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☆゚.*・。゚Flashback ☆゚.*・。゚


Nur einer blieb stehen.
Oscars Grinsen verblasste.
Henry räusperte sich. "Hallo."

Eine unangenehme Pause entstand.

Oscar sah verlegen zur Seite. "Hi." Endlich wagte er es aufzusehen. "Henry."
Henry musterte Oscar von oben bis unten."Hey. Lange nicht mehr gesehen."

Oscar hörte den unausgesprochenen Vorwurf in der Stimme des Gryffindors und senkte betreten den Kopf. Er wusste, dass er Henry mit Absicht aus dem Weg gegangen war und jetzt fragte er sich selbst, warum. Henry und er hätten nun Freunde sein können, stattdessen hatte er ihn ignoriert.

Henrys Haar war um einige Nuancen dunkler geworden, vom ehemaligen Nugatt zu Zartbitter-Schokolade. Die hohen Wangenknochen hatten sich verhärtet und er selbst war um einige Zentimeter gewachsen. Die kupferfarbenen Augen dagegen blickten unverändert in Oscars- entschlossen und zugleicher Zeit ausweichend und leicht verletzbar. "Wie geht es dir so?"

Der Angesprochene zuckte nur mit den Schultern. "Geht so." Er kam sich neben Henry irgendwie klein und dumm vor. Warum auch immer, Oscar hatte keine Lust auf ein Gespräch mit ihm. Trotzdem musste er sich jetzt darauf einlassen... denn einfach wegzugehen kam jetzt nicht mehr in Frage. "Und du?"

Henry legte den Kopf schräg. "Willst du nicht wissen." Oscar war etwas überrascht, wie kalt und abweisend Henrys Stimme klang.

In einem Jahr war viel passiert.
Zu viel.

"Hast du jemanden für den Ball?", fragte Oscar zögernd.

Wir könnten zusammen gehen.
Als Freunde.

Aber Oscar war sich nicht mehr sicher: war Henry sein Freund? War er es überhaupt je gewesen? Warum fragte er überhaupt den Jungen, den er das ganze Jahr zuvor kaltblütig ignoriert hatte?

Henry zog eine Augenbraue hoch. "Hast DU jemanden?"
Sein herausfordernder Ton verunsicherte Oscar. "Ja. Halenur ", log er glatt und bereute es sofort. 'Was soll das denn?', fragte er sich selber.
"Ich habe noch niemanden." Henry wandte sich ab. "Die meisten in unserem Jahrgang sind schon vergeben." Er schenkte Oscar ein winziges Lächeln. "Aber vielleicht-"

"Tim?"

Henry fuhr herum und stieß Oscar dabei aus versehen gegen die Treppe. Seine Gesichtszüge entgleisten. "Jimmy?"

Jimmy... diesen Namen kannte Oscar, es gehörte dem Jungen, der in der Bibliothek wohnte. Er wurde immer von allen gepiesackt, weil er nicht zaubern konnte und nicht am Unterricht teil nahm. Dumbledore hatte ihn aufgenommen, angeblich, weil er „besonders" war und Schutz brauchte. Er saß immer nur teilnahmslos da, ignorierte jeden.
Er hatte Oscar immer leid getan.
Würde er nicht auch gemobbt werden, hätte er sich versucht mit ihm anzufreunden. Aber so würden die anderen vermutlich nur noch mehr über beide lachen und das wollte Oscar Jimmy nicht antun.

Der blasse, hochgewachsene Junge tastete sich langsam an dem Geländer zu Henry und Oscar hoch. Seine grauen Augen starrten leer auf die letzte Treppenstufe. "Ich sehe, du hast eine neue Ausstellung gemacht, Tim."

Tim? Ausstellung??

Am meisten irritierte Oscar, dass er mit der Treppe zu Reden schien.

Henrys Lippen pressten sich zusammen. "Ja, Jimmy."

Jimmy lächelte. Seine blau gefärbten Haaren schimmerten grünlich und verliehen ihm eine ungesunde Ausstrahlung. "Es ist gut gemalt, hat sich gut unter meinen Händen angefühlt. Du hast Talent." Dann runzelte er die Stirn. "Ist hier noch jemand?"

