Abtreibung der Diskussionskultur
⚠️Triggerwarnung: Erwähnung von sexueller Gewalt⚠️
Hallihalluwu geliebte Mainzelmännchen*innen, Ayo Technology und Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe von ,,Nicos Shitshow" und dem Kapitel, von dem ich eigentlich nicht gedacht hätte, dass ich es mal schreiben würde.
Zur Erklärung, seit ich hier Meinungsblogging betreibe, habe ich eine Art Liste an Themen, zu denen ich mich nicht äußern, beziehungsweise zu denen ich nicht öffentlich Stellung beziehen will. Das hat verschiedene Gründe, zum Beispiel, dass ich mir keine wirkliche Meinung zu der Sache bilden kann, oder dass meine Meinung dafür sorgen würde, dass ich auf Twitter gecancelt werde, schneller als ich gucken kann.
Dieses Thema stand auf der Liste.
Aber was tut man nicht alles für seine Leserinnen und Leser, die schon seit zwei Monaten auf ein Kapitel warten, nicht wahr?
Heute geht es um einen schon lange andauernden Konflikt (nein, nicht der Streit darum, ob es die, das oder der Nutella heißt), um die Grundsätzliche Debatte um Lebensrecht, ab wann ein Mensch ein Mensch ist und um verschiedenste Weltanschauungen. Eine Thematik, die uns zu der Frage bringt: Was zum Teufel ist mit unserer heutigen Diskussionskultur los?
Es geht um emotionale Diskussionen am Beispiel der Pro-Choice Thematik.
Anders als der Banner vielleicht vermuten lässt, gehe ich nicht auf die Entstehungsgeschichte des Pro-Choice Aktivismus ein, das würde den Rahmen sprengen. Ich würde ja gern anbieten, auf Wunsch ein Kapitel dazu zu machen, aber das ganze ist eben etwas, das ich eigentlich nie hatte behandeln wollen, also bin ich froh, wenn das hier von der Bühne ist. Hehe.
Stattdessen gucken wir uns ein Wattpad Buch dazu an.
Wie beim letzten kontroversen Buch, das wir in Nicos Shitshow behandelt haben, habe ich dieses literarische Machwerk über eine Ankündigung auf dem Account von Anutius gefunden. Wenn euch Themen wie Wattpad Phänomene interessieren, guckt gern mal bei seinem Wattpad Debuty vorbei, is nice.
Nun, wie auch immer, heute geht es um das Buch Brief von einem abgetriebenen Baby von Jotellersd .
Es beginnt mit diesem Vorwort.
Witzig, mein Deutschlehrer hat sich noch heute über die Verwendung von ,,&" Zeichen in Aufsätzen beschwert-
Egal, darum geht es hier nicht.
Ich weiß nicht, wie die Rechtslage in anderen Ländern ist, aber im Paragraphen 218 StGB (es pusht mein Ego, dass ich nicht extra nachgucken musste, welcher das war-) ist ein Schwangerschaftsabbruch untersagt, es sei denn, es gibt bestimmte Gründe dafür. Das ist entweder eine Gesundheitliche Bedrohung für die Schwangere oder eine Schwangerschaft, die auf eine Kriminaltat folgte, ergo eine Vergewaltigung.
Also, auch wenn du selbst in diesem Fall gegen eine Abtreibung wärst, von der Rechtslage her ist das erlaubt.
Apropos Rechtslage, ein Abbruch der Schwangerschaft ist ebenso erlaubt, wenn er innerhalb der ersten zwölf Wochen sowie nach einem Gespräch bei der Schwangerschaftskonfliktberatung durchgeführt wird.
Nur um das mal klarzustellen.
Ich finde es ziemlich schwierig, so in die Sache reinzugehen. Für eine Abtreibung gibt es die verschiedensten Gründe, von der Feststellung, dass man noch nicht bereit für Kinder ist über das verspätete Bemerken, dass der Partner wohl doch kein Kondom benutzt hat (oder die Frau nicht verhütet hat, je nachdem, was abgesprochen war) bis hin zu, wie eben angesprochen, ein Akt der sexuellen Gewalt.
Aber die wenigsten Frauen treiben einfach leichtfertig mit dem Motto ,,Dieser kleine Mensch, der sich da in mir entwickelt ist es nicht wert zu leben" ab, auch, wenn die Frage des Protagonisten, ob die Mutter ihn, beziehungsweise sie nicht lieb hätte, das impliziert.
