Gott liebt (fast) jeden
⚠️TW: Erwähnung von sexuellem Missbrauch an Minderjährigen⚠️
Bevor wir starten - Danke noch mal für den ganzen Support. Jeder einzelne Vote, jeder einzelne Kommentar motiviert so unglaublich und ohne das alles hätte ich wahrscheinlich keine Motivation mehr gefunden, weiterzumachen. Danke. 🤍
Hallihalluwu geliebte Mainzelmännchen*innen, Ayo Technology und Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe von Nicos Shitshow, die inzwischen mehr Entwürfe als veröffentliche Kapitel hat. Und ich bin nicht stolz darauf.
Anyways, ich habe mich eine Zeit lang ja nicht blicken lassen, Leser, die mir folgen, werden auch mitbekommen haben, woran das lag. Psyche, Schule, Katze... saß mir alles ein bisschen im Nacken. Aber jetzt bin ich wieder hier, motiviert wie eh und je (also gar nicht) und gewillt, euch mal wieder mit Content zu versorgen.
Irgendwann verschieb ich das ganze hier auf ne Plattform, auf der man sich einfach vor die Kamera setzen und lossabbeln muss, dieses getippe geht doch auf die Finger. Naja. Man könnte es auch selbst Schuld nennen, wenn man gefühlte zehn Mal vergisst, seinen Entwurf zu speichern. But okay.
Wie man vielleicht am Titel erkennen könnte, heute geht es um die katholische Kirche. Mein Lieblingsinstitution...
Eigentlich hatte ich mich dazu nicht äußern wollen. Zum einen, weil ich es nicht abkann, wenn irgendeine Religion mit Begriffen wie ,,Kranke FanFiction" betitelt wird, was wahrscheinlich der Fall sein wird, wenn ich einfach übers Christentum rante, zum anderen, da man verdammt vorsichtig sein muss. Ein falsches Wort und meine lieben Schwestern und Brüder im Glauben, wie es die Pfarrer so schön ausdrücken, kommen an und werfen mit Bibelstellen um sich wie diverse Deutschrapper mit schlechten Reimen. Also bitte, ich brauche hier keine Belehrung vom jüngsten Gericht, ich brauche keine Erklärung darüber, wie ich warum in der Hölle schmoren werde, denn glaubt mir, das habe ich schon genug in Kommentarsektionen unter kirchenkritischen Videos gesehen.
Außerdem werde ich auch nicht den Glauben an sich kritisieren, sondern die Kirche. So leid es mir tut, das sagen zu müssen, aber da gibt es einen klitzekleinen Unterschied.
Diese Reihe wird voraussichtlich in zwei bis fünf Teile unterteilt werden, je nachdem, worauf ich gerade Bock hab. Denn dass das mit dem Planen nicht funktioniert, haben wir ja schon an den fehlenden Teilen zu Armin lacht wieder, Gleichgeschlechtliche Toiletten und getrennte Liebe und allgemein dem Bundestags Special gesehen.
Auch die Updates werden unregelmäßiger werden, da ich nebenbei noch an einem Buch arbeite, von dem ich um Neujahr herum die ersten Kapitel veröffentlichen will, was maybe ein bisschen knapp wird... ye.
Der erste Teil befasst sich mit LGBTQ in der Kirche, was den Hintergrund hat, dass ich eigentlich erst alles in ein Kapitel quetschen wollte und begonnen hab, auf Notability zu schreiben. Da mich das rumgebugge der App aber wahnsinnig gemacht hat, habe ich auf Wattpad gewechselt und dann gemerkt, dass ich die 1.500 Wörtermarke beinahe erreicht hatte. Da ich noch was hinzufügen wollte und zu lange Kapitel kontraproduktiv für die Aufmerksamkeit sein könnten, dachte ich mir, mach einfach n Fünfteiler draus. Auch, wenn der erste Teil recht kurz ist. But okay. So here we are.
By the way kann es sein, dass ich zu sehr ins Fachsimpeln verfalle und mit Begriffen um mich werfe, die laut gewissen Meinungen klingen wie ein Zauberspruch aus Harry Potter, wenn etwas zu undeutlich ist, sagt einfach Bescheid. Ich habe während der kompletten Recherche ne Bibel zum direkten Faktencheck neben mir liegen, da ist es klar, dass ich den ein oder anderen Begriff übernehme und vergesse, ihn zu erklären.
Ich versuche, mich möglichst kurz zu halten - den Kirchen sterben die Mitglieder weg.
