Epilog - Niemand stirbt alleine
Das ist für dich, Pear, weil du als Erste daran geglaubt hast...
Ich lasse meine Beine am Geländer baumeln und starre das Flüsschen unter mir an. Die intensive Helligkeit des Sonnenuntergangs strahlt mir entgegen, doch anders als früher verspüre ich nicht das Bedürfnis, die Augen zuzukneifen.
Die Anderen halten mich für verrückt, weil ich immer wieder hierher zurückkomme, denn meist haben sie vor ihrem Todesort Angst. Ich hingegen empfinde diesen Ort als sehr ruhig und angenehm. Einen tollen Ort hat sich Damien zum Sterben ausgesucht.
„Was soll die Scheiße, Chiara?", höre ich seine Stimme hinter mir und muss lächeln.
„Wie sieht's mit den anderen aus?", frage ich ohne auf seine Frage einzugehen.
Er seufzt. „Offiziell heißt es jetzt, Chiara Jefferson und Damien Volk haben beide Selbstmord begangen, vermutlich aus Zufall am gleichen Ort zur gleichen Zeit."
Ich muss spöttisch lachen. „Natürlich, Zufall."
„Ich kann die Cops verstehen. Da gibt es keinen richtigen Zusammenhang."
Ich drehe mich zu ihm um und kann mit Schwierigkeiten das blutende, leblose Gesicht meiner Erinnerung wiedererkennen. Die Wunden sind verschwunden, genauso wie das Loch in meinem Kopf.
Er setzt sich zu mir und fragt: „Warum bist du hier?"
„Ich mag es hier. Ein perfekter Ort zum Nachdenken."
„Und worüber hast du nachgedacht?"
„Über meine Entscheidung. Das ich meinen Tod nicht bereue. Aber auch das ich meine Träume nicht mehr verwirklichen kann. Ich wollte schon immer Bungee-Springen, weißt du?"
Ich springe federleicht vom Geländer, schwebe in der Luft und drehe mich wieder zur untergehenden Sonne.
„Ohne die Schwerkraft geht das nicht..." Ich muss wehmütig seufzen. „Außerdem wollte ich ans Collage und Meeresbiologin werden. Aber was ist mit dir? Du hattest ein perfektes Leben. Warum hast du es beendet?"
Er zögert, bevor ich seine Antwort höre: „Weil ich an nichts anders mehr denken konnte. Weil du dich meinetwegen mental so gequält hast. Ich wollte damit nicht leben." Er macht eine kurze Pause.
„Wieso bist du hinterhergesprungen?", fragt Damien mich dann.
„Ich... ich habe mir eine Welt ohne dich vorgestellt..."
Und obwohl ich ihn nicht sehen kann, weiß ich, dass er lächelt.
Es wird immer einen Punkt geben, an dem etwas, was uns am Herzen liegt und was wir lieben, ein Ende findet. Hier ist es nicht anders.
Es ist meine erste Story auf Wattpad und selbstverständlich ist sie nicht perfekt, allerdings macht dieses erste Mal es zu was Besonderem.
Ich wollte es einfach mal versuchen und schauen, ob es mir Spaß macht und siehe da: Ich fand es einfach toll und werde es definitiv wiederholen. Für euch.
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