Henry zitterte. "Nein. Wir sind alleine." Er warf Oscar einen warnenden Blick zu.

Der Fremde nickte nur. "Mein Freund. Hast du schon herausgefunden, wo er ist?" Seine Stimme klang wie zersplitterndes Eis, so kalt und gefühlslos.

Schweiß perlte auf Henrys Stirn. "Äh... nein. Aber bald."
"Bald?" Jimmy stieg drohend die Treppe hoch und kam Henry immer näher. "Tim!"
"Bald."
"Schön. Bald." Seine leeren Augen wanderten über Oscar hinweg, als wäre er unsichtbar. "Ich möchte ihn mit eigenen Händen erledigen, klar? Dieser Henry... das wird er büßen." Er lächelte kalt.

Henry wankte. "Ja."

Jimmys dünne Lippen zuckten gleichgültig. "Ach, das wird schön."
Henry presste seine Lippen aufeinander. "Ja... wunderschön."
"Bis bald, Tim."  Jimmys Schritte hallten unheilvoll über das Parkett.

Da drehte er sich noch einmal um und sah Oscar direkt in die Augen. Ein unheimliches Lächeln schlich sich ihm auf die Lippen. "Stupor."

Oscar kippte überrascht um. Seine Muskeln versteiften sich, sein eigener Körper zwang ihn zur Starre.
Henry sah ihn entsetzt an. Langsam wandte er sich zu Jimmy um.

"Ich kann Lügner nicht leiden, Henry." Jimmy heftete seine blinden Augen auf Henry. "Und schlechte schon mal gar nicht."

Henry packte seinen Zauberstab.
Jimmy schlenderte gelassen auf Henry zu, seine grauen Augen glitzerten mörderisch.

Sein Gegenüber wich zur Wand zurück. "Wir können das ganz ruhig klären..." Henrys Ellenbogen stieß gegen die Wand und der Gryffindor begriff zu spät, dass es nicht so schlau gewesen war, sich den eigenen Fluchtweg einzugrenzen. Henry lächelte beklommen. "Äh... Freunde?"

Jimmy reagierte schneller als das Oscar gucken konnte. Mit einem Tritt beförderte er Henrys Zauberstab auf den Boden und presste Henry hart gegen die Wand, sein Knie auf Henrys Hals, seine Hände umfassten Henrys.

Oscar sah hilflos zu, wie Henry langsam an der Wand runterrutschte.

"Also... keine- Freunde... ", krächzte Henry. "Habe- verstanden..."

Etwas metallisches blitzte auf. "Ach, Tim. Natürlich sind wir Freunde. Es macht dir doch hoffentlich nichts aus, wenn ich dir die Zunge abschneide?" Jimmy hockte sich auf Henrys Brust. "Als Freundschaftsgeschenk, verstehst du?"

Oscars Herz hämmerte verzweifelt. Dieser Jimmy würde Henry in jeden Moment für immer verstummen lassen und er konnte nur wie eine verfaulte Banane rumliegen. *

Henry legte gequält den Kopf zur Seite und starrte sehnsüchtig auf seinen Zauberstab, der zwei Zentimeter vor Oscars Gesicht lag.

"Nichts da ", blaffte Jimmy. Oscar und Henry zuckten gleichzeitig zusammen- das heißt, Oscar tat es in Gedanken. "Eine falsche Bewegung und du wirst keine Nase mehr besitzen." Er bohrte die stumpfe Seite des Messers in Henrys Wange. "Ich muss überlegen, ob du ohne Zunge oder ohne Ohren besser aussehen würdest." Ein perverses Lächeln lag auf seinen Lippen. "Oder was könnte ich sonst noch so abschneiden?" Seine Hand legte sich beiläufig auf Henrys Oberschenkel.

Oscar wünschte, Jimmy würde nicht über solche Dinge nachdenken und sie mit der Öffentlichkeit teilen.

"Was soll das? ", stieß Henry hervor. Sein linkes Auge zuckte nervös. "Es tut mir leid, falls du das hören willst, Jimmy..." Er versuchte Jimmy mit sanfter Gewalt von sich zu drücken.

