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Schmetterlinge

„Hier, Daddy", machte Freddie auf sich aufmerksam, der nun seinen Teller mit seinem Dinobesteck neben mich auf die Küchenanrichte stellte. „Danke, Freddie", entgegnete ich ihm, nachdem ich meinen Schmerz hinuntergeschluckt und wieder ein freudiges Lächeln aufgesetzt hatte. Ich wollte nicht, dass er dachte, Harry würde mich in irgendeiner Weise traurig machen. Egal ob sich nach dem Abend etwas zwischen Harry und mir entwickelte, und wenn es nur eine rein platonische Bekanntschaft war, so hatte er es doch verdient, dass Freddie ihm unvoreingenommen begegnete.

Nachdem ich mir sicher war, dass mir keine Tränen mehr in den Augen standen, streckte ich mich etwas und holte drei Weingläser aus dem oberen Küchenregal. „Wenn wir schon über Liebe reden, dann brauche ich Wein. Magst du auch ein Glas, Harry?", erkundigte ich mich, während ich mich zu ihm umdrehte. Harry, der eben noch gedankenverloren am Tisch gesessen hatte, sprang jetzt auf und räumte ebenfalls sein gebrauchtes Geschirr vom Tisch. „Wein klingt gut. Danke", erklärte er und blieb etwas unbeholfen mitten im Raum stehen. Bis Freddie sich zwischen uns stellte und mich mit leuchtenden Augen ansah. „Daddy, darf ich mit Harry Mario Kart spielen, bis du fertig bist?", rief er aufgeregt.

Daraufhin konnte ich mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen. „Wenn du Harry dazu überredet kriegst, gerne. Als wir noch jünger waren, hat er immer seine Finger verknotet, sobald er einen Controller in der Hand hatte", erklärte ich und war überrascht, wie leicht mir diese kleine Neckerei von den Lippen gegangen war. Irgendwie hatte all der Schmerz für mich viel zu lange Zeit überschattet, was eigentlich wichtig gewesen war. Die innige Freundschaft und die tiefe Zuneigung zwischen uns. Das Vertrauen, das wir uns entgegengebracht hatten. Und die Unbeschwertheit, die ich meist nur in seiner Gegenwart gefühlt hatte.

Ich merkte, wie losgelöst mein Körper war, als ich mir endlich erlaubte, den Hass, den ich mir all die Jahre einzureden versucht hatte, beiseiteschob und alle Erinnerungen zuließ. In diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich ihn gar nicht hassen wollte. Ich hatte ihn vermisst und wollte nun nichts lieber, als ihn wieder in meinem Leben zu haben.

„Ich spiele gerne mit dir Mario Kart, Freddie. Aber wir sollten davor deinem Daddy helfen", erklärte Harry, woraufhin ich abwinkte, schnell zwei Fernbedienung aus der Wohnzimmerkommode holte und das Spiel einstellte. Dann überließ ich den beiden das Feld und räumte zügig die Küche auf. Schließlich füllte ich in zwei der Gläser Rotwein und in das dritte leerte ich den Inhalt eines Saftpäckchens mit Kirschgeschmack. Optisch hatte dieses Glas somit Ähnlichkeit mit den anderen beiden.

Mit den drei Gläsern in der Hand lief ich gemächlich in den Wohnbereich hinüber, wo Freddie und Harry eifrig konkurrierend ihre Fernbedienungen in den Händen bewegten. Ich stellte die Gläser vor uns auf dem Tisch ab, packte noch einen gläsernen Strohhalm in Freddies Glas und setzte mich dann neben meinen Sohn. Als die beiden dann ihr aktuelles Spiel beendet hatten, griff ich schnell nach meinem und Freddies Weinglas und überreichte meinem Sohn seines. „Wollen wir anstoßen?", fragte ich und konnte dabei sehen, wie Freddies Augen leuchteten, als er das gleiche Glas wie Harry und ich bekam. Manchmal war es so schön einfach, meinen Jungen glücklich zu machen. 

Wir drei stießen an und nahmen einen Schluck von unserem jeweiligen Getränk, dann überredete Freddie Harry dazu, weiterzuspielen. Ich nutzte derweil die Gelegenheit, Harry zu beobachten. Zu sehen, wie er sich optisch verändert hatte und doch derselbe geblieben war. Ich nutzte die Zeit aber auch, um mir bewusst zu werden, ob ich es Harry überhaupt jemals verzeihen konnte, mich einfach zurückgelassen zu haben.

