IV
Ein Fusel fliegt von links in das Autochaos-Standbild hinein. Er schwebt weiter. Durchbricht meine Starre, gewinnt langsam meine Aufmerksamkeit. Vor meinem rechten Auge sackt er ab.
Erst jetzt – viel zu spät – nehme ich die fortbewegenden Schritte wahr, weswegen ich hilflos »Kim« schreie.
»Kim!«, wiederhole ich, weil keine Reaktion kommt. Das kann nicht sein. »Bleib stehen, komm zurück!« Wir haben noch Zeit; müssen so lange reden, bis ... Bis zur Einsicht. »Das geht so nicht ...«, murmele ich, ob eher zu Kim oder mir, weiß ich gar nicht so genau. Doch das darf nicht das Ende sein. Kim darf nicht einfach so verschwinden. Von hier. Aus meinem Leben. In dieses neue Leben.
Meine Hand gleitet automatisch nach vorne. »Kim!«, rufe ich nochmals, was sich eher wie ein Krächzen, das einem Klumpen Matschepampe aus dem Magen entkommen will, anhört und sich in das hupende Chaos mit all den Abgasen um uns herum einzureihen scheint.
»Nie wieder! Verstehst du das denn nicht?« Innerlich flehe ich zum Universum; zu allem.
»Es ist niemals zu spät!«, brülle ich Kim noch einmal zu und versuche all meine Überzeugungskunst, als würde mein Leben davon abhängen, reinzulegen. »Hast du das gehört?« Tränen der Trauer und Verzweiflung bahnen sich an. Verausgabt – innerlich und äußerlich zusammengesackt – blicke ich meinen fragenden und auch unbeantworteten Worten nach.
Kim überquert die Straße – huscht vorbei an den sich gegenseitig blockierenden Autos –, ohne sich noch einmal umzublicken.
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