"Ach was. Ich möchte nur vollenden, was ich vor vier Jahren begonnen habe, bevor du mich geblendet hast, du kleiner Idiot." Jimmy strich mit den Messer über Henrys Lippen. Blut spritzte  auf Henrys Uniform und lief sein Kinn hinunter. "Das war ganz schön doof von dir. Aber weißt du was?" Er wischte mit einem Finger über Henrys Unterlippe. "Ich verzeihe dir. Dafür sind gute Freunde doch da, oder?"

Henry würgte zur Antwort nur schwach.

Jimmys gefühlsloser Gesichtsausdruck ließ Oscar erschaudern. In seinen leeren luziden Augen schien etwas zertrümmert zu sein; etwas, was ihn zu diesem klirrend kalten Lächeln herab ließ. "Monatelang habe ich im Schlaf deine unbeschützte Kehle gesehen... und jedes mal habe ich gezögert dich zu ermorden. Ich konnte es nicht tun." Jimmy grinste mokant zu Henry herunter. "Und sieh her... ich bin wieder hier. Und diesmal werde ich dich garantiert nicht an meine Augen lassen."

"Ich habe dir vertraut ", hauchte Henry. "Du- du..."

Jimmy nickte ernst. "Ja... Ich habe dir auch vertraut."

Henry starrte ihn angewidert an. "Wir waren gerade mal zehn-"

"Und jetzt bin ich vierzehn und meine Ziele haben sich immer noch nicht geändert." Der Blinde tastete mit seinen Händen vorsichtig Henrys Gesicht ab. "Oh, und deine Nase ist gewachsen."

Henry biss ihm in die Hand.

Der Gebissene schrie überrascht auf und packte Henrys Hals. "Du hinterhältiger, dreckiger-"

Henry lachte heiser. "Ja. Ich bin hinterhältig und dreckig, genau-"  Seine restlichen Worte gingen in ein Gurgeln unter, als der Blauhaarige zudrückte.

Lehrer. Schüler. Katze vom Hausmeister. Irgendwer muss doch hier sein und das hören...

Jimmy musterte ihn kühl. "Du hast deinem besten Freund die Augen ausgestochen. Und darüber hinaus angelogen. Aber Maler? Echt jetzt? Du hast mir erzählt, du würdest die Bilder hier in Hogwarts malen? Ich sage dir, das zweite Bild hat mir die Wahrheit erzählt. Hättest du dir nichts anderes einfallen lassen können? Die Bilder waren ohnehin meine einzige Gesellschaft in diesem Drecksloch gewesen, ich musste mir selber Zaubern beibringen. Weißt du, wie mühselig das ist? Und du? Du hast mich ignoriert." Er klang ehrlich verletzt.

"Der mich umbringen wollte!", keuchte Henry. "Und ich habe dich nach Hogwarts gebracht, damit dir in deinem Zustand nichts passiert." Er versuchte sich unter Jimmy heraus zu winden und heulte auf vor Schmerz, als Jimmy sein Messer in Henrys Unterarm vergrub.

Jimmys Blick wurde härter, während er fortfuhr. "Ich habe deine anderen Lügen bedauerlicherweise erst später aufdecken können. Du hast mir meine Sehkraft genommen- aber meine anderen Sinne stärkten sich dafür." Er beugte sich gedankenverloren tiefer über Henrys schmerzverzeertes Gesicht. "Und irgendwann merkte ich, dass deine Stimme der, des Verräters viel zu sehr ähnelte." Er lachte leise und grausam. "Ich spielte mit."

"Ich bin kein Verräter ", zischte Henry. "Du hast versucht mich unten an der Klippe abzustechen." Sein Atem wurde flacher, als Jimmys Nase seine berührte. "Das war Notwehr."

Jimmy zuckte mit den Schultern. "Du hattest deine Gründe. Ich hatte meine." Seine Augen hatten eine beängstigende gehetzte Leere. "Und bevor ich es vergessen sollte... ich habe dich sehr wohl gemocht, Henry. Deine Ehrlichkeit. Deinen Mut. Deinen Ergeiz. Du warst mir bis dahin ein guter Freund. Du weißt nicht, warum ich dich umbringen sollte, vielleicht würdest du mich dann verstehen."