Was jetzt vielleicht hart klingt, ist leider die Realität. Die Gesellschaft wird immer älter und es gab in den vergangenen Jahren mehr Beerdigungen als Taufen. Ob es daran liegt, das Frauen nicht mehr, wie vor einhundert Jahren, als Geburtmaschienen fungieren und viele Menschen weniger Kinder bekommen oder daran, dass die Kirche in den letzten Jahren an der Zerstörung ihres Images gearbeitet hat wie ein handelsüblicher Kneipengänger an der Verwandlung seiner Leber in eine schrumplige Rosine, kann man nicht genau sagen, aber es wird wohl was dazwischen sein.
Okay, wahrscheinlich eher letzteres.
Missbrauchsskandale, die nicht richtig aufgeklärt werden und bei denen die Kirche ihre Mitglieder viel eher deckt, was, gelinde gesagt, nur so semi-gut ankam, der Umgang mit Homosexualität, veraltete Frauenbilder oder Kirchensteuern- die römisch-katholische Kirche entfremdet sich immer mehr von ihren potentiellen Mitgliedern.
In meiner Reihe ,,Gott liebt (fast) jeden" will ich versuchen, die Gründe dafür genauer zu erläutern, Missstände und Überarbeitungsbedarf am Konzept aufzuzeigen. Für konstruktive Kritik und Vorschläge, was ich in die nächsten Kapitel noch einbringen könnte, bin ich wie immer offen. Wir können auch im letzten Teil am Schluss einzelne Meinungen der Leser einbringen, dazu würde ich dann noch rechtzeitig was sagen.
Und da beginnen wir gleich mit etwas an der Kirche, das einfach nicht mehr in die heutige Zeit passt: Homosexuelle werden noch immer ausgeschlossen, Diskriminiert und gerade diese Leute wenden sich von Gott ab.
Ich denke, und das geht an alle meine Leser, die in irgendeiner Form zur LGBTQ Community gehören, wir haben es alle schon einmal gehört. Diese Liebe soll widrig der Bibel sein, wird von den Schriften aufs Schärfste verurteilt und wir sind sowieso alle Kinder des Satans.
Andersrum ist es für viele homosexuelle Leute klar: Katholisch = homophob. Wenn irgendein Hasskommentar im Netz steht, der sich auf LGBTQ und Religion bezieht, heißt es sofort, diese Person ist wahrscheinlich katholisch. Ich weiß, diverse Aktivisten hören das nicht gerne, aber das ist genauso, als würde ich alle Homosexuellen pauschalisieren, und, um Ultralativ zu zitieren, furchtbar schade.
Allgemein dieser ganze Hass, der mittlerweile Bestandteil des Glaubens ist. Es geht natürlich in mehrere Richtungen, aber in diesem Absatz soll es ja um LGBTQ gehen, also beschäftigen wir uns auch nur mit diesem Zweig des Hasses.
Als Beweise für die gleichgeschlechtliche Liebe als Sünde werden 3. Moses 20,13 und die Paulus-Briefe in Römer 1,26-27 aufgeführt. Um das dritte Buch Mose Levitikus zu zitieren: ,,Wenn jemand beim Knaben schläft wie beim Weibe, die haben einen Greuel getan und sollen beide des Todes sterben; ihr Blut sei auf ihnen."
Ja, gebe ich zu. Klingt erstmal wie der 50jährige Heinz, der unter random Internetposts von Lesben schreibt, warum sie ganz, ganz böse und eine Schande für die Welt sind.
Aber man sollte bedenken, dass vieles in der Bibel etwas Interpretationskunst bedarf, und hin und wieder auch ein paar Fehler in der Übersetzung aufweist. Denn in der heiligen Schrift ging Homosexualität oft einher mit Pädophilie, Tempelprostitution und Vergewaltigung.
Ich sehe einen roten Faden, der sich hier durch die Kirchengeschichte zie- egal. Weiter im Text.
Zumal muss man auch auf die Übersetzung achten. Anstelle von ,,Mann" wird im englischen ,,mankind", also ,,Menschenkind" verwendet (James King Bible), in der Lutherbibel von 1912 nach wie vor das Wort ,,Knabe". Auch in einer modernisierten Version wird das Wort ,,Knabe" verwendet, was nunmal ein Minderjähriger ist. Wobei es auch Versionen wie die Textbibel von 1899 gibt, die den Begriff ,,Mann" nutzt.
Die Bibel ist also, wie man sieht, keine genaue Anleitung zum ,,Heiligen Alltag", wie es am Anfang von Levitikus 18 erwähnt wird. Es ist alles eine Sache der Auslegung, einer Sache der Überzeugung und wie man glauben möchte.
