9.Nichts anderes verdient
Der Freitag ging so langsam um wie nie.
Ich wartete nur darauf das die Schule endlich fertig ist und ich nach Hause kann.
Vor lauter Vorfreude konnte ich gar nicht still sitzen, ich rutschte auf meinem Stuhl die ganze Zeit hin und her.
In der Pause saß ich wieder auf meinem Stein und sah durch die Gegend.
Auf einmal kam Jenny wieder auf mich zu.
„Hi Elodie, wie gehts denn so?“ sagte sie.
Ich überlegte kurz ob ich antworten sollte, da redete sie schon weiter.
„Du scheinst heute wohl ziemlich unruhig zu sein“, sie hatte wieder ihr fieses grinsen, „oder brauchst du einfach mal wieder aufmerksamkeit?“.
„Was?“, verwirrt sah ich ihr in die Augen, „Warum sollte ich Aufmerksamkeit brauchen?“.
„Naja, wer von niemandem gemocht wird braucht meißtens aufmerksamkeit“ erklärte sie.
Ich sah sie nur verwirrt an.
„Okay sorry, du wirst von niemandem außer deiner Mutter gemocht“, lachte Jenny, „Aber vielleicht hat selbst die dich schon aufgegeben“.
„Warum machst du das?“ fragte ich und meine Stimme brach leicht ab.
„Schau dich doch mal an“, sagte sie nur, „du bist so erbärmlich, du hast nichts anderes verdient als allein zu sein“.
„Ich...“ mir kamen wieder Tränen.
Ich lief wieder nach drinnen und lehnte mich weinend gegen eine Wand.
Langsam sank ich an ihr herab.
Vielleicht lag es ja wirklich an mir.
Vielleicht hatte ich ja wirklich nichts anderes verdient als allein zu sein.
Aber warum?
Wem habe ich jemals irgendwas getan?
Wem habe ich jemals etwas böses gewollt?
Ich sah kurz nach rechts.
Vor der großen Glastür stand Jenny.
Sie konnte mich sehen.
Doch sie grinste gar nicht so blöd, wie ich es erwartet hätte.
Sie sah eher völlig emotionslos aus.
Schnell drehte sie sich um und lief wieder zu ihren Freunden.
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