Oscars Arme begannen taub zu werden. Wenn er doch nur wüsste, wie er sich vom Zauber befreien könnte...

Henry schlug erschöpft nach Jimmy. "Und warum wolltest du mich dann umbringen?" Seine Stimme versagte und er musste sich zusammen reißen. "Was ist dein Motiv?"

"Man tut an liebsten den Menschen weh, die man am meisten liebt." Jimmy führte Henrys Gesicht langsam zu seinem Messer, immer näher... "Irgendwie witzig, oder?"

Henrys Blick wurde dunkel. "Das ist ganz und gar nicht witzig. Lass mich los, Jimmy. Was weißt du schon von Liebe?"

"Liebe..." Jimmys Hände erschlafften. Kurz schien er völlig weggetreten, seine vernarbten Augenlieder begannen zu flattern.
Zu Oscars Erstaunen ließ Jimmy dann tatsächlich Henrys Gesicht fallen. "Okay. Höre mir bitte zu... ich sage dir den wahren Grund. Ich will, dass du es noch erfährst." Sein Tonfall hatte sich komplett verändert.

Auch Henry war das nicht entgangen. "Jimmy-"

"Es mag jetzt verrückt klingen, doch ich war einst unsterblich und lebte in einem Schloss. Okay, das klingt schon... "Er sammelte sich und sprach mit leiser, fester Stimme weiter. "Ich wurde wegen einer Aufgabe auf die Erde verbannt. Mein Auftrag war es, dich zu entführen, im Körper eines 10-Jährigen." Jimmy lockerte leicht seinen Griff, ob bewusst oder unbewusst. "Ich hieß eigentlich Vincent. Meine Schwester hat mich verwandelt und mich gezwungen, das zu tun, was sie mir sagte. Ich wollte mich wehren, aber sie hatte vollkommene Macht über mich."

Seine Stimme brach und Oscars Abscheu wuchs schon, aber es klang doch zu authentisch. "Ich stehe immer noch unter ihrem Bann. Das schlimmste Gefühl, dass es gibt. Ich konnte mich widersetzen, aber bald redete sie mir Gedanken ein, die nicht meine waren. Von Selbstmordgedanken bis Verliebtheit, sie folterte mich. Und das nur, damit ich ihr gehorchte."

Das klang wild. Nach einem wilden Bockmist, aber Oscar verstand ohnehin die Welt nicht mehr seit Jimmy aufgetaucht war. Er hat im Laufe des Gespräches schon viele Seiten gezeigt, doch die momentane wollte Oscar am liebsten überspringen. Er ahnte, dass Jimmys jetzige unschuldige Fassade ihn manipulieren sollte und ihn möglicherweise tatsächlich überzeugen konnte.

Der kalte Boden war unglaublich unangenehm und Oscar betete, bald gefunden zu werden.

"Entweder sollte ich dich entführen, oder einen Sterblichen umbringen, sonst würde ich für immer in diesem Körper gefangen bleiben. Ich beschloss, dich nicht zu entführen, dein Leben würde von meiner Schwester zerstört werden. Du würdest so oder so sterben, also plante ich zuerst dich schnell und schmerzlos umzubringen. Aber das brachte ich dann doch nicht übers Herz."

Bis jetzt hatte Henry still zugehört, doch jetzt bäumte er sich plötzlich energisch auf. "Du brachtest es nicht übers Herz? Oh doch. Oh, ich erinnere mich als sei es gestern. Du hattest versucht, mich umzubringen an der Klippe. Du hättest es getan, hätte ich mich nicht gewehrt. Lüge mich nicht an."
"Ich hätte es nie durchziehen können."
"Und jetzt könntest du es? Sag es mir, könntest du es jetzt, Vincent? Wirst du es jetzt wirklich tun?"

Jimmy schwieg.

"Dies ist der schlechteste Ort, an dem du das tun könntest. Ich werde schon in den nächsten 5 Minuten gefunden, glaube mir."

