwächer, die Abwehr erlahmte zusehens. Doch Thure konnte nicht aufhören, weiter auf ihn einzudreschen. Die aggressive Kraft, die ihn durchströmte, war ein intensiver Rausch, der alles um ihn herum ausblendete. Nur wage registrierte er das Aufblitzen eines Messers. Die Klinge fuhr ihm irgendwo ins Fleisch, doch er registrierte keinen Schmerz, kein Brennen, kein irgendwas. Seine Fäuste bearbeiteten das Stück Dreck vor ihm mit der Intensität eines Presslufthammers.

Die Schmerzensschreie waren wie Musik in seinen Ohren und das zunehmende Röcheln des Vampirs weckte in Thure den Wunsch, ihm die Kehle mit den Fängen herauszureißen. Doch dann drang ein leises Stöhnen zu ihm durch.

Seine Frau! Er musste sich dringend um ihre Wunden kümmern, denn wurden die Bissstellen nicht versiegelt, drohte sie zu verbluten.

Höchste Zeit, die Sache hier zu beenden. Mit einer Hand griff er seinem Gegner ins dichte Haar, mit der anderen unter den Kiefer. Ein straffer Ruck, eine kräftige Drehung und mit einem knirschenden Krachen erschlaffte der Körper unter ihm.

Augenblicklich ließ Thure von ihm ab und beugte sich zu dem Mädchen hinüber.

Blass, sie war viel zu blass und eiskalt. Vorsichtig zog er sie in seine Arme, überprüfte eiligst Puls und Atmung.
Sie trug nur eine weite Flanellhose und ein übergroßes T-Shirt mit dem Bild einer kleinen, von einem Ast nach unten hängenden Eule. Idiotisch, welche Details das Gehirn in Stresssituationen wahrnahm.
Er zerrte sich den Mantel herunter, vielmehr versuchte er es, da dieser an dem Messer, welches in seiner Schulter steckte, hängenblieb.

Fuck!

Also würde er sich erst um ihre Wunden kümmern. Zitternd leckte er über ihr Handgelenk, versiegelte die Verletzung. Der Biss am Hals war bedeutend schlimmer, die Ränder ausgefranst, die Haut regelrecht zerfleischt. Er legte seine Lippen darüber, schloss die Augen und sprach ein stilles Gebet. Ihr Geschmack brannte sich in seine Seele, brachte sein Herz zum hämmern, ließ seinen Kopf schwirren. Dabei trank er gar nicht von ihr, sondern versuchte nur, mit seinem Speichel den Blutfluss zu stoppen.

Plötzlich wurde er von starken Händen gepackt und in die Höhe gerissen. Ein tiefes Knurren erklang und ein mächtiger Schlag traf ihn an der Schläfe. Tausende Sternchen explodierten vor seinen Augen und instinktiv ruderte er wild mit den Armen um sich. Ein lästerlicher Fluch ertönte und ein Tritt in die Kniekehlen kickte ihm die Beine weg.

Thure konnte nicht verhindern, dass er wie ein gefällter Baum zu Boden ging.  Ein schwerer Kampfstiefel stellte sich auf sein Genick und presste ihn auf das kalte Pflaster.

Scheiße!

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CUT!

Wie wird das wohl ausgehen?

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