„Harry, spielst du nicht mit deiner Familie Mario Kart?", wollte Freddie wissen, nachdem die letzte Runde beendet war. Harry schüttelte seinen Kopf. „Nein. Ich wohne zwar noch bei meiner Mum, aber die spielt keine Videospiele mit mir. Genauso wenig meine Schwester. Und anders als dein Daddy habe ich keine Kinder, mit denen ich Videospiele spielen könnte", erklärte er meinem Sohn, woraufhin dieser nachdenklich die Stirn in Falten legte, für den Bruchteil einer Sekunde zu mir schielte und sich dann wieder Harry zuwandte. „Daddy hat Glück, dass er mich hat", stellte er fest, dann presste er seine Lippen zusammen und nickte dabei todernst. „Oh du bist wirklich mein größtes Glück", erwiderte ich und zog ihn in meine Arme, wobei ich angestrengt versuchte, mir ein Lachen zu verkneifen.

Ich drückte Freddie einen Kuss auf die Haare, dann streichelte ich ihm sanft über den Rücken. „Hast du mal auf die Uhr gesehen, Kumpel? Wir sollten bald ins Bett gehen, findest du nicht auch?", wollte ich wissen, woraufhin Freddie eine Schnute zog und zu Harry blickte. „Ich will aber noch nicht ins Bett", erklärte er und schenkte uns seinen mitleiderregendsten Hundeblick. „Was, wenn ich dir sage, dass dein Dino-Pyjama frisch gewaschen auf deinem Bett liegt?", zog ich mein Ass aus dem Ärmel. „Los, geh dir die Zähne putzen und zieh dich um." Das ließ Freddie sich nicht zweimal sagen, denn er flitzte direkt los.

Erschöpft griff ich nach meinem Weinglas und nahm einen großen Schluck. „Wohnt Gemma auch noch bei dir und Anne?", erkundigte ich mich neugierig und hoffte, dass ich keine Grenze überschritt. Die Tatsache, dass Harry nach unserem Kuss, ohne ein Wort zu sagen verschwunden war, verunsicherte mich noch immer. Ich hatte Angst, etwas Falsches zu sagen oder zu tun, das ihn erneut vertreiben würde. „Nein, Gemma wohnt mit ihrem Freund zusammen. Und ehrlich gesagt wohne ich auch nur daheim, weil ich gerade erst mein Studium beendet habe und ich es mir nicht leisten könnte, allein zu wohnen. Also noch nicht", gestand er.

Ich drehte mich etwas auf dem Sofa, sodass ich ein Bein angewinkelt darauflegte und nun völlig Harry zugewandt saß. „Heute Morgen wolltest du nicht darüber reden und ich kann wirklich verstehen, wenn du auch mit mir nicht darüber reden willst. Aber ich interessiere mich sehr dafür, was du gemacht hast, nachdem...", wollte ich in gediegenem Tonfall wissen, woraufhin Harry seufzte und dann ebenfalls nach seinem Weinglas griff. „Zuallererst habe ich das Schuljahr an der neuen Schule zwei Mal gemacht. Ich bin sitzengeblieben, weil ich gar nichts auf die Reihe bekommen habe." Daraufhin leerte er den Rest des Glases in einem Zug und atmete dann tief durch. „Ich weiß, ich bin selbst schuld, aber ohne dich war ich nur ein halber Mensch. Und es kostet mich echt viel Überwindung heute hier zu sitzen und dir generell wieder unter die Augen zu treten. Dass du noch immer mit mir redest und so nett bist..., das habe ich nicht verdient", hauchte Harry und schloss mit schmerzverzerrtem Gesicht seine Augen.

Da ich nicht wusste, was ich darauf erwidern sollte, war ich fast schon erleichtert, als Freddie zurückkam. „Daddy?", sagte er und zog das Wort unendlich in die Länge, sodass ich direkt wusste, was er von mir wollte. „Harry magst du hier warten und Fernsehen oder Videospiele spielen? Ich bin gleich wieder da", erklärte ich mich, ohne laut zu sagen, dass mein Sohn wollte, dass ich ihn ins Bett brachte. Als Harry nickte, verabschiedete sich Freddie schnell von ihm und zog mich an einer Hand hinter ihm her in sein Zimmer.

Mein Sohn kroch in sein Bett und kuschelte sich in sein Kissen, während ich seine Bettdecke hochhob und ihn anschließend liebevoll zudeckte. „Daddy? Werdet du und Harry jetzt wieder Freunde?", wollte er wissen, dann gähnte er lautstark. Schmunzelnd legte ich mich neben ihn ins Bett und streichelte ihm durch die Haare. „Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Aber wäre es für dich in Ordnung, wenn Harry häufiger zu Besuch kommt? Du weißt, das hier ist unsere gemeinsame Wohnung. Das bedeutet auch, dass wir uns beide hier wohlfühlen müssen und wir beide entscheiden dürfen, wer hier ein- und ausgeht", erklärte ich und musterte meinen Sohn dabei aufmerksam.