"Dann bin ich aber schon weg ", sagte Jimmy leise. "Zurück bei meiner... Familie."

"Deine Familie? Ich sage dir, besser keinen Vater als einen wie deinen und deine Schwester ist der Grund, weshalb du mich töten musst! Zu denen willst du so sehnlich zurück? Jimmy! Deine Schwester manipuliert dich vermutlich genau in dieser Sekunde, bringt dich dazu mir weh zu tun!" Henry holte tief Luft. "Du sagtest, ich bedeute dir wirklich etwas? Warum fühlt es sich wie das Gegenteil an?"

Jimmy schüttelte traurig den Kopf.

"Ich glaube dir kein Wort von den widerlichem Kram, den du gerade erzählt hast. Widerlich. Du bist widerlich." Henry versuchte Jimmys Hand auszuweichen. "Hör auf."

Der Vincent in ihm zögerte. Doch Jimmy öffnete mit Gewalt Henrys Mund, alles Menschliche an ihm verschwand und machte Platz für einen leeren Blick. "Es tut mir leid, Henry... aber ich möchte zurück zu meinem alten Leben... vielleicht verzeiht mir Vater sogar."

Henry wimmerte und sah verzweifelt zu Oscar hinüber.

"LASS DIE ZUNGE MEINES COUSINS IN RUHE!"

Jimmy und Henry runzelten gleichzeitig die Stirn.

Cousin?
Oscar konnte aus dem Augenwinkel eine Gestalt wahrnehmen. Jemand trat ihm auf den Knöchel und stupste ihn mit etwas spitzen an. "Was liegst du hier rum?"

Oscar konnte leider nicht antworten.

Jimmy stöhnte. "Wer ist das denn?" Seine Ohren spitzten sich. "Das hat mir gerade noch so gefehlt." Er stand auf und stieß Henry gegen die Wand. "Wer auch immer du bist, du kannst ihm nicht mehr helfen. Siehst du das Messer in seinem Arm? Das ist kaiserliches Gold. Er wird's als Halbgott nicht überleben."

Henry stöhnte, wie um es zu bestätigen. "Halbgott?", krächzte er. "Wie jetzt?" Er legte den Kopf schief um seine Retterin zu betrachten und verdrehte die Augen. "Oh nein."

Jemand hüpfte über Oscars Kopf und ließ einen Zauberstab durch die Luft wirbeln. Funken spritzten."Oh doch." Endlich konnte Oscar einen Blick auf ihre Retterin werfen. Lange kastanienbraune Locken bedeckten ihren Rücken und erreichten den Ansatz ihres schwarzen Rockes. Das war's auch, mehr konnte Oscar nicht erkennen. "Das Spiel ist aus, Jimmy." Oscar stellte sich vor, wie sie albern grinste. "Hach, das wollte ich schon immer mal sagen..."

"Stimmt. Für dich." Jimmy zog seinerseits seinen Stab aus der Jackentasche und schwang ihn in die Richtung, von der er seine Angreiferin vermutete.

Aber was danach passierte, hätte wohl keiner der Anwesenden erwartet.

Das Mädchen schleuderte ihren Stab auf den Boden. Er zerbrach in zwei Teile.

Jimmy fuhr entsetzt herum und ließ einen winzigen Feuerball auf das Holz los.

Vom Zauberstab war nun nur noch ein kläglicher Aschehaufen übrig.

"Ja. Ähm. Ja ", machte Henry lahm.

Jimmy drehte sich frustriert um sich selbst. Seine grauen Augen glitzerten verzweifelt. "Was- was..."
Grüner Rauch stieg aus den Aschehaufen empor und umhüllte Jimmy in eine-

- Ich bin mal fair, und nenne es Wolke. Aber es war mehr ein schwacher Dunst, der um ihn herum schwebte.

Oscar und Henry tauschten einen "was-bringt-das-jetzt?" Blick. Henrys Augen wurden glasig und sein Kopf kippte lasch zur Seite. Oscar begann sich langsam ernsthaft Sorgen zu machen.

Der grüne Nebel bedeckte nun schon mal das Fenster und ließ das Licht in alle Regenbogen-Farben spalten.

