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Rassismus mit Leonie Löwenherz (Part 2)

Seid gegrüßt geliebte Brüderinnen und Brüder, ich habe eigentlich keine Motivation dieses Kapitel zu schreiben, aber Leonie Löwenherz hat wieder ein Video hochgeladen, dass mir etwas zu denken gegeben hat. Hauptsächlich, weil ich mich fragte, warum ihr alle in den Kommentaren so begeistert zustimmten.

Und nun ist es fast Mitternacht und ich habe nichts besseres zutun, als eine Antwort auf ihre Bewegtbildproduktion zu schreiben, die die gute Frau ohnehin nie zu Gesicht bekommen wird.

Ich liebe mein Leben.

Wie dem auch sei, fangen wir an, doe ganze Sache wird sich nämlich ein bisschen hinziehen.

,,Wie kann es eigentlich sein, dass unter einem Video, in dem ich eine extrem rassistische Praktik kritisiere und über Rassismus in der LGBTQIA+ Community spreche, das hier der häufigste Kommentar ist?"

Kann ich mir wirklich nicht erklären.

Könnte natürlich daran liegen, dass du in dem Video aktives Blackfacing eines Creators besprochen hast, und auf seine Aussage hin, er sei ja kein Rassist, meintest, wir wären alle rassistisch, was die Zuschauenden so gesehen mit diesem Typen auf eine Stufe gestellt hat... Aber was weiß ich als weiße und dadurch offensichtlich rassistische Person schon?

Zum Kontext: In besagtem Video ging es um einem Creator, der in guter alter Gottschalk Manier sein Gesicht braun angemalt hat und einen Akzent für ein Rollenspiel nachgeäfft hat.

Ekelhafte Aktion, muss ich nichts zu sagen. Ihr Video dazu war auch gut, keine Frage.

Das Antwortvideo auf die Kommentare aber eher nicht so.

,,Es ist 2023 und wir haben es in der LGBTQIA+ Community immer noch nicht geschafft, unseren internalisierten Rassismus zu benennen, geschweige denn etwas dagegen zu tun."

Mal abgesehen von dem Thema, ich kann doch nicht die einzige sein, die das ,,Es ist 2023..." Argument furchtbar anstrengend findet.
Egal auf welches Thema bezogen.

Guckt mal 50 Jahre in die Vergangenheit, da wurde man noch als Linkshänder dazu gezwungen, mit Rechts zu schreiben. LGBTQ und ähnliche Movements waren noch längst nicht so etabliert wie heute. Veränderung findet statt, aber sie braucht Zeit. Das gibt uns keine Entschuldigung, an alten Verhaltensmustern, die anderen gegenüber verletzend sind, festzuhalten, aber kann eine Erklärung sein, warum es an vielen Stellen eben noch Aufklärung benötigt.

Aber weiter im Text, Leonie zitiert nun aus ihrem vorherigen Video:

,,[Zitat]Wir sind alle rassistisch. Wir wurden in einer rassistischen Gesellschaft sozialisiert und tragen diesen Rassismus in uns, deswegen müssen wir aktiv etwas dagegen tun.[Zitat Ende] Das kann man eigentlich so stehen lassen. Ist ja auch ziemlich selbsterklärend."

Non-Binary hat nichts mit Trans-sein zutun, solange es keine unabhängigen wissenschaftlichen Studien dazu gibt.

Warum beschwert ihr euch? Das ist doch selbsterklärend.

Liebe Frau Löwenherz, so funktioniert das Internet nicht. Ich hasse es, diese Art Person zu sein, aber es gibt etwas, das nennt sich Meinungsfreiheit. Und wenn du sagst, dass wir alle rassistisch sind, ist es ziemlich offensichtlich, dass es ein Hot Take ist, zu dem ziemlich viele Menschen ziemlich viel Meinung haben.

Dasselbe gilt für den Beispielsatz, den ich oben dafür verwendet hab, egal, was man jetzt dazu denkt, und unabhängig davon, was meine Meinung dazu ist, denn die ist hier gerade nicht das Thema.

Und dass wir automatisch alle rassistisch sind, weil struktureller Rassismus existiert, ist einfach nicht korrekt.