Und zur letzten Zeile. Ich weiß, dass du Christ bist. Daran ist obviously nichts verwerfliches, ich bin ebenfalls katholisch getauft und gläubig. Aber bitte, zieh Gott da nicht mit rein. Man kann als Mensch nicht wissen, was Gott will und was nicht, soweit ich weiß ist es Sünde, das zu behaupten.
Aber wollen wa mal nicht zu kleinlich werden, man könnte da natürlich mit dem Gegenargument kommen, dass Gott alle Menschen liebt.
Ach ja, außer wenn sie nicht christlich, beziehungsweise jüdisch sind, wenn man nach der Bibel geht.
Ich schweife ab.
Bleiben wir mal bei dem Szenario, die fiktive Mutter des Protagonisten war Opfer sexueller Gewalt.
Das wollte Gott? So war Gottes Wille? Bist du dir sicher? Es tut mir leid das zu sagen, aber wir sollten aufhören, Gott oder irgendwelche anderen höheren Wesen für unsere Taten verantwortlich zu machen. Nein, Allah ist kein legitimer Grund dafür, alle Ungläubigen zu töten, nein, nur weil du vom Aszendenten Löwe bist, darfst du dich nicht wie ein toxisches Arschloch verhalten, nein, Gott ist nicht Schuld für alle Kriege und nein, dass ich mir meinen Arm beim Bowling gebrochen habe ist kein Karma oder was auch immer, es liegt an meiner eigenen Schusseligkeit.
Und falls ihr euch jetzt fragt, wie man sich den Arm beim Bowling brechen kann... Ich weiß es doch selbst nicht. Seufz.
Bezüglich Absatz zwei: Nein, lieber Protagonist. Ob deine Mutter nun einfach noch nicht bereit für ein Kind war, gesundheitliche Gründe hatte oder was auch immer, offensichtlich nicht.
Und glaub mir, auch ohne Sätze wie den letzten im dritten Absatz geht eine Abtreibung mit genug psychischer Belastung einher. Es sollte offensichtlich sein, dass ein ungeborenes Baby nichts getan haben kann, was die Mutter zum Abbruch der Schwangerschaft bewegt. Es kann allgemein nichts aktiv tun, da es nunmal ungeboren ist.
Wenn die Mutter sich nicht darüber bewusst war, dass das Leben mit der Befruchtung beginnt frage ich mich, ob dort nicht eine bessere Beratung angebracht gewesen wäre. Und wenn sie sagte, dass sie das nicht kann, haben wir auch schon den Grund dafür, warum dieses Kind abgetrieben wurde. Wenn die Frau bereits Kinder hat, in einer instabilen Partnerschaft lebt oder gar keinen Partner hat, sind das alles Gründe, die von vielen Betroffenen genannt werden. Alleinerziehenden wird es allgemein noch einmal extra schwer gemacht, zum Beispiel durch Jobverlust.
Und es gibt schon mehr als genug Kinder, die von ihren Eltern vernachlässigt werden, in psychische Krankheiten, Drogenabhängigkeit und was weiß ich abrutschen, da ihre Erziehungsberechtigten mit ihnen einfach nicht klarkommen.
Das hat nichts mit ,,sie hat kein Herz" oder ,,sie hat kein Gewissen" zutun. Solche Sätze dienen einfach dazu, der Frau ein schlechtes Gewissen zu machen und zeugen davon, dass man keine sachlichen Argumente vorbringen kann.
Ich erspare mir jetzt einfach mal einen unnötigen ,,Dann wärt ihr beide jetzt nicht hier" Kommentar, immerhin will ich gleich noch kritisch über unsere Diskussionskultur sprechen.
Was hätte Gott denn tun sollen? Es wird immer in der Bibel gesagt, Gott gibt dir, was du zum Leben brauchst. Aber Gott macht deine Kinder nicht satt, wenn du eine alleinerziehende Mutter bist, Gott rettet nicht auf wundersame Weise das bedrohte Leben der Schwangeren, wenn es bei der Schwangerschaft zu lebensgefährlichen Komplikationen kommt (auch, wenn das in einem späteren Kapitel von ihm noch behauptet wird) und Gott kann dein Kind nicht mehr retten, wenn es im Sterben liegt. Es sind harte Tatsachen, aber so ist es nun einmal.
Gott, und ich wiederhole mich, nimmt keinen Einfluss auf unsere Handlungen oder auf die Einflüsse, die uns von außen treffen.
Noch einmal die Frage: Was hätte Gott tun sollen? Und bitte eine realistische Antwort.
