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04 ~Soraya

1061 Wörter

04

Geschickt reiße ich die Serviette auseinander, falte sie und lege das Band drum, um alles festzuknoten. Dann forme ich die einzelnen Blütenblätter. Ich knicke, reiße und knote bis meine Hände geschunden sind. Letztens hab ich mal wieder nicht das gemacht was Mom wollte und sie hat mich gleich mit dieser Strafe beschert. Mich kotzt dieser ganze bunte Kinderkram einfach nur an. Sollen doch andere das machen! Ich hab besseres zu tun...
Meine Freundin Leela macht das ganze freiwillig. Wieso, ist mir immernoch eine Rätsel...
Die Blumen stehen für das Leben in Nidenia. Denn Blumen blühen hier super und wer in Nidenia lebt blüht halt auch auf. Irgendwie so in der Art hat mein Dad mir das mal erzählt.
Deshalb ist dieser Blumenkrams auch so wichtig. Werbung für unser Land. Und diese Serviettenblumen schmücken halt immer den ganzen Marktplatz. Jetzt wo Sommerfest ist, brauchen die Leute IMMER Nachschub. Man glaubt nicht wie schnell diese Dinger weggehen. Vorallem weil sie kostenlos sind. Die Einwohner bestellen sich immer Tonnenweise was. So 100 Stück auf einmal.

Zum. Kotzen.

"Du Leela, ich mach mal kurz Pause und gehe auf Klo!", sage ich.

"Ja klar, mach nur. Ich behalt hier die Stellung!", antwortet sie mir zwinkernd und blickt mich wissend an. Sie ist die einzige, der ich es anvertraut habe. Und das soll auch erst einmal so bleiben. Ich schüttel leicht genervt den Kopf und mache mich dann aus dem Staub.
Schnell verschwinde ich hinter dem großen Turm von Nidenia. Dort wohne ich.

An der alten Tür bleibe ich stehen und warte. Ungeduldig schaue ich auf meine Armbanduhr und gucke mich um. Es ist heiß und schwül und die Luft flimmert leicht. Ein paar Einwohner schlendern an mir vorbei, aber niemand beachtet mich. Neben dem Turm stehen Büsche und dahinter die alte Stadtmauer. Sie ist überwuchert von Pflanzen und Blumen. Bilfbellbüsche und Akkbellsträucher lugen an allen Ecken hervor. Die Straße besteht aus Staub und Kies. Allgemein ist das hier nicht die modernste Gegend.

Gerade beschließe ich enttäuscht zu gehen um keine Aufmerksamkeit zu erregen, als jemand mich am Arm fest hält und mich zurück zieht. Erschrocken stolper ich doch dieser Jemand fängt mich auf. Ich schaue in zwei grüngraue Augen und schlucke. Ein Schauer durchfährt mich, ich bekomme Gänsehaut am ganzen Körper. Er drängt mich gegen die Turmmauer und sein Mund findet meinen. Gierig presse ich mich gegen ihn, ganz in Trance von seinem Geschmack. Mein Herz macht einen Sprung. Seine Zunge stößt in meinen Mund vor und ich kann nicht anders als leicht auf zu stöhnen. Erleichterung, dass er doch noch aufgetaucht ist, macht sich in mir breit.

"Wi- wir sollten in den Turm gehen", bringe ich atemlos über die Lippen. Seine Hände durchwühlen meine Haare, streichen über meine Hüfte und meinen Po.

"Oh, mist! Stimmt", stößt er hervor, presst ein letztes Mal mit voller Wucht seine Lippen auf meine und fasst mich dann bei der Hand. Quälend blicke ich zu ihm auf, ich brauche ihn. Jetzt. Sein Atem liegt immer noch auf meinem Mund und ich hole tief Luft um nicht zu hyperventilieren. Er öffnet die alte, knarrende Tür und wir schlüpfen hindurch. Es riecht ein bisschen muffig und es ist dunkel, da es keine Fenster hier unten gibt. Einzig und allein von oben ist ein kleine Spalt durch den die Sonne scheint. Staub spiegelt sich in dem Licht. Eine kleine Holzwendeltreppe führt in die oberen Stockwerke. Das Büro meines Vaters und mein Schlafzimmer. Sobald er die Tür wieder zugemacht hat, drückt er mich wieder gegen die Wand. Sie ist rau und zerkratzt meinen Rücken, doch das ist mir egal. Er küsst mich gierig, leidenschaftlich und feurig. Ich bin süchtig nach ihm. Meine Hände sind überall. Ich kralle mich in seinem Shirt fest, fahre über seine Muskeln und streiche ihm die Haare vom Gesicht.
Er leckt über meine Oberlippe und neckt mich mit kleinen Küssen im ganzen Gesicht. Alles ist intensiver denn je. Ich schlinge meine Beine um seine Hüfte und er zieht mich hoch, hält mich mit seinen Händen am Po fest. Mein Kopf stößt hart gegen die Wand während wir uns weiter küssen, aber ich spüre den Schmerz kaum. Die Leidenschaft benebelt all mein Sinne, sie betäubt sie und ich kann nichts dagegen machen. Will es auch nicht.
Ich bin nur noch hier. Bei ihm und mir. Ich will diesen Moment festhalten. Die Unbeschwerlichkeit.
Ich habe mich schon lange in ihn verliebt.
Wir haben seit circa einem Jahr eine Affäre am laufen. Zuerst war alles platonisch und gut. Ich mochte den Nervenkitzel, sich nicht erwischen zu lassen und einen Rapper kann man sich nicht einfach so durch die Lappen gehen lassen. Er war böse, rau und kalt. Ein Ausgleich zu Nidenia, dem Land des ewigen Kitsch. Ich war das Badgirl, er der Badboy. Wir treiben es mit einander, intensiv, aber das wars dann auch. Wir sind nicht befreundet, haben andere Hobbys und verschiedene Bekanntenkreise. Er ist cool, ich bin komisch, freakig und pervers.
Auch wenn es in Nidenia keine Vorurteile gibt, wird man trotzdem des öfteren in Schubladen gesteckt. Ich bin zickig. Ja. Sollen die Leute doch von mir denken was sie wollen!

Plötzlich höre ich ein knarzen. Jemand geht die Treppe runter! In wenigen Sekunden wird er uns entdecken.
"Schnell, da ist jemand", flüstere ich. Meine Stimme krächzt von unseren Küssen. Er lässt mich sofort runter und ich gucke mich nach einem Versteck um.
Dann zeige ich unter die Wendeltreppe. Ich will gar nicht wissen wie viele Spinnen und andere Tierchen da rum krabbeln aber durch die Tür können wir nicht mehr raus, weil man das sofort hören würde. Außerdem waren wir noch lange nicht fertig mit dem was wir machen wollten!
Die Schritte werden lauter, jeden Moment könnte man uns sehen.
"Los!", er zieht mich unter die Treppe. Es ist stockduster und nun kann ich fast gar nichts mehr erkennen. Gebückt hocken wir dicht nebeneinander und ich fühle unter meinen Füßen einen eisernen Ring. Ist das eine Falltür? Ich taste den Boden ab und tatsächlich! Da sind Holzplanken und Metallschaniere. Wo dieser Gang wohl hinführt? Wir beobachten den Mann der grade mal einen halben Meter entfernt an uns vorbei geht. Er ist groß gewachsen und hat braune Haare.
"Umi", kommen wir gleichzeitig zur Erkenntniss. Wie aufs Stichwort dreht er sich um. Er hat seinen Namen gehört.
Doch dann schüttelt er den Kopf und geht durch die Tür hinaus.


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