Das Oxford Dictionary definiert Rassismus folgendermaßen:

,,(meist ideologischen Charakter tragende, zur Rechtfertigung von Rassendiskriminierung, Kolonialismus o. Ä. entwickelte) Lehre, Theorie, nach der Menschen bzw. Bevölkerungsgruppen mit bestimmten biologischen Merkmalen hinsichtlich ihrer kulturellen Leistungsfähigkeit anderen von Natur aus über- bzw. unterlegen sein sollen"

,,dem Rassismus (1) entsprechende Einstellung, Denk- und Handlungsweise gegenüber Menschen bzw. Bevölkerungsgruppen mit bestimmten biologischen Merkmalen"

I'm sorry to break it to you, aber wenn ich mit Menschen interagiere, sehe ich zuerst einmal die äußeren Merkmale, natürlich, wär auch weird wenn nicht.

Damit sind blinde und sehbehinderte Menschen natürlich ausgeschlossen, aber ich glaube ihr habt schon verstanden was ich meine.

Ich mache aber keinen Unterschied zwischen Hautfarben, ich nehme sie höchstens als Merkmal der Person wahr, um sie später von anderen unterscheiden zu können, denn das ist, wie der Schläfenlappen des Gehirns funktioniert. Der für die Wiedererkennung eines Gesichtes zuständig ist.

Ich merk schon, wir sind wieder kurz davor in eine Biologiestunde abzudriften. Vielleicht sollte ich diese Kapitel meiner Biolehrerin zeigen, dann wär mir die Eins sicher.

Anyways. Es kann natürlich sein, dass das bei dir anders ist, aber ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass die meisten, die wie ich sehr weltoffen erzogen wurden, keine Unterschiede zwischen Menschen anhand solcher Sachen machen.

Natürlich, Erziehung ist ein Faktor. Ich habe mich darüber letztens noch mit meiner Therapeutin unterhalten, da unsere Stunden meistens ohnehin in Deeptalk über Psychologie abdriften.

Sie hat eine Zeit lang im Kindergarten gearbeitet und hat eine rassistische Äußerung eines Kindes mitbekommen. Es ist uns allen doch wohl klar, dass das Kind in dem Moment nichts dafür kann, dafür damit aber einiges über das Elternhaus aussagt. Oder wie Leonie sagen würde: Es wird in einer rassistischen Gesellschaft sozialisiert.

Das Ding ist nur, dass als Kind, also in der Phase, in der wir wahrscheinlich am beeinflussbarsten sind, sich die ,,Gesellschaft" im Normalfall auf ein paar wenige Menschen beschränkt. Du übernimmst Denkweisen und Verhaltensmuster von deinen Bezugspersonen, ohne die wirklich kritisch zu hinterfragen oder es zu merken, denn das ist ein wichtiger Teil der eigenen Persönlichkeitsbildung im Kindesalter.

Als Beispiel: Ich hatte als Kind viele Bücher über den Islam, warum weiß ich bis heute nicht, da meine Familie durchweg christlich ist.
Heißt also, dass ich es im Verlauf meiner Kindheit nie als seltsam erachtet habe, wenn ich Frauen mit Hijab gesehen habe.
Gleichzeitig bin ich auf dem Land inmitten von begeisterten Landwirten großgeworden, und auf die Frage der fünfjährigen Nico, was eigentlich Vegetarier sind, wurde geantwortet, dass das Menschen seien, die nicht wissen würden, wie gut Fleisch schmeckt.

Fazit des Kinderhirns daraus: Damn, Vegetarier sind anscheinend echt dumme Menschen.

Jahre später sehe ich das natürlich nicht mehr so, weil ich heutzutage mehr Quellen als meinem Vater habe, aber dass ich so eine Einstellung eben lange hatte, ist nicht verwunderlich. Es kommt eben darauf an, wie viele verschiedene Quellen man in seinem Leben hat, und wann man sie bekommt.

Das ist jetzt ein ziemlich banales Beispiel, aber ich hoffe, es bringt meinem Punkt rüber.