Jimmy bemerkte es zuerst gar nicht. Er richtete unverdrossen seinen Stab auf das Gesicht des Mädchens. "Stupor!"

Der feuerrote Strahl prallte von der mittlerweile grünen Wand ab und zischte schnurrstracks auf Jimmys Rücken zu, der sich schon hämisch umgedreht hatte. Der stieß einen verwirrten Schrei aus und fiel in der Länge nach hin.
Stille.

Das Mädchen hob Jimmys Stab auf und musterte Oscar prüfend. Ihre gelben Augen ließen ihn erschaudern. "Enervate."

Oscar atmete erleichtert auf, als er sich endlich wieder regen konnte. "D-danke."

Sie seufzte nur. "Was mache ich nur nun mit ihm?" Sie deutete unwirsch auf Jimmy.

"Aus dem Fenster werfen?", schlug Oscar vor.

"Es gefällt mir, wie du denkst. Aber was machen wir dann mit seinen zerschmetterten Körper? Okay... Wir könnten ihn auch direkt die Toilette runterspülen. Allerdings wäre das Klo dann verstopft... hm... ach übrigens, ich heiße Lina." Lina kratzte sich am Hals, zupfte ihren Rock gerade und drehte sich wieder missmutig zu Oscar um, als hätte er ihr irgendetwas in die Kapuze gestopft. Irgendwas in ihrem Blick ließ Oscar zurück weichen. Lina betrachtete ihn wie ein Fuchs ein Kaninchen. "Und du bist...?"

"Ich bin Oscar. Oscar Mazuru."

"Und ich bin tot ", murmelte Henry. "Ach egal, redet ruhig weiter. Ich möchte euch nicht stören."

Lina musterte Oscar eingehend. "Mazuru? Wie der berühmte Quidditsch-Spieler?"

"Ich sterbe gleich ", wiederholte Henry lauter. "Aber ihr könnt auch ruhig weiter labern."

"Nein. Meine Mutter und mein Dad sind wahrscheinlich beide Muggel."

"Wahrscheinlich?", hakte Lina nach.

"Ich kenne meinen Vater nicht... er verließ meine Mutter als sie schwanger war..."

"Ah. Ich bin Halb. Halb Muggel, halb Reinblut." Lina runzelte die Stirn und sah sich um. "Warte mal. Was mache ich hier noch mal?"

Henrys Stöhnen ließ beide herumfahren.

"Ach. Hi Henry. Geht es dir gut?"

Henry ließ die Zähne knirschen und lächelte verbissen. "Ich wurde gerade von meinem ehemaligen besten Freund bedroht und habe nun eine hübsche Wunde am Arm, die so höllisch brennt, dass ich lieber gleich sterben will. Außerdem hat Jimmy ein paar nette Dinge erwähnt, die eigentlich total daneben waren. Wie auch immer... meine 12-Jährige Cousine rettet mich vor ihm. Und zu allem Überfluss-" Henry warf Oscar einen müden Blick zu-" hat der das alles gesehen. Aber ja. Mir geht es prächtig."

Lina nickte. "Und jetzt noch einmal ohne Sarkasmus?"

"Geh. Geh einfach. Ich habe jetzt Verwandlung..." Henry versuchte sich aufzuhieven und stolperte dabei über Jimmy, der immer noch leblos auf dem Boden lag. "Mir geht's gut."

Lina packte ihn grob am Arm und zog ihn  zurück. "Hey, hey, hey, Henry. Ich wollte dich noch was fragen. Wäre es möglich, wenn du mich heute Abend zum Ball begleiten würdest?"

"WAS?! Nein!" Henry starrte sie an, als hätte sie vorgeschlagen zu heiraten. "Du bist meine Cousine!"

Lina lächelte unschuldig. "Nein. Wir sind nicht miteinander verwandt! Ich bin Sammys Cousine, aber nicht deine, Henry Grœm."

Henry sah aus, als hätte sie ihn geschlagen. Er sah weg und holte tief Luft. "Ich heiße Lupin."

"Grœm!"

Henry funkelte sie an. "Du bist zwölf!"