„Für mich ist das okay. Ich mag Harry", sagte er ruhig und spielte dabei an den Knöpfen meines Poloshirts herum. „Gut", erwiderte ich gedankenverloren. „Ich weiß aber noch nicht, wie sich das mit Harry entwickelt. Ob ich ihn überhaupt je wieder mit nach Hause bringen werde. Aber... kann ich dir ein Geheimnis anvertrauen? Du bist ja jetzt schon groß, ich bin sicher, du verstehst das", wollte ich in ernstem Tonfall von ihm wissen. „Was?", stellte er mir die Gegenfrage und sah mich neugierig an. „Ich kenne Harry ja schon mein ganzes Leben. Und als ich etwa zehn Jahre älter war als du jetzt bist, war ich unsterblich in ihn verliebt. Wir haben uns ja dann aus den Augen verloren, aber seine erste große Liebe vergisst man nicht. Und es könnte sein, dass ich vielleicht noch immer ein kleines bisschen in Harry verliebt bin."

Eigentlich hatte ich erwartete, dass mein Sohn mich nach dieser Erklärung mit Fragen überhäufen würde, doch er sah mich nur nachdenklich an. „Mummy hat gesagt, dass sie sich für mich freut, egal, ob ich mich einmal in einen Jungen oder ein Mädchen verliebe", erklärte Freddie und sah mich dabei selbstbewusst aus seinen großen, blauen Augen an, die er eindeutig von mir geerbt hatte. Dann strampelte er seine Bettdecke von sich, kniete sich neben mich aufs Bett und drückte seinen Kopf seitlich gegen meinen Bauch, während er mit hochgezogenen Augenbrauen meinen Blick erwiderte. Verwundert blinzelte ich mehrmals, dann beschloss ich diese Geste einfach hinzunehmen und streichelte mit einer Hand sanft über seine Haare.

„Scheint, als hättest du eine sehr kluge Mummy. Ich schließe mich da ganz an. Es ist nicht wichtig, ob du dich einmal in einen Jungen oder in ein Mädchen verliebst. Es ist nur wichtig, dass die Person dir guttut und immer nur das Beste in dir zum Vorschein bringen möchte. Wenn man sich liebt, dann unterstützt man sich...", erklärte ich, wurde aber während meines Vortrags immer verwirrter, was vor allem daran lag, dass Freddie mein Shirt hochgezogen und die Seite seines Kopfes gegen meinen nackten Bauch gepresst hatte.

„Was ist denn los?", wollte ich schmunzelnd wissen. Freddie verzog die Lippen zu einer Schnute und hielt sich den ausgestreckten Zeigefinger davor. Schnell biss ich mir auf die Lippen, denn ich wollte seiner stummen Aufforderung natürlich Folge leisten. „Ich kann sie nicht hören", gab er nach mehreren Minuten enttäuscht von sich. „Was kannst du nicht hören?", wollte ich wissen, während Freddie die Arme vor seiner Brust verschränkte. „Na die Schmetterlinge. Mummy hat gesagt, dass man Schmetterlinge im Bauch hat, wenn man verliebt ist. Aber ich spüre keine Schmetterlinge und kann sie auch nicht hören. Vielleicht bist du ja doch nicht in Harry verliebt", gab mein Sohn klugscheißerisch von sich.

Daraufhin konnte ich mir ein Lachen nicht mehr verkneifen. Ich lachte herzlich, bis ich Freddies verletzten Gesichtsausdruck bemerkte und augenblicklich stoppte. „Entschuldige, Kumpel. Mir gefällt nur die Vorstellung davon. Und ich schätze, diese Redewendung stimmt ja auch, schließlich kribbelt es im ganzen Bauch, wenn man verliebt ist. Aber wirklich fühlen kann man es nur hier...," ich nahm seine Hand und legte sie auf sein Herz und imitierte die Geste dann bei mir selbst, „in seinem Herzen. Es pocht ganz doll, wenn man in jemanden verliebt ist. Und am meisten pocht es, wenn man bei dieser Person ist und ihr tief in die Augen schaut oder zumindest an sie denkt." Nach dieser Erklärung streckte Freddie seine zweite Hand aus und legte sie bei mir auf meinen Brustkorb. Scheinbar schien er uns beide zu vergleichen. „Ich glaube, du bist doch verliebt, Daddy", murmelte er.

Dann, völlig ohne Vorwarnung, ließ er von mir ab, sprang aus dem Bett und sauste wie der Blitz aus dem Zimmer.

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[1894 Wörter, 13.12.2023]

Was Freddie wohl vorhat? Denkt ihr, Louis hat wirklich Schmetterlinge im Bauch oder ist er von der ganzen Situation einfach nur überfordert? Und denkt ihr, es könnte sich tatsächlich wieder eine Freundschaft zwischen den beiden entwickeln? Louis scheint ja ziemlich verletzt zu sein. Ob er es wieder schafft, Harry vertrauen zu können? Und was denkt ihr von Freddie und der Vater-Sohn-Beziehung der beiden? Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen. Es war eines der ersten, die ich geschrieben habe:)

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