Die Gesellschaft, in der wir groß werden, ist einfach keine homogene Masse, sondern furchtbar individuell und sollte nicht über einen Kamm geschert werden.

,,Rassistisch ist kein Schimpfwort und rassistisch genannt zu werden ist keine Beleidigung. Es benennt einfach ein Problem und wir als weiße Menschen sind es einfach nicht gewohnt, als Problem benannt zu werden."

Wenn ich hier jeden Beitrag, in dem von Weißen als Problem gesprochen wird, einfügen würde, würde Wattpads Manager höchstpersönlich vorbeikommen und mich mit der Bilderbegrenzung für Kapitel schlagen, aber das mal beiseite.

Nein, rassistisch mag kein Schimpfwort sein, aber das war Esel ursprünglich auch nicht. Zu deinem Chef zu gehen und ihn ,,Du Esel" zu nennen kann dich trotzdem gern mal deinen Job kosten. Aber warum ist das so?

Worte haben eine Konnotation. Wenn mein liebenswerter Mitspieler beim Fußball in der Grundschule damals also gesagt hat, dass das Weib ja schon wieder mitspielen will, ist der Inhalt des Satzes: Das Mädchen will gern Fußball spielen.
Eine neutrale Aussage also.

Das Wort ,,Weib" ist allerdings negativ konnotiert, es zeigt also, dass der Sprecher seinen Satz in einem  abwertenden Sinn meint. Das kann sowohl mit der Geschichte, als auch wie in Leonies Fall mit dem gesellschaftlichen Stand eines Wortes zusammenhängen.

Und dass ein Rassist etwas ist, was niemand gern sein will, sollte euch allen in dem Moment klar geworden sein, in dem selbst AfDler sagten, sie ,,seien ja keine Rassisten".

Es mag nämlich sein, dass sie ganz genau wissen, was sie sind - abseits von absolut unsympathischen Persönlichkeiten - aber es kommt besser an, zu sagen, man sei nicht rassistisch, als seine Gesinnung offen zu benennen.

,,Wie denn auch, wir haben schließlich Jahrhunderte damit verbracht, jede uns erdenkliche Minderheit für die von uns verursachten Probleme vorzuschieben, damit darf dann jetzt auch mal Schluss sein."

Es ist halb eins in der Nacht, ich könnte so viel sinnvollere Dinge machen, als auf solche Scheinargumente einzugehen (schlafen zum Beispiel), aber wer wäre ich denn, wenn ich nicht alles für die Wissenschaft tun würde... oder so.

Unsere Geschichte ist in diesem Aspekt durchaus nichts, auf das wir stolz sein können. Aber auch das ist wieder so ein Arguement von der fragwürdigen Sorte.

Ich existiere seit bald sechzehn Jahren auf dieser Welt vor mich hin, ich, und ich denke mal alle, die das hier lesen, haben so wenig mit dem Kolonialismus zutun wie Die Partei mit ernsthafter Politik, Nico Semsrott mit einer optimistischen Grundeinstellung oder ich mit einem gesunden Schlafrhythmus.

Besonders die aktuelle Generation setzt sich viel mit Rassismus und ähnlichen gesellschaftlichen Problemen auseinander. Dabei gibt es natürlich immer noch viele Stellen, an denen es Verbesserungsbedarf gibt, trotzdem werden wir immer wieder darauf hingewiesen, dass wir Weißen eben das Problem sind.

Aber auch hier, alles eine Frage der Perspektive. Wenn du in einer rassistischen Umgebung aufwächst, ist das natürlich etwas anderes. Das, was ich hier schildere, ist meine Perspektive als Person, die in einer recht offenen Umgebung aufwächst.

Deshalb ist es so wichtig, nicht alle Menschen über einen Kamm zu scheren.

,,Unsere Gesellschaft ist rassistisch und von Rassismus geprägt. Unsere Gesetze, Technologien, Unterhaltung, Medien, Medizin... Rassismus steckt in jedem Teil unserer Gesellschaft, es ist also gar nicht möglich, aufzuwachsen und nichts davon zu verinnerlichen."