"Das sind zwei Jahre!"

"Na und? Ich werde trotzdem nicht mit dir zum Ball gehen ", fauchte der Gryffindor gereizt. "Das ist... peinlich..."

"Bitte." Lina flehte ihn mit großen Augen an. "Das wird ein Riesenspaß!"

"Ja ", grummelte Henry. "Ich kann es mir gut vorstellen. Gary wird sich tot lachen..."

"Also abgemacht!" Lina grinste breit. "Bis heute Abend, Henry!"

"Was- nein! Halt, warte! LINA!"

Aber Lina war schon längst die Treppe runter und rief fröhlich nach oben: "Bis da-hann!"

"ICH HASSE DICH!", brüllte Henry runter. Dann lächelte er resigniert und wandte sich wieder Oscar zu. "Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja. Ich wollte dich fragen, ob ein paar von den Slytherin-Mädchen an mich interessiert wären. Weil ich ja niemanden hatte, der mit mir zum Ball kommen wollte. Aber das... hat sich ja jetzt geregelt..." Er warf noch einmal einen verkniffenen Blick in Richtung Treppe. "Na dann. Wir haben ja jetzt Verwandlung..."

Plötzlich begann Jimmy vor ihnen zu zucken. Seine Hand zitterte in Richtung seinen Zauberstabes...

Henry schenkte Oscar ein müdes Lachen. "Wir müssen ihn nun wohl... außer Gefecht setzen..."

Oscar sah von Henry zu Jimmy und dann zur Treppe, die einladend nach unten führte. "Okay. Ich gehe dann mal..."

"Ähm... nein? Was ist, wenn ich jetzt umkippe und sterbe? Dann liegen ich und Jimmy beide hier  bewusstlos rum und Lina kann bezeugen, dass du als letztes bei mir warst..."

"Das ist Erpressung. Aber na schön, dann helfe ich dir eben. Aber eine Frage... wie?"

"Äh..."

Und was taten sie nun? Sie packten ihn und schafften es irgendwie, an den Leuten in der Bibliothek unbemerkt vorbei zu gelangen. Oscar spürte, wie der Boden unter seinen Schritten nachgab, während er versuchte, den schwankenden Jimmy zwischen Henry und sich zu balancieren. Sie drapierten den Eingefrorenen mit einem Kaffe in seinen Sessel und drehten ihn zum Regal, sodass, falls man reinkam, man sein Gesicht nicht direkt sah.
Für diese Abteilung interessierte sich eh niemand.
Doch der arme Jimmy sah noch ziemlich unnatürlich aus... Oscar knickte Jimmys Beine ein wenig, damit sie nicht so steif unter der Decke herausschauten. Er war dann zufrieden, wobei das Knacken etwas unnatürlich klang... Fragend sah er zu Henry auf.
Erst jetzt bemerkte er Henrys Blick von oben, der Jimmy gerade den Schlaftrank einflößte.

"Du hast ihm höchstwahrscheinlich drei Knochen gebrochen ", stellte der Gryffindor hilfsbereit fest. "Und das an beiden Beinen."

Ach du Scheiße... "Toll, dass du etwas gesagt hast, als ich dabei war es beim 2. Bein zu wiederholen, Doktor. Wirklich."

"Es war das schönste Geräusch, dass ich je gehört habe." Henry zuckte mit den Schultern und zischte dann plötzlich. "Oh mein Gott, oh mein... mein..." Hastig stützte er sich an Jimmys Schulter und warf ihm einen schmerzverzerrten Blick zu. "Was hast du mir angetan, hm?"

Jimmy hatte auffallend wenig zu sagen.

"Du musst unbedingt zur Krankenstation. Meinte er nicht noch, dass du an der Wunde eigentlich sterben solltest? Ähm... Henry, du musst DRINGEND diese Wunde behandeln lassen. Du blutest total..."
"Ach was."

Kaum verließen sie den Raum, erwachte jemand.
Jimmy verschwand noch am selben Tag.



* Bananen sind ekelhaft und bringen mich zum Kotzen!!! Uähh... (Ich weiß, überaus wichtige Anmerkung.)

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