Ich beginne die Diskussionen mit Outsiderlp (ihr wisst schon, der Typ mit dem Regenbogenstadion) zu vermissen, seine ,,Ich recherchiere nicht, bin aber trotzdem besser informiert als Historiker" Mentalität war sachlicher als das hier.
Lasst uns die ersten Zeilen einmal kurz analysieren, da ich gerade mit meinen Deutschhausaufgaben fertig und noch in dieser Materie drin bin.
Die ersten zwölf Sätze dieses Textabschnitts beinhalten alle eine Anapher, also ein Stilmittel, bei dem die ersten Worte am Anfang eines Satzes immer wieder wiederholt werden, in dem Fall ,,ich wollte". Im Allgemeinen wird dieses Mittel verwendet, um die Dramatik zu erhöhen und dem Gesagten mehr Ausdruck zu verleihen. Auch in vielen Büchern hier auf Wattpad habe ich das schon entdeckt, meistens in solchen, die eine düstere, bedrückende Thematik vermitteln wollten.
Die Verben dahinter beschreiben ein Leben, wie man sich es klassisch vorstellt. Also, die schönen Seiten daran. Dann wird noch eingeworfen, dass der Mensch einen Nutzen für die Allgemeinheit hätte haben können (,,Ich wollte Menschen helfen"), womit dieser Verlust nicht mehr ausschließlich eine Sache der Mutter und des ungeborenen Kindes ist, sondern gleich auch die jener Menschen, denen nun nicht geholfen werden kann.
Allgemein sollen mit den positiv behafteten Wörtern (,,tanzen", ,,singen", ,,spielen", ,,lieben") Bilder eines harmonischen Lebens im Kopf des Leseres hervorgerufen werden. Die erwecken Mitleid für den Erzähler und seine Situation, sobald diese Idylle durch den letzten Satz (,,Aber all das konnte ich nicht tun da[...] du mich töten lassen hast.") zerstört wird.
Leg dich nicht mit Leuten an, die leidenschaftlich gerne Texte interpretieren, wir pflücken dir alles auseinander.
Ich bin ein Fan sachlicher Argumentation, und das hier ist ja vieles, aber nicht sachlich. Es gibt Argumente für und gegen Abtreibung, die keinerlei ,,Du hast mich getötet, ich hatte noch so viel vor mir" aus der Sicht eines ungeborenen Kindes, das, sollte die Abtreibung legal gewesen sein, nicht einmal richtig zum Denken fähig war, bedarf. Dieses ganze Buch, das ich stark verkürzt hier präsentiert habe, baut darauf auf, Frauen, die Abgetrieben haben, als gewissenlose Mörderinnen ohne Herz und Empathie darzustellen.
Aber das ist nur mein Eindruck, ich bitte euch, euch das Buch anzusehen und euch euren eigenen zu machen, einfach die Meinung eines random Dudes aus dem Internet zu übernehmen ist nicht allzu gut.
Nico der Zukunft hier, ich habe nach dem Lesen von Anutius' Kapitel zu dem Thema bemerkt, dass das Anti-Abtreibungsding noch mehr Kapitel hat. Aber da ich dieses Kapitel zu dem Zeitpunkt nur noch nachbearbeiten und die Banner editen musste, wollte ich das jetzt nicht alles noch mal umstrukturieren. Wenn sich die Punkte nicht ausschließlich wiederholen, greife ich den Rest des Buchs vielleicht noch mal auf. Aber ich kann nichts versprechen. Ihr kennt mich und meine Konsequenz ja :')
Ich weiß nicht, ob es mir nur so vorkommt, aber ich habe das Gefühl, dass es momentan wahnsinnig ,,in" ist, eine Meinung zu wirklich allem und jedem zu haben. Vielleicht, da Meinungsblogs, digitale Diskussionen in Videoform und so weiter durch das Internet immer mehr trenden, vielleicht, da unsere Gesellschaft schon immer so war, dass Menschen ziemlich viel Meinung bei (meistens) ziemlich wenig Ahnung hatten.
So gesehen hätte ich natürlich nichts dagegen wenn politische Gespräche auf höherem Niveau sich weiter etablieren würden. Durch Social Media und Content, der sich darauf ausrichtet, in einfacher Sprache Inhalte zu erklären, die Politiker und Fachmagazine sonst in einem dermaßen gestochenen Deutsch wiedergeben würden, dass sie sich bald selbst nicht mehr verstehen, sind wir ja auf einem guten Weg dahin. Und das ist was tolles, keine Frage. Wenn uns Stoff zum Diskutieren gegeben wird, der für eine immer breitere Masse interessant wird, ist das nichts Schlechtes.