Es tut mir wirklich leid, aber ich behandele Menschen mit einer Hautfarbe, die nicht meine ist, trotzdem nicht anders. Ich denke auch nicht anders über diese Menschen. Und wie gesagt, ich bezweifele mal ganz stark, dass ich da die einzige bin.

,,Kurz: Wir sind alle rassistisch, und da schließe ich mich mit ein. Und diese Einflüsse hören ja nicht auf, nur weil wir sie identifizieren. Oder was meinst du, warum der Algorithmus dir mein Video zeigt, oder nicht eins der vielen, von Rassismus betroffenen Creator*innen?"

Wahrscheinlich weil du eine der wenigen Creator mit politischem Content bist, denen ich noch folge und ich mich oft nur durch Beiträge von Leuten in meiner Folge-Liste klicke.  Mal ganz davon abgesehen habe ich auf meiner  ForYou Page echt viele Videos von Leuten, die über ihre Rassismuserfahrungen reden, aber sei's drum.

Es ist erwiesen, dass TikToks Algorithmus Unterschiede im Aussehen von Menschen macht, das ist ein Problem, dagegen muss man was tun, da gebe ich dir absolut Recht. Wir müssen aktiv etwas gegen rassistische Einflüsse tun, um eine offenere Gesellschaft mitzugestalten, aber von vorn herein alle Weißen als Rassisten abzustempeln tut auch der Sache keinen Gefallen.

Abgesehen davon, dass das Unsinn ist und du im Grunde nur von dir auf den Rest der weißen Menschheit schließt, wenden sich auch noch immer mehr von der eigentlichen Sache ab, wenn sie direkt über einen Kamm geschoren werden. Man symbolisiert direkt: DU bist das Problem, DU bist der Feind, gegen den angekämpft werden muss.

,,Wir sind auch eher gewillt, anderen weißen Menschen zuzuhören als von Rassismus betroffenen Creator*innen. Und bei jedem anderen Thema auch."

Ist es nicht sicherer, wenn man mit betroffenen Menschen über Dinge spricht, als mit Unbeteiligten? Ich habe mir schon Gedanken gemacht, ob es überhaupt Sinn macht, als nicht Betroffene so ein Kapitel zu machen, und kann auch nur betonen, dass ich hier rein über faktenlage spreche. Weder du noch ich können über Rassismuserfahrungen sprechen, und das sollte jedem von vornherein klar sein, wenn er sich über ein Thema informieren will.

Noch einmal, ich kann nur aus meiner Sicht sprechen, aber wenn ich recherchiere lege ich besonderen Wert auf Quellen von Menschen mit Expertise. Und da ist es mir auch egal, ob schwarz oder weiß. Wenn es bei dir und anderen anders ist, ist das so, aber noch mal: Hör auf, alle über einen Kamm zu scheren.

,,Dass wir alle rassistisch sind, heißt aber nicht, dass wir alle aus tiefster Überzeugung Rassist*innen sind. Es heißt einfach, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben."

Ja, wir haben noch viel Arbeit vor uns. Ja, struktureller Rassismus ist real, aber es gibt einen Unterschied zwischen ,,Unsere Gesellschaft ist rassistisch" und ,,Wir alle sind Rassisten".

Das eine besagt schlichtweg, dass der Rassismus sich durch viele Bereiche unserer Gesellschaft zieht, und das andere macht jeden, ganz gleich der individuellen Einstellung und Hintergründe, zum Rassisten.

Das ist schlichtweg falsch.

Genauso wie es falsch ist, dass ich um ein Uhr nachts noch wach bin, also werde ich das Kapitel für heute beenden. Eure Meinung zu dem Thema würde mich interessieren, scheut also nicht davor, sie in den Kommentaren kundzutun.

Damit verabschiede ich mich, habt ne schöne Nacht oder einen schönen Tag oder was auch immer, bitte schmiert euch keine schwarze Schuhcreme ins Gesicht.

Cheers.

Leonies Video:
https://vm.tiktok.com/ZGJ9rgDp8/

P.S.: Keine Quellen dieses Mal, da die einzige Sache, die ich googeln musste, die richtige Schreibweise von Konnotation war.

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