Und was war jetzt noch mit Paulus? Nun, der schrieb zwar ebenfalls negativ über homosexuelle
Beziehungen, nur hatte er wahrscheinlich eine falsche Interpretation davon.
In seiner Auffassung fühlt sich ein Mensch nur zum eigenen Geschlecht hingezogen, wenn er nur selbstverliebt und Gottlos wäre. Sünde und so, ihr wisst schon. Es kam für diesen Mann nicht infrage, dass es einfach so ist, als würden ein Mann und eine Frau sich lieben, was vollkommen verständlich ist, immerhin war das vor über zweitausend Jahren.
Außerdem sollte man zur Interpretation den kompletten Römerbrief betrachten. Beziehungsweise auch auf die anderen, zum Beispiel 1. Korinther 13-15, in dem er den Haarwuchs bei Mann und Frau mit ,,natürlich" und ,,unnatürlich" bewertet, wie er es auch bei dem gleichgeschlechtlichen Sexualakt tat. Was dann heißt, dass es nicht um ,,von der Natur gewollt oder nicht" geht, sondern höchstens darum, was sich ziemt und was nicht, im kulturellen Kontext, was Paulus sich später im ersten Korintherbrief auch noch einmal selbst eingesteht.
AUßERDEM wurde besonders im antiken Griechenland Homosexualität eher so ausgelebt, dass sich da ältere, wohlhabende Männer männliche, meist minderjährige Sklaven rangeholt und dann vergewaltigt haben. Im alten Rom war das auch nicht anders. Also, wie man sieht, die Definition war einfach eine andere.
Ob es in der Bibel Personen wie Ruth, die in ihre Freundin Noomi verknallt war, oder David, der nach dem Tod seines Freundes Jonatan merkt, dass er ihn vielleicht doch mehr geliebt hat, als er sich eingestehen wollte, will ich nicht abstreiten. Aber auch hier ist das ganze wieder Interpretationssache.
Genaueres zur Interpretation der Bibel: Ich bin kein Experte im Thema Islam, klärt mich auf, wenn ich falsch liege. Aber soweit ich das verstanden habe, glauben Muslime, der Koran ist das Wort Allahs. Wenig Raum für Interpretation also, anders ist es aber in der Bibel. So steht es schon im zweiten Petrusbrief, das die heilige Schrift nun mal eben genau das ist, was der Koran (gewissermaßen) nicht ist: Vom Heiligen Geist getrieben, haben Menschen im Sinne von Gottes Wort gehandelt. Und die Bibel geschrieben. Ergo menschengemacht.
Also sollte man auch die Bibel mit Vorsicht betrachten. Sie besteht aus Erfahrungsberichten, nicht alle Quellen sind noch vorhanden oder bekannt und vieles beruht auch auf Übersetzungs- und Interpretationsfehlern. Die Zeit war eine andere, wie man an der Situation der Homosexualität im antiken Griechenland erkennt. Und wenn irgendein Gläubiger daran herummeckert, jeder würde den Glauben heute so zusammenrücken, wie es ihm Recht ist, hat der oder diejenige sich wahrscheinlich noch nicht sonderlich viel mit der Bibel beschäftigt. Es gibt gewisse christliche Grundwerte, an die es sich in der Religion nunmal zu halten gibt. Aber um ehrlich zu sein, wenn Gott sich in mein Sexualleben aufgrund einer Stelle im Levitikus einmischt und mir deswegen den Tod wünscht, frage ich mich, was da falsch gelaufen ist.
Beachten wir einfach mal nicht, dass in dem selben Buch steht, Meerestiere ohne Schuppen zu essen, wie zum Beispiel Muscheln, wäre ebenso eine Gräultat.
Anyways, zum Abschluss dieses Absatzes noch ein Zitat eines Pfarrers:
,,Ich kann jeden Panzer segnen. Jedes MG, jedes Karnickel, jeden Hasen, jede Kuh, jeden Hund. Warum soll ich die Menschen nicht segnen können?"
Cheers.
Quellen:
https://bibeltext.com/leviticus/20-13.htm
https://moehrenzahn.de/Homosexualitaet-im-Roemerbrief-eine-Hilfestellung/
https://www.ekhn.de/glaube/glaube-leben/bibel/familien-in-der-bibel/homosexualitaet-in-der-bibel.html
&t=467s
Noch einmal sorry für das kurze Kapitel, in dem doch mehr Meinung mitschwang als in anderen. Welch Wunder, bei einem ursprünglich als Meinungsbuch angedachtem Etwas. Auch inhaltlich mag ich das Kapitel mal wieder nicht... aber hey, das tu ich oft nicht, also scheint das ja ein gutes Zeichen zu sein.
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