Mein Problem an der Sache ist, wie diese Diskussionen dann aussehen.
Das ganze fängt damit an, dass man schon froh sein kann, wenn überhaupt vernünftige Argumente geliefert werden. Ich hatte heute ein Video auf meiner Startseite, welches mit einem Mädchen begann, das sich gegen geschlechtsneutrale Umkleidekabinen aussprach. Gründe dafür liegen wahrscheinlich auf der Hand.
Bei getrennten Umkleiden ist es weniger wahrscheinlich, dass es zu gewalttätigen Übergriffen kommt, dass irgendwer euch beim Umziehen beobachtet, der nicht eurem Geschlecht entspricht, was es besonders für Menschen, die in diesem Bereich bereits negative Erfahrungen gemacht haben, teilweise unmöglich machen würde, in Schwimmbäder etc zu gehen. Auch getrennte Toiletten können sowohl für Frauen als auch für Männer einfach ein Safe Space sein.
Zumal es auch schlichtweg als unangenehm empfunden werden könnte, wenn sich die Geschlechter da mischen.
Nun, dann kam die Erstellerin des Videos ins Bild und nuschelte in ihr Mikrofon, das wäre Trans- und Queerphob.
Mal davon abgesehen, dass ich gern wüsste, inwiefern eine queere (oder transgender) Person davon betroffen ist, dass ich mir nicht die Sammelumkleide im Schwimmbad - Wenn ich in solche Dinger reingehen würde, was nicht der Fall ist - mit dem anderen Geschlecht teilen will, wo sind da die Argumente? Diese Aussage ist offensichtlich quatsch, um nicht zu sagen Bullshit, aber das ist wie in der Mathematik. Ohne Rechenweg kann ich dir nicht sagen, wo der Denkfehler liegt und das Ergebnis sieht aus wie aus der Luft gegriffen.
Und das ist ja kein Einzelfall.
Gerade Soziale Plattformen wie Twitter mit seiner Zeichenbegrenzung oder TikTok mit den höchstens dreiminütigen Videos verringern unsere Aufmerksamkeitsspanne. Für Quellen ist da sowieso kein Platz mehr, laut Aussagen der am Instagram Account @ichbinsophiescholl beteiligten Historikerin interessiert das die jungen Leute ja sowieso nicht.
Wobei mich schon interessieren würde, was deren Quellen bei den historisch inkorrekten Posts sind, warum der Krieg teilweise verharmlost wird und warum zum feck es Posts gibt, auf denen die Schauspielerin von Sophie Scholl in ihrem Bett liegt und man Geräusche hört, die darauf hindeuten, dass ihr Bruder in einem anderen Zimmer Geschlechtsverkehr hat. Bro, der Account soll über ihr Leben aufklären und das... ist einfach nur weird. Da waren Historiker beteiligt. Ohne je studiert zu haben, könnte ich euch sagen, dass dieser Account nicht gut durchdacht ist, das könnte euch selbst meine elfjährige Schwester sagen.
Aber gut, zurück zum Thema.
Der nächste Post ist immer nur ein Wischen, beziehungsweise Klicken entfernt. Und schon ist das Thema des ersten Beitrags abgehakt, ein nächstes folgt und so geht es immer weiter. Okay, bei den TikTok typischen Tanzvideos ist das kein Drama. Aber auch, wenn viele das denken, das ist nicht das einzige, aus dem die Plattform besteht, die zu einer Art YouTube 2.0 heranreift. Insbesondere bei Beiträgen über Politik, Vegetarismus/Veganismus, Feminismus, LGBTQ und was weiß ich, was es noch für kontroverse Themen gibt, gibt es hitzige Diskussionen.
Diskussionen mit Zeichenbegrenzung und Zeitlimit. Ergo, die Angelegenheit kann oft nicht in dem Ausmaße erläutert werden, das einer guten, faktenbasierten Meinungsbildung bedarf. UND DIE QUELLEN-
Nein, es genügt nicht zu sagen, dass die Quellen in der Insta Story verlinkt sind. Und das sage ich jetzt nicht, weil ich das einzige Opfer in meinem Jahrgang bin, das kein Insta hat-
TikTok und Social Media im Allgemeinen wird besonders von jüngeren Kindern konsumiert. Das sehe ich schon an meiner jüngeren Schwester, sie kennt bereits mehr berühmte Influencer als ich und das in einem Alter, in dem ich dachte, im Fernsehen kommt nur Abends Bundesliga, Sandmännchen und sonst Lieder wie im Radio.
Letztere Annahme kam daher, dass meine Mutter einmal den Fernseher Abends eine Minute später ausgestellt hat und ich so die Hälfte des Intros von ,,Wickie" gesehen habe. Klein-Nico war schwerstens beeindruckt. ✨
Aber was macht das für einen Eindruck auf Kinder? (Nein, ich meine nicht das Wickie-Intro, das ist toll.)
Es vermittelt eine Art des Diskurses, die wir nicht vermitteln wollen. Hoffe ich zumindest. Falsche Informationen, die viel zu schnell die Runde machen, brauchen nicht gegengecheckt werden, der Mann mit Bart hat die Autobahn gebaut und Transgender bis du, wenn du es sagst und dann ist es auch offiziell dein wichtigstes Charaktermerkmal.
Das wäre auch noch ein Thema für ein Kapitel-
Dann gibt es noch das emotionale Diskutieren.
Ein gutes Beispiel hierfür ist die Debatte um das vegetarische Leben.
Essen ist für uns Menschen eine emotionale Angelegenheit, bis auf ein paar Esoteriker, die meinen, von der Sonne allein leben zu können, betrifft es uns alle. Hinzu kommt noch der Tier- und Umweltschutz, der ebenfalls oft ins emotionale, beziehungsweise unsachliche Gespräch abdriftet und schon ist das Gemetzel perfekt.
Anstatt auf einer sachlichen Basis darüber zu sprechen, was die Anliegen der jeweils anderen Seite sind, wird sich die Schuld gegenseitig in die Schuhe geschoben, Abwertende Begriffe wie ,,Wiederkäuer" oder ,,Fleischfresser" machen das ganze auch nicht besser und das penetrante Aufdrängen der jeweils anderen Lebensart ist nicht zum Aushalten.
Auch, wenn etwas einen persönlich betrifft, kann man schnell emotional werden. Als Beispiel: Auf einem Familientreffen schreit meine kleine Cousine die Bude zusammen, weil sie für das Familienfoto eben nicht auf den Schoß ihrer Jahre älteren Cousine, die sie kaum kennt (in dem Fall ich) will, meine Tante versucht sie trotzdem, dazu zu drängen. Also beginne ich, mit ihr zu diskutieren, da ich dieses Verhalten als Person mit Berührungsängsten gut nachvollziehen kann.
Ich könnte anfangen, wütend zu werden, da meine Tante es einfach nicht verstehen will. Das würde darin enden, dass wir uns zerstreiten und für den Rest des Abends nicht mehr miteinander reden würden.
Oder ich erkläre ihr ruhig, warum es nicht die beste Idee ist, ihre Tochter zu so etwas zu zwingen und rege mich später darüber auf. Oft bringt das sogar mehr als ersteres.
Das emotionale Argumentieren sieht man auch an dem Text oben. Das war der Grund, warum ich diese Reaktion auf das Buch vorne angestellt hatte. Es gibt keine sachlichen Argumente, stattdessen emotionale Texte die auf die Tränendrüse drücken, ein schlechtes Gewissen machen und Frauen, die abtreiben, als Mörderinnen darstellen soll. Leider konnte ich das Thema der Abtreibung nicht so vertiefen, wie ich es gern getan hätte, mit sachlichen Pro und Contra Argumenten, aber wer weiß, vielleicht gucke ich mir tatsächlich noch einmal den Rest des Buchs an und mache ein weiteres Kapitel dazu. Dann auch mit alternativen Argumenten und allem drum und dran.
Das waren jetzt einfach mal ein paar Kritikpunkte am heutigen Diskurs, die mir schon länger auf der Seele brannten. Mich würde interessieren, ob es da von eurer Seite noch Punkte gäbe, die man hinzufügen sollte.
Cheers.
Quellen:
Jotellerds's Buch:
https://www.wattpad.com/334934259-ein-brief-von-einem-abgetriebenen-baby-brief-eines
Ein recht interessantes Video, das ich mir zur Vorbereitung angesehen habe:
https://youtu.be/ptvn_J4T5r0
Der Rest war recht freestyle geschrieben, da es sich, was die Arten der Diskussion, die mir nicht unbedingt zusagen, nur um meine Meinung handelt und nicht quellenbasiert ist. Ausgenommen die Social Media Beiträge, durch die sich diese Meinung erst bestärkt hat